Mittwoch, 12. März 2025

Film der Woche#621: Beetlejuice Beetlejuice (2024)

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein weiteres, schriftliches Review zu einer unserer Podcast-Folgen erscheinen, nämlich der von Februar 2025. Allerdings musste sie aus gewissen Gründen ausfallen. Darum habe ich mich entschieden, einen Film zu reviewen, der hier schon seit Anfang des Jahres auf meinem Stapel lag und reviewt werden wollte.

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER DIES DAS ANANAS

"Beetlejuice Beetlejuice" ist die 2024er Fortsetzung von Tim Burton'schen Klassiker "Beetlejuice" aus dem Jahre 1988. Für das passende Review klickt ihr am Besten hier. Es ist einer dieser Fortsetzungen nach Jahren, wobei man nicht weiß was man davon halten soll. Ich war neugierig und mein Komplettismus hat natürlich auch gesiegt, deswegen hier ist es:

Der zweite Teil spielt 36 Jahre nach dem ersten. Lydia Deetz (Winona Ryder) ist inzwischen erwachsen und moderierte eine eigene Sendung namens "Ghost House" in welcher sie sich mit paranormalen Phänomenen auseinandersetzt. So besucht sie Häuser in welchen es angeblich spukt. Sie ist Witwe von Richard (Santiago Cabrera) der vor Jahren im Amazonas verschwand und Mutter von Astrid (Jenna Ortega). Zu ihrer Tochter hat sie ein schwieriges Verhältnis. Astrid ist Schülerin auf einer Kunstschule,
die Lydia gehört und glaubt nicht an Geister. Lydia wird immer wieder von Visionen von Geistern geplagt und in letzter Zeit taucht in ihrer Gedankenwelt Beetlejuice auf. Sie hat ein Verhältnis mit ihrem Manager Rory (Justin Theroux). Urplötzlich wird sie von ihrer Stiefmutter Delia (Catherine O'Hara) kontaktiert. Lydias Vater Richard ist nämlich nach einem Flugzeugabsturz über'm Meer von einem Hai enthauptet worden. Auf der Beerdung in der Kleinstadt Winter River macht ihr Rory einen Antrag, was Astrid unfassbar stört, sodass sie abhaut. Nach ihrer Flucht lernt sie den Jungen Jeremy Frazier (Arthur Conti) kennen. Dieser stellt sich allerdings als Geist heraus, der aber unbedingt in die Welt der Lebenden zurück will. Als Lydia das alles mitkriegt, kontaktiert (widerwillig) sie den einzigen Geist der ihr helfen könnte, das zu verhindern: Beetlejuice (Michael Keaton) der inzwischen als Bürohengst in der Welt der Toten arbeitet. Zufälligerweise hat er selber Ärger am Hals. Seine von ihm zerstückelte Frau, Delores (Monica Belluci) hat sich wieder zusammen gesetzt und will ihn in die Finger kriegen.

Der zweite Teil schafft es, sowohl neue Ideen umzusetzen, auf alte anzuspielen und die Nostalgie-Schiene zu bedienen ohne jedoch zu sehr im Nostalgie-Sumpf zu wühlen. Jeffrey Jones (der im Vorgänger Charles Deetz, Lydias Vater gespielt hat) ist hier nicht zu sehen, wahrscheinlich weil er ein verurteilter Sexualstraftäter ist. Man hat es jedoch geschafft seine Figur gekonnt aus der Story zu entfernen ohne alles erzwungen wirken zu lassen. Gleichzeitig wiederholt man jedoch bestimmte Aspekte des vorherigen Filmes. Unter anderem Beetlejuice der unbedingt Lydia heiraten will, diesmal allerdings um seiner Ex-Frau zu entkommen. Man stellt die Welt der Toten ein Bisschen genauer vor bzw. verbringt etwas mehr Zeit darin. So lernen wir einen toten Action-Schauspieler namens Wolf Jackson (Willem Dafoe) kennen, der nach dem Tod als Polizist arbeitet. Lydia und Beetlejuice sind nicht befreundet, wie in der Zeichentrickserie, arbeiten aber zusammen und es wirkt beinahe als wären sie richtige Partner. Zumindest für einen Moment. 

Meiner Meinung nach eine durchaus gelungene Fortsetzung. Die Story wirkt nicht erzwungen sondern stellt einfach dar, was 36 Jahre später passiert ist und wie es den Protagonisten ergangen ist. Ich fänds zwar auch interessant, wie es denn gewesen wäre wenn Beetlejuice zu einem "guten" Geist geworden wäre - allerdings wäre es an der Stelle nur Nostalgie-Futter für die Fans der Zeichentrickserie. Stattdessen beleuchtet man die Vergangenheit des Bio-Exorzisten und parodiert dafür italienische Horrorfilme aus den 1960ern. Es wird auch auf die TV-Sendung "Soul Train" bezug genommen, auf sehr extravagante Weise. Der erste Film war schon sehr trashig, dieser hier wirkt etwas "glatt polierter" und etwas steriler. Aber das ist halt so, weil er letztes Jahr und nicht vor 20 Jahren erschienen ist. Ich finde so sollten Fortsetzungen funktionieren und nicht alle zwei Jahre im Kino rauskommen. Ich fand's großartig.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


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