Montag, 8. Dezember 2025

Album der Woche#663: Sigh - I Saw The World's End (Hangman's Hymn MMXXV) (2025)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Album der Woche" im letzten Monat des Jahres. Wie schon vorher mal erwähnt: Ich reviewe diesen Monat Alben die dieses Jahr rausgekommen sind. Man könnte diesen Dezember, mal wieder, als den Monat mit den "Alben des Jahres" betrachten. Tatsächlich ist "Hangman's Hymn", das siebte Album von Sigh schon im Jahre 2007 rausgebracht worden. Hierbei handelt es sich also um eine Neuaufnahme, die mit einem Titel versehen wurde. In anderen Worten: "I Saw The World's End" ist das gleiche Album wie "Hangman's Hymn". Da ich Sigh bis dato nicht gekannt habe, ist mir das herzlich egal - für mich ist das neu.


Sigh stammen aus Japan und bestehen aus Mirai Kawashima, Dr. Mikannibal und Nozomu Wakai. Die Band war ursprünglich mal auf Euronymous' Plattenlabel "Deathlike Silence" unter Vertrag. Also irgendwann in den frühen 1990ern. Sie adaptierten irgendwann auch den typischen Black Metal Sound als auch die Ästhetik mitsamt Corpsepaint, Patronengurten und Nieten. Auch für das Genre ungewöhnliche Elemente wie Keyboards waren etwas, was Sigh in ihre Musik eingebunden haben - und was später ebenfalls von Bands wie Emperor als auch Cradle Of Filth aufgegriffen wurde. Dieses Album ist aber wesentlich mehr als nur Black Metal. Ich versuche das nun in Worte zu fassen.

"I Saw The World's End" ist vor allem eins: Absolut geisteskrank. Mirai Kawasima verfügt über eine äußerst schrille Stimme, die meines Erachtens wie keine andere ist. Sie klingt nicht wie bei manch einer DSBM-Band, sprich voller Verzweiflung únd Trauer. Nein, der Kollege klingt als würde er gerade eine Psychose durchmachen und zwar in absoluten Höchsttempo. Ebenfalls bedient er den Bass, spielt Keyboard, streut Samples ein als auch Elemente der klassischen Musik. Nozomu Wakai spielt Gitarre und zwar relativ typisch für Black Metal. Dr. Mikannibal (aka Mika Kano) spielt Saxophon und singt. Ich habe keine Ahnung wer auf dieser Neuaufnahme Schlagzeug spielt oder ob vielleicht Mirai Kawasima ebenfalls hierfür verantwortlich ist. Jedenfalls klingen diese als würde sie jemand mit vier Armen spielen. Vielleicht ist es sogar eine Drum Machine. Wer weiß. 

Das Album schafft einen Spagat zwischen hyperschnellen Black Metal und orchestralen Arrangements. Oder um es einfach auszudrücken: Es ist Black Metal, der auf klassische Musik trifft. Allerdings nicht auf die "Symphonic Black Metal"-Art, wie es Dimmu Borgir schon mal getan haben, nein. Viel eher scheint es mir so, als würde man die "extremen" Elemente der klassischen Musik mit dem besten Elementen aus Black Metal verbinden. In meinen Ohren klingt es wie eine äußerst durchgeknallte Operette. Es ist absolut faszinierend.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Introitus/Kyrie, The Master Malice, Salvation in Flame


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