Donnerstag, 16. Oktober 2025

My Favorite TV-Show: BEEF

An der Stelle erstmal vielen lieben Dank an Marlyn, die mir diese Serie empfohlen hat und die wir dann auch innerhalb kürzester Zeit verschlungen haben. Zum jetzigen Zeitpunkt (Juli 2025) gibt es nur eine Staffel mit zehn Folgen.

Die erste Staffel dreht sich in erster Linie um zwei Personen: Danny Cho (Steven Yeung) und Amy Lau (Ali Wong). Erstgenannter ist ein Auftragshandwerker, der mit seinem Bruder Paul (Young Mazino) lebt. Und zwar in dem ehemaligen Motel seiner Eltern, dass sie durch zwielichtige Business-Machenschaften seines Cousins Isaac (David Choe) verloren haben und zurück nach Südkorea gezogen

sind. Die Situation ist für Danny unerträglich. Er hat Schwierigkeiten Aufträge zu bekommen bzw. aufrechtzuerhalten. Außerdem möchte er unbedingt ein Haus für seine Eltern bauen, damit sie zurück in die USA kommen können. Gleichzeitig leidet er unter Depressionen und möchte sich auch umbringen. Amy hingegen ist chinesischer und vietnamischer Abstammung. Sie besitzt einen eigenen Laden namens "Koyohaus" worin sie im Grunde übertrieben teure Hauspflanzen verkauft. Diesen möchte sie an die Besitzerin der Baumarkt-Kette Foster, Amy Foster (Maria Bello) verkaufen. Ihr Leben sieht nach außen hin fast perfekt aus. Ein liebender Ehemann, George Nakai (Joseph Lee) und eine kluge Tochter namens June (Remy Holt ). Ein wunderschön eingerichtetes Haus. Allerdings kämpft sie innerlich mit ihrer Rolle der stets gut gelaunten, immer lächelnden Frau. Tief im Innern ist sie ziemlich unglücklich. Außerdem scheint George ein Interesse an ihrer Mitarbeiterin zu haben. Danny und Amy begegnen sich rein zufällig auf dem Parkplatz von Foster's. Sie bremst sein Auto aus und bei seiner Beschwerde zeigt sie ihm den Mittelfinger. Was darauf folgt ist eine Verfolgungsjagd mit ein kleines Bisschen Zerstörung. Danny schreibt sich Amys KfZ-Kennzeichen auf und findet ihre Adresse heraus. So kommt er dahin, sich als interessierter Fachwerker ausgebend, kommt auf die freundliche Tour ins Haus rein und pisst anschließend ihren Badezimmerboden voll. Es entsteht ein unfairer Kampf zweier frustrierter Menschen gegeneinaner. Also, Beef.

"BEEF" zeigt sehr anschaulich zwei unterschiedliche Perspektiven, die in der modernen Gesellschaft leider gang und gäbe sind. Nämlich "Ich habe es satt, in diesem Hamsterrad vom Leben zu stecken. Nichts klappt wie es sollte. Ich brauche irgendeinen Halt" als auch "Ich habe es satt, stets zu lächeln, so zu tun als ob alles in Ordnung ist und nach außen zu zeigen dass ich ein Superdupergigaunternehmer bin". Und zu guter letzt auch die dritte, die mir leider sehr bekannt ist, nämlich "Ich habe die Schnauze voll davon, wütend und zornig zu sein - aber irgendwo muss das alles hin." Die Serie hat ein gutes Erzähltempo. Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Es fängt alles wie eine relativ amüsante, aber im Grunde ziemlich dumme Auseinandersetzung zwischen zwei frustrierten Menschen, die einander zufällig begegnet sind - sodass sie gegenseitig als Ventil für ihren Ärger dienen. Doch was daraus wird ist eine Verkettung von fürchterlichen Ereignissen. Lügen, Intrigen, Körperverletzung, Knast. Und natürlich auch sehr kriminellen Dinge. Neben dem Erzähltempo und dem Soundtrack (unter anderem Incubus und System of A Down) mag ich auch die beiden Hauptcharaktere. Wobei ich mich dabei am ehesten mit Danny identifizieren kann, weil ich eben niemand bin der nach außen zeigen muss dass alles perfekt und klar ist. Wirklich faszinierende, hineinsaugende Sendung die tatsächlich nicht los lässt.



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