Macroblank - 肉と魂 ep
Dieses Album ist wohl das bekannteste Black Sabbath Album, mit dem offensichtlichen Überhit, den wohl jedermann und jedermanns Mutter kennt und der sogar von Cindy und Bert gecovert wurde („Der
Hund von Baskerville“ bitte verlinken!). Aber abseits von Paranoid, das lustigerweise ähnlich wie Smoke On The Water von Deep Purple oder Breaking The Law von Judas Priest recht wenig repräsentativ für das restliche Werk der Band ist, ist der Rest des Albums nicht minder großartig.
Ein Album, das mit einem Song wie „War Pigs“ beginnt, ist eh von vorneherein über alle Zweifel erhaben (habe sogar mit dem Gedanken gespielt, das Review nur aus dem Satz „Ein Album, das mit War Pigs beginnt, hat ohnehin nicht weniger als 10 Pfandflaschen verdient, bestehen zu lassen), was für ein großartiger Song, schleppend, doomig, heavy, diese verdammte Gesangsmelodie, dieser Bass, dieses Schlagzeug, was soll man auch sonst dazu sagen, einfach einer der besten Songs des klassischen/frühen Heavy Metal.
Paranoid ist aufgrund seiner Simplizität und Länge schon fast als Proto-Punk zu bezeichnen, Planet Caravan eine ätherische, proggige Ballade, die bereits unter anderem von Pantera gecovert wurde.
Warum Marvel Studios niemals „Iron Man“ für einen Filmtrailer/Soundtrack verwendet haben, erschließt sich mir nicht, aber der Text hat damit ja auch absolut nichts zu tun, haha. Das Riff ist jedenfalls – wie ungefähr jedes auf diesem Album – absolut ikonisch und man kriegt es so schnell nicht aus dem Kopf. Das gesamte Album wechselt quasi beständig zwischen langsamen, schleppenden Passagen und schnellerem Heavy Metal und ist damit wie schon das erste Album wirklich stilprägend für mehr als nur ein Genre.
Bevor ich mich jetzt stetig mit anderen Worten selbst wiederhole: Es ist ein großartiges Album, für viele das beste von Black Sabbath, so weit würde ich dann vielleicht nicht gehen, da es generell schwer fällt, zwischen den ersten 4 Alben überhaupt einen Qualitätsunterschied auszumachen, aber dieses hat definitiv die größten Hits.
10/10 Pfandflaschen
"Dieses Album zu rezensieren, ohne Superlative zu benutzen, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben. Zum Glück habe ich sie bereits im ersten Satz verfehlt. Es gibt wohl kaum ein Album, das so sehr für Black Sabbath steht wie das 1970 veröffentlichte Zweitwerk „Paranoid“.
Es
fängt schon großartig mit ‚War Pigs‘ an. Das Intro erinnert
zwar noch sehr an das vorangehende Debüt, aber sowohl in
Songstruktur, Soundqualität, und Atmosphäre haben Black Sabbath
hier deutlich zugelegt. Es genügt, die perkussiven Bewegungen von
Schlagzeug und Bass zu beobachten, um vor Freude bekloppt zu werden.
Und so kann man direkt weitermachen, denn mit ‚Paranoid‘ kommt an
zweiter Stelle der Song, der etwas Unmögliches geschafft hat. Nicht
nur kann man viele Bereiche der kontemporären Rockmusik auf den
Klang dieses Liedes zurückführen. Interessant ist vor allem, dass
es sich um einen All-Time Classic handelt, der auch nach dem
drölfzigtausendsten Mal nicht langweilig wird. Egal ob im Intro
eines Michael Mittermeier
Programms, ob auf Singstar, oder bei gemütlichen 666 Bier am Abend –
diese Nummer geht immer.Geezer Butler, Tony Iommi, Bill Ward, Ozzy Osbourne
And now for something completely different, ‘Planet Caravan’: Black Sabbath kehren mit Vollgas dem Proto Metal den Rücken zu, und legen die wohl entspannteste Blues Hymne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufs Parkett. Der Basslauf ist pures Meskalin und jede einzelne Nuance dieses Liedes ist in LSD getränkt. Zusammen mit ‚Solitude‘ vom 1971er Album „Master of Reality“ ist das wohl das großartigste ruhige Stück der Band. Und weil es gesagt werden muss: Die Cover Version von Pantera ist furchtbar, und der einzige Grund dafür sind Pantera selbst.
Kaum ist der letzte Ton des luziden Traums verklungen, kommt der nächste Knaller. Auch wenn ‚Iron Man‘ inzwischen zu Tode gecovert wurde, auch wenn der Song heute primär mit Marvel Comics verbunden wird, ist und bleibt er eine Offenbarung. So simpel das Riff erscheint, so sehr Gesang und Gitarre sich parallel bewegen, das Lied darf bei keiner Feier fehlen. Und der eigentliche Höhepunkt des Songs ist natürlich die Bridge vor der letzten Strophe. Oder doch das Doom-artige Outro?
Und wo wir gerade beim Thema Doom sind, passt der Übergang auf die B-Seite wie die Faust aufs Auge. In ‚Electric Funeral‘ haben Black Sabbath mal wieder ordentlich mit Effekten und Atmosphäre experimentiert. Nicht nur haben wir hier mal wieder ein lupenreines apokalyptisches Szenario, sondern auch einen der zentralen Ausgangspunkte für die Geburt des Doom Metal. Wer viel Doom und Sludge in der Bibliothek stehen hat, kann mal alle Bands deren Namen mit ‚Electric‘ beginnen, auflisten, und überlegen, wie viele davon von Black Sabbath beeinflusst sind. Diese Odyssee zu den Anfängen des eschatologischen Metal kann dann direkt mit dem folgenden Song ‚Hand of Doom‘ weitergeführt werden. Hier kommt der für das Album typische schnelle Wechsel von düsteren und langsam Passagen zu bewegungsreichem Blues Rock oder Metal besonders stark zum Vorschein.
Das Instrumental ‚Rat Salad‘ geht beim Durchhören gerne etwas unter, was vielleicht daran liegt, dass man sich gerne von Ozzys Stimme betören lässt. In erster Linie handelt es sich um eine Jazzdarbietung von Bill Ward am Schlagzeug, und in gewisser Weise kann man ‚Rat Salad‘ auch als sehr langes Intro für den letzten Track ‚Fairies wear Boots‘ betrachten. Der Erzählung nach singt Osbourne über sein eher unangenehmes Zusammentreffen mit einer Gruppe Skinheads (oder Boneheads?), was aber in diesem mitreißenden Blues Rock Gewitter stark untergeht.
Und so endet mit einem Mark Knopfler-artigen Gitarrensolo das zweite Album von Black Sabbath. Ob „Paranoid“ das beste Album der Band ist, darf diskutiert werden. Zweifelsohne ist es das Album, das man am meisten mit Black Sabbath verbindet – und das liegt nicht nur an der hohen Dichte an Hits, sondern an jedem einzelnen Track auf „Paranoid“. Deshalb vergebe ich dieses Mal die vollen 10/10 Pfandflaschen."
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