Donnerstag, 3. März 2016

Comic Book Review#235: Der Green River Killer (2014)

"Der Green River Killer" ist eine zu 99% wahre Geschichte eines sehr schwierigen, lange andauernden Kriminalfalles. Der Autor der Story, Jeff Jensen ist der Sohn von Tom Jensen, der einer der verbittertsten Jäger des Green River Killers war. Sein Sohn wollte mit dem Comic sozusagen seinem Vater ein Denkmal setzen bzw. ihm zeigen wie groß seine Liebe zu ihm ist.

Doch eins nach dem anderen. Wer ist der Green River Killer? Mit dieser Frage haben sich vor langer Zeit (irgendwann in den 80ern) Ermittler aus Seattle. Im Jahre 2003 ist es sicher. Es ist Gary Ridgway, der mittlerweile mit Frau und Kind zurückgezogen lebt, der mindestens 48 Frauen auf dem Gewissen hat. Seine Opfer waren größtenteils Prostituierte, egal welches Aussehens, welcher Hautfarbe, welchen Alters. Nun hat er gestanden und mit der Polizei einen Deal ausgehandelt. Wenn er sie zu den zahlreichen vergrabenen Leichen führt, wird seine Todesstrafe in Lebenslänglich
umgewandelt. (Ex-)Detective Tom Jensen ist derjenige der seit Anfang der 80er an den Fall dran ist. Der Leser kriegt im weiteren Verlauf des Buches mit, wie Jensen sich erinnert wie er den Fall übernommen und wie viel Herz und Schweiß er in die Sache gesteckt hat. Außerdem wird die Situation aus der Sicht von Ridgway gezeigt. Wir kriegen mit wie es zu einzelnen Mordfällen gekommen ist und was der Mörder dabei empfunden hat bzw. wie er dabei vorgegangen ist.

Auch wenn sie mich stellenweise ziemlich angeekelt hat - ich mochte die Story. Wie Tom Jensen zwanzig Jahre lang an diesem Fall festgehalten hat, bis er ihn gelöst hat. Bis jedes Detail aufgeklärt war. Doch auch die Figur des Gary Ridgeway ist nicht uninteressant. Der Typ scheint vollkommen verpeilt zu sein und überhaupt nicht zu wissen was er da getan hat. Warum er das getan hat. Auf die schlußendliche Frage "Warum? Warum haben Sie all das getan?" antwortet er lediglich mit "Ich musste es einfach." Sehr packend. Der Zeichenstil von Jonathan Case erinnert mich dabei an den Charles Burnes' "Black Hole". Wenn auch nicht so ekelhaft, sondern mindestens genauso realistisch. Aber relativ umspannend. Dafür ist die Story gut.

8/10 Pfandflaschen

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