Freitag, 26. März 2021

Album der Woche#484: Dead Can Dance - s/t (1984)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Album der Woche. Da diesen Monat der Zufall zugeschlagen hat und "Dead Can Dance" schon sehr sehr lange auf meiner Liste standen, habe ich mir deren erstes Album vorgenommen.

Auch wenn ich dazu neige den Bandnamen wie "Decadence", also das englische Wort für "Dekadenz" auszusprechen, kommen mir DCD gar nicht dekadent vor (höhö). Viel eher minimalistisch und "klein gehalten". Die Australier haben im Laufe ihrer Karriere in verschiedenste Arten von Weltmusik reingeschnuppert und allerlei traditionelle Musikinstrumente eingesetzt. So hört man später Elemente aus asiatischen und arabischen Kulturen. Manch einer würde dazu "New Age" sagen.

Auf dem selbstbetitelten Album hört man noch nicht so viel davon. Der Einfluss ist aber auf jeden Fall da. Auf "Musica Eternal" hört man ein Yangqin. Das ist ein chinesisches Saiteninstrument, was ursprünglich aus dem arabischen Raum kam. Das Albumcover ziert eine Ritual-Maske aus Papua Neuguinea. 

Ich muss zugeben, dass ich gar nicht so viel dazu zu sagen habe. "Ethereal Wave" oder "Ethereal Goth" ist ein Subsubgenre von Darkwave, was mir bis dato noch gar nichts gesagt hat. Allerdings neige ich der allgemeinen Beschreibung zuzustimmen, dass die Musik wie "nicht von dieser Welt" klingt. 

Anstelle von größtenteils tanzbaren Darkwave oder Batcave oder Death Rock kriege ich eine Art Soundtrack für schlaflose Nächte die ich im Bus von der Arbeit nach Hause verbringen muss. Mir gefällt, wie außerordentlich ungewöhnlich das ist. Der Wechselgesang der beiden Mitglieder Lisa Gerrard und Brendan Perry schafft Spannung, weil dadurch eine gewisse unkonstante Konstante bleibt. Ich schaffe es nicht mich an ein Gesang im einen Song zu gewöhnen, weil im nächsten oder übernächsten schon der andere zu hören ist. Dadurch entdecke ich das Album mit jedem Hören noch mal neu. Klingt komisch, macht für mich aber Sinn. Was mir besonders gut gefällt, ist dass man es geschafft hat diese ganzen Weltmusik-Einflüsse nicht absurd-klischeehaft sondern interessant zu gestalten. Man nenne es wie auch immer: Darkwave, Ethereal Wave, Dream Pop. Für mich ist es astreiner Gothkram. I like it. Als nächstes muss ich dann auf jeden Fall Cocteau Twins auschecken.

"Dead Can Dance" ist ein mit zehn Songs recht kurzes Album. Manche Editionen kommen jedoch mit der Nachfolge-EP "Garden of the Arcane Delights".

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Musica Eternal, The Fatal Impact (Instrumental), The Frontier



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