Mittwoch, 21. Oktober 2020

Album der Woche#462: Misfits Discography, Teil 5

7. The Devil's Rain (2011)

Veröffentlicht acht Jahre nach seinem Vorgänger, ist "The Devil's Rain" das erste Misfits-Album mit neuen Content nach dreizehn Jahren. Auf "Project 1950" waren ja ausschließlich Cover zu hören. Marky Ramone sitzt nicht mehr am Drumset. Stattdessen ist hier der Nachfolger von seinem Nachfolger zu hören: ein Typ namens Eric "Chupacabra" Arce der auch mal bei Murphy's Law gespielt hat. Zwischenzeitlich war ein gewisser Robo wieder Schlagzeuger, der schon mal bei "Walk Among Us" getrommelt hat und später dann auch bei Black Flag. Oder vorher? Weiß ich nicht mehr.

"The Devil's Rain" ist definitiv alles andere als schlecht. Ich sehe das Album als eine Art Entschuldigung an all die Fans, die so lange auf ein neues Album gewartet haben. Deswegen hat es ganze 16 anstelle von 10 Tracks und handelt mal wieder von den üblichen Themen, die ja auch so beliebt sind. Die Songs sind nach berühmten Horro-Filmen bzw. Franchises bzw. Serien benannt: "Land of the Dead", "Ghost of Frankenstein", "Curse Of The Mummy's Hand" oder "Dark Shadows". 

Simple Songstrukturen. Jerry Onlys Crooning-Stil passt sehr gut zu den Stories über Untote, Mumien und Vampire und sonstwas. Es ist grob gesagt einfach sehr simple Unterhaltung für einen Horrorpunk-Fan der sich nicht großartig Gedanken über die Musik machen will. Und so gesehen funktioniert das Album tatsächlich auch. Wenn man es aus anderer Perspektive betrachtet, fällt einen hingegen auf dass die Songstrukturen sich sehr oft wiederholen bzw. eher wirken als würde man eine ehemalige Misfits-Coverband bzw. eine sehr junge Horrorpunk-Band hören. 

Ich muss leider zugeben, dass an einigen Stellen das ganze Konzept ziemlich ausgelutscht ist. Es macht natürlich trotzdem Spaß. Jerry, Eric und Dez machen rein musikalisch gar keinen schlechten Job. Einige Songs gehen sehr gut ins Ohr, einige weniger. Und es ist auch vollkommen okay, dass man diese Inkarnation der Misfits gut findet. Mir fällts etwas schwer.

Anspieltipps: The Devil's Rain, Twilight Of The Dead, Cold In Hell

6,5/10 Pfandflaschen



8. Friday The 13th EP (2016)

Ich weiß, ich habe gesagt dass ich eigentlich keine EPs reviewen wollte. Aber die Misfits sind so gut darin gewesen KEINE volle Alben sondern laute Singles/EPs rauszubringen und ich wollte diese Discography doch ein wenig up to date zu halten. Außerdem haben wirs hier auch noch mit einem neuen Line-Up zu tun. Am Bass und Gesang, wie gehabt Jerry Only. Am Schlagzeug Eri Acre. Und an der Gitarre niemand geringeres als Jerry Onlys Sohn, Jerry Other der inzwischen unter dem Namen Musik veröffentlicht. 

Doch wie wir wissen hat es nicht lange gedauert, bis sich die "Original Misfits" zusammen mit Acey Slade (u.a. Murderdolls) und Dave Lombardo (u.a. Slayer) (wieder)vereinigt haben und einige Reunion-Shows gespielt haben. Was mittlerweile auch schon old news ist. Anyways: Ich habe keine Ahnung wie das momentane Line-Up aussieht und auch nicht wie es um neue Veröffentlichungen steht.

"Friday The 13th" ist, wie man in den US-Medien sagen würde: "Pretty decent". Echt ganz okay. 3/4 des Materials beschäftigt sich (mal wieder) mit Horrorfilmen bzw. Sci-Fi: "Friday The 13th", "A Nightmare On Elm Street" und "Laser Eye". Der zweitgenannte Song hat sogar ein seltsames Oi!-Feeling, finde ich. Im ersten werden natürlich die "ki ki ki ma ma ma"-special-effects aus der Filmreihe gesamelt. "Laser Eye" handelt von Alien-Invasoren die die Menschheit vernichten wollen. "Mad Monster Party" ist einfach nur schlecht und cringy. 

Im Großen und Ganzen nichts besonderes und auch nicht neues aber auch nicht wirklich schlecht. 

Daher:

6/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: A Nightmare On Elm Street



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen