6. "We Got Two Jealous Agains" von "The War On Errorism" (2003)
O:
Nun, ich höre weiterhin meine Musiksammlung alphabetisch durch. Bin bei O angekommen und habe leider fürchterlich gelitten.
Zuerst wars gar nicht so schlecht, weil ich zwei Oasis-Alben gehört habe: Definitely Maybe und (What's the Story?)Morning Glory. Seit dieser 90er-Jahre-Alben-Sache mag ich diese beiden sehr. Also die beiden Alben, nicht die Gallagher-Brüder.
Danach waren Obtained Enslavement dran, die ich schon in der letzten Ausgabe vorgestellt habe. Anschließend dann die "First Four EPs" von OFF!. Einer Art Allstar-Band um Keith Morris von Circle Jerks und irgendwelchen Musikern von Rocket from the Crypt. Großartiger 80er Hardcore Punk Sound, wenn auch viel zu kurz:
Oi Polloi - Mind the Bollocks EP (2007)
Auch wenn ich Oi Polloi aufgrund ihrer anti-zionistischen Einstellung mittlerweile absolut nicht leiden kann, so muss ich zugeben dass ich die Band zwei oder drei Mal in meinem Leben gesehen habe und es tatsächlich sehr witzig war. Es sind dumme Anarcho-Idioten, aber sie haben eine einzigartige Mischung aus Oi! und Anarcho Punk gemacht.
Oi!Tanking - Wir sind doch keine Hochstuhlabsolventen (2007)
Was für ein Brett. Oi! Punk, der im Grunde genommen dasselbe Schema bedient wie Eisenpimmel. Sprich: Ein Klischee aufs übelste bedienen und zwar so, dass man irgendwann nicht mal mehr sagen kann ob das ernst gemeint ist oder nicht. Aber man müsste schon ziemlich dämlich sein um nicht zu merken dass das hier eine großartige Verarsche von Kirmes-Oi! ist. "Jeder scheißt in seine eigene Hose!"!!!Oiro - Als was geht Gott an Karneval? (2005)
Der Song "Partnerwahl 3,2,1,keins" ist seit knapp 15 Jahren zu Gast in meinem Kopf. Alleine wegen dem Intro mit der älteren Frau Ludmilla die mit russischen Akzent sagt, dass sie "suchen eine Partner oder Partnerin für unterscheide äh unterhalten zusammen mhhh mein hobby ist schwiemen ich lese viel bücher und...so weit". Ich habe genug gesagt.
Ol' Dirty Bastard - The Dirty Story (2001)
Ein kleines Best of von ODB, selbstverständlich mit "Got Your Money" als auch "Shimmy Shimmy Ya".
Und jetzt kommt der große Haufen Scheiße:
Olli Banjo - Sparring (2004)
Ich habe keinen blassen Schimmer wie dieses Album bei mir gelandet ist. Wahrscheinlich hat es mir ein Kollege damals geschickt oder so. Es ist furchtbar furchtbar schlecht und pseudowitzig. Unfassbar unangenehmer, beschissener Deutschrap.Was läuft sonst so?
"Vicious" von Fight
Fight war ein Musikprojekt von Rob Halford, der zum damaligen Zeitpunkt Judas Priest verlassen hat. Ich finde das super merkwürdig. Klingt wie typischer Alternative/Industrial Metal. Dieser melodische Gesang passt so absolut nicht zu diesem Baustellen-Riff. Erinnert mich an "Just One Fix" von Ministry. . Muss mich länger damit auseinandersetzen.
Black Sabbath Discography: Never Say Die! (1978)
Okay, wir sind an einem Endpunkt angekommen. Oder so. Jedenfalls ist das hier das Ende einer Ära. "Never Say Die!", was ehrlich gesagt ein ziemlich zynischer Titel ist wenn man den Zustand der Band berücksichtigt, ist das letzte Album von Black Sabbath mit Ozzy Osbourne am Gesang. Zwischenzeitlich ist Ozzy kein Teil der Band gewesen, da er sich um seine Mutter kümmern musste weil sein Vater gestorben ist und andere Sachen. Zwischenzeitlich sang ein Typ namens Dave Walker, der auch mal bei Fleetwood Mac tätig war. Der Rest der Band war tatsächlich froh darüber, dass Ozzy
zurückgekehrt ist. Dieser wollte allerdings die Songs die sie ohne ihn komponiert haben singen und so mussten sie von vorne anfangen. Im Endeffekt haben sie am laufenden Band versucht Songs zu
komponieren, was zur totalen Abstumpfung geführt hat. Drogen und Alkohol haben natürlich auch ihr Übriges getan.
"Never Say Die!" ist tatsächlich ein etwas besseres Album als der Vorgänger "Technical Ecstasy". Der Titelsong fängt direkt ohne jegliche Vorwarnung an. Es ist kein langsamer Doom-Song oder ein progressiver Versuch sondern etwas was damalige Hard Rock Bands halt auch gespielt haben. Melodisch, flott, etwas bluesig, geht gut ins Ohr. Zumindestens am Anfang. Gegen Ende des Albums hat man irgendwelche Jazz-Anleihen, siehe "Breakout" - der ein verdammt guter Song ist. Ebenfalls großartig finde ich "Swinging The Chain", worauf Drummer Bill Ward singt. Astrein. Zwischendurch auch ein unfassbar merkwürdiger Versuch auf Teufel komm raus progressiv zu sein - "Air Dance", der klingt wie drei Songs in einem. Schade eigentlich. Es hat nämlich ganz gut angefangen und dann mündete es in einem Mischmasch, der gar nicht wirklich zusammenhängend wirkt. Als hätten alle irgendwie ihre Hausaufgaben gemacht, nur als Team funktioniert das nicht so wirklich. Trotzdem wesentlich hörbarer als der Vorgänger, wenn auch niemals niemals so gut wie die Klassiker von Sabbath.
Meines Erachtens war "Technical Ecstasy" ziemlich desaströs, "Never Say Die!" hätte aber durchaus was werden können. So ist es nur unterer Durchschnitt. Schade.
5/10 PfandflaschenBill Ward, Tony Iommi, Geezer Buttler, Ozzy Osbourne
Die
ersten zwei Stücke ‚Never say die!‘ und ‚Johnny Blade‘ mögen
Lichtjahre davon entfernt sein, an alte Leistungen anzuknüpfen.
Immerhin lässt der solide Hard Rock mit Synthie-Einlagen und
eingängigen Refrains wenig Raum für wirkliche Beschwerden. Etwas
anders verhält es sich bei ‚Junior’s Eyes‘, das einen ziemlich
groovigen Basslauf hat, der an die Zeit der ersten drei Alben
erinnert. Die hintergründig sägende Gitarre nervt ein bisschen im
Klangbild und spätestens im Refrain wird aus dem angenehmen Groove
eine sehr unangenehme Cock Rock Hymne zum Abschalten – schade um
den tollen Basslauf. Mit ‚A Hard Road‘ bringen Black Sabbath
etwas von dem besseren Teil des „Sabotage“ Albums wieder –
dennoch ist der Song trotz seiner Catchiness und einiger netter
Stopps in den Übergängen ziemlich belanglos.
Vielversprechend klingt der Einstieg in die B-Seite mit ‚Shockwave‘. Auch wenn die Dad Vibrations nicht gerade schwach sind, haben Black Sabbath hier ein breit aufgestelltes, schweres Geschütz mit abwechslungsreicher Munition zu bieten. Wer von den vorigen Alben an Enttäuschungen gewöhnt wurde, wird nun fast überrascht darüber stolpern, dass ‚Air Dance‘ zwar ein eigensinniger aber keineswegs schwacher Song ist. Von einem schweren Riff herab taucht der Song in eine betörende und farbenfrohe Klangwelt aus Prog, Jazz Rock und intelligente Songstruktur. ‚Air Dance‘ klingt mehr nach Focus, Minimum Vital oder Jethro Tull als nach Black Sabbath – und vielleicht ist genau das die Abwechslung, die nach mehreren schwachen Alben notwendig war. Wer den Song aufgrund ebendieser Beschaffenheiten eher überspringt, hat wahrscheinlich mit dem nächsten Titel ‚Over to you‘ mehr Freude. Die Nummer ist weder einfallslos noch einfallsreich – es ist eher die erwachsene Variante eines High School Rock Love Songs, die intelligente Fassung vom damals angesagten Hard Rock, die schwergewichtige Umsetzung von Retroprog, und irgendwie auch ein Song, der zu catchy zum skippen und zu langweilig zum Abspielen ist. Das vorletzte Lied ‚Breakout‘ wurde – wie viele Titel auf „Never say die!“ – mit Interimssänger Dave Walker geschrieben. Nachdem Ozzy Osbourne während der Arbeiten am Album dann doch wieder Teil der Band wurde, sang er die Stücke neu ein – bis auf ‚Breakout‘. Das vehemente Verweigern, das Stück einzusingen bescherte dem Album ein fantastisches Heavy Blues-, Jazz Rock-, Big Band Stück. Und dass das (bis dato) letzte Black Sabbath Album mit Osbourne am Gesang ausgerechnet ein Instrumental zum Höhepunkt hat, ist sehr bezeichnend. Auch beim letzten Titel ‚Swinging the Chain‘ konnte der Leadsänger nicht überzeugt werden, das Mikrophon in die Hand zu nehmen, weshalb Drummer Bill Ward den von ihm geschriebenen Text sang. Die schwere Blues Rock Nummer ist besser als vieles, was Black Sabbath in den vorigen Jahren veröffentlicht haben, kommt aber trotz starker Mundharmonika nicht an ‚The Wizard‘ heran.
Legt man „Never say die!“ neben „Technical Ecstasy“ wirkt es, als hätte sich die Band nochmal ordentlich Mühe gegeben. Welcher Part genau es war, der zwischen harter Drogenabhängigkeit, ständigen Streitigkeiten, Versuchen einer Neuformierung und einem rückblickenden Zusammenreißen es war, weiß man nicht. Aber „Never say die!“ ist mitnichten der Totalausfall, den man von der Nachfolge zu „Technical Ecstasy“ hätte erwarten können. Ein gutes Album ist es wahrlich nicht, aber es ist ein irgendwie okayes Ende der ersten Ära Osbourne.