Dienstag, 28. Oktober 2025

Comic Book Review#653: The Simpsons' Treehouse of Horror#14 (2008)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten "Comic Book Review" im Rahmen des SHOCKTOBERs. Wir beschäftigen uns diesen Monat also das letzte Mal mit einer Ausgabe von "Bart Simpson's Treehouse of Horror", auf Deutsch bekannt als "Bart Simpsons Horror Show". Diesmal sind solche Autoren und Zeichner dabei wie Steve Niles, Glenn Fabry, Gilbert Fernandez, Ian Boothby und Nina Matsumoto. Ab dieser Ausgabe wurde die Reihe von "Bart Simpson's Treehouse of Horror" in "The Simpsons' Treehouse of Horror" umbenannt, ganz so wie die Halloween-Folgen der Serie. 


Die erste Story namens "30 Days of D'Oh!" parodiert (selbstverständlich) den Horrorfilm "30 Days Of Night", in welchem die Bewohner einer arktischen Gegend an 30 sonnenlosen Tagen von Zombie-Vampiren geplagt werden. In der simpsonifizierten Variante, von Zeichner Glenn Fabry und Autor Steve Niles, geht es zunächst um Probleme im Springfielder AKW. Mr. Burns hat an Rauchfiltern gespart. Zusätzlich dazu kommt es, dass genau einer dieser Filter kaputt geht, was zu einer Katastrophe führt. Innerhalb von kürzester Zeit füllt sich der Springfielder Himmel mit einer riesigen Rauchwolke, die die Sonne komplett abdeckt. Da dieser Rauch radioaktiv ist, verwandelt er all diejenigen die während der Katastrophe draußen waren in blutrünstige Zombie-Vampire. Die einzigen, die es nicht trifft, befinden sich während der Katastrophe im Kwik-E-Markt: Apu, Chief Wiggum und Ralph, Sideshow Bob, Hans Maulwurf und der Comic Buch Typ. Es beginnt ein dreißigtägier Kampf ums Überleben. Denn die Meute da draußen ist wahrlich blutrünstig.

Ich muss sagen, dass von allen "Treehouse of Horror"-Stories diese hier die absolut fieseste und brutalste ist. Fabrys Stil ist relativ "gritty" aber hält sich gleichzeitig trotzdem ganz gut an das Original. Allerdings ist er in der Lage die Emotionen der Charaktere besonders gut hervorzuheben. Die Mienen sind sehr divers dargestellt. Man sieht sehr gut, dass sich jemand vor Schmerzen windet. Apropos Schmerzen: Hier werden Köpfe, Beine und Arme abgerissen. Köpfe auf den Spieß gesteckt. Meine Fresse, nicht mal der Simpsons Hund Knecht Ruprecht wird ausgespart. Ihm wird mit einem Traktor der Kopf abgehackt. Holy shit. Die Darstellung der Springfielder Awohner als Zombie Vampire ist wirklich unfassbar böse. Heilige Scheiße ist das genial. 

In "Murder He Wrote" parodiert Ian Boothby den Manga "Death Note". Gezeichnet wird das ganze von Nina Matsumoto. Bart Simpson findet ein mysteriöses Notizbuch mit einem Schädel auf dem Cover, was ihm kurzerhand vom Rüpel Jimbo weggenommen wird, der auch prompt seinen Namen reinschreibt. Kurze Zeit später stirbt Jimbo und ein Geist von Krusty dem Clown taucht auf. Es stellt sich heraus, dass dieses Buch früher ihm gehört hat und er lauter Namen und Adressen von Frauen reingeschrieben hat, die er leider nie treffen konnte. Dieses Buch ist nämlich in der Lage alle Menschen zu töten, dessen Namen man reinschreibt. Man kann auch die Art des Tötens reinschreiben. Wenn man es jedoch nicht tut, entscheidet das Buch selbst. So beschließt Bart Sideshow Bob umzubringen, als dieser im Fernsehen auftaucht nachdem er aus dem Knast entlassen wurde. Bob wird von Bienen gestochen, fällt in heißes Würstchen-Wasser und wird anschließend von einer Dampfwalze plattgerollt. Der Zufall will, dass das Buch in die Hände von Marge und Homer fällt, die das für ihre "Tötet Ned Flanders"-Fanfiction als auch für die Einkaufsliste nutzen. So werden unter anderem die Namensgeber von Oreo und Uncle Ben's tot aufgefunden. Außerdem wird Ned Flanders abgebrannt und von einem Hai in den Arsch gebissen. Bart wird zunehmend paranoider, vor allem weil Krustys Geist ihm immer mehr fürchterliche Sachen einflößt für die er das Buch benutzen soll...

Nina Matsumoto hat diesmal die Simpsons und die anderen Charaktere im Manga-Stil gezeichnet. Kein hypermaskuliner Stil wie bei "JoJo's Bizarre Adventure" oder so, sondern viel eher familienfreundlich. Die Gesichter sind durchaus realistisch, trotz der stellenweise echt riesigen Augen. Am Meisten hat mir die Umsetzung von Krusty als diesen äh Dämon gefallen. Die fake-pelz Jacke steht ihm wirklich gut. Mir gefällt dieser Stil wirklich sehr. Simpsons und die anderen in Schwarz-Weiß und in etwas realistisch und 10% weniger cartoonesk. Außerdem mag ich die Story weil sie Boothby-mäßig lustig ist, nicht krampfhaft versucht um jeden Preis blutig und brutal zu sein sondern gekonnt Horror-Elemente parodiert und alles auf den Kopf stellt. Sehr gut.

Die letzte Story parodiert die Kaiju-Filme "Frankenstein conquers the World!" als auch "War of the Gargantuas". Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen. In einem Rückblick kriegen wir mit wie Homer bei einer Ausstellung das Herz des Frankenstein-Monsters isst, weil er es für ein Sandwich hält. So wächst er innerhalb von wenigen Augenblicken zu einem riesigen Monstrum heran, dass anfängt die Stadt zu zerstören, bis es von einem riesigen Dinosaurierartigen anderen Monster angegriffen wird und später scheinbar stirbt. In einem zweiten Teil taucht ein weiteres Homer-Monstrum auf, dass eine Sängerin frisst, die auf einer Party auf dem Dach eines Gebäudes singt. Da taucht prompt der Original "Homerstein" auf und die beiden liefern sich einen Kampf, bis die Worte der Sängerin aus dem Mund des anderen Monsters kommen sodass sie sich ineinander verlieben und davon ziehen. Der Text war wohl sehr romantisch. Die beiden Situationen werden von Bart und Lisa genau beobachtet. Lisa kommt auf die Idee dass das zweite Monstrum ein Klon ist, der bei einem Kampf mit dem Dinosaurier entstanden ist. So ist wohl ein Teil von Homer abgefallen und hat sich weiterentwickelt. 

Die Zeichnungen von Gilbert Hernandez sind höllisch primitiv und erinnern an die besten Momente des "MAD Magazine". Die Kaiju-Kämpfe sind wirklich unfassbar lustig. Ansonsten bietet die Story nicht besonders viel außer ein paar Schnäufzer/Lacher und etwas Nostalgie wegen alten japanischen Kaiju-Filmen jenseits von Godzilla. Funny, but nothing more than funny.

Insgesamt muss ich sagen, dass diese Ausgabe mit einer sehr guten Story beginnt und leider zum Ende hin eher "standard" wird. Insgesamt fühlte ich mich allerdings sehr gut unterhalten. Es ist mal wieder ein Sammelsurium von verschiedenen Sichtpunkten bzw. Zeichenstilen. Wirklich äußerst kreativ. Was mir einfällt: Es funktioniert alles nach dem Prinzip 2 von 3. In zwei von 3 Stories spielen Chief Wiggum und sein Sohn Ralph mit. Außerdem sind 2 von 3 Geschichten Parodien auf japanische Filme oder Serien. Reiner Zufall natürlich.

7,5/10 Pfandflaschen


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