Sonntag, 5. Juni 2016

Film der Woche#246: ゴジラ-thon, Teil 8

Yo! Beim letzten Mal sind wir am Ende der Heisei-Saga angelangt. "Godzilla vs. Destoroyah" war zu dem damaligen Zeitpunkt der letzte Godzilla-Film überhaupt. Als Tristar/Columbia 1998 mit einem US-Remake (von Roland Emmerich der u.a. für Independence Day verantwortlich ist) noch einen drauf gesetzt haben konnte TOHO (die japanische Produktionsfirma von Godzilla) die Schande nicht vertragen und entschied sich das ganze zu kontern. So kommen wir heute auch zum Start einer neuen, "Millenium"-Reihe, bestehend aus sechs Filmen. Die allerdings keine kontinuierliche Story abliefern. Wir fangen die heutige Ausgabe an mit:

26.Godzilla (1998)

Das Werk von Roland Emmerich ist kein Remake oder irgendwas derartiges, sondern erzählt eine vollkommen andere Geschichte. Die rein technisch gesehen nicht mal von Godzilla handelt.

Die jahrelangen französischen Atomtests auf der polynesischen Küste haben furchtbare Folgen nach sich gezogen. Aufgrund der Strahlung mutierte die Population der dort lebenden Echsen. Eine davon, die offensichtlich der Titelgeber des Films ist inzwischen keine Ahnung wie viele Stockwerke groß und beschließt eine Weltreise zu unternehmen, auf welcher sie einen japanischen Fischkutter rammt. Das US-Militär zieht einen Biologen namens Nick Tatoupoulos (Matthew Broderick; über dessen Namen sich ständig lusig gemacht wird) hinzu, der bis dahin sich mit der Mutation von Würmern in Tschernobyl beschäftigt - und im allgemeinen "The Worm Guy" genannt wird. Der französische
Geheimdienst entsendet einen Agenten namens Philippe Roche (Jean Reno; wirklich gut) mitsamt Anhang der die Spuren verwischen soll. Mittlerweile ist das gigantische auf zwei Beinen laufende Monster in New York angekommen und ist offensichtlich trächtig.

Als ich klein war mochte ich diesen Film sehr sehr gerne. Er ist dafür verantwortlich dass sich dieses gigantische Interesse an Godzilla überhaupt so weit entwickelt hat. Er war sozusagen der Zündfunke dafür. Rückblickend gesehen mag ich ihn eigentlich immer noch. Allerdings passt er mittlerweile in die "Sci-Fi-Katastrophenfilm"-Schublade. Es ist nämlich kein Godzilla-Film. Ganz egal wie geil ich das Design des Monsters - er läuft nämlich im Gegensatz zu Gojira ziemlich echsenartig und nicht mit graden Rücken - finde, es ist nicht Godzilla. Godzilla flieht außerdem nicht vorm Militär, schließlich ist er nahezu göttliches Monster und nicht wie hier - "nur" ein Tier. Die meisten Gags die hier so nebenbei gezündet werden sind auch eher meh. Trotzdem kann man hier sehen wie Menschen unter Godzilla zu leiden haben, wie sie aus ihren Autos fallen, wenn sie angehoben werden. Wie sie evakuiert werden. An sowas kann ich mich in japanischen Film nicht erinnern. Trotzdem ist das einfach nicht Godzilla. Allerdings hat man danach eine ziemlich gute Zeichentrickserie gestartet - siehe nächster Punkt. Achja, es spielen drei Simpsons-Synchronsprecher mit: Hank Azaria, Nancy Cartwright und Harry Shearer. Außerdem wird sich über die Kritiker Roger Ebert (Bürgermeister Ebert) und Gene Siskel (sein Assistent "Gene") lustig gemacht.

6/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


27.Godzilla: The Series, Staffel 1, Folgen 1-2: "New Family"(1998)

Die Zeichentrickserie kann man sich getrost gönnen. Sie wurde damals wesentlich besser aufgenommen als der Flm auf dem sie basiert und hat außerdem dasselbe Charakterdesign wie "Men in Black".

Die erste Folge setzt quasi direkt am Ende des Filmes an. Godzilla ist besiegt, seine Eier sind ebenfalls vernichtet. Doch Nick Tatopoulos(Ian Ziering) ist der Meinung die Gegend noch mal durchsuchen zu müssen. Tatsächlich findet er noch ein weiteres Ei, welches auch bald schlüpft. Anstelle jedoch ihm feindselig zu sein, freundet sich das Godzilla-Baby mit ihm an, weil er augenscheinlich sehr mütterlich und nach Ei-Schleim riecht. Das Baby wird selbstverständlich immer größer, die Einstellung Nick gegenüber bleibt jedoch die Gleiche. Das Militär wird schnell auf den neuen Godzilla aufmerksam und ist willens ihm zu vernichten. Um den uns bekannten
griechischstämmigen Biologen bildet sich ein Wissenschaftler-Team. Dabei sind Elsie Chapman, Mendel Craven (der Typ der im Film so eklig geniest hat), Randy Hernandez (Nikos Laborpartner) und Monique Dupre, eine Agentin des französischen Geheimdienstes. Zur Hälfte also derselbe Stab der im Film mitgemacht hat. Außerdem gibt es einen intelligenten Roboter namens N.I.G.E.L der bei Missionen eingesetzt wird - er wird in beinahe jeder Folge zerstört. Ähnlich dem Schicksal von Kenny in South Park. Zuschlechter letzt taucht auch noch ein neues Monster auf - Crustaecous Rex. Eine Art Krabbenmutantentier. Godzilla stellt sich heraus als die ultimative Waffe gegen andere monströse Bedrohungen die man immer wieder einsetzen kann.

Ich war damals so begeistert von der Serie dass ich beinahe jeden einzelnen Kampf auf Papier übertragen hab. Dabei sind Laser um die Ecke geschossen und so weiter. Die Welt war interessant mit 8 Jahren. Jedenfalls mag ich die Richtung die die erste Folge eingeschlagen hat immer noch. Sie macht all die Fehler die man im Film gemacht hat wieder wett und ist dem Original wesentlich näher. Top!

8/10 Pfandflaschen
Hier gehts zur ersten Folge.
Intro:


28.ゴジラ2000 ミレニアム/Godzilla 2000/Godzilla 2000: Millenium (1999)

8,3 Millionen Dollar Budget. Leckmichamarsch.

Nach dem 98er "Godzilla" konnte es Toho nicht auf sich sitzen lassen und brachte nicht einmal ein Jahr danach einen neuen Film raus. Er lief in den USA auch im Kino, die Zuschauer fandens allerdings leicht merkwürdig weil sie ihn für eine Fortsetung hielten. Es ist der erste Film der Millenium-Reihe und bezieht sich keinesfalls auf die vorherigen Filme aus den 80ern/90ern.

Die Story ist relativ simpel erzählt. Godzilla ist wieder da. Ein Team, bestehend aus einem Wissenschaftler namens Yuji Shinoda () und seiner Tochter, namens Godzilla Protection Network, beobachtet seine Bewegungen und betrachtet ihn generel als Naturphänomen das man nicht zwingend töten muss. Gojira macht übrigens dieselben Faxen. Er fühlt sich von Atomkraft angezogen und zerstört Sachen. Es taucht aber auch bald ein neuer Gegner für ihn auf. Aus dem Meer erhebt sich ein
millionen jahre alter Riesenfelsen, der sich als UFO enttarnt, dass unsere Erde bald schon sein Heim nennen will. Was darauf folgt ist Godzilla vs. Der Tripod aus War of the Worlds/Riesenstachelrochen(?). Es ist eines der merkwürdigsten Monster überhaupt.

Mich hat der Film nicht wirklich umgehauen. Er war tatsächlich ein ziemlich fader Start. Schien mir so als hätte man einfach irgendwas rausgehauen um "den Amis" eins reinzuwürgen. Menschliche Schauspielkunst eher meh, Monsterkämpfe natürlich hui. Vor allem nachdem Godzilla seinen Gegner besiegt hat und danach einfach die Stadt weiter kaputt macht ("Fickt euch alle, ich hasse Tokyo!"). Interessantes Monsterkonzept btw. Ein Felsbrocken wird zum UFO wird zur organischen Lebensform. Auch wenn das CGI richtig hässlich ist. Achja, die Art und Weise wie Godzilla in den Hintergrund geschnitten wurde geht einfach gar nicht :D

7/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


29.Godzilla vs. Megaguirus (2000)

Yeah. Der hat fies reingehauen.

Um mal irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen. Dieser Film natürlich auch nichts mit den Filmen der Heisei-Reihe zu tun. Weil es eine andere, separate Reihe ist. Er bezieht sich aber, wie der Heisei-Erstling (von 1984) ebenfalls auf den ersten Godzilla-Film von 1954. Sozusagen als "direkte" Fortsetzung die alle anderen Geschehnisse danach ignoriert. Gibts öfter in Film-Franchises. Und jetzt kommt der Hammer - der Film davor (die #28 du Nuss!) wird ebenfalls nicht beachtet.

Zuallererst startet man mit einem allgemeinen Rückblick. Es folgen neue(!) schwarz/weiß Aufnahmen von "1954", allerdings mit dem neuen Godzilla. Wir erfahren auch, dass Godzilla 1966 das Kernkraftwerk Tokai angegriffen hat. Im Folgenden (genauer gesagt 1996) wurde Osaka Japans neue Hauptstadt und man hat angefangen Elektrizität aus alternativen Quellen zu beziehen. Kernkraft als auch Plasmaenergie haben nämlich nur noch Godzilla angezogen und zu Zerstörungen geführt. Im Jahre 2000 existiert mittlerweile ein Militär/Wissenschaftsteam namens G-Grasper, dass die Bevölkerung vor Godzilla schützt und ihm auch studiert. Diesmal hat man einen ultimativen Einfall um Godzilla für immer loszuwerden. Ein künstliches, schwarzes Loch muss her. Bei einem
erfolgreichen Test schafft man es, eine leerstehende Schule ins nirgendwo zu befördern, erschafft aber gleichzeitig einen Dimensionsriss. Aus einer anderen Realität tauchen schleichend riesige fliegende Insekten auf, als auch ein Ei was von einem kleinen Jungen aufgelesen wird. Es kommt wie es kommen muss - ein neues Monster, welches aus einer vielzahl von solchen Eiern entsteht kämpft gegen Godzilla und verursacht auch jede Menge Schäde die zu einer Flut führen.

Ich glaube, dass es einer meiner Lieblings-Gojira-Filme ist. Ja, ich bin mir ziemlich sicher. So viele schillernde Farben. Lebendige, nicht statische und stupide Kämpfe. Godzilla bewegt sich richtig. Es ist ein mieser Match unter Ungeheuern. Auch die Story enttäuscht nicht. Die Charaktere sind nicht beliebig und auch nicht stupide. Außerdem ist Godzilla-Design neben der Heisei-Reihe definitiv das zweitbeste. Er sieht aus wie aus dem Holz geschnitzt, als wäre er kursiv gezeichnet. Richtig abgefahren. Läuft!

8/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:

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