Donnerstag, 4. Dezember 2025

Mittwoch, 3. Dezember 2025

Film der Woche#659: KILER DOUBLE FEATURE!

In dieser Ausgabe von "Film der Woche" beschäftigen wir uns mit zwei Filmen, die ich aus meiner Grundschulzeit kannte und sowohl auf Polnisch als auch auf Russisch (zumindest teilweise) gesehen habe. Jedoch niemals so richtig. Ich weiß aber, dass mehrere Kids die Filme und andere mit Cezary Pazura in der Hauptrolle ständig zitiert haben, obwohl sie eigentlich viel zu jung waren um sie zu verstehen. Ich hingegen war beinahe ständig Zuschauer von "13 Posterunek" (Wache#13), einer Sitcom in welcher Cezary Pazura einen völlig bescheuerten und unfähigen Polizisten gespielt hat. 

Kiler (1997)

Jurek Kiler (Cezary Pazura) ist ein stinknormaler Taxifahrer in Warschau der 1990er Jahre. Eines Abends fährt er einen Mann Richtung Zygmunt und darf zwischendurch für ihn Zigaretten holen. Der Mann scheint betrunken zu sein. Während Jurek also Kippen holen geht wird er Zeuge von einer TV-Reportage. Eine Persönlichkeit aus dem Warschauer kriminellen Untergrund, ein Typ namens Andrzej G. aka "Gilotina" wurde von einem professionellen Auftragsmörder umgebracht. Inspektor Fisz (Jerzy

Stuhr) wird hierfür von der Reporterin Ewa Szańska (Małgorzata Korzuchowska) interviewt. Fisz leugnet jegliche Existenz eines "Kiler" getauften Auftragsmörders der nachweislich in mehreren Ländern per Auftrag verschiedene Menschen umgebracht hat und auch in Warschau tätig war. Am nächsten Morgen wird Jurek festgenommen und in seinem Auto wird ein Sniper-Gewehr gefunden. Er landet im Gefängnis, wo er Respekt von Mitgefangenen erfährt, weil sie ihn für den tatsächlichen "Kiler" halten. Allerdings hat er nur den passenden Nachnamen. Der örtliche Mafia-Boss, Stefan "Siara" Siarzewski (Janusz Rewiński) organisiert eine Flucht und holt Jurek da raus. Es stellt sich heraus, dass Siara der beste Kunde des eigentlichen "Kilers" gewesen ist. Jurek spielt das Spiel mit um seine Haut zu retten, stellt sich allerdings innerlich höchstwahrscheinlich die Frage "Was zur gottverdammten Hölle mache ich eigentlich hier?".

Eine großartige Parodie auf verschiedene Aspekte der polnischen Gesellschaft in den 1990er Jahren. Ein korrupter Politiker der mit der Mafia zusammen arbeitet: Ferdynand Lipski (Jan Englert). vollkommen von sich selbst überzeugte Polizisten, die auch mal mit problematischen Methoden arbeiten: Jerzy Stuhr und Marek Kondrat. Ein ungebildeter Mafia-Ganove, der so tut als wäre er High Class: Janusz Rewiński. Und natürlich ein Presse-Team, dass alles so hindrehen kann, dass die größte Sensation entsteht, angeführt von Małgorzata Korzuchowska. Zudem macht sich der Film nicht nur über sogenannte Mafia/Gang-Filme lustig sondern setzt dem Trend des Mafia-Films in Polen ein Ende. Ab diesem Zeitpunkt beziehungsweise danach hat man angefangen das organisierte Verbrechen bzw. Korruption im Film nicht nur abzubilden sondern sich auch vermehrt darüber lustig zu machen. Nach "Kiler" folgten mehrere Gangster Comedy Filme, die ebenso erfolgreich waren. Für mich ist es eine großartige Erinnerung, die auch heute immer noch als Film funktioniert und immer noch lustig ist. Tatsächlich. Ausleihen könnt ihr den Film auf Eastern European Movies Online. Eine 1-Tages-Mitgliedschaft kostet nur 4,99€ und ihr könnt euch währenddessen so viele Filme reinziehen wie ihr wollt.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer: 



Kiler-ów 2-óch (1999)

Der Titel des Films lässt sich als "2 Kiler" übersetzen und nicht als "Kiler 2". Ja, das ist ganz wichtig.

Seit dem ersten Film ist einige Zeit vergangen. Jurek Kiler (immer noch Cezary Pazura) ist mittlerweile mit der Journalistin Ewa Szańska (Małgorzata Korzuchowska) liiert. Beide betreiben eine internationale Charity Organisation. Regelmäßig beziehen sie große Mengen an Gold, welches sie an polnische Institutionen weiter leiten. So wurde Jurek, als Gesicht der Organisation, zu einer sehr bekannten öffentlichen Person. Er gilt als Wohltäter. Seine Spenden halten die polnische Wirtschaft am Laufen. Doch er ist zwei Menschen, die wegen ihm im Knast gelandet sind, ein Dorn im Auge. Stefan "Siara" Siarzewski (Janusz Rewiński) lässt durch seinen Handlanger Wąski (Krzystof Kiernowski) einen

Auftragskiller engagieren, um Jurek aus dem Weg zu räumen. Bei einem Tennismatch zwischen Jurek und dem polnischen Präsidenten explodiert dann ein Tennisball, platziert dort durch den "Szakal" (Peter J. Lucas). Siara selbst lässt einen Doppelgänger von sich seine restliche Haftzeit absitzen. Sein ehemaliger Partner, Ex-Senator Ferdynand Lipski (Jan Englert) darf wegen der Hochzeit seiner Tochter aus dem Knast raus. Sie tun sich erneut zusammen um ann die nächste Fuhre Gold, die Jurek am Zollhafen abholen soll, zu stehlen. Da nur Jurek selbst vom Mitarbeiter Waldek (Franciszek Trzeciak) die Goldbarren erhalten kann, engagiert man einen Doppelgänger aus Kuba. Oberst José Arcadio Morales (Cesar Andres Garro aka Cezary Pazura) ist ein temperamentvoller Mann, der sich schnell in seiner neuen Situation adaptieren kann. Allerdings fällt ihm Polnisch noch ziemlich schwer. Er soll eine Art Ersatz für Jurek werden, der seine Organisation infiltrieren wird. Doch zunächst soll der echte Jurek umgebracht werden. Oder doch nicht? Oder wie läuft das? Klassische Verwechslungskomödie. 

Ein klassischer zweiter Teil. Es gibt Referenzen zum ersten Film. So rutscht Jurek zu Beginn des Films aus den Latschen, ähnlich wie Gilotina im ersten Teil. Außerdem wird der Auftragskiller Szakal von einem Taxifahrer durch die Gegend gefahren, so wie Jurek als Taxifahrer ääääh Spoiler Alert. Es gibt hier eine Bilderstrecke zu Beginn des Films, die mich an "Forrest Gump" erinnert und im Prinzip den Aufstieg eines einfachen Mannes aus dem Volk zeigt. Das ganze Verwechslungsszenario mit dem kubanischen Doppelgänger ist im Prinzip ganz witzig. Cezary Pazura spielt die zweite Rolle zwar klischeebeladen, aber doch meisterhaft. Weiterhin gibt es einen reichen Gangster, der keine Ahnung von Manieren hat (Siara) und einen reichen Ex-Senator der wie ein Matrose flucht (Lipski), zu sehen. Durchaus witziger Film, der jedoch nicht wirklich an den ersten Teil rankommen kann. Beim ersten war die Idee tatsächlich sehr frisch. Alles war schwarzhumorig und witzig. Hier wirkt die Handlung teilweise "erzwungen" lustig. Insgesamt: Ich denke, ganz in Ordnung aber keinesfalls so gut wie der erste.

6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


Dienstag, 2. Dezember 2025

Comic Book Review#658: Batman (1989)

Hierbei handelt es sich um eine Comicadaption des Films "Batman" von 1989, der ja selbst eine Adaption der Batman-Comics war. Also eine Comicadaption eines Comicfilmes. Inception. Jedenfalls habe ich diesen ganz günstig in einer Facebook-Gruppe ergattert. Zufälligerweise schreibe ich dieses Review jetzt grade im März des Jahres 2024, obwohl es erst im Dezember 2025 rauskommen wird. Das ist ein interessanter Zeitpunkt, weil ich vor kurzem erst die alten Batman-Filme (von Tim Burton und Joel Schumacher) erst gesehen habe. Es fühlt sich komisch an, einen Comic in 20 Minuten zu lesen, der auf einem Film basiert der bisschen länger als zwei Stunden geht. Anyways, ich habe vor Ewigkeiten im "BATMARATHON!" den Film reviewt, was ihr hier nachlesen könnt. 


Der Film erzählte ursprünglich die Story von Bruce Wayne (Michael Keaton) der als Vigilant Batman in der fiktiven Stadt Gotham City in Erscheinung tritt, und zwar seit längerem. Die Polizei hat ihn auch schon auf der Fahndungsliste, unter den Verbrechern ist er sowas wie ein Gespenst, eine Schauergeschichte die ihnen heftige Angst macht. Aufgrund eines korrupten Polizisten, der für das Oberhaupt der Mafia namens Grissom arbeitet, gerät dessen enger Mitarbeiter Jack Napier (Jack Nicholson) in eine Falle. Jack möchte nämlich heimlich die Macht an sich reißen und da Grissom dahinter kommt, ködert er in einen Hinterhalt der Polizei. Batman schreitet auch ein, es kommt zu einem verheerenden Zwischenfall: Napier fällt in einen Bottich voll mit Säure, kommt aber lebend im Gotham River an. Sein Gesicht ist entstellt, seine Psyche geschädigt. Fertig ist die Origin Story vom Joker. Napier arbeitet daraufhin gegen Grissom und reißt die Macht in der Untergrundwelt an sich. Doch er möchte mehr als nur Macht - nämlich in Gotham absolutes Chaos anrichten. Dazu kommt noch die frisch in die Stadt gekommene Photographin Vicky Vale (Kim Basinger), die sich für den Helden interessiert und zusammen mit Journalist Alexander Knox eine Story über ihn rausbringen möchte. Sie lernt auf einer Party Bruce Wayne kennen, die beiden verlieben sich. Als der Joker sie im Fernsehen sieht kochen seinen Gefühle ebenfalls hoch, allerdings auf eine toxische Art und Weise. Von nun an wird der Kampf gegen das Verbrechen, in der Gestalt des Joker, für Batman noch eine Spur persönlicher weil nun eine Person aus seiner nächsten Umgebung in Gefahr ist.

Die Adaption wurde von Dennis O'Neil geschrieben und von Jerry Ordway gezeichnet. Die Comiccharaktere sehen den Filmfiguren nicht nur verblüffend ähnlich, nein sie sind nahezu identisch. Die Story des Films wurde nicht gekürzt, ist allerdings trotzdem wesentlich schneller auf Papier erzählt. Man verzichtet zwar auf keinen Teil der Handlung, allerdings sind hier, soweit ich das beurteilen kann, verschiedene Übergangsszenen einfach ausgelassen worden. An sich eine durchaus gelungene, wenn auch etwas spärlich wirkende Umsetzung eines Films auf Papier.

7,5/10 Pfandflaschen
Hier ein Video dazu vom Movienator:


Montag, 1. Dezember 2025

Album der Woche#662: Caustic Wound - Grinding Mechanism of Torment (2025)

Hallo und herzlich willkommen zu einem tatsächlich neuen "Album der Woche". Dieses Review schreibe ich tatsächlich dieses und nicht letztes Jahr. Es geht mir nämlich um einen Themenmonat. Ganz genau, in Dezember werde ich Alben reviewen, die dieses Jahr rausgekommen sind. Den Anfang macht das zweite Album der Deathgrind-Band Caustic Wound: "Grinding Mechanism of Torment". Ich habe dabei die ganze Zeit "Torment" mit "Torrent" verwechselt, weil Torrents tatsächlich ziemlicher Schmerz im Arsch sind.


Zweites Album, also. Eigentlich wollte ich schon früher mal ein Werk von ihnen rezensieren, aber ich war zu langsam, sie waren zu schnell - wie es sich für eine Grindcore-Band gehört - und nun ist schon das zweite da. Was uns als erstes erwartet ist ein kryptisches Albumcover mit einem menschlich wirkenden Schädel, aufgespießt auf irgendwas metallenes? Oder soll es vielleicht ein Cyborg sein? Jedenfalls verzichten CW hier komplett auf irgendwelche nicht lesbaren Logos, was das ganze irgendwie oldschooliger und eigener macht. Rausgekommen übrigens auf Profound Lore Records - der Laden hat jede Menge guten Kram im Petto.

Caustic Wound erfinden das Rad nicht neu, sondern nehmen stattdessen zwei alte Räder und verbinden sie mit einem äh Lederband oder so. Death Metal und Grindcore haben schon vorher sehr gut funktioniert und das tun sie hier auch. Dabei greift man auch auf die alte Artillerie der obskur und makaber wirkenden Songtitel zurück: "Legacy of Terror", "Advanced Killing Methods", "Endless Grave" oder "Drone Terror". Selbstverständlich nimmt man Bezug auf den aktuellen Zustand der Welt. Sprich es geht unter anderen um die Modernisierung des Krieges und die Angst vor dem nahenden Untergang. Ich mein, ich muss mir nicht mal die Texte durchlesen um alleine aufgrund der Songtitel zu verstehen worum es geht. Musiktechnisch geht es, wie schon oben erwähnt, vielleicht nicht gerade innovativ aber dafür alles andere als primitiv zu. Und das bei Grindcore, das will schon was heißen. Die Produktion ist sehr glatt und für den einen oder anderen vielleicht nicht grade sehr Punk aber was soll's. Was wir zu hören kriegen ist jede Menge gutturaler Gesang, Blastbeats und typische Death Meal Riffs als auch Gitarrensoli die sich nach Helikopter oder Akkubohrer anhören.

Eines meiner größten Favoriten ist dabei "Technologist Hell Future" - ja, ich habe mir doch den Text durchgelesen. Und er könnte, meiner Meinung nach genauso von einer Anarcho Punk Band stammen die in den 1980ern Conflict nachgeahmt hat. Wirklich großartiges Werk. Vor allem wenn man die ganze Zeit diese kurzen Songs in seinem Kopf hat nur um am Ende einen fast siebenminütigen langsamen Stampfer zu bekommen. Ich prophezeie eine Zukunft in welcher Caustic Wound plötzlich langsamen, Doom Grind machen, oder so.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Technologist Hell Future, Legacy of Terror, ...Into Cold Deaf Universe