Dienstag, 12. August 2025

Album der Woche#646: South - From Here On In (2001)

Im Jahre 2001 war ich noch nicht ganz 11 Jahre alt und habe sehr gerne die polnische BRAVO gelesen. Darin fand sich immer wieder eine Rubrik namens "Czad Magazyn" wo lauter Alternative/Metal-Acts vorgestellt wurden. So auch das Album "From Here On In" von South. Auf dem Albumcover sind die drei Bandmitglieder als Knetfiguren dargestellt. Die Art und Weise wie sie geknetet wurden ist, gelinde gesagt, ganz schön crazy und hat mich irgendwie an sowas wie Beastie Boys erinnert. Wahrscheinlich weil das drei durchschnittliche Typen mit kurzen Haaren sind. So dachte ich, dass das Album sowas wie Rap Rock ist und auf fette Gitarrenriffs gerappt wird. Allerdings hat man im Review gesagt, dass es Musik für Leute ist die gerne manchmal traurig sind. Also doch nichts mit Teenage Angst oder so.


Was mich stattdessen erwartet hat ein überaus progressives Album voll mit Elementen aus Progressive Rock, Trip-Hop und Folk. Joel Cadburry, Jamie McDonald und Brett Shaw bringen eine doch ziemlich traurige Stimmung rüber, die sich allerdings nicht nach Selbstmitleid sondern nach eine Ode an die ganz schweren Zeiten anhört. Die Stile vermischen sich, ohne zu einem unapetittlichen Mischmasch zu verkommen oder das Album in Segmente zu unterteilen. Zwischen all den Balladen mit Streichern packt man ganz futuristische Indie-Electro-Songs die besonders trippy rüberkommen. Danach kommt wieder was fürs Lagerfeuer mit Akustikgitarre. Es ist wie eine wesentlich alternativere Version von klassischen Britpop-Acts wie Oasis, Stone Roses oder Suede. Es ist poppig, traurig, elektrisch und in einem gewissen Sinne auch tanzbar bzw. wippbar.

Die polnische BRAVO hatte recht. Es ist Musik für diejenigen, die sich gerne ab und zu etwas traurig fühlen möchten. Aber nicht nur. Ich finde es schade, dass sie keine besondere Aufmerksamkeit genießen.

Anspieltipps: All In For Nothing, By The Time You Catch Your Heart, Broken Head (I)
8,5/10 Pfandflaschen




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