Mittwoch, 11. April 2018

So isses, Musik!#52

FULL OF HELL + MONUMENT OF MISANTHROPY + STORTREGN am 4.4.2018 in Turok, Essen

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Ich glaube, das ist wirklich das allererste Mal gewesen. Wenn ich mich nicht irre. Bis dato hab ichs mal geschafft FOH auf dem FLUFF FEST zu "sehen", allerdings hinter eine riesigen Menge an Leuten, auf einer kleinen Bühne. Witzigerweise war es diesmal gar nicht so voll, sodass man eine vollen Einblick hatte. Aber eins nach dem anderen.

Habe mich seit Monaten darauf gefreut, dann war es soweit. Es war im Prinzip auch gar nicht mal so teuer und obendrauf bekam man eine ziemlich klischeehafte Metalband im Vorprogramm zu sehen. Stortregn waren jetzt nicht schlecht. Klangen etwas nach Dyssection, fand ich. War für mich allerdings ziemlich vorhersehbar und ich hab kurze Zeit später die Band beinahe vergessen. Außerdem fand ichs eh merkwürdig dass 2/5 mit T-Shirts von sich selbst aufgetreten sind.

Monument of Misanthropy passten meiner Meinung nach sehr viel besser ins Programm. Da abgedrehter und grindiger. Natürlich mindestens genauso vorhersehbar, aber wenigstens ohne jeglichen Pathos. Was sie noch sympathischer macht, ist dass sie vor vier Jahren ein Musikvideo rausgehauen haben, ähnlich wie ich sie früher gemacht hab. Guckt rein, einfach herrlich.

Full of Hell haben meine Erwartungen erfüllt. Ein brachialer Soundteppich. Superkurze Songs. Ein Sänger der einen Kotzkrampf nach dem anderen zu bekommen scheint, ins Mikrofon würgt, oder eher das Mikrofon würgt, mit dem Mikrofon vor seinem Gesicht schüttelt, sodass der Gesang noch verzerrter daherkommt. Dazu kommt noch die noisigen Zwischenspiele. Ich finde, das Ganze sieht sehr anstrengend aus. Aber ich entspanne mich vollkommen dabei. Ich glaub, dass ist das was viele nicht verstehen. Wie kann man bei Musik die sich anhört wie des Teufels Durchfall sich so wohl und entspannt fühlen? Ich hingegen, liebe es.

Da ich nach Full of Hell ne Weile rumgehangen und danach Hause gegangen bin, habe ich nichts von Immolation mitbekommen. Aber vollständigkeitshalber ein Link.

ОСТБЛОК: Golos Omeriki

Ich habe die Band durch ein Interview entdeckt, dass deren Sänger Rodyon Lyubensky einem YouTube-Kanal gegeben hat, der sich mit RusslandPunx der 90er Jahre beschäftigt hat. Die russische Musikszene in den 90ern war sowieso sehr interessant, weil man viel westlichen Sound mit russischen Einfluss vermischt hat. Eine solcher Bands sind "Golos Omerika", zu Deutsch "Die Stimme Omerikas". Nicht zu verwechseln mit der Radiostation "Voice of America". GO machen eine eigenartige aber sehr rumpelige Mischung aus Punk, Kabarett und Chanson. Oder um es anders auszudrücken: Punk mit Akkordeon und Geige, der allerdings keine Folk-Einflüssen aus Irland oder Schottland oder so aufweist. Stattdessen gibts witzige bis vulgäre Texte über dies und das. Nichts superintelligentes, aber spaßig.







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Achja, Dolphin hat ein neues Video :3



Killing Joke Discography: Revelations (1982)

Erstes Killing Joke Album welches nicht von der Band selbst produziert wurde. Und das auch noch nicht in England sondern in Köln. Dummerweise bis jetzt auch das schlechteste. Leider wurde der
Enthusiasmus der Band als auch ihr nihilistischer Stil sehr krass runtergefahren, aufgrund der Anforderungen des Labels, scheinbar. Jedenfalls klingt "Revelations" weitaus weniger düster, weniger mechanisch. Viel eher nach ziemlich soften Post-Punk, leider ohne den "Schneid". Außerdem wirkt das Album ziemlich ziellos, ohne jegliche Richtung. Fazit: Sehr mau und hätte so nicht sein müssen. Aber es gibt immer noch n Haufen KJ-Alben die fetzen, deshalb... ich bin zuversichtlich dass es noch viel besser wird.

4/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Empire Song, Chop-Chop



Marilyn Manson Discography: The High End Of Low (2009)

Von den "neueren" Marilyn Manson Alben (ich mein damit alles was nach dem 2003er "The Golden Age of Grotesque" rauskam) ist, finde ich, das hier bis dato am Besten.

"The High End Of Low" ist bis jetzt das ruhigste und gelassendste Album der Band. Man hat sich mittlerweile komplett von Industrial verabschiedet und macht sowas wie die Neuinkarnation von leicht selbstzerstörerischen Glam Rock. Auch an Blues und Garage Rock als auch 80er Synthpop. Midtempo. Keine Kracher wie "The Irresponsible Hate Anthem" mehr. Stattdessen Sound der
theorethisch ganz gut in Clubs laufen könnte. Weil er tatsächlich irgendwie ziemlich tanzbar ist.

Trotzdem bleibt MM gesellschaftskritisch und zynisch. Beispielsweise wird in "We're from America" das konservative Amerika beschrieben mit all ihrer Anti-Abtreibungsrhetorik usw. "Running To The Edge of the World" klingt offensichtlich wie Bowie in seiner Glamrock-Phase. Das Ganze ist so unfassbar sexy, tanzbar und unverkrampft. Richtig schönes Ding.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Running To The Edge of the World, Arma-Goddamn-Motherfucking-Geddon, We're From America




White Zombie Discography: God of Thunder EP (1989)

Okay. Das wird kurz. Die EP beinhaltet nur drei Tracks. Das KISS-Cover "God of Thunder", "Love
Razor" und "Disaster Blaster II". "God of Thunder" ist tatsächlich herausragend gut. Ein Song wie er später für WZ typisch sein wird. Viel Groove und ein paar Film-Samples. Der Rest ist auch okay. Es ist n okayes Ding, diese EP. Und es ist endlich mal definitiv, 100%ig die Richtung die auf ihrem Major-Debüt zu hören sein wird.

Daumen hoch!
9,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Alles

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