Mittwoch, 24. Juni 2020

Film der Woche#443: Kikujiro (1999)

Auch bekannt als "Kikujiros Sommer".

Viele von euch kennen den Regisseur und Schauspieler Takeshi Kitano evtl. nur aus seiner kultigen Sendung "Takeshis Castle". Ich bin davon auch nicht wirklich ausgenommen. Kenne natürlich seinen Auftritt im Remake von "Ghost In The Shell" als auch einige Szenen aus seinem Film "Getting Any?". Ansonsten allerdings so gut wie gar nichts. Dabei ist der Herr doch weltberühmt.

Masao (Yusuke Sekiguchi) ist ein kleiner Junge der bei seiner Großmutter lebt. Sein Vater ist anscheinend tot und seine Mutter lebt und arbeitet woanders um ihm ein gutes Leben ermöglichen zu können. Während der Sommerferien weiß er mit sich nichts anzufangen. Nachdem er die Adresse seiner Mutter erfährt, beschließt er alleine zu ihr zu reisen um sie endlich mal sehen zu können. Er kommt allerdings nicht weit, da sein Taschengeld von Rowdies abgezogen wird. Zeuge davon werden eine ihm bekannte Frau (Kayoko Kishimoto) und ihr Ehemann (Takeshi Kitano). Die Frau beschließt Masao bei seinem Vorhaben zu helfen. Seiner Großmutter erzählt sie, dass sie Masao mit ans Meer nehmen möchte, wozu sie zustimmt. Tatsächlich aber schickt sie ihren Mann mit Masao zu der Adresse der Mutter. Der Junge ist schließlich zu klein um alleine eine so weite Strecke zu reisen. Kurze Zeit später sind die beiden unterwegs. Allerdings landen sie zuerst auf einer Fahrradrennstrecke wobei der Mann (von Masao stet Onkel genannt) das ganze zur Verfügung stehende Geld verprasst. Auf der Reise begegnen sie außerdem skurrillen Persönlichkeiten wie den zwei Bikern: der eine dick, der andere glatzköpfig. Oder den komischen hippiesken Musiker. Außerdem hat Masao nicht weniger skurrille Träumen die wahrscheinlich als eine Art Metapher auf die eigentliche Handlung dienen sollen.

Jawoll, ich habe das Ende nicht verraten. Was einen wie ein Motorcrossfahrer ins Gesicht springt ist die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Der Große ist zwar irgendwo angenervt vom Kleinen, hat aber offensichtlich auch Mitleid mit ihm und behandelt ihn als einen Schutzbedürftigen. Er tut irgendwann alles um ihn lachen zu sehen. Die Situationen im Film sind merkwürdig bis komisch als auch herzerwärmend schön und traurig. Ein Roadmovie der anderen Art. Ohne ein Pick-Up-Truck und die Route 66 oder so. Stattdessen zwei Typen, jung und alt die per Anhalter reisen. "Kikujiro" war mit seinen zwei Stunden zwar schon ziemlich lang, hätte aber tatsächlich noch länger laufen können, denn ich habs sehr genossen.

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

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