Mittwoch, 6. März 2019

So isses, Musik!#73

Frost Punx Picnic XV vom 01.03.-02.03.2019 im AZ Mülheim

Aaalso, da war es wieder. Das Festival bei welchem ich sage "boah nee nächstes Mal geh ich da auf keinen Fall hin" und bei welchem ich ein Jahr später sage "boah da spielen XY und XYZ ich muss da hin". Aber diesmal wars auch gar nicht mal schlimm, letztes Jahr übrigens auch nicht. Ich hatte übrigens auch Besuch aus BaWü - zuckersüße fluffige Grüße an der Stelle :3

Ich war ziemlich pünktlich zu Beginn da. Die allererste Band waren , die auch vor kurzem erst ihr Demo rausgebracht haben. Wirklich ziemlich stabil. Selbst beschrieben (höchstwahrscheinlich sehr ironisch) als "Raging HC-Punk galloping through a D-Beat hell, slightly touched by a wave of
epidemic crust". Fand ich tatsächlich überraschend gut. Daraufhin dann Deutsche Laichen, die ich leider nicht so spannend fand. Irgendwie stabil allerdings nicht grade von den Socken hauend. Fand die Aussage witzig, man möge "Cistypen auf die Fresse hauen, wenn sie sich daneben benehmen". Das ist natürlich selbstverständlich, nur irgendwie kam mir in den Sinn dass sich alle anderen daneben benehmen dürfen - und dann hat sich irgendjemand daneben benommen und im Pit wohl ziemlich ausgeteilt. Was ziemlich daneben ist, ob "cistyp" oder nicht. Ich glaube, ich habe mir Darmstadt gar nicht angeguckt. Dafür dann aber Youth Avoiders von außerhalb des kleinen Konzertraumes. Waren wie die letzten ein oder zwei Male großartig. Ich kann die Band nur empfehlen wenn man auf so Sachen wie Minor Threat steht. Mir fehlen solche Bands irgendwie. Die letzte Band am ersten Abend waren Undergang. Beschrieben wurden sie mir als "richtig dummer, brutaler Death Metal". Und das stimmte auch! Ohne Scheiß. Es gibt da diesen YouTuber namens Steve Terreberry der dieses "How to write a Death Metal Song"-Video gemacht hat. Darin erklärte er die drei grundlegenden Drumbeats wie "Catcatcatcatcat", "Abookabookabookabook" oder "Dingdingdingdingtingdingdingling" als auch Gitarrenriffs wie "duh duh duh duh dunanananana". Jedenfalls wars echt 1:1 DAS. Ich achtete peinlichst genau auf jedes "Dingdingdingdingtingdingdingling". Ich habe mich köstlichst amüsiert. Aber jetzt mal ohne Witz, Undergang sind richtig geil. Das ist richtig nicer Old School Death. Freut mich. 

Zweiter Tag: Nach der Frühschicht am ersten Tag bin ich um 2:30 heimgekehrt und habe kaum ausgeschlafen. Aber das geht halt auch nicht wenn irgendwann mitten am Tag ist. Sei's drum, ich hatte eine Zwei-Tage-Karte bzw. das Zwei-Tage-Armband und wollte das unbedingt ausnutzen. Doof nur, dass ich irgendwann ziemlich miese Laune hatte und mir nicht mal rumsitzen und finster reinglotzen Spaß gemacht hat. Egal.

Die einzige Band an dem Abend die ich mir wirklich lang angeguckt habe - und zwar ungefähr 15 Minuten bevor ich nach Hause gegangen bin, waren Victims of Classwar. Gottverdammte Scheiße, vielen vielen vielen Dank. Ihr habt für diese Zeit meinen Abend gerettet. Habe VoC schon an die zwei oder drei Mal gesehen und durfte sogar vor knapp zehn Jahren eine Umfrage zum Thema slawische Sprachen mitmachen, welche die Sängerin für ihre Hausarbeit gebraucht hat. Das ist aber schon lange her. Jedenfalls: VoC machen verdammt guten Blackened Crust. So wie er sein sollte. Keine "epischen" Songs die über zehn Minuten dauern. Sondern alles sehr roh und dreckig und gleichzeitig Metal und Crust und wasweißich noch was. Und das alles sehr professionell muss ich sagen. Anyways, sehr geile Band. Sehr geiles Set. Feier ich immer noch. Ich hoffe es kommt noch viel mehr in der Zukunft. Ich hatte dann auch kein Bock zu warten bis Swordwielder und Doom spielen und bin nach Hause.

Abschließend möchte ich noch Grüße nach Leipzig, Aschaffenburg Frankfurt und nach Essen-Steele ausrichten.  Vielen Dank dass ihr da wart und die Abend so halbwegs angenehm gemacht habt. 


ОСТБЛОК: Путь


Ich habe diesen Monat beschloßen, etwas anderes auszuprobieren. Diesmal geht es um eine Band, die ich noch nicht wirklich kenne, aber jetzt schon ins Herz geschlossen hab. "Put'"(übersetzt "Der Weg") machen atmosphärischen Black Metal mit Akkordeon und kommen aus Russland. Ja, das auf dem Albumcover ist der Tod und er spielt Akkordeon. Die Texte sind auf russisch also könnt ihr sie eh nicht nachlesen. Haha. Egal, großartiges Album. Heißt "Pesni Smerti" ("Songs of Death"/"Lieder des Todes") Zieht's euch rein!


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Apropos Ostblock. Keith Flint von Prodigy ist vor ein paar Tagen gestorben, was mich ziemlich bestürzt hat. Schließlich feierte ich die Band sehr, so im Alter von 11-12... Liebe die immer noch und finds sehr traurig, dass er von uns gegangen ist. Und das meine ich auch so. Jedenfalls, hier der unvergessliche Auftritt von Prodigy auf dem Roten Platz in Moskau am 8.9.1997 (plus einige Einblicke in die Welt von russischen Prodigy-Fans usw.)



AFI - Discography: dto. (2017)

Neuestes Album von AFI. Ich habe ehrlich gesagt nicht allzu viel dazu zu sagen, außer: AFI gehen wieder einen kleinen Schritt zurück Richtung Post-Hardcore, vermischen alles mit Wave/80s Kram
und fertig ist dieses großartige Album. "The Blood Album", wie es gerne genannt wird ist gleichzeitig beides: Schwermütig/melancholisch als auch leicht verdaulich. Es ist insgesamt ziemlich kurz und überlebt grade mal so meine morgendliche Fahrt zur Arbeit.

Mich erinnert es ziemlich an die Zeit von "Sing the Sorrow" und dessen Nachfolger "Decemberunderground". Nur ohne Schreien. Wieder mal eine Glanzleistung.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Hidden Knives, Get Hurt, So Beneath You, Snow Cats



Alkaline Trio Discography: Agony & Irony (2008)

Sechstes Album von AK3. Das Hauptthema sind Gegensätze: Schwarz und Weiß, Gut und Böse, das Licht und die Finsternis, Hoffnung und Verzweiflung. Passt sehr gut zum Image der Band. Großartige, relativ kurze, catchy Songs über traurige und doch so schöne Dinge. Ich sehe ehrlich gesagt nicht viel Unterschiede zum Vorgängeralbum, allerdings macht es das Ganze nicht weniger
gut. Als Gäste sind unter anderem der höchst umstrittene Douglas Pierce von Death In June und Ulver dabei. Pierce spricht übrigens den Text zu "I Found Away" während Ulver unter anderem für die Streicher bei "Lost and Rendered" verantwortlich sind. Verstehe warum Ulver dabei sind, schließlich ist Matt Skiba ein großer BM-Fan. Darum sind auch irgendwann vor ein paar Jahren Blink-182 (deren Mitglied Skiba mittlerweile auch ist) auf einem Festival mit Satyricon und Emperor aufgetreten. Warum Pierce unbedingt dabei sein muss, verstehe ich nicht aber well... Bis jetzt wurde ich von AK3 nicht enttäuscht. Weiter so.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Lost and Rendered, Calling All Skeletons, In Vein,


Celtic Frost Discography: Cold Lake (1988)

Meine Fresse, ist das ein komisches Album. Ja, es ist definitiv ein Album von Celtic Frost. Das Intro hört sich aber an wie Faith No More. Der Rest ist eine etwas obskure Mischung aus gewohnten CF-Klängen und... Glam. Ziemlich viel Glam für mein Geschmack. Ich mein, ich mag so einige Songs von Mötley Crüe und vielleicht würde ich aus Spaß irgendwas von Ratt oder Poison hören aber so
ganz meins war dieses Genre echt nicht. Es ist auch tatsächlich das meistgehasste Album von Celtic Frost. Wahrscheinlich wird es auch so gehasst, weil es von Celtic Frost. Hätte es jede andere Band rausgehauen, gäbe es wahrscheinlich weniger Probleme damit. Tatsächlich kann ich etzadla nicht so viel damit anfangen. Aber so scheiße ist es wirklich nicht. "Seduce Me Tonight" klingt gar nicht mal schlecht. "Juices Like Wine" und "Petty Obsession" auch. Allerdings vermisse ich den "alten" CF-Sound. Sowas von.

6/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Petty Obsession, Juices Like Wine, Seduce Me Tonight



Darkthrone Discography: Arctic Thunder (2016)

So, meine liebenden Liebenden.

Dies ist bis jetzt das letzte Darkthrone-Album, allerdings wurde für dieses Jahr ein neues angekündigt. Also verabschieden sich Fenriz und Nocturno Occulto hoffentlich nicht für sehr lange aus dieser Rubrik. "Arctic Thunder" klingt schon wieder anders als "The Underground Resistance" und zwar noch viel besser. Ich mochte den Vorgänger eben deswegen, weil er anders war als die crustigen Alben davor. Das neueste Output der Norweger bietet aber tatsächlich sowas wie eine Rückkehr zu den Wurzeln. Zumindest teilweise. Man mischt hier gekonnt alte Darkthrone-Riffs mit
Heavy-Metal und endlich mal wieder nicht cleanen Gesang. Dabei bleibt man tatsächlich dem eigenen Stil treu. Es ist für mich ein Album welches ich ungern irgendwie in die NWOBHM-Ecke drängen will oder in die Motörhead-Einfluss-Ecke oder in die Crust-Punk-Ecke. Es ist einfach nur mal wieder gutes Darkthrone-Material. Mal langsamer, mal schneller. Aber unverkennbar Darkthrone. Es ist tatsächlich einfach nur verdammt noch mal sehr gut. Falls ihr übrigens mal wieder im imaginären Schnee spazieren wollt, so hört euch bitte "Deep Lake Trespass" an.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Thundra Leach, Burial Bliss, Arctic Thunder, Deep Lake Trespass




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