Donnerstag, 7. September 2017

Album der Woche#309: Rammstein - Herzeleid (1995)

Das erste Mal, dass ich Rammstein im Fernsehen gesehen habe, war ungefähr um das Jahr 2001/2002 als "Mutter" rauskam und das Video zu "Sonne" in der Heavy Rotation lief. Ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Doch schon bald, kurz nach dem Umzug nach Deutschland waren sie überall. Ich war in einer integrativen Schule und verdammt noch mal, das Klischee stimmt. Jeder russische Rockmusik-Fan LIEBT Rammstein. Wladimir Kaminer hatte Recht. Es hat nur gefehlt dass sie auf dem Weg zur Schule "1 kommt der Bus, 2 kommt der Bus" anstimmen würden.

Ich las sämtliche Reviews und Stimmen zur Band aus ihrer Anfangszeit. Irgendwo kann ich nachvollziehen, wieso man anfangs so verstört war. Kein Wunder, wenn irgendwelche halbnackten Typen, sich in bester Herrenmenschen-Manier hinstellen und in strammsten deutsch-deutsch das R rollen und dabei irgendwelche Texte über Gewalt und Nekrophilie singen...... dann ist man nun erstmal verstört. Allerdings sind Rammstein das Produkt ihrer Einflüsse. Auch wenn die Bandmitglieder es bestreiten werden, allerdings muss ich immer noch an Laibach bzw. ihre Verballhornung von Faschismus denken. Mittlerweile aber auch an Die Krupps oder Nitzer Ebb. Jedenfalls waren sie in ihrer Art einzigartig. Zumindest damals.

"Herzeleid" ist sehr sehr sehr simpel gehalten und teilweise sogar recht stumpf. Was die Musik betrifft. Textlich gesehen handelt das Album von Tragödien wie in Ramstein ("Rammstein"), von einem Mord auf dem Schulhof ("Weisses Fleisch") und äh von Jesus' Auferstehung ("Asche zu Asche"). Lol, nein. Ich hab keine Ahnung wovon "Asche zu Asche" handelt, aber ich musste da immer an den Nazarener denken. Es ist ein Fest aus roher Gewalt, sehr bildhaften Texten und haudrauf-riffs die mit Keyboard-Klängen untermalt werden. Besser gehts definitiv nicht. Alte Rammstein = beste Rammstein.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Asche zu Asche, Rammstein, Du riechst so gut, Seemann, Laichzeit, Heirate Mich




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