Sonntag, 27. Dezember 2015

Album der Woche#227: Everlast - Whitey Ford Sings The Blues (1999)

Everlast kannte ich zwar aus meinen Crossover/NüMetal-Jugend/Kindheits-Tagen, allerdings habe ich mir noch nie ein ganzes Everlast-Album gegeben. Wie so oft, hab ich das nachgeholt. Hier ist es.

"Whitey Ford Sings The Blues" ist das zweite Album von Erik Schrody. Das erste hieß "Forever Everlasting" und der Künstler ist sehr froh darüber dass gefloppt ist, weil er seiner Meinung nach "Vanilla Ice hätte sein können". Danach folgte eine sehr kurze Karriere bei House of Pain (ja, das sind die mit "Jump Around") bis sich die Gruppe aufgelöst hat. "Whitey Ford Sings The Blues" ist sozusagen ein Neuanfang, etwas vollkommen anderes.

Everlast hat sich nämlich gedacht "drauf geschissen, ich kombiniere jetzt all das was mich mein Leben lang musikalisch inspiriert hat". Und das waren HipHop-Crews wie RunDMC aber auch Black Sabbath, Blues und Country. Ich weiß nicht ob man das Album als "Alternative HipHop" oder als "Alternative Country" bezeichnen sollte. Ist auch vollkommen egal. Hier gibt es reine HipHop-Nummern, Bluesstücke, Bluesstücke mit Raps als auch ein Song der stark nach Crossover klingt, weil er starkes Gitarrenriffsample unterlegt bekommen hat. Everlast hat eine sehr bluesige, beruhigende
jedoch tieftraurige Stimme, auch wenn er rappt. Und das tut er über die ernsten Dinge des Lebens wie den Tod (der uns alle holen wird) oder die Abhängigkeit der Menschen bezüglich Geld. Apropos Geld - ich finde es sehr amüsant dass der erste Song "Money (Dollar Bill)" heißt und von Rap-Klischees scheinbar nur so strotzt, während der darauffolgende - "Ends" - von eben diesen Abhängigkeiten handelt. Natürlich gibt es auch einen bzw. zwei Ausrutscher. Das wären dieses megadumme Intro ("The White Boy is back") oder der Partysong "Funky Beat" ("rockin till the panties drop, y'all!") die dermaßen zum Fremdschämen sind.

Ich habe Respekt vor jemand der während der Aufnahmen einen Herzinfarkt erleidet und das Album danach trotzem fertig bringt.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Ends, What It's Like, Ginkillers/Painkillers, Get Down, Hot To Death, Today (Watch Me Shine), The Letter


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