Dienstag, 14. Oktober 2025

Comic Book Review#651: Bart Simpson's Treehouse of Horror#12 (2006)

"Homer's Ark": Die erste Story in dieser Ausgabe lässt einen zu Beginn etwas verwirrt rein gucken. Die Sache ist, es scheint nämlich nicht so als ob sie irgendwas mit Horror zu tun hat. Es geschieht folgendes: Homer und Barney betrinken sich hemmungslos in Moe's Kneipe bis dieser beide rauswirft weil sie zu betrunken sind und auch kein Auto mehr fahren können. Barney trägt Homer heim und lässt ihn auf dem Rasen liegen. Kurz darauf wird Homer von Kakerlaken heimgesucht und vom Blitz getroffen. Im Himmel angekommen, bittet Gott ihn um einen Gefallen: Homer soll eine Arche bauen

und von zwei Exemplare von jedem Tier einpacken weil Gott schon bald alle Kakerlaken auf der Erde mit einem großen Insektizid vernichten will. Wieder auf der Erde angekommen fängt er am nächsten Morgen mit dem Bau an, ohne genau zu wissen was zu tun ist. Das geht 40 Tage und 40 Nächte so, bis Homer einen langen Bart hat und vollkommen verrückt geworden ist. Die Sache zieht alle Bewohner Springfields an als auch Mr. Burns die alle unbedingt auf die Arche drauf wollen. So wird eine Flucht der Simpsons vor einer riesigen Schädlingsbekämpfungswolke ziemlich unmöglich. 

Am Ende hat sich natürlich alles als Traum herausgestellt. Aber was für ein großartiges, surrealistisches und vollkommen abgedrehtes Szenario. Ich mag auch den Stil, der mich etwas an das Urgestein Sergio Aragonés erinnert. Die Geschichte hat nicht wirklich was mit Horror zu tun, es sei denn man sieht sie als eine Art "Werdegang eines Wahnsinnigen" oder so. Ich dachte eigentlich, dass Homer anfängt seine Familie zu bedrängen, aber der wahre Horror war dann eher banaler Art. Nämlich in der Gestalt der Springfieldianer die alles tun würden um auf die Arche zu kommen. Höllisch interessant. Geschrieben und gezeichnet von Terry Moore.

"Blood Cure of the Evil Fairies": Als zweites geht es um Bart und Maggie. Die beiden können nämlich kein Fernsehen (bzw. das Krusty the Clown Peter Pan Special) gucken, weil Homer die Treppe runtergefallen ist und mit seinem Bauch die Sicht verdeckt. Also "bittet" Maggie Bart ihr eine Geschichte vorzulesen. Es ist ein Buch über Feen, aber Bart arrangiert alles am laufenden Band um und es wird zu einer Art surrealen Horrorstory. Dort geht es dann plötzlich um Homer, der bei einem Anglerausflug eine Fee findet, die er als Köder benutzen will. Sie möchte natürlich leben und bietet ihm an, ihn einen Wunsch zu erfüllen wenn er sie am Leben lässt. Homer braucht ca. 6 Monate zu überlegen - währenddessen stirbt die Fee in einem Einmachglas. Beim Ausmisten entdeckt Bart das Gefäß und findet es richtig cool. Wie schon in Fall vom Homer: Nur Kinder und "einfache" Menschen können Feen sehen. Also sehen Lisa und Marge den kleinen Kadaver nicht. Kurzerhand tauchen weitere Feen auf, die bei diesem Anblick wütend werden und anschließend das ganze Haus der Familie in ein menschenfressendes Monstrum verwandeln.

Was zum eigentlichen Fick war das denn? Diese von Kyle Baker gezeichnete und geschriebene Geschichte hat schon was sehr sehr sehr makaberes. Ich finde es insbesondere deswegen unangenehm, weil kleine Wesen in einem Einmachglas der Luft zum Atmen geraubt werden. Das hat was perverses und ekelhaftes an sich. Aber es sollte eigentlich nur lustig sein. Andererseits denkt sich das in der Geschichte "nur" Barts Kindergehirn aus, ergo wollte er "nur" schockieren. Wiederum andererseits hat sich die Story eh jemand komplett anderes ausgedacht, also hat sie nichts über Bart auszusagen. Wiederum wiederum andererseits andererseits überinterpretiere ich das vielleicht und es ist schlicht und einfach eine sehr surreale Story für den Shock Value. 

"Willie: Portrait of a Groundskeeper": Der Titel ist eine Parodie auf "Henry: Portrait of a Serial Killer" mit Michael Rooker in einer der Hauptrollen. Gezeichnet und geschrieben wurde dieses vollkommen bizarre Szenario von Eric Powell. Wir befinden uns an der Grundschule in Springfield. Bart und Milhouse reissen aus einem Erwachsenenmagazin eine Anzeige für den schnellen Wuchs von Brusthaaren aus und schmeißen den Rest weg, damit es nicht konfisziert werden kann. Das Magazin gelangt schlußendlich in die Hände von Willie, den schottischen Hausmeister der Schule. Dieser verwechselt die Anzeige für den Versand von einem Emu Vogel mit dem Versand von russischen Versandbräuten. Also bestellt er sich einen Emu. Und weil er so einsam ist, schläft er mit dem Tier nachdem es endlich per Post angekommen ist. Als der Emu flüchtet und durch die Straße wandert, wird er von einem etwas sehr hungrigen Homer Simpson aufgefunden, der das Tier tötet und daraus ein Mittagessen macht. Als Willie das rausfindet ist er außer sich, sodass er bald in das Simpsons Haus eindringt, Homer fesselt, Marge tötet und sie als Essen serviert. Homer wird kurzerhand von Bart gerettet, dessen schnell gewachsenes Brusthaar über übersinnliche Fähigkeiten verfügt. 

Was zum fick. Was zum eigentlichen fick? Das nenn ich mal wirklich verstörend. Die Zeichnungen haben etwas tragikomisches an sich. Durch die Schatten in den Gesichtern sehen die Figuren so obskur aus. Durch die Handlung wird aber alles noch wesentlich mehr obskurer. Hausmeister Willie der einen Emu Vogel bumst. Brusthaare die ein Eigenleben führen. Eine Marge serviert als Mittagessen. Holy shit, die letzte Story hat es wirklich in sich. Meine Fresse haben sich meine Augen geweitet.

8,75/10 Pfandflaschen




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