Donnerstag, 5. September 2013

Film der Woche#111: Das "101 Sci Fi Filme die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist"-Special, Teil 1

Vor paar Monaten habe ich gemeinsam mit meiner Freundin beschloßen uns durch dieses Buch hier zu quälen:

Und dann dachte ich: "Hm, ich könnte daraus ne fette review-reihe machen." Und genau das werd ich auch machen. Es wird ab jetzt einmal im Monat(hoffentlich) ein kleiner Teil dieser 101 aufgelisteten Filme reviewt. Meistens im Viererpack. Natürlich sind auch Streifen dabei die an dieser Stelle schon besprochen wurden. Die werden ausgelassen und auf die dementsprechenden Reviews wird dann verlinkt. Dabei entspricht die Meinung der Autoren nicht immer meiner Meinung, also wird es nicht nur positive Kritiken hageln. Genug gelabert, es geht jetzt los mit einem Klassiker aus dem frühen 20. Jahrhundert!

1. Reise zum Mond(1902)
Ein französischer Stummfilm von Regisseur, Hauptdarsteller und Special Effects-Meister Georges Méliès. Es gibt nichtmal Textkarten die das Geschehen beschreiben. Ergo ist der Film tatsächlich stumm. 

Der Protagonist Professor Barbenfouillis(Georges Méliès) stellt auf einem internationalen Astronomenkongress seinen Plan für eine Expedition zum Mond vor. Zunächst wird die Idee belächelt doch schon bald beginnt man gemeinsam mit den Vorbereitungen. Als man fertig ist feuert man die Weltraumkapsel mithilfe von mehreren hübsch angezogenen Damen ab. Achja und einer überdimensionalen Kanone. Die Kapsel wird dort reingepackt und mithilfe einer Zündschnur abgefeuert. Sie braucht nicht lange um im rechten Auge des Mondgesichtes zu landen. Angekommen sehen sich der Professor und seine mitfliegenden Astronautenkollegen erstmal um. Während sie sich nach dem anstrengenden Flug erholen werden die Planeten und Sterne über ihnen böse und streuen viel Schnee überm Mond. Alles weil sie keine Eindringlinge mögen. Gepackt von der Eiseskälte flüchten die Abenteurer in eine Grotte wo noch mehr finstere Gestalten auf sie warten...

Ein amüsanter, verdammt naiver jedoch genau deswegen putziger Film. Die spartanisch wirkenden Kulissen als auch die kindische Story("wir schießen ne rakete zum mond und wenn wir zurückkommen lassen wir uns einfach fallen") geben dem ganzen einen Charme.

8/10 Pfandflaschen
Film:


2. Das Himmelsschiff(1918)
Diesmal befinden wir uns in Dänemark und die Reise führt uns richtung Mars. 
Captain Avanti Planetarius(Gunnar Tolnæs) führt eine Expedition zum roten Planeten. In einem Raumschif dass von seinem Vater Professor Planetarius gebaut wurde fliegt Avanti und seine Mannschaft von Kopenhagen zum Mars. Bei der halbjährigen Reise dreht die Crew langsam durch. Es kommt zu
Alkoholmissbrauch und einer Meuterei. Als die Männer schließlich landen werden sie von den menschlichen, friedliebenden, vegetarischen Marsianern begrüßt. Doch Avanti bricht die friedliche Atmosphäre indem er einen Vogel erschießt. Er wollte den Marsmenschen zeigen wie auf der Erde Tiere gejagt werden. Doch da Mord jeglicher Art auf dem Mars ein Frevel ist muß Avanti für seine Tat büßen. Es dauert nicht lange bis sich die Situation normalisiert, die Männer durch die friedliche Atmosphäre zu besseren Menschen werden und Avanti sich in eine Marsianerin verliebt.

Wie beim ersten haben wir auch hier ein ziemlich naives jedoch liebenswertes Exemplar. Gemacht in einer Zeit in welcher die Menschheit wohl noch optimistischer gedacht hat.

8/10 Pfandflaschen
Film Die englischsprachigen Zwischentitel sind in der Mitte. ;)

Trailer:


3. Aelita(1924)
Der Mars ist immer noch unser Ziel, wir bleiben weiterhin stumm. Jedoch ist der Startort nicht Dänemark sondern die Sowjetunion.

Ende der russischen Revolutionskriegszeit ab 1921. Die unverständlichen Worte "Anta Odeli Uta" erreichen als Signale die verschiedenen Radiostationen der Erde. Niemand kann mit den Worten was anfangen, lediglich der sowjetische Ingenieur Losj(Nikolai Zereteli) vermutet dass "jemand auf dem Mars sich sorgen über uns macht". 

Doch dies ist erstmal nur der Nebenhandlungsstrang. Im Haupthandlungsstrang wird Leben in der damaligen Zeit beschrieben. Man lebt in bitterer Armut und sehnt sich nach alten Zeiten. Es wird von kleinen Essensrationen erzählt als auch von gemeinsamen Wohnen mit fremden Menschen in einer Wohnung. 

Währenddessen macht sich Losj in der Nebenhandlung ernsthafte Gedanken darüber wie er zum Mars gelangen könnte und hand glasklare Visionen darüber wie das Leben dort aussieht. Der rote Planet wird von der Königin Aelita und dem Königsherrscher Tuskub regiert. Es gibt eine Sklavengesellschaft in welcher die Arbeiterunterschicht wie Dreck behandelt wird. Aelita kann Losj durch ein Teleskop beobachten, verliebt sich in ihm und möchte die Technik des Küssens erlernen. Losj ist von einer Reise zum Mars so fasziniert dass er mithilfe von Ingenieurkollege Spiridonow(ebenfalls Zereteli) ein Raumschiff baut und tatsächlich zum Mars fliegt. Dort trifft er auf Aelita und bringt mit ihr zusammen das Unterdrückungssystem zum Fall. Mit einer proletarischen Revolution selbstverständlich. Doch das ist längst nicht alles. Der Film wird noch verzwickter.

Eine Mischung aus Komödie, Science-Fiction, Zeitdokument(Originalaufnahmen von 1924er Moskau sind unbearbeitet mit drin) und ein kleines Bisschen Sowjetischer Propaganda(der pre-stalinistischen Ära). Ein ziemlich verwirrender Film. Man muss gut aufpassen und mitlesen sonst vercheckt man die Hälfte. 

Im Großen und Ganzen: Find ich ok, allerdings nicht so geil wie "Das Himmelsschiff".

6/10 Pfandflaschen
Film
Ausschnitt, mit anderer Musik unterlegt:


4. Paris qui dort(1925)
"Paris qui dort" oder auch "At 3:25", "Paris Asleep" oder "The Crazy Ray" handelt von einem ungewöhnlichen Ereignis in Paris des Jahres 1923.

Albert(Henri Rollan) einen Wächter des Eifelturms fällt eines Vormittags auf, dass ganz Paris eingeschlafen ist. Die Einwohner sind zwar allesamt auf den Straßen, jedoch scheinen sie in der Zeit eingefroren zu sein. Gemeinsam mit anderen Menschen die sich frei bewegen können stellt er fest dass sie von diesem Phänomen nicht betroffen sind, da sie sich zu einer bestimmen Uhrzeit(um 3:25) in der Luft befanden. Später lernen sie den Wissenschaftler kennen der einen Strahl erfunden hat, der in der Lage ist die Zeit festzuhalten. Diese Eigenschaft des Lasers nutzen die Leute aus um ganz Paris auszurauben.

Witziger, einfach zu verstehender(trotz französischer Zwischentexte) Kurzfilm. Habe sogar gelacht, stellt euch das vor.

8/10 Pfandflaschen


Film:

Paris qui dort von XLanig

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