Er ist grummlig, unordentlich und hat dank eines Stimmbandknotens einmal fast seine Stimme verloren.
Er ist Harvey Pekar. Sein Leben lang wurde er vom Pech verfolgt. Bereits nach einer halben Stunde Film hat er zwei Ehen überstanden. Ein ultralangweiliger Job als Sachbearbeiter im Veteranenkrankenhaus ist seine Last.
Irgendwann lernt er Robert Crumb kennen. Den Autor von "Fritz the Cat", den UR-Comic für Erwachsene.
Beide teilen die Leidenschaft für Comics und Jazz. Sie werden sowas ähnliches wie Freunde. Im Laufe der Zeit spricht sich Pekar bei Crumb aus. Ihm kotzen die typischen Comics an. Superhelden und sprechende Tiere. Pff. Warum wollen die Comic-Autoren denn kein alltägliches Leben zeigen? Aber klar, sie müssen schließlich irgendwie die Kids unterhalten und die Verkaufszahlen usw. usw. Er zeigt Robert seine Aufzeichnungen aus seinen Alltag wie er z.B.: hinter einer alten jüdischen Lady an der Kasse ansteht und sich schwarz darüber ärgert, dass sie über den Preis diskutieren muss. Derjenige ist begeistert und bietet Harvey an, den Comic zu zeichnen.

Und schon wieder kommt diese Frage: Wie fühlt es sich wohl an, Comics übers eigene Leben zu machen, sich ein Theaterstück über sein eigenes Leben reinzuziehen, bei einen Film über seinen eigenen Comic und sein eigenes Leben mitzuwirken? Ich weiß es nicht, aber "American Splendor" bietet genug Inspirationen dafür was ähnlich künstlerisches auf die Beine zu stellen. Harvey Pekar spricht seine eigene Gedankenstimme und ist in den Off-Szenen zu sehen. In der finalen Szene bei seiner Pensionierungsfeier spielt er auch sich selbst. "American Splendor" hat seine Awards auf jeden Fall verdient.
Film
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