Mittwoch, 17. Dezember 2025

Film der Woche#661: X-Mess'25


Home Alone 4 (2002)

Auf Deutsch bekannt als "Kevin - Allein gegen alle" oder "Kevin - Allein zu Haus 4". Der Film ist die Fortsetzung von "Kevin - Allein in New York".

Mittlerweile haben sich Kevins (Mike Weinberg) Eltern scheiden lassen. Seit acht Monaten sind Peter (Jason Beghe) und Kate McCallister (Clare Carey) nun getrennt. Kevin hat unter der Scheidung sehr gelitten und jetzt kommt die Weihnachtszeit. Seine Geschwister Buzz (Gideon Jacobs) und Megan (Chelsea Russo) drangsalieren ihn wie und je. Da taucht Vater Peter wieder auf und erzählt Kate dass er bald wieder heiraten wird. So möchte er für ein paar Tage und während Heiligabend Kevin zu sich holen. Er selbst wohnt mittlerweile mit seiner neuen Freundin Natalie (Joanna Going) in einem hochfunktionalen Multimedia-Haus, dass ganz Siri/Alexa-mäßig per Stimme gesteuert werden kann. Im Haus arbeiten der Butler Mr. Prescott (Erick Avari) und Haushälterin Molly (Barbara Babcock). Kaum ist Kevin eines Tages alleine im Haus schon taucht der Einbrecher Marv (French Stewart) mit dem Kevin schon zwei mal üble Erfahrungen gemacht hat auf mit seiner Freundin und Komplizin Vera (Missi Pyle). Natürlich versucht Kevin das Haus zu beschützen, doch macht gleichzeitig vieles kaputt und keiner will ihn so richtig glauben, dass jemand versucht einzubrechen. Sein Verstand sagt ihm auch, dass irgendjemand im Haus mit den Einbrechern zusammenarbeitet...


Es ist so wie es ist und es ist Scheiße. Ein unfassbar lahmer Aufguss von allen Filmen davor, die hier natürlich schamlos zitiert werden. Es wird ständig in die Eier getreten oder geschlagen, irgendjemand wird irgendwo hingeschleudert, fliegt gegen die Wand, vom Dach oder auf die Eier. Der Junge ist schlauer als die Einbrecher, gibt sich aber deutlich mehr schadenfroh als in den ersten beiden Filmen. Außerdem: WTF. Warum besetzt man die Rollen mit Schauspielern die den Vorgängern nicht mal ansatzweise ähnlich sehen. Man könnte sich wenigstens irgendwie Mühe geben. French Stewart sieht Joe Pesci kein bisschen ähnlich. Es ist ein einziges, unlustiges Desaster. Während in Kevin 1 und 2 die Geschwister ihn noch getrietzt haben, so haben sie ihn am Ende doch lieb gehabt. Hier geschieht das Gleiche. Allerdings sind die Späße die sie sich erlauben wirklich unter der Gürtellinie und grenzen an Kindeswohlgefährdung. Als würde sich der Film für die makaberen Stunts von früher an Kevin rächen. Ich habe schon gesagt und ich sage es noch mal: Es ist schlecht. Fürchterlich schlecht. So schlecht, dass mir schlecht wird.

0/10 Eier äh Pfandflaschen
Trailer:



Merry Little Batman (2023)

Ursprünglich sollte dieses Review im Rahmen des BATMARATHON! Teil XI erscheinen. Allerdings habe ich mich entschieden, den Film in ein Weihnachts-Special zu packen, sodass es thematisch besser passt. Mittlerweile (seit November 2025) gibt es auch eine zehnteilige erste Staffel von "Bat-Fam", die eine Fortsetzung des Films ist.

"Merry Little Batman" ist, Stand 2024, bisher der letzte Zeichentrick-Film über Batman. Da "der letzte" einfach niemals stimmen kann, wird der BATMARATHON! selbstverständlich bis in alle Ewigkeit forgesetzt. Ihr wisst schon.

Dieser Film findet in seiner eigenen Welt statt, die weder in den Comics angesiedelt ist, noch auf irgendeinem Comic basiert und auch nicht Teil irgendeines bestehenden DC-Zeichentrick-Universum ist. Wir befinden uns in einer relativ nahen Zukunft: Bruce Wayne (Luke Wilson) ist immer noch Batman. Allerdings hat er alles an Verbrechen in Gotham City bekämpft und verbringt nun seine Tage mit der Erziehung seines Sohnes Damian (Yonas Kibreab). Dabei hilft ihm sein Butler Alfred

Pennyworth (James Cromwell). Bruce selbst ist Damian gegenüber etwas übervorsichtig, während der Junge trotz jungen Alters schon viel trainiert hat, weil er eines Tages selbst ein Superheld sein will. Zu Beginn des Films jagt er die Hauskatze Selina, weil sie ihm ein Bild geklaut hat, durch das ganze Anwesen. Kurz vor Weihnachten kriegt er dann auch endlich einen vorläufigen Batgürtel geschenkt. An Heiligabend wird sein Vater zu einem weit weit entfernten Notfall gerufen, sodass er ihn alleine mit Alfred lassen muss. Es kommt zu einem Konflikt zwischen Vater und Sohn, sodass Bruce sich gezwungen sieht ihm das Geschenk wieder abzunehmen. Während seiner Abwesenheit trickst Damian Alfred aus um alleine mit dem Gürtel zu bleiben. Dummerweise tauchen zwei Diebe auf, die tatsächlich den Gürtel stehlen. Damian will ihn unbedingt zurück und macht sich auf die Jagd nach den zweien. 

Am Anfang hatte ich den Eindruck, es wäre "bloß" eine Art Tribut an "Kevin allein zu Haus". Der Film spielt kurz vor Weihnachten und es kommen Einbrecher vor als auch ein Junge der alleine zu Hause gegen sie mit allerlei Erfindungsgeist kämpft. Alles im Batman Kontext. Jedoch ist das so viel mehr. Es ist ein familienfreundliche, witzige Erzählung über die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Genau diese Beziehung, die in den Comics als durchaus problematisch dargestellt wird, wird hier ordentlich auf die Schippe genommen. Außerdem ist da noch die Vorstellung, dass Batman ein Helikopter-Elternteil ist die irgendwie treffend ist. Denn das ist er tatsächlich, wenn auch auf andere Art. Dazu kommen noch einige Anspielungen auf den Film "Batman & Robin", dessen Fan Drehbuchautor Morgan Evans ist. Damit meine ich das Auftauchen der Bösewichte Poison Ivy, Bane und äh einen Mr. Freeze mit österreichischen Akzent. Evans, der zuvor an "Teen Titans Go!" gearbeitet hat, kooperiert hier mit Regisseur Mike Roth, der für "Regular Show" verantwortlich ist. Man sieht eindeutig die Einflüsse bzw. den Stil der beiden. Es ist ein verzerrte, kindgerechte, weich gezeichnete und abgefahrene Version der Batman-Welt. Ich war positiv überrascht, sind doch diverse kind-gerechte Inkarnationen von Superhelden (siehe "Spidey and his Friends" oder "Batwheels") doch mehr als drei Spuren zu viel für mich.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:



Violent Night (2022)

Ich habe den Film hin und wieder mal in irgendwelchen Bestenlisten gesehen und so stach er mir ins Auge. Dann habe ich ihn allerdings vergessen und als er wieder "aufgetaucht" ist, dachte ich es wäre eine Art "Reboot" von "Silent Night, Deadly Night". Das ist tatsächlich nicht der Fall.

Zuerst lernen wir Santa Claus (David Harbour) kennen. Er ist ein ziemlich enttäuschter alter Mann, der seit mindestens 1000 Jahren auf der Erde Geschenke verteilt. In seinem früheren Leben war er ein blutrünstiger Wikinger. Mittlerweile ist er genervt von seinem Job und von all den Kindern die sich zu Weihnachten Geld und Videospiele wünschen. Tatsächlich überlegt er, alles hinzuschmeißen, sodass dieses Weihnachten das letzte für ihn sein wird. Auf der anderen Seite haben wir folgende Situation: Linda Matthews (Alexis Louder) und Jason Lightstone (Alex Hassell) sind ein getrenntes Ehepaar.

Gemeinsam fahren sie zu Weihnachten mit ihrer Tochter Gertrud (genannt Trudy; Leah Brady) zu Jasons Mutter Gertrud (Beverly D'Angelo). Jasons Familie ist nämlich sehr wohlhabend und er leidete schon immer unter Leistungsdruck den er durch seine Mutter ausgesetzt war. Jason schenkt Trudy ein Walkie-Talkie und erzählt ihr, dass sie dadurch Kontakt zu Santa Claus aufnehmen kann. Tatsächlich landet der oben erwähnte korpulente, bärtige und sichtlich genervte Mann in der Villa der Lightstones um Geschenke zu verteilen, sich Milch und Kekse reinzuziehen und den Massagesessel auszuprobieren. Die Catering-Firma, die für die Weihnachtsfeier engagiert wurde stellt sich als eine Gruppe von ausgebildeten Killern/Dieben aus, die es auf 300.000$ abgesehen hat, die irgendwo in einem Tresor versteckt sind. Ihr Anführer ist ein gewisser Jimmy Martinez, Codename: Scrooge (John Leguizamo). Doch sie haben nicht die Rechnung mit einem Weihnachtsmann gemacht, der zufälligerweise in dem Haus strandet weil seine Rentiere verschreckt wurden, und der ordentlich Fressen polieren und Schädel einschlagen kann.

Tatsächlich muss ich den Film mit anderen Filmen vergleichen. Es finden sich Referenzen zu John Wick (kein Wunder, schließlich sind es dieselben Produzenten), Stirb Langsam, Silent Night Deadly Night und zu Kevin - allein zu Haus. Bzw. einer sehr brutalen Version davon. Abgesehen von der Action, dem Gore und allerlei anderen ultrabrutalen Sachen die hier vorkommen ist das eine typische Weihnachtsgeschichte. Es geht um jemanden der Weihnachten hasst und sich an allen rächen will, die es besser hatten als er. Um jemanden der den "Spirit of Christmas" wieder in sein Repertoir aufnimmt. Und natürlich um jemanden der zu Weihnachten einfach eine intakte Familie haben will. Der Film hat nicht nur Anspielungen auf sämtliche Action/Horror-Franchises sondern auch auf den momentanen Zeitgeist: Konsumterror, Amazon-Pakete auf Knopfdruck und Jugendliche die alles für die Clout und Clicks auf Social Media machen. Heiliger Fick war das ein unglaublicher Spaß. Meine Fresse habe ich gelacht. Und verdammt noch mal, habe ich es genossen. Ja.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


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