Das war also der letzte X-Men-Streifen der bei 20th Century Fox rausgekommen ist. Marvel Studios wird nun in Zukunft alle Verfilmungsrechte haben, da Disney Fox aufgekauft hat. Halt stopp. Es ist nicht der letzte X-Men-Film bei Fox. Eigentlich wird es "The New Mutants" sein der erst 2018, dann 2019 und nun im April 2020 rauskommen soll. Aber wie es auch passieren kann, schätze ich dass der Film komplett eingestampft wird. Deswegen ist für mich "Dark Phoenix" das letzte Kapitel.
"X-Men: Dark Phoenix" oder aber auch nur "Dark Phoenix" erzählt im Grunde genommen dieselbe Geschichte wie im (damaligen) dritten X-Men-Film "The Last Stand". Es ist das Jahr 1992: Jean Gray (Sophie Turner) ist mit den anderen X-Men auf einer halsbrecherischen Mission im Weltraum. Die Mutanten sollen ein Raumschiff bergen dass aus unerklärlichen Gründen sich um die eigene Achse dreht. Okay, eine enorme Sonneneruption ist dran Schuld. Anyways, es gelingt das Astronautenteam zu retten. Allerdings gerät Jean in Gefahr, weil sie sich als letzte auf dem NASA-Raumschiff befindet. Die Sonneneruption ist eine unglaublich starke, intergalaktische Kraft namens Phoenix. Jean wird von ihr durchströmt und überlebt erstaunlicherweise. Nachdem die X-Men wieder auf der Erde sind, geht es Jean hervorragend. Sogar besser als je zuvor. Sie fühlt sich stärker. Ihre psychischen Kräfte steigen und irgendwann...fällt auch die mentale Blockade die Charles Xavier ihr auferlegt hat. Jean ist in dem Glauben aufgewachsen, dass ihr Vater und ihre Mutter bei einem Autounfall gestorben sind. In Wahrheit starb die Mutter weil sie durch Jeans psychische Fähigkeit am Steuer eingepennt ist. Der Vater hat überlebt und wollte das Kind danach nie wieder sehen. Xavier (James McAvoy) wollte Jean schützen und belegte sie mit der besagten mentalen Blockaden. Nun, da diese gefallen ist geht sie auf die Suche nach ihren Vater und entdeckt das Geheimnis. Von nun an steigt ihre Wut immer mehr. Die Kraft des Phoenix ist viel zu stark und entfacht in ihr eine Art Überwesen, dass viel stärker ist als andere Mutanten. Gleichzeitig macht sich eine außerirdische Spezies auf die Suche nach dem Phoenix um ihn unter ihre Kontrolle zu bringen.
Seufz. Das ist es also. Kein besonders guter Abschluß, aber immerhin irgendwas. Wobei, nein. Ich will die 10,80€ zurück. Mal ganz ehrlich: Es sind interessante Ansätze. Die Autorität Charles Xavier wird hinterfragt: Der Mann der angeblich zum Wohle von Mutanten da ist, heimst dafür Lorbeeren ein dass er und sein Team immer wieder die Menschheit rettet. Er übersieht aber die Tatsache, dass an einem beschissenen Tag er und seine Mutanten garantiert wieder für alles verantwortlich gemacht werden. Ansonsten ist hier alles voll mit Wegwerfcharakteren. Zum Beispiel die Mutanten um Magneto. Interessiert sich kein Schwanz für und alle werden nacheinander getötet. Ansonsten: Verdammte Scheiße! Mystique stirbt und ich dachte man hätte irgendwann einen dezenten Hinweis dafür bekommen warum sie sich später der Bruderschaft der Mutanten anschließt. Aber nein. Egal. Das gesamte Franchise ist eh durch Zeitreisen komplett kaputt gemacht. Jacke wie Hose.
4,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
Ich reiste vom 13.7 - 22.7.2019 nach St. Petersburg um meinen Opa zu besuchen. Dort finden die nächsten Einträge in diesem Beitrag statt.
Stricher guckt sich "Spider-Man: Far From Home" an im Karo Film 7 in St. Petersburg, Russland am 15.07.2019
ACHTUNG EVENTUELLE SPOILER
"Spider-Man: Far From Home" spielt ca. 8 Monate nach dem "Blip". Damit bezeichnet man das Rückgängigmachen von Thanos "Schnipsen" welches die Menschheit um die Hälfte dezimiert hat. Die Schüler der Midtown High sind wieder vereint: Peter "Spider-Man" Parker (Tom Holland) eingeschlossen. Kurz davor machen Maria Hill (Robin Shabatzky) und Nick Fury (Samuel L. Jackson) bekanntschaft mit einem mysteriösen Wesen dass in Mexiko einen Tornado verursacht hat. Peter Parker ist immer noch der leicht verklemmte Junge der in Michelle "MJ" Jones (Zendaya) verknallt ist. Da seine Klasse einen fetten Eurotrip veranstaltet, malt er sich aus ihr dort seine Gefühle zu gestehen. Er beschließt auch ohne sein Superheldenkostüm zu fahren, da ihm das Ganze grade ziemlich belastet. Kurz nach der Ankunft in Venedig wird die Idylle durch ein Angriff eines
Seemonsters gestört. Das Wesen besteht aus Wasser und wird von einem mysteriösen Fremden (Jake Gyllenhaal) aufgehalten. Dieser fliegt umher und stoppt das Monstrum mit lauter ääh Strahlen aus seinen Händen. Peter hilft natürlich wo er kann. Kurze Zeit später taucht auch Nick Fury auf und beschwert sich dass Peter nicht auf seine Anrufe antwortet. Spider-Man soll nun bei einer geheimen Mission mitmachen. Der mysteriöse Fremde heißt Quentin Beck und stammt aus einer anderen Erde die von sogenannten Eternals, Wesen die die Grundelemente wie Feuer, Wasser, Luft und Boden verkörpern, zerstört wurde. Jetzt ist hier um sie auf unserer Erde-616 aufzuhalten. Er ist auch ziemlich cool und charismatisch und versteht sich gut mit Peter. Zuallererst möchte Peter die Mission gar nicht mitmachen. Fury schafft es aber den Eurotrip der Klasse umzuändern, sodass Peter zwangsläufig nach Prag mitfahren muss, wo das nächste Monster auftauchen soll..
Seemonsters gestört. Das Wesen besteht aus Wasser und wird von einem mysteriösen Fremden (Jake Gyllenhaal) aufgehalten. Dieser fliegt umher und stoppt das Monstrum mit lauter ääh Strahlen aus seinen Händen. Peter hilft natürlich wo er kann. Kurze Zeit später taucht auch Nick Fury auf und beschwert sich dass Peter nicht auf seine Anrufe antwortet. Spider-Man soll nun bei einer geheimen Mission mitmachen. Der mysteriöse Fremde heißt Quentin Beck und stammt aus einer anderen Erde die von sogenannten Eternals, Wesen die die Grundelemente wie Feuer, Wasser, Luft und Boden verkörpern, zerstört wurde. Jetzt ist hier um sie auf unserer Erde-616 aufzuhalten. Er ist auch ziemlich cool und charismatisch und versteht sich gut mit Peter. Zuallererst möchte Peter die Mission gar nicht mitmachen. Fury schafft es aber den Eurotrip der Klasse umzuändern, sodass Peter zwangsläufig nach Prag mitfahren muss, wo das nächste Monster auftauchen soll..
AB JETZT FETTE FETTE FETTE SPOILER
Aufmerksame Comic-Fans würden spätestens hier merken: Quentin Beck ist und war schon immer Mysterio. Ein Illusionskünstler mit einem Haufen Gadgets. Und so stellt es sich heraus, dass er gar nicht von einer anderen Erde kommt sondern der ganze Scheiß mit den Eternals von ihm inszeniert ist. In Wahrheit wollte er an eine mit einer künstlichen Intelligenz ausgestatte Brille rankommen, die Tony Stark Peter vererbt hat. Mithilfe dieser kann er noch mehr Illusionen erzeugen und der Welt beweisen was für ein "Held" er ist, auch wenn durch die von der Brille gesteuerten Drohnen Menschen sterben könnten. Hart und skrupellos. Alles für den Erfolg.
Ich war am Anfang leicht enttäuscht. Dachte nämlich, dass es nicht ernsthaft sein kann dass Mysterio ein "guter" ist. Er war und ist schon immer ein Bösewicht gewesen. Bis es dann plötzlich ungefähr zur Hälfte des Filmes "klick" macht und ich feststelle dass ich an der Nase herumgeführt wurde. Das ist tatsächlich ne verdammt gute Leistung. Vor allem weil diese Illusionen immer wieder vorkommen und man als Zuschauer noch mal drauf reinfällt. Selbst wenns schon zum dritten oder vierten Mal passiert. Es war nicht ganz das was ich erwartet aber genau darin liegt der Clou. An der Illusion die nicht nur im Film stattfindet sondern auch die ganzen Internet-Theoretiker zum Glühen bringt. Alle dachten es geht um die Eternals, darum dass Mysterio von der anderen Welt kommt usw. usf. Aber NEIN alles nur Verarsche. Und darum soll man bis nach dem Abspann warten. Diesmal wirklich.
8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
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Im Film war ich übrigens mit meinem Opa. Schließlich haben wir uns damals vor 17 Jahren die erste Spider-Man-Verfilmung mit Tobey Maguire angesehen. Also dachte ich mir, wir behalten diese Tradition. Am nächsten Tag besuchten wir das St. Petersburger Ozeanarium. Ich bin eigentlich definitiv nicht zu begeistern von SeaWorld oder ähnlichen Scheiß. Die einzigen Säugetiere waren allerdings Otter und Seehunde. Keine Delfine, keine Orcas. Kein Wunder, das ganze Ding befand sich in einem großen Einkaufszentrum. War witzig, auch wenn kleine Kinder einen zwischen die Beine laufen sodass man fast umfällt.
Am selben Tag haben wir das Eisenbahnmuseum besucht. Früher befand sich etwas weiter abgelegen und ähnelte eher einem Schrottplatz als einem Museum. Es standen einfach irgendwo alte Lokomotiven rum und es gab Infoschilder. Mittlerweile befinden sich das in einem alten Depot und ist bestens multimedial ausgestattet. Es gibt verschiedene (Miniatur)modelle die aufzeigen wie die ersten Gehversuche funktioniert haben. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass man Anfangs noch über 24 Stunden für die 500km von St. Petersburg nach Moskau gebraucht hat. Außerdem gabs verschiedene Lokomotiven, ob elektrisch oder dampfbetrieben zu sehen.
Am Mittwoch plante ich ebenfalls einen Museumsbesuch. Diesmal war das zoologische Museum dran. Als ich klein war fürchtete ich mich leicht dort. Es fühlte sich an als würde man 1000 Augen angestarrt werden. Schließlich sind die meisten Exponate dort ausgestopfte Tiere. Ich habe jedenfalls die Angst besiegt und die Haie dort machen mir keine Angst mehr.
Am Donnerstag dann... Richtig! Ein weiterer Museumsbesuch. Diesmal gings in die Kunstkamera, auch bekannt als Ethnologisches Museum. Es ist das erste Museum Russlands, iniiziert von niemand geringerem als Zar Peter I. Es ging dem Machthaber darum all die Vorurteile und Aberglauben in der Bevölkerung auszulöschen. Damals hat man nämlich bei Fehlgeburten, siamesischen Zwillingen und anderen Missbildungen gedacht der Teufel wäre am Werk. Peter I. rief auf verschiedene Anomalien zu sammeln und ihm zukommen zu lassen. Er hat auch dafür bezahlt. So kam es dazu dass er all das ausstellen ließ. Generell diente das Museum dazu die Bevölkerung für Anatomie zu begeistern. Es ging um die Wissenschaft und nicht darum "Monstren" auszustellen. Deswegen nervt mich das immer n Bisschen dass das so sensationell gesehen wird. Der restliche Inhalt des Museums ist ebenfalls nicht uninteressant: Alltags- und Kriegsgegenstände von Urvölkern usw.
Stricher guckt sich "König der Löwen" an am 21.07.2019 im Karo Film 7 in St. Petersburg
Im Laufe meines Russland-Urlaubs kam irgendwann auch meine Mum und wir wollten unbedingt ins Kino gehen. Nach langen und hin her überlegen habe ich "König der Löwen" ausgewählt. Schließlich ging ich damals, vor 25 Jahren mit meinem Dad ins Kino und guckte mir die Zeichentrickumsetzung an. Weil "Goofy der Film" nicht mehr gelaufen ist. Außerdem: "Weißt du wie der Löwe sing? Er singt Akuna Matata! Das wird toll!"
Jedenfalls waren wir da und nun ja. Es ist dieselbe Story wie im Zeichentrickfilm. Schließlich verwurstet Disney momentan seine alten (Zeichentrick-)Verfilmungen noch mal neu. Die Story müsstet ihr eigentlich kennen, aber trotzdem: Simba ist der Sohn von Mufasa, den amtierenden Löwenkönig von Savanna. Nachdem Mufasas eifersüchtiger Bruder Scar ihn tötet und das ganze dem jungen Simba in die Schuhe schiebt, flüchtet dieser. Scar errichtet ein Terrorregime in welchem nur noch gejagt wird. Simba wächst unter der Obhut von Wildschwein Pumba und Erdmännchen Timon auf. Irgendwann als Nala, eine Kindheitsfreundin von Simba zufällig auf ihn trifft nachdem sie von Zuhause abgehauen ist wird das ganze ziemlich interessant. Simba muss unbedingt nach Hause. Schließlich ist er der rechtmäßige König und das Regime von Scar muss definitiv zu Fall gebracht werden.
Sauschöner Film. Nur: Wenn Zeichentrickfiguren singen ist das okay. Wenn computeranimierte Tiere singen wirkt es ziemlich merkwürdig. Ich habe eigentlich komplett vergessen, dass in dem Film überhaupt gesungen wird. Außerdem: Tod von Mufasa in Super HD. Unvergesslich und unendlich traurig. Was soll ich dazu sagen: Hier gibt es nicht viel zu verbocken. Schließlich ist es keine Neufauflage mit echten Schauspielern sondern einfach eine Umsetzung eines Zeichentrickfilms in realistische Animation. Hier kann man nicht besonders viel falsch machen, finde ich. Darum:
8,2/10 Pfandflaschen
Trailer:
NORD Open Air am 26.07.2019 am Viehofer Platz, Essen
Jedes Jahr veranstalten sowohl das Turok als auch das Café Nord in Essen jeweils ein Umsonst-und-Draußen-Open-Air. Bis jetzt habe ichs zu beiden nicht geschafft. Deswegen habe ich alles in Bewegung gesetzt, damt es dieses Jahr klappt. Und ich wurde nicht mal enttäuscht. Nicht so wirklich.
Die erste Band, die ich mir angucken durfte waren Slapshot. Gottverdammte Scheiße. Nach nem halben Jahr Jack "Choke" Kelly auf Instagram stalken hab ichs mir redlich verdient. Wer seinen Auftritt mit "SCHAISE HAIS" anfängt ist schon mal sympathisch. Wer beteuert trotz der Temperaturen immer noch "Hardcore" zu machen, weil "scheiß auf das Wetter dies das" auch. Wer meint dass "wir hier nur 45 Minuten stehen, die ganzen anderen Leute aber viel viel länger, darum Respekt an euch dies das" ist es definitiv auch. Wer "You Hate Me And I Hate You" von GG Allin covert, sowieso. Finde es gut, dass es immer noch ein paar Bands gibt die Hardcore ohne Metaleinfluss machen. Daraufhin dann eine Band namens "Crossplane" die ungefähr nach "YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH ROCKNROLL WIR MACHEN ROCKNROLL SEID IHR BEREIT FÜR ETWAS ROCKNROLL YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH" klang und mir tierisch auf den Sack ging. Ich mein, es ist in Ordnung Musik zu machen die rein für die Party bestimmt ist. Es ist aber nicht in Ordnung eine Art Motörhead-Quasi-Coverband zu sein. Absolut nicht. Anschließend erfüllte ich mir einen Jugendtraum: Nach mehr als zehn Jahren habe ich endlich The Other live gesehen. Charmant wie ichs mir vorgestellt habe und unter den ganzen Hardcore-Bands an dem Tag definitiv herausgestochen. Das war sowieso ein leicht komisches Line-Up. Anyways, ich konnte tatsächlich ein paar Songs mitsingen auch wenn ich deren Karriere schon lange nicht verfolgt hab. Die Tage an denen ich die ganze Zeit im Horrorpunk-Forum rumhing liegen nämlich weit hinter mir. Sauschön wars! Born From Pain sind eine von diesen Bands die ich meinte mal zu hören, die ich aber nie interessant genug fand. Anyways haben sie tatsächlich ziemlich gut abgerissen. Das wäre auch das einzige was ich dazu zu sagen haben. Madball haben auch verdammt gut abgerissen. Ich dachte eigentlich dass es irgendwann mal diesen Beef zwischen Madball und Slapshot gab. Allerdings hat der Bassist von Slapshot ein DMS-Tattoo gehabt und stand bei Madball hinter der Bühne. Andererseits hieß es seitens von Freddy Cricien dass "heute einige Bands gut waren, aber keine ist so gut wie Madball". Lel. Sie schafften es jedenfalls ein paar Jugenderinnerungen wach zu rütteln. Zum Beispiel als ich die halbe Nacht damit verbracht hab einen Madball-Backpatch zu basteln. Ich fands ziemlich cool dass man so nah ans Publikum wie es ging gegangen ist und auch in die Ecken reingeguckt hat die die Band sonst gar nicht so mitkriegen. Zum Beispiel links von der Bühne wo Gestalten wie ich rumstehen. Grundsympatisch, finde ich! Als Abschluß gabs The Adicts! Ich war ehrlich gesagt nicht drauf erpicht sie unbedngt komplett live zu sehen weil a) ich am nächsten Tag früh aufstehen musste um nach Flensburg zu fahren und b) ich sie schon mal live gesehen hab. Jedenfalls wars ziemlich nice, mit all diesen Konfetti und Luftschlangen und so Kram. Schade dass ich so Klassiker wie "Viva La Revolution" oder "Songs of Praise" nicht mitbekommen konnte. Trotzdem danke.
Achja, danke an euch fürs Lesen dieses gigantischen Beitrags und schöne Grüße aus Ostdeutschland :D
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Im Film war ich übrigens mit meinem Opa. Schließlich haben wir uns damals vor 17 Jahren die erste Spider-Man-Verfilmung mit Tobey Maguire angesehen. Also dachte ich mir, wir behalten diese Tradition. Am nächsten Tag besuchten wir das St. Petersburger Ozeanarium. Ich bin eigentlich definitiv nicht zu begeistern von SeaWorld oder ähnlichen Scheiß. Die einzigen Säugetiere waren allerdings Otter und Seehunde. Keine Delfine, keine Orcas. Kein Wunder, das ganze Ding befand sich in einem großen Einkaufszentrum. War witzig, auch wenn kleine Kinder einen zwischen die Beine laufen sodass man fast umfällt.
Am selben Tag haben wir das Eisenbahnmuseum besucht. Früher befand sich etwas weiter abgelegen und ähnelte eher einem Schrottplatz als einem Museum. Es standen einfach irgendwo alte Lokomotiven rum und es gab Infoschilder. Mittlerweile befinden sich das in einem alten Depot und ist bestens multimedial ausgestattet. Es gibt verschiedene (Miniatur)modelle die aufzeigen wie die ersten Gehversuche funktioniert haben. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass man Anfangs noch über 24 Stunden für die 500km von St. Petersburg nach Moskau gebraucht hat. Außerdem gabs verschiedene Lokomotiven, ob elektrisch oder dampfbetrieben zu sehen.
Am Mittwoch plante ich ebenfalls einen Museumsbesuch. Diesmal war das zoologische Museum dran. Als ich klein war fürchtete ich mich leicht dort. Es fühlte sich an als würde man 1000 Augen angestarrt werden. Schließlich sind die meisten Exponate dort ausgestopfte Tiere. Ich habe jedenfalls die Angst besiegt und die Haie dort machen mir keine Angst mehr.
Am Donnerstag dann... Richtig! Ein weiterer Museumsbesuch. Diesmal gings in die Kunstkamera, auch bekannt als Ethnologisches Museum. Es ist das erste Museum Russlands, iniiziert von niemand geringerem als Zar Peter I. Es ging dem Machthaber darum all die Vorurteile und Aberglauben in der Bevölkerung auszulöschen. Damals hat man nämlich bei Fehlgeburten, siamesischen Zwillingen und anderen Missbildungen gedacht der Teufel wäre am Werk. Peter I. rief auf verschiedene Anomalien zu sammeln und ihm zukommen zu lassen. Er hat auch dafür bezahlt. So kam es dazu dass er all das ausstellen ließ. Generell diente das Museum dazu die Bevölkerung für Anatomie zu begeistern. Es ging um die Wissenschaft und nicht darum "Monstren" auszustellen. Deswegen nervt mich das immer n Bisschen dass das so sensationell gesehen wird. Der restliche Inhalt des Museums ist ebenfalls nicht uninteressant: Alltags- und Kriegsgegenstände von Urvölkern usw.
Stricher guckt sich "König der Löwen" an am 21.07.2019 im Karo Film 7 in St. Petersburg
Im Laufe meines Russland-Urlaubs kam irgendwann auch meine Mum und wir wollten unbedingt ins Kino gehen. Nach langen und hin her überlegen habe ich "König der Löwen" ausgewählt. Schließlich ging ich damals, vor 25 Jahren mit meinem Dad ins Kino und guckte mir die Zeichentrickumsetzung an. Weil "Goofy der Film" nicht mehr gelaufen ist. Außerdem: "Weißt du wie der Löwe sing? Er singt Akuna Matata! Das wird toll!"
Jedenfalls waren wir da und nun ja. Es ist dieselbe Story wie im Zeichentrickfilm. Schließlich verwurstet Disney momentan seine alten (Zeichentrick-)Verfilmungen noch mal neu. Die Story müsstet ihr eigentlich kennen, aber trotzdem: Simba ist der Sohn von Mufasa, den amtierenden Löwenkönig von Savanna. Nachdem Mufasas eifersüchtiger Bruder Scar ihn tötet und das ganze dem jungen Simba in die Schuhe schiebt, flüchtet dieser. Scar errichtet ein Terrorregime in welchem nur noch gejagt wird. Simba wächst unter der Obhut von Wildschwein Pumba und Erdmännchen Timon auf. Irgendwann als Nala, eine Kindheitsfreundin von Simba zufällig auf ihn trifft nachdem sie von Zuhause abgehauen ist wird das ganze ziemlich interessant. Simba muss unbedingt nach Hause. Schließlich ist er der rechtmäßige König und das Regime von Scar muss definitiv zu Fall gebracht werden.
Sauschöner Film. Nur: Wenn Zeichentrickfiguren singen ist das okay. Wenn computeranimierte Tiere singen wirkt es ziemlich merkwürdig. Ich habe eigentlich komplett vergessen, dass in dem Film überhaupt gesungen wird. Außerdem: Tod von Mufasa in Super HD. Unvergesslich und unendlich traurig. Was soll ich dazu sagen: Hier gibt es nicht viel zu verbocken. Schließlich ist es keine Neufauflage mit echten Schauspielern sondern einfach eine Umsetzung eines Zeichentrickfilms in realistische Animation. Hier kann man nicht besonders viel falsch machen, finde ich. Darum:
8,2/10 Pfandflaschen
Trailer:
NORD Open Air am 26.07.2019 am Viehofer Platz, Essen
Jedes Jahr veranstalten sowohl das Turok als auch das Café Nord in Essen jeweils ein Umsonst-und-Draußen-Open-Air. Bis jetzt habe ichs zu beiden nicht geschafft. Deswegen habe ich alles in Bewegung gesetzt, damt es dieses Jahr klappt. Und ich wurde nicht mal enttäuscht. Nicht so wirklich.
Die erste Band, die ich mir angucken durfte waren Slapshot. Gottverdammte Scheiße. Nach nem halben Jahr Jack "Choke" Kelly auf Instagram stalken hab ichs mir redlich verdient. Wer seinen Auftritt mit "SCHAISE HAIS" anfängt ist schon mal sympathisch. Wer beteuert trotz der Temperaturen immer noch "Hardcore" zu machen, weil "scheiß auf das Wetter dies das" auch. Wer meint dass "wir hier nur 45 Minuten stehen, die ganzen anderen Leute aber viel viel länger, darum Respekt an euch dies das" ist es definitiv auch. Wer "You Hate Me And I Hate You" von GG Allin covert, sowieso. Finde es gut, dass es immer noch ein paar Bands gibt die Hardcore ohne Metaleinfluss machen. Daraufhin dann eine Band namens "Crossplane" die ungefähr nach "YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH ROCKNROLL WIR MACHEN ROCKNROLL SEID IHR BEREIT FÜR ETWAS ROCKNROLL YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH" klang und mir tierisch auf den Sack ging. Ich mein, es ist in Ordnung Musik zu machen die rein für die Party bestimmt ist. Es ist aber nicht in Ordnung eine Art Motörhead-Quasi-Coverband zu sein. Absolut nicht. Anschließend erfüllte ich mir einen Jugendtraum: Nach mehr als zehn Jahren habe ich endlich The Other live gesehen. Charmant wie ichs mir vorgestellt habe und unter den ganzen Hardcore-Bands an dem Tag definitiv herausgestochen. Das war sowieso ein leicht komisches Line-Up. Anyways, ich konnte tatsächlich ein paar Songs mitsingen auch wenn ich deren Karriere schon lange nicht verfolgt hab. Die Tage an denen ich die ganze Zeit im Horrorpunk-Forum rumhing liegen nämlich weit hinter mir. Sauschön wars! Born From Pain sind eine von diesen Bands die ich meinte mal zu hören, die ich aber nie interessant genug fand. Anyways haben sie tatsächlich ziemlich gut abgerissen. Das wäre auch das einzige was ich dazu zu sagen haben. Madball haben auch verdammt gut abgerissen. Ich dachte eigentlich dass es irgendwann mal diesen Beef zwischen Madball und Slapshot gab. Allerdings hat der Bassist von Slapshot ein DMS-Tattoo gehabt und stand bei Madball hinter der Bühne. Andererseits hieß es seitens von Freddy Cricien dass "heute einige Bands gut waren, aber keine ist so gut wie Madball". Lel. Sie schafften es jedenfalls ein paar Jugenderinnerungen wach zu rütteln. Zum Beispiel als ich die halbe Nacht damit verbracht hab einen Madball-Backpatch zu basteln. Ich fands ziemlich cool dass man so nah ans Publikum wie es ging gegangen ist und auch in die Ecken reingeguckt hat die die Band sonst gar nicht so mitkriegen. Zum Beispiel links von der Bühne wo Gestalten wie ich rumstehen. Grundsympatisch, finde ich! Als Abschluß gabs The Adicts! Ich war ehrlich gesagt nicht drauf erpicht sie unbedngt komplett live zu sehen weil a) ich am nächsten Tag früh aufstehen musste um nach Flensburg zu fahren und b) ich sie schon mal live gesehen hab. Jedenfalls wars ziemlich nice, mit all diesen Konfetti und Luftschlangen und so Kram. Schade dass ich so Klassiker wie "Viva La Revolution" oder "Songs of Praise" nicht mitbekommen konnte. Trotzdem danke.
Achja, danke an euch fürs Lesen dieses gigantischen Beitrags und schöne Grüße aus Ostdeutschland :D
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