Freitag, 12. Mai 2023

My Favorite TV-Show: X-Men im TV

1. X-Men (1992-1997)

Auch bekannt als "X-Men: The Animated Series", ist die Serie die erste im sogenannten "Marvel Animated Universe". Damit sind mehrere Serien gemeint, die allesamt von Fox und/oder Saban produziert wurden und/oder auf dem Sender "FOX KIDS" ausgestrahlt wurden. Da wären "Spider-Man", Invincible Iron Man, Fantastic Four, The Incredible Hulk , Silver Surfer, Spider-Man Unlimited als auch Avengers: United They Stand. Sie ist sozusagen der Auslöser für den Erfolg von Marvel Zeichentrick in den 90er Jahren. Ohne sie wäre so vieles wahrscheinlich nicht möglich gewesen. 


"X-Men" handelt von den bereits erwachsenen Mitglieder der äh X-Men, einer Gruppe von Mutanten, angeführt vom Telepathen Charles Xavier. Dieser hat sich als Ziel gesetzt Mutanten ein sicheres Zuhause zu geben, die Menschheit zu beschützen und den Graben zwischen Menschen und Mutanten zu schließen. Mitglieder der Gruppe sind unter anderem Hank McCoy aka Beast, Logan aka Wolverine, Jean Grey, Gambit und Rogue. Ihre Gegner in der Serie sind: die Bruderschaft der Mutanten, angeführt von Erik Lehnsher aka Magneto - einen Shoah-Überlebenden der einen wesentlichen radikalen Schritt gehen möchte und einen separatistischen Weg gehen will. Die "Friends of Humanity", eine radikale menschliche Gemeinschaft, von ihrer Ausstrahlung her an Neo-Nazis erinnernd. Und natürlich die großen Sentinel-Roboter, die von anderen, wesentlich reicheren und mächtigeren Mutanten-Gegner eingesetzt werden um Mutanten aufzuspüren. 

Auf dem ersten Blick ein kindischer Spaß, doch auf dem zweiten sieht es anders aus. Die Serie ist gleichzeitig eine Aufarbeitung von gesellschaftlich relevanten Themen wie AIDS, Shoah und religiöser Fanatismus. Gleichzeitig bietet sie genug witzige und klischeehafte Elemente als auch Satire auf damals populäre TV-Sendungen. "X-Men" hatte einen erheblichen Anteil an Animationsfehlern als auch durch Produktionsschwierigkeiten bedingtes Durcheinander vorzuweisen. So wurden mehrere Folgen "durcheinander" ausgestrahlt sodass ein Teil der Handlung keinen Sinn ergab bzw. vorher/nachher passiert ist. Hinzu kam, dass Marvel zwischendurch bankrott wurde und die letzten Folgen eigenständig von Saban produziert wurden. Die Qualität schwankt hin und her, wie ein wackelnder Fahnenmast. Trotzdem hat die Serie unfassbar viel Herz und ist wesentlich mehr als eine weitere Kindersendung mit Laserkanonen. Und diese Titelmelodie! Hach! 

Intro:



2. X-Men: Evolution (2000-2003)

Der Nachfolger der ersten X-Men Serie hatte bestimmt erst eine schwierige Aufgabe gehabt. Es war bestimmt nicht leicht in die Fußstapfen zu treten. Andererseits sind Comic Nerds ein durchaus schweres Klientel. Wiederum andererseits hatte man auch eine andere Generation Kinder vor den Bildschirmen. Diejenigen die 1992 ca. 8-10 Jahre alt waren sind zu dem Zeitpunkt ca. 20. Also war es durchaus an der Zeit für ein neues Publikum, dass "gestillt" werden musste.

"X-Men: Evolution" ist eine Neuerzählung, die sich ähnlich gut an die Comic-Vorlage hält, allerdings sind die Gegebenheiten hier doch ein wenig anders. Anders als 1992 sind diese X-Men, bis auf Wolverine, Storm, Beast und Professor Xavier, nicht erwachsen. Sie sind wortwörtlich Schüler einer örtlichen High School, gleichzeitig aber Xaviers Schützlinge in seiner "School for gifted youngsters" wo sie lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Die erste Staffel ist eine typische erste Staffel einer typischen Superhelden-Zeichentrickserie. Es werden nach und nach die Charaktere und ihre Eigenschaften vorgestellt. Wir lernen auch die "Bösewichte" kennen. Im Grunde ist die Situation folgende. Die beiden gegnerischen Teams der Mutanten, die "X-Men" und die "Brotherhood of Mutants" bilden sich bereits jetzt. Es hagelt nämlich Mutanten in der Gegend und alle gehen sie zur selben Schule. Die "bösen" jungen Mutanten sind allesamt Outcasts und Bullies die sich nicht zu benehmen wissen. Magneto und Mystique ziehen im Hintergrund die Fäden und fangen an ein richtiges "Team" aus den Jugendlichen zu bilden, dass dann bald gegen die X-Men kämpfen soll. 


So denkt zumindest der erfahrene Zuschauer. Erst nach und nach erfahren wir mehr und es kommen immer mehr Charaktere hinzu. Es entsteht sowas wie ein Familiendrama mit viel Action, Explosionen und Intrigen. Manchmal ist Freund und Feind gezwungen miteinander zu arbeiten und irgendwannn gibt es auch richtig gute und längere Erzählstränge. Naja, lang kann man Two-Parter Folgen nicht nennen, aber egal. Richtig interessant sind aber die zwischenmenschliche und zwischenmutantische Beziehungen als auch die Reaktion der Gesellschaft auf die immer stärker in den Vordergrund rückenden X-Men. Diese ist voll von Unverständnis, Vorurteilen und Angst. Auch interessant sind die "neueren" Erzählstränge und neue Charaktere aus neueren X-Men Comics. Die Serie wirkt auf einen wie eine Art Abstraktion der "Ultimate X-Men"-Comic Reihe. Der ganze Look schreit nach 2000er - der Kleidungsstil der Charaktere, die Musik in der Serie als auch das Intro. Ich hatte zu Beginn etwas Schwierigkeiten. Ich konnte zuerst nicht wirklich was mit dem Zeichnungsstil anfangen. Fand, dass Cyclops etwas wie "Typisch Andy" ausgesehen hat. Doch nach und nach sind mir die Charaktere etwas ans Herz gewachsen. Vor allem Rogue, Spyke und Dorian Leach, der später zu "Leech" wird. Ich glaube, die Serie steht im Schatten ihres großen/großartigen Vorgängers. Und sicher, es ist nicht dasselbe aber für ihre Generation war sie auf jeden Fall perfekt. Mir hat es gefallen und ich bereue es nicht alle vier Staffeln gesehen zu haben. PS: Ja, man hat mithilfe von Rotoskopie Szenen aus "Buffy" und "The Craft" nachgemacht.

Intro:




3. Wolverine and the X-Men (2009)

Die dritte und für diese Ausgabe die letzte Serie trägt den Titel "Wolverine and the X-Men". Ja, es gibt auch einen Anime von 2011, aber ich interessiere mich dafür nicht wirklich und deswegen wird er hier keinen Platz finden.

Es handelt sich hierbei (schon wieder) nicht um eine Fortsetzung irgendeiner Serie sondern eine eigenständige Neuerzählung. Diesmal gibt es allerdings nur eine Staffel zu sehen, in Rahmen welcher die Comic-Storylines "Days of Future Past" und "The Phoenix Saga" adaptiert werden. Außerdem ist der Zeichentrickfilm "Hulk vs. Wolverine" ein Prequel dazu. Der Grund für den Titel ist folgender: Wolverine fungiert hier als eine Art Anführer einer neugegründeten Gruppe der X-Men. Diese fiel zu Beginn der Serie auseinander. Es gibt einen wichtigen Schlüßelmoment: Ganz zu Anfang gibt es eine Explosion bei welcher das Charlex Xavier Institute for gifted youngsters stark beschädigt wird. Xavier selbst und die Telepathin Jean Grey verschwinden spurlos. Daraufhin erleiden die X-Men ein Gruppentraumata, verstreuen sich und agieren nicht mehr als Team. Cyclops, Jeans Partner isoliert sich, Storm zieht nach Kenya zurück, Iceman zieht zurück zu seinen Eltern. Ein Jahr später formiert ein hochrangiger Politiker, der eine Anti-Mutanten-Schiene fährt, eine militärische Einheit die, die "Mutantengefahr" beseitigen soll. Alles als Antwort auf Proteste der Bevölkerung. Die MRD, wie die Einheit sich nennt, hat die Aufgabe bekommen gefährliche Mutanten einzufangen und in Lager
einzusperren. Dafür entwickelt man auch riesige Roboter, die Nicht-Menschen aufspüren sollen, sogenannte Sentinels. Beast und Wolverine beschließen daraufhin zusammenzuarbeiten und nach und nach das X-Men Team wiederzubeleben. Irgendwann wird natürlich auch auf das "Böse Mutanten vs. Gute Mutanten"-Schema zurückgegriffen und wir lernen Magnetos "Bruderschaft der Mutanten" kennen, als auch seine neu gegründete Utopie "Genosha", die insgeheim autoritär regiert wird. Und selbstverständlich erfahren wir irgendwann was mit Jean Grey und Charles Xavier passiert ist.

Stilistisch sieht die Serie den "Astonishing X-Men"-Comics ähnlich. Der ganze früh 2000er Chic ist hier kaum zu sehen. Da "Wolverine and the X-Men" 27 Jahre nach der ersten X-Men-Serie rausgekommen ist, betrachte ich das Ganze irgendwo als eine Art Tribut. Es werden dieselben Storylines aufgegriffen, nur diesmal etwas ausführlicher. Ich mag es, wie schon oft erwähnt, wenn eine alternative Zukunft behandelt wird oder eine alternative Dimension. Außerdem gefällt es mir, wenn die Bösewichte nicht so durchschaubar sind. Es fängt an, wie eine typische Sunday Morning Cartoon Serie, wird dann aber zu etwas ziemlich emotionalen, dramatischen, politischen. Natürlich trotzdem nicht so wie eine Erwachsenen-Serie aber trotzdem. Ich dachte, dass eine dritte X-Men-Serie zu viel für mein Gemüt ist - im Endeffekt lag ich aber trotzdem gespannt vorm Bildschirm und habe alles mitverfolgt. Schade, dass es nur eine Staffel gab - rausgekommen ist das Ganze nämlich kurz vor der Fusion von Disney und Marvel, wobei FOX die Rechte an X-Men hatte. Eine Fortsetzung wurde aufgrund "finanzieller Schwierigkeiten" ausgeschlossen. Es wäre zu schön gewesen, denn es endet alles mit nem fucking Cliffhanger. Argh.

Intro:




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