Donnerstag, 19. Mai 2022

Album der Woche#536: Otep - House Of Secrets (2004)

Hallo und herzlich willkommen zum inzwischen dritten "Album der Woche" im Rahmen des 20-wöchigen Riesenspecials. 

Ich erinnere mich ziemlich genau. Saß in meinem Zimmer, in unserer ersten Wohnung in Würzburg und habe Abends "Hell's Kitchen" auf VIVA geguckt. Es war so eine Metal/Rock-Sendung die Videoclips gesendet hat. Hab sie sehr gerne geguckt. Irgendwann lief "T.R.I.C." von Otep. Ich war vom Video fasziniert und konnte allerdings nirgendwo im Müller oder MediaMarkt meines Vertrauens eine CD der Band finden. Irgendwann fand ich tatsächlich ein Album, und zwar in der örtlichen Bücherei. Es muss, da zeitlich gesehen logisch, das Album "Sevas Tra" gewesen sein, weil da der besagte Song drauf war. Irgendwann später, ich denke im Jahre 2009 wurde mir "House of Secrets" gezeigt - allerdings nur der Song. Das Album kannte ich gar nicht. Nun hole ich das nach.


"House Of Secrets" ist das dritte Album von Otep. Leadsängerin und Namensgeberin ist Otep Shamaya. Allerdings handelt es sich hier um eine vollständige Band und nicht um irgendein Soloprojekt oder so. Auf sechs Songs ist das Schlagzeugwerk von Joey Jordison (Slipknot, Murderdolls) zu hören. Stilistisch würde ich Otep auf jeden Fall in die tiefgründigere, emotionalere Ecke des Nu Metal oder Alternative Metal einordnen. Wir haben hier richtig böse Riffs, dämonischen Gesang/Growlen, gesprochene Passagen, gespielte Hysterie. Thematisch geht es viel um Selbstmitleid und garantiert auch um Gewalterfahrungen. "House Of Secrets", also der Titelsong bzw. das Intro dazu. Irgendwer scheint da eingesperrt zu sein und angeschrien zu werden. Ich liebe es übrigens wie dieser Song aufbaut nur um dann loszubrechen und dich anzugreifen. Es fühlt sich außerdem manchmal richtig gut an, traurige Inhalte zu hören. Otep Shamaya kann das nämlich verdammt gut. Diese Unsicherheit über sich selbstso gut konsumierbar und hörbar zu machen. Heißt natürlich nicht, dass ich ihr das nicht abnehme was sie da von sich gut. Ich denke ein Großteil des Albums ist autobiographisch. 

Definitiv ein verdammt gutes, ungewöhnliches, interessantes Album. Liebe es.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: House Of Secrets, Suicide Trees, Sepsis, Self-Made



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