Mittwoch, 1. Oktober 2025

Album der Woche#653: Cradle of Filth - Cruelty and the Beast (1998)

Hallo und herzlich willkommen beim SHOCKTOBER. Das erste "Album der Woche" dieses wundervollen Monats ist nun dran. Wie (fast) jedes Jahr wähle ich ein Cradle of Filth Album nach einem Zufallsprinzip aus und stelle es hier vor. Bis jetzt haben, so glaube ich, auf diese Weise ihr Review hier erfahren. Dabei durchforste ich best/worst-Listen im Internet oder wähle es einfach irgendwie blind aus. Edit (Oktober 2025): Übrigens ist mir die Kontroverse um das absolut beschissene Verhalten Dani Filths gegenüber seinen Mitarbeitern äh Bandmitgliedern bewusst. Ich möchte aber an der Stelle festhalten, dass er nicht alleine für die Musik verantwortlich ist und genau diese Arbeit mit einem Review gewürdigt werden darf. 


"Cruelty and the Beast" ist das dritte Album von CoF. Zum Glück habe ich mir eine remastered Version reingezogen, denn laut mehreren (damaligen) Bandmitgliedern, Kritikern und Fans ist die ursprüngliche für ihren desaströsen Sound kritisiert worden. Backgroundsängerin Sarah Jezebel Deva hat geweint weil ihre Stimme sich angehört hat als ob "sie in eine Toilette reinsingt". Das Album wurde 2001 remastered und ist an sich ein großartiges Stück Cradle of Filth Geschichte. Es ist ein Konzept-Album über die ungarische "Blutgräfin" Elizabeth Bathory, die laut den Überlieferungen im Blut ihrer Feinde gebadet hat. Wie man unschwer auf dem Albumcover erkennen kann. Für dieses Album wurde sogar die Schauspielerin Ingrid Pitt angestellt, die in zwei Songs (einer davon ist "Bathory Aria") als Gräfin Bathory spricht. Bekannt geworden ist sie durch den Film "Countess Dracula" des britischen Filmstudios "Hammer Films".

Cradle of Filth schaffen es hier gleichzeitig nach einem unfassbar riesigen Stereotyp zu klingen und es trotzdem gut zu machen. Es funktioniert einfach. Wir fangen an mit Keyboards die sich anhören wie Stimmen von Geistern, dann kommen diese Maschinengewehr-Drums und Salven an Riffs, mystisch anmutender Gesang von Sarah Jezebel Deva, kreischender Gesang von Dani Filth der sich anhört als hätte er sich was schlimmes angetan und gleichzeitig sehr tiefer Gesang von derselben Person. Die Texte sind im Grunde genommen reinstes Storytelling dass in zigtausende Oxford-Lexikon-mäßig anmutende Floskeln eingebettet ist. Und natürlich geht es die ganze Zeit um Elizabeth Bathory und ihren Aufstieg zur Macht etc. etc. etc. Wenn man sich die Texte durchliest fragt man sich, wie zum fick man sich das alles merken soll wenn man das live spielt. Ich glaube, dass Dani Filth es schon längst nicht mehr wirklich tut. Wie auch immer. Ich mag dieses Album. Man hört dass hier sehr viel Herzblut, sehr viel Arbeit und Anstrengung steckt. Es ist nicht einfach so dahingeschissen. Schade, dass es erst eine Reissue gebraucht hat um das alles hervorzuheben. I like it.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Beneath The Howling Stars, The Twisted Nails Of Faith, Bathory Aria




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