Freitag, 30. November 2012

Geschichten, die keiner mag#17: Stricher und die Arbeitswelt, Teil II

Meine Fresse, ich hab wohl nichts mehr zu sagen, oder?
naja, mir ist eingefallen, dass ich wohl über meine anderen Erfahrungen ind er Arbeitswelt berichten könnte.

Dies tue ich jetzt. Herzlich willkommen bei Teil II.

Nachdem ich beim Ghetto-Markt rausgeschmißen wurde, aus zwielichtigen Gründen, genoss ich eine zweimonatige arbeitslosenpause. Doch irgendwann wurde das Geld doch n bisschen knapp, also suchte ich mir einen neuen Job. Es gibt da immer noch einen ekelhaften Trödelmarkt, der sich nach einen us-amerikanischen präsidenten genannt hat. Nennen wir ihn mal...ähm.... Johnny. Ja, genau. Johnny triffts.

Johnny ist kein schöner Laden. Aber mir wars egal, ich wollte einen Job und ich konnte die Kasse bedienen. Und weil der Laden nicht besonders anspruchsvoll ist, hat es allen anschein nach kein Problem gegeben, wenn ich in kurzen Hosen gearbeitet hab. Ich bewarb mich, wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und wurde auch genommen. 7 Euro die stunde, stundenarbeitsplan wird ein monat in voraus fertig gestellt. fand ich super. und dann gings auch los... ich merkte schnell: dieser Laden verkauft Dreck, dreckigen Dreck und Dreck den andere Läden nicht mehr verkaufen konnten. Meine Hauptaufgaben bestanden darin "aufzuräumen"/staubzusaugen, die lieferung in die regale einzuräumen und die kasse zu bedienen. Um kunden zu bedienen musste ich ein beschissenes kleines....lasergerät in die hand nehmen und die sachen abscannen. verfickter fickifick, ging mir das aufm sack! denn damit dauert es hundert mal länger als irgendwelche produkte überm scanner zu schieben... was mir noch aufm sack ging war die staubaufnahmefähigkeit der produkte. teilweise standen sachen hundert oder mehr jahre im laden, verstaubten und ließen meine augen rot und meine lunge dreckig werden. woraus bestand das sortiment? aus kinderspielzeug, "schmuck", küchenprodukten, toilettenprodukten... Johnny bediente jedes Klientel, auf nem ziemlich niedrigen niveau. Wenn hartz-IV-muttis in den laden kamen und sich schmuck geholt haben, fühlten sie sich als würden sie in einen edel-laden reingehen... und behandelten einen wie dreck... warum soll man groß rummachen, wenn das meiste zeug 1 euro...oder n bisschen mehr kostet? schnell irgendwas hingeknallt und 1 euro hingelegt. so wollten es die meisten. und am liebsten auch noch mit den einkauf abhauen wollen. witzig war aber tatsächlich der eine vorfall mit einer volltätowierten mama, die mit ihren kind reingegangen ist und sich ein polizistin-kostüm geholt hat. was mir noch aufm sack ging, war der großteil meiner mitarbeiterinnen die sich derbe snobistisch verhalten haben. und das allerwitzigste: ich wurde entlassen, weil ich wenig kontakt zu den kunden gesucht hab. wie soll man kontakt suchen, wenn die meisten leute absolut kein bock hab sich groß mit einen zu beschäftigen? und das allerwitzigste war, dass die einzige Kollegin mit welcher ich mich ziemlich gut verstanden hab am Tag meiner Entlassung in Thor-Steinar-Klamotten aufgetaucht ist. aber darüber hab ich mich schon mal beschwert.

Da war ich also, weg von Johnny. Gott sei Dank.
Frau Lenin weist ähnlichkeit zu Consuela auf
Irgendwann wars wieder an der Zeit sich...einen neuen Job zu suchen. Und den fand ich - in einem kleinen würzburger (eis)kaffee. das war diesmal was komplett anderes. ich wurde "Spülhilfe". ähem. man könnte meinen es geht darum, nur jeden tag teller zu spülen, aber neiiin - man spült, lässt abtrocknen, bringt fertiges geschirr vor, wischt den boden, checkt ob die toiletten sauber sind... eine andere kollegin die denselben job hatte wurde sogar zum kochen verdonnert. das fand ich seltsam, denn in der jobbeschreibung stand eindeutig "spülhilfe" nicht "küchenhilfe" oder "toilettenarsch"... soso, man musste also auch noch kochen. das witzige war: ich wollte als veganer, nicht unbedingt fleisch anfassen oder ähnliches... dabei war das größtenteils gar nicht nötig, denn beinahe alles was "zubereitet" wurde kam "aus der tüte". aber damit kenn ich mich schon aus, ich wurde nämlich vor jahren im "vegans"-forum in abgefuckt-liebt-dich.de als "tütensuppenexperte" bezeichnet... aber auf jeden fall, fand ich das ziemlich unverschämt solche billig-sachen schweineteuer zu verkaufen und noch unverschämter fand ich folgendes: meine damalige chefin, Frau Lenin(kam aus Osteuropa) meinte dazu folgendes - "sie mühsen nurr aufwärmen und dann bisschen petersilie draufsätzen...sieht dann gut aus!".... außerdem sah sie aus wie n kleiner maulwurf, weil sie sehr viel kleiner als ich war und ne brille trug. zudem konnte sie meinen nachnamen nicht aussprechen. stellt euch folgendes vor: ein kleiner menschlicher maulwurf, der euren namen nicht korrekt aussprechen kann ruft euch von der hintersten ecke "Herr/Frau xyz sie mühsen alllääs spüüülen!". was noch dazu kommt - die ganze mannschaft mochte die frau nicht besonders, da sie im gegensatz zu den vorgänger ziemlich streng war. der vorgänger war nicht nur locker, sondern dehnte arbeitnehmergesetze aus und verarschte die mitarbeiter... außerdem ging es zu wie in einer telenovela. es wurde ständig gelästert, gemault und übereinander herzgezogen. verdammt. ich kam mir vor wie so n hintergrundcharakter: "Yo sólo limpiar" würde es wohl heißen. oder so.

Aber gut, es reicht wohl mit Teil II. nächsten monat gehts wieder weiter.

1 Kommentar:

  1. forever unemployed!

    übrigens sehr gut geschrieben. du tust mir fast etwas leid!

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