Mittwoch, 15. April 2015

Film der Woche#190: "Zu alt für den Scheiß"-Special

Ich bin vielleicht nicht zu alt für den Scheiß, aber alt genug um den Scheiß zu kennen. Hiermit reviewe ich alle vier Lethal Weapon-Filme. Weil es an der Zeit ist.

1. Lethal Weapon -  zwei stahlharte Profis (1987)

Die Handlung beginnt mit dem scheinbaren Selbstmord eines Callgirls, welches sich aus dem Fenster eines Hochhauses in die Tiefe stürzte. Sergeant Roger Murtaugh (Danny Glover) wird dem Fall zugeteilt. Er wurde grade 50 Jahre alt und ist ein Urgestein des LAPD. Aber immer noch gut im Form. Interessanterweise kriegt er an seinem Geburtstag auch einen neuen Partner zugeteilt. Es ist Martin Riggs (Mel Gibson). Unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein. Während Roger ein Haus und Familie hat und sich bester Gesundheit erfreut ist Martin ein suizidgefährdeter, depressiver Mann. Außerdem ist er seit einigen Jahren Witwer, was er nicht so recht ertragen kann. Jedenfalls
werden die beiden an den besagten Fall drangesetzt. Die Spur führt zu einer hinterlistigen Heroinschmugglertruppe.

Das erste von vier Abenteuern. Martin und Roger kennen sich noch gar nicht und das Vetrauen zueinander ist gering. Doch das ändert sich. Wir werden Zeuge einer langsam aber sicher aufkeimenden Freundschaft zwischen den beiden. Auch vom suizidgefährdeten Mel Gibson ist am Ende keine Spur mehr übrig. Womit der Film auch glänzt ist der gesunde Ausgleich zwischen Humor und Action. Das funktioniert auch, egal aus welcher Perspektive man das betrachtet. Hier gibt es eine ordentliche Portion Brutalität, Verfolgungsjagden und Explosionen. Allerdings nehmen sich die Charaktere öfter mal auf die Schippe. Allerdings ohne absurde Blödelwitze unter der Gürtellinie die im übertriebenen Ausmaß schlicht unlustig wären. Guter Anfang!

9/10 Pfandflaschen
Film: Teil 1, Teil 2
Trailer:


2. Lethal Weapon 2: Brennpunkt L.A. (1989)

Auch bekannt als schlicht "Brennpunkt L.A.".

Roger (immer noch Danny Glover) und Martin (immer noch Mel Gibson) sind an einer hartnäckigen Verfolgungsjagd beteiligt. Zum Schluß kann der Verfolgte jedoch fliehen und hinterlässt sein Auto. Im Kofferraum befindet sich gefühlt eine Tonne an Krugerrand-Münzen. Am nächsten Tag werden sie von ihrem Vorgesetzten zum Babysitten verdammt. Bis das FBI das Ruder übernimmt sollen sie auf den ehemaligen Mafia-Buchhalter Leo Getz (Joe Pesci) aufpassen und rund um die Uhr die Zeit mit ihm verbringen. Nachdem sie ein Anschlag auf ihn verhindert haben, verzwickt sich die Geschichte. Sie erfahren dass Leo in der Vergangenheit sehr viel Geld von der Mafia unterschlagen hat und sich dadurch jede Menge Feinde erarbeitet hat. Es entsteht eine Spur die zum
südafrikanischen Diplomaten Arjen Rudd (Joss Ackland) führt. Und jetzt dürft ihr ergoogeln aus welchem Land die Krugerrand-Münzen kommen und euch fragen was wie wo in Verbindung womit steht.

Das Eis aus dem ersten Teil ist aufgetaut - Riggs und Murtaugh sind die besten Partner die es gibt und auch verdammt gute Freunde. Der zweite Teil ist somit deutlich witziger als der erste. Mit einem Prügelknaben wie Leo wird das nämlich richtig komisch. Stichwort: Fliegendes Klo. Ansonsten bleibt nicht viel zu sagen, außer: Der erste Sequel hat nicht an Qualität eingebüßt. Er ist beinahe genauso gut wie der erste Teil. Ich finde es richtig super, dass das Prinzip "Ungleich und ungleich verträgt sich gut" so gut funktioniert.

9/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


3. Lethal Weapon 3 (1992)

Auch bekannt als "Lethal Weapon 3 - die Profis sind zurück" oder auch "Brennpunkt L.A.: Die Profis sind zurück".

Nachdem sie nicht auf das Bombeneinsatzkommando gewartet und so ein ganzes, verficktes Gebäude in die Luft gejagt haben werden Riggs und Murtaugh degradiert. Zum Streifendienst. In Uniform. Während dieses Dienstes kommt es zu einen verheerenden Raubüberfall auf eine Bank. Man findet raus, dass der Bankräuber kugelsichere-westen-durchbohrende Kugeln benutzt hat. Eigentlich sind solche Kugeln längst verboten und konfisziert. Um rauszufinden wie sie in kriminelle Kreise gelangt sind ermittelt Sergeant Lorna Cole (Rene Russo) aus der Internen Ermittlung die nicht allzuviel von Riggs kindischen Verhalten hält.

Es sieht aus als käme die Story zum Ende. Oder zumindest halbwegs. Murtaughs älteste Tochter wird erwachsen und spielt ihre erste Rolle in einer Fernsehwerbung mit. Riggs verliebt sich neu. Murtaugh scheint sich endlich zur Ruhe zu setzen. Im Verlauf des Filmes murmelt er immer wieder was von "nur noch 8 tage...nur noch 7 tage...." Doch der Schein trügt. Es ist nicht der letzte Teil, könnte aber
meiner Meinung nach gut als offenes Ende fungieren. Was soll ich noch sagen? Leo ist wieder mit von der Partie und versucht allen ein Haus anzudrehen, da er als Makler arbeitet. Außerdem wurde für die Eröffnungsszene das alte Rathaus von Orlando, Florida in die Luft gesprengt, wofür sich der damalige Bürgermeister bedankt hat. Im großen und ganzen mehr Action, viel mehr Action. Ich hatte Spaß, jedoch etwas weniger als bei den ersten beiden.

8/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


4. Lethal Weapon 4 (1998)

Am Ende von "Lethal Weapon 3" rechnet Murtaugh aus wie viel Tage weitere 10 Jahre bei der Polizei hätten. Ich weiß nicht genau ob zwischen den beiden Teilen wirklich 10 Jahre liegen, allerdings ist einiges passiert.

Murtaughs jüngste Tochter ist mittlerweile im Teenageralter. Leo arbeitet als Privatschnüffler. Zu Beginn des Films wird Riggs außerdem von Murtaugh mit einer positiven Nachricht überrascht. Er wird nämlich Vater. Murtaugh muss aber auch nicht schlecht staunen. Seine älteste Tochter Rihanne ist ebenfalls schwanger. Man merkt deutlich dass der Zahn der Zeit an den beiden ordentlich genagt hat. Sie sind nicht mehr so fit und werden bald von jüngeren Polizisten überholt. Sie sind
Dinosaurier, die bald am Aussterben sein werden. Doch sie kriegen bald eine Chance sich erneut zu beweisen. Es kommt nämlich zu einem Zwischenfall mit einem Menschenhändlerschiff, in dessen inneren sich Sklaven aus China befinden. Eigentlich wäre das ein simpler Fall für die Küstenwache oder die Einwanderungsbehörde. Allerdings stellt sich raus dass ein riesiges kriminelles Komplott von chinesischen Triaden dahintersteckt. Als Riggs' und Murtaughs Familien auch noch bedroht werden, sind sie gezwungen durchzugreifen.

Ich bin leicht zwiegespalten. Einerseits ist es schön zu sehen, dass die Story um die zwei "Profis" und ihre Familien ein Happy End findet. Es ist richtig cool, wie sie miteinander interagieren, wie sie einander zeigen dass sie einander lieben. Ohne Scheiß, das ist richtig cool. Andererseits hat man hier versucht alles ein Bisschen "moderner" zu gestalten und packte deswegen die übercoolen Triaden ins Drehbuch. Man wagte somit einen Sprung ins fernöstliche Kino. Diese ganzen Kampfkunsteinlagen wirken auf mich aber nicht ganz überzeugend. Trotzdem ist Jet Li ein richtig übler Bösewicht und passt somit perfekt zu den drei anderen Psychopat aus Teil I-III.
Manche würden sagen, es wäre ein lauwarmer Aufguss. Andere würden meinen es ist ein würdiger Abschluss einer Reihe. Ich stimme dem letzten zu, auch wenn der Film nicht soooo gut ist wie die drei anderen.

Nuff said.

7/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


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