Montag, 29. September 2014

Happenings des Monats: August/September'14

Die beiden Monate August und September waren leider nicht gerade voll mit Konzerten und Festival. Zumindest für mich nicht. Ich hatte a)grade nicht sooo viel Lust, b)jede Menge behördlichen Kram zu erledigen(hab ich immernoch) und c)steckte mental in einem Umzug fest bzw. pendelte noch hin und wieder zwischen Ruhrgebiet und Würzburg. Mittlerweile bin ich beinahe ordentlich umgezogen(die Wohnung gehört mir und muss nur noch eingerichtet werden) Deswegen ist der August/September-Eintrag auch so mager. Aber immerhin existierte er wirklich.

1. Stricher, Pilz und Herr Ichlesverdammtschnellcomics pendeln zwischen Immerhin und Laby. So an die Tausend Mal. Am 22.8.2014 in Würzburg

Ich weiß nicht genau wie das zustande gekommen ist. Ich glaub, ich bin nach Würzburg gefahren um einen Koffer mit Socken und Unterwäsche zu holen und blieb ein Wochenende. Als ich Pilz mal gefragt hab was "heute abend so los ist" kam die Antwort "Immerhin" zurück. "Und was ist da?" fragte ich nur um es selbst mit einem Blick auf die Immerhin-Facebook-Seite zu beantworten. "Ah, Stonerkram." Okay, klingt also nicht schlecht. Nichts wie hin. Und dann in die "alternative" Disco "Labyrinth" um uns seltsame Leute anzugucken. Oder so.

Also sind wir hin. Vor Ort: N Haufen Metaltypen, eine wie immer sehr freundliche Bar als auch die in der Luft schwebende Tatsache dass wenn im Immerhin ein Konzert angekündigt dann steht zwar als Uhrzeit 21 Uhr da, es fängt aber erst um 300000 uhr Nachts an. Ergo blieb uns nichts anderes übrig als draußen zu sitzen und uns zu unterhalten. Und Bier zu trinken. Und irgendwann auf die Idee kommen, dass das Konzert eh erst um 1000 Uhr wirklich anfangen wird und wir einfach jetzt schon ins "Laby" gehen könnten um uns Pommes zu holen, die dort wirklich lecker ist.

Also sind wir hin. Angekommen. Pommes bestellt. Hingesetzt. Leute beobachtet. Frei.Wild-T-Shirt-Träger. Palituchträger. Deutschpunkkids. Palituch-und-Frei.Wild-T-Shirt-Träger. Eigentlich muss ich mir n Laby-Besucher-Bingo ausdenken. Wird denk ich spaßig sein, sowas auszufüllen. Als nächstes erfahren wir, dass Herr Ichlesverdammtschnellcomics(ein mir wohlgesonnener Ex-Schulkamerad der verdammt schnell Comics liest) auch anwesend ist. Zu dritt unterhalten wir uns dann über Verschwörungstheorien und beschließen....gleich nach der Pommes zurück ins Immerhin zu gehen, weil das Konzert vielleicht doch schon agefangen hätte.

Also sind wir hin. Diesmal wurde die Atmosphäre etwas lustiger, weil wir uns über noch mehr Unsinn unterhalten haben. Und irgendwann kam der Moment der Offenbarung. Ich habe mir eine Band angeguckt die ich noch nie zuvor gesehen oder gehört habe. "Dead Lord" hießen sie, kamen aus Schweden und machten Stonerkram. Oder eher Thin-Lizzy-artige Musik. Oder "Doom Rock" oder wasweißichwas. Und ich fand sie scheiße. Ich hielt es vllt. 15 Minuten da drin aus. Zu sehen waren drei Typen die gekleidet waren, als wären sie per Zeitmaschine den 70ern entkommen. Viel zu Uniform. Ich dachte eigentlich Stoner Rock/Metal wäre nicht so auf Szeneuniform getrimmt. Aber falsch gedacht. Sowohl die Band als auch das Publikum trug einen bzw. ein paar bestimmte Kleidungsstile. Und teilweise auch Bärte. Die Musik war nicht besonders einfallsreich. Gitarrensolis, Riffs und "yeah yeah yeah yeaaaaaah yeaaaaaah" als Text. Ich wusste nicht ob sie das ernst oder nur halbernst meinen. Jedenfalls fand ichs sehr verstörend, dass das Publikum das abgefeiert hat. Naja, egal. Pilz hat zwischendurch erfahren, dass er zum Trinken eingeladen ist. Also ging es zurück. Zurück ins Labyrinth.

Also sind wir wieder hin. Inzwischen wurde es etwas später. Die ganzen Kids gingen heim. Lauter seltsame und lustige Leute kamen hinzu. Ich sichtete ebenfalls einen sehr guten Freund von mir: Hymen Man. Leider sichtete uns drei auch die Schwester eines weiteren Ex-Klassenkameraden und begann beinahe sofort uns zuzuschwallen. Sie zeigte uns ihre drei Zigarettenschachteln, die sie gekauft hat: "Diese hier hab ich weil ich sie rauchen will, diese hier auch aber ich will sie nicht so schnell aufbrauchen und diese hier hab ich gekauft weil ich sie voll schön fand!" Außerdem fragte sie mich und Pilz wie es denn so als Veganer ist, man könne ja kein Eis essen usw. Irgendwaann stellte sie die wichtige Frage: "Wer willl alles vodka buuuuullll?". Ich zeigte auf Pilz, ließ mir von ihr ein alkoholfreies ausgeben und staunte als sie ihren Freunden einfach 50 euro zugesteckt hat um Vodka Bull zu holen. Noch seltsamer wurde es als sie Hymen Man erspäht hat und seinen rasierten Kopf angestarrt hat. Und irgendwann angefasst und gemeint hat: "Woah die sind aber voll hart". Später entgegnete er mir: "Ich versteh das was hier grade passiert überhaupt. Das bringt mein heutiges Konzept durcheinander. Ich wollte mich heute nämlich mit niemanden unterhalten."

Mich hats auch durcheinander gebracht. Der Laden hat mich schon immer durcheinandergebracht. Besonders vermissen werde ich ihn aber nicht.

2. Trainspotting-Festival am 26.09-27.09.2014 im Jugendkulturhaus Cairo, Würzburg

Yisss. Was habe ich mich gefreut. Da hat es sich gelohnt, nochmal nach Würzburg zu fahren. Auch wenn der eigentliche Grund nicht sehr erfreulich war. Beim ersten Teil des Umzugs hat die Kapazität des geliehen Autos nicht ausgereicht, ergo mussten Frau Otterich und ich nachkommen und noch mehr Sachen von mir holen. Sehr anstrengende vierstündige Fahrt, sowohl für mich als auch für sie. Vor allem weil ich kein Führerschein Besitz.

Da wir a)ziemlich fertig waren und b)am Sonntag um 12 Uhr einen Workshop für unsere Hundedame besuchen mussten sind wir auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag gefahren. Deswegen haben wir auch ein paar Bands auslassen müssen. Deswegen und wegen Trödelei dies das. Ihr wisst schon.

Tag 1:

Wir haben Strafplanet verpasst. Wir haben auch Throwers verpasst. Ach nein, ich lüge. Davon kriegten wir sogar noch die letzten paar Takte mit. Seufz. Fühlt sich schon doof an, sowas. Da fährt man 350 km und verpasst tolle Sachen. Aber wurst. Kann man immer mal nachholen.

Kerretta waren richtig toll. Postrock ohne Gesang. Ich bin ja meistens der Meinung das langsame, langwierige atmosphärische Musik bei Festivals und Konzerten sehr anstrengend sein kann. Vor allem wenn meiner Meinung nach der Gesang gar nicht dazupasst bzw. alles kaputt macht. Diesmal gabs aber überhaupt gar keinen. Ergo konnte ich mich rechts neben die Theke setzen(oder stellen?) in eine Richtung gucken und der Musik lauschen. Wunderschön. Hol ich mir Mucke von. Damit ich in meinem neuen zuhause entspannen kann.

Zu Celeste muss ich denk ich mal nichts sagen. Wiedermal ne grandiose Show. Wiedermal absolute Finsternis. Wiedermal rote Lämpchen. Künstlicher Nebel. /m/ Und keine seltsamen Menschen die alles zu filmen versuchen. Dankesehr.

Danach ginge nach Hause, weil ich mir gedacht hab "Oh Hildegard von Binge Drinking spielen morgen ja auch! Dann können wir ja jetzt früher gehen." Am Arsch wars. Entweder falsch gelesen oder es hat sich was im Lineup geändert.

Tag 2:

Wir haben 52 Hertz verpasst, weil wir mein Umzugsauto vollgeladen haben und weil wir davor in der  Stadt rumgetrödelt haben. Ich hab das vorerst letzte Mal beim Asiaten des Vertrauens gegessen und in meiner Frühlingsrolle ein eingebackenes Haar entdeckt. *mitdemarmrumfuchtel* Wir haben auch Honeymoon verpasst. Aber da es eine Nürnberger Inzucht Band war es wohl nicht sooo schlimm. Ich mein, die Nürnberger Punkszene bietet schon einiges. Allerdings sind es immer wieder dieselben Akteure(ein Orsansäßiger hat mir mal erzählt "2 Autos, 5 Bands"), dass man eigentlich weiß was kommt.

Hysterese waren wie immer super. Diesmal allerdings etwas bestimmter und krachiger als beim letzten Mal. Wenn mich meiner Erinnerung nicht täuscht. Auf jeden Fall gut genug dass ich mir gleich zwei Aufnäher von der Band kaufe. Einen sogar im Illuminati-Look.

Zwischen Hysterese und Planks blieb jede Menge Zeit. Wir gesellten uns, zusammen mit einem illustren Haufen meiner witzigen Würzburger Freunde an den Ententeich(neben den Cairo) und unterhielten uns über lauter seltsame Themen. Unter anderem ging es um das finstere Loch des Internets - das Darknet. Dort seien Waffen, Auftragsmörder und Drogen die man sich bestellen können. Mein Kommentarspaltenkamerad Synkrath erzählte irgendwas davon und redete auch von "Silk Road". Wally verstand ihn allerdings vollkommen falsch und dachte er rede vom Großmarkt "Selgros". Deswegen meinte er auch, er würde dort dann wohl Drogen bestellen. So an die 10 Kilo. "Wenns nicht anders geht, nehme ich 20." WAS AUCH IMMER. :D

Planks waren gewohnt geil. Super Entscheidung sie ins Lineup zu nehmen. Die bunte Mischung aus sozialverträglichen punkrockigen Bands und sozialunverträglichen lauten wall-of-sound-bands machts einfach. Auch wenn ich Planks Auftritt super fand, fand ich das Rumhängen draußen doch etwas besser.

Noch besser war aber der Auftritt von Amen81. Was für eine Freude sie zu sehen. Das letzte Mal hätte ich sie vor 3 Jahren(oder so) in Schweinfurt angucken können, hing aber nur draußen rum. Das Mal davor spielten sie in Aschaffenburg. Das war vor ungefähr 5 Jahren. Eindeutig viel zu lange her. Die drei Nürnberger haben wie immer(wie auf Platte als auch live) ordentlich reingehauen. Es kam etliche Klassiker wie "Schieß doch du Arschloch", "Disfreak", "Das Palituch" usw. Allerdings fehlten mir einige Sachen. Und "einige" kann man groß schreiben, denn es fehlte viel. "Races High", "Die Männer aus Western von Gestern", "Ich will Atomkrieg"...und noch viel mehr. Schade eigentlich. War aber trotzdem super.

Von Audacity kriegten wir leider nur das kurze Ende mit. Doof. Jedoch haben die letzten paar Songs ordentlich gefetzt. Ordentlichst. Die Cover waren auch nicht schlecht. Nämlich "Dicks hate the police" von The Dicks als auch der Anfang von "Smells Like Teen Spirit"...wobei ne. Letzteres eher nicht. :D Das klang eher wie "Oh mein Gott, die wollen ne Zugabe....lass mal hier äh dingens...nörwana machen." Aber sonst mochte ich die Band. Musikalisch ließen sie sich für mich in dieselbe Schublade wie sämtliche unorthodox klingende Punkbands einordnen. Klang echt cool.

Auf Trainwreck hatte ich null Bock. Beziehungsweise gar kein Bock noch länger zu bleiben und irgendwann um 4 Uhr morgens im Ruhrgebiet anzukommen. Deswegen fuhren wir bereits um 23:30 los.

Danke an alle die da waren und sich ne kurze Zeit genommen haben, sich mit mir zu unterhalten. Ich nehme dieses Festival als eine Art Abschiedsparty für mich wahr. Es war sehr schön mit euch allen. Danke für all die Jahre und die wunderschönen Momente. Dankeschön. Küsschen.

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