#10
Wieder mal eine unfassbar merkwürdige, jedoch scharfzüngige Ausgabe. Eine neue Erfindung macht sich breit: Das Kino. Regisseur Werner Herzrock preist die neuen Technologien in einer Nachrichtensendung an. Fred und Barney gehen gemeinsam in äh Erotik-Filme um sich heimlichnackte Frauen anzusehen. Der Staubsauger der Flintstones, ein pinker Elephant, geht tatsächlich auch dahin um sich irgendwas interessanteres, tieferes anzusehen. Zufälligerweise wird er für einen Kinostaubsauger gehalten und mit ihm wird der Kinoboden gesaugt. Als er zurück zu den Flintstones kehrt ist er so vollgestopft, dass er krank wird und bald stirbt. Im anderen Teil der Geschichte: Der Krieg gegen die Echsenmenschen läuft für Clod the Destroyer (den Bürgermeister von Bedrock) nicht so wie gewollt. Nachdem er die Finanzierung für ein Kinderkrankenhaus gestrichen und die Renten mit Coupons ersetzt hat um Rüstungen für seine Kampfdinosaurier zu finanzieren, scheinen die Echsenmenschen immer einen Schritt voraus zu sein und...einfach nicht aufzutauchen. Der Krieg frisst Millionen an Steuergeldern und bringt einfach nichts. Als Ptyrodaktyli (schreibt man das so?), die moderne Drohnen darstellen sollen dann auch noch friedliche Picknicker angreifen und fressen ist man in Bedrock komplett angepisst und fordert ein Impeachment-Verfahren gegen den Bürgermeister.
Wieder mal eine vollkommen geniale, absurde und bitterböse Satire auf die moderne Gesellschaft. Ich habe ehrlich gesagt, schon so viel zu dieser Reihe gesagt, dass ich mich nur noch wiederholen würde. Außerdem muss ich gleich zum Bus rennen. Daher:
9/10 Pfandflaschen
#11
Okay, diese Ausgabe ist etwas komisch. Zuerst geht es darum, dass die Gegend in der die Flintstones und die Rubbles wohnen zunehmend immer hipper wird. Es ziehen Hipster in die Gegend, die von ihren ursprünglichen Wohnorten gelangweilt waren, weil diese einfach zu "clean" waren. Jetzt zieht es sie dahin, wo es "dark and gritty" ist, was Betty Rubble ziemlich verwirrt. Zu Freds Geburtstag schenkt Barney eine Statue, die ihre Freundschaft zelebriert. Sie stellt die beiden Männer als gutaussehende Models dar. Daran hat Barney ganze sechs Monate gearbeitet. Nachdem immer mehr Hipsterhinzugezogen sind und ein veganes Café gegenüber geöffnet hat, wächst plötzlich der Unmut über die Statue. Sie mache die "Neighborhood" hässlich und passt einfach nicht dazu. Und das von Leuten, die grade erst zugezogen sind. Allerdings hält Fred das Ding ebenfalls für potthässlich und bringt es nicht übers Herz es Barney zu sagen. Gleichzeitig erstattet Mr. Gazoo seinen Vorgesetzten Bericht über die Erde. Es wird eine Organisation namens "The Neighborhood Association" dazugeschaltet, die von Mr. Gazoo auf die Erde gebracht werden soll um sich selbst ein Bild über den Planeten zu machen. Sie entscheiden nämlich ob unser Planet in einen intergalaktischen Bund aufgenommen werden soll. Dazu müssen die Erdlinge nicht zu schlau, nicht zu kriegerisch sein und keine Bedrohung darstellen. Ansonsten wird ihr Planet zerstört. Zum Glück sucht sich Mr. Gazoo den hauseigenen Hund der Flintstones, Dino, als Repräsentant aus sodass die Menschen den Test bestehen können.
Irgendwie versucht man sich hier an der Kritik von Gentrifizierung, was im gelingen Maße gelingt. Die Hipster sind schön überzeichnet, exzentrisch, schwächlich und nervig. Und natürlich vegan. Hätte Mr. Gazoo einen der Menschen als Testobjekt ausgewählt, um ihn der Associaton vorzuführen wäre die ganze Zivilisation gescheitert und der Planet wäre zerstört worden - das spielt darauf hinaus dass Tiere halt irgendwie doch die besseren Menschen sind wenn man sie aus einem neutralen Standpunkt heraus betrachtet. Oder so. Ich find's interessant es aus der Sicht der Association zu betrachten: Sie ermorden ganze Zivilisation, wen sie sie für unwert erachten. Einfach nur weil es mal einen Vorfall gab mit einer Spezies die sich als kriegerisch erwiesen hat, nachdem sie in den intergalaktischen Bund aufgenommen wurde. Die Association ist schlicht und einfach rassistisch und versucht es gar nciht erst zu verbergen. Es ist faszinierend, wie einfach gestrickt sie sind und wie schnell sie überzeugt werden können, dass der nächste Kandidat der richtige ist. Wahnsinn. Ansonsten ist das storytechnisch leider bisschen schwach und flach.
7,75/10 Pfandflaschen
#12
In der letzten Ausgabe geht es oberflächlich gesehen um ein Bowling-Turnier bei welchem Fred Flintstone teilnimmt. Und zwar als Teil des Teams seines Arbeitgebers Mr. Slate. Das Team "The Quarrymen" tritt an gegen die "Spare Ribs", welche von der Ex-Freundin von Mr. Slate angeführt werden. Das Team verliert, weil das Bowlingkugel "arbeitende" Gürteltier sich entschließt zu protestieren und jemanden in die Eier/den Bauch zu fliegen. Nichtsdestotrotz kriegt Fred seine Beförderung, weil Mr. Slate einsieht dass er wichtige Entscheidungen nicht von einem Spiel abhängig machen sollte. Außerdem resümiert Mr. Gazoo über den Planeten Erde und die menschliche Zivilisation im Allgemeinen. Auf seinem Heimatplaneten Las Vega werden nämlich Wetten aufgestellt, ob die Menschen es überleben oder nicht. Er ist der Meinung, dass man die Menschen ihren Schicksal überleben sollte und es sich herausstellen wird ob sie in der Lage sein werden erwachsen zu sein oder riesige Babies bleiben, die nach und nach ihren Planeten zerstören. Die Menschen müssen im Klarendarüber werden, wie zerstörerisch ihre Kraft ist. Im anderen Teil der Geschichte: Pebbles und Bam-Bam pendeln immer wieder zwischen der Kirche "Church of Gerald" und der Wissenschaftshöhle von Professor Sargon. Langsam merken sie, dass es nicht unbedint Sinn macht an Religion und an die Wissenschaft gleichzeitig zu glauben. Pebbles hinterfragt alles und hört sich sowohl die Meinung von Professor Sargon an als auch von Reverend Tom. Fazit: "But some of us need Gerald to fill that void. To make our lives feel as though they've mattered. It's okay if you don't. Science is probably better at telling you what to believe. Religion is more about what you need to believe".
Eine inhaltlich wirklich wundervolle und interessante letzte Ausgabe. So schließt man eine Geschichte, oder in dem Fall, ein Kapitel ab. Denn meines Erachtens könnte es noch weiter gehen und man könnte die Flintstones und die anderen dabei zeigen wie sie mit modernen Herausforderungen zu kämpfen haben. Generationenkonflikte. Sexismus. Andere Sachen, die uns auch heute beschäftigen. Allerdings ist die Serie an sich so definitiv alles andere als schlecht. In den 12 Ausgaben haben Mark Russell und Steve Pugh mehr als "nur" ganze Arbeit geleistet. Es ist wirklich eine wunderbare Neuerzählung des Cartoons.
10/10 Pfandflaschen
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