Freitag, 25. Mai 2018

Album der Woche#345: Rage Against The Machine - s/t (1992)

Okay, hiermit gehts weiter mit dem Themenmonat "Linke Musik". So sind RATM zwar keine agit-prop-band oder so, aber definitiv eine Musikgruppe die typische Einstellungen der US-Amerikanischen Linken vertritt. Also: Anti-Rassismus, Kampf um Befreiung und natürlich auch irgendeine Solidarität mit Kämpfen anderer. So wird im Booklet gleich die IRA als auch die Black Panthers gegrüßt.

Rage Against The Machine waren ein musikalisches Novum damals. So gab es zwar davor schon Kollaborationen zwischen Metalgruppen und Hip-Hop-Künstlern, allerdings waren sie einer der Grundsteine des Crossovers und in ihrem Sound schlicht einzigartig. So haben sie nicht nur Rap und Gitarren vermischt sondern auch mit Instrumenten HipHop-Sound gemacht. Gitarrist Tom Morello behauptete einst, dass er versucht hat mithilfe seines Instrumentes wie ein DJ zu klingen. Und tatsächlich, das was er da fabriziert klingt wirklich irgendwo wie Turntable-Scratches und Samples. Nur dass dafür nichts derartiges verwendet wurde. Dazu kommen noch ziemlich funkige Rhythmen, "metalartige" Riffs, Zack De La Rochas Reimkünste als auch sein Geschrei. Man vereint hier zwei Welten. Der Typ am Mikrofon ist nicht nur ein MC sondern gleichzeitig Frontmann einer HC-Band. Oder so.

Alles in allem ein sehr emotionales, innovatives und starkes Stück Musik. Natürlich sind RATM heutzutage nicht mehr so abzufeiern wie damals. Schließlich ist man ja mittlerweile erwachsen und behandelt nicht jede "unterdrückte Minderheit" als revolutionäres Subjekt (und vieles mehr). Außerdem ist es ziemlich witzig, dass eine Band wie diese so unglaublich viel Erfolg und Nettowert hatte und selbst zu einer Marke wurde in einem System was sie vorgegeben haben zu bekämpfen.
Trotzdem: Immer noch verdammt gutes Album.

Anspieltipps: Killing In The Name, Wake Up, Bombtrack, Freedom
8,5/10 Pfandflaschen

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