Mittwoch, 3. Mai 2023

Comic Book Review#576: Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin#1-5 (2022)

Diese wunderschöne Leihgabe von Pinky wurde von den TMNT-Schöpfern Kevin Eastman und Peter Laird als auch von Tom Waltz geschrieben. Eastman hat selbst einen kleinen Teil gezeichnet, wobei für den Großteil Esau und Isaac Escorza als auch Ben Bishop verantwortlich waren. 

Wir befinden uns irgendwann in einer weit entfernten Zukunft. New York City umgibt eine unumwindbare riesige Mauer. Die Stadt wurde in einen totalitären Stadtstaat umgewandelt, dass von Oroku Hiroto mit eiserner Hand regiert wird. Dabei handelt es sich um den Sohn von Oroku Karai und gleichzeitig den Enkel von Oroku Saki (aka Shredder). Ein Ninja-Turtle wagt es, sich heimlich in die Stadt einzuschleichen, um einen Tötungsversuch an Hiroto zu unternehmen. Dieser sitzt sicher in einer Art Festung/Wolkenkratzer über den Köpfen der armen Bevölkerung. Die mutierte Schildkröte ist dabei die letzte ihrer Art. Wir wissen zuerst nicht um welchen der vier Ninja Turtles es sich handelt, da keine Namen bekanntgegeben werden. Allerdings wird er von Geistern seiner drei Brüder begleitet. Sie sind stets dabei als Stimmen in seinem Kopf und eine Art posttraumatische Halluzination. Sie leben nämlich
nicht mehr und dienen als eine Art Gewissen des Protagonisten. Wir erfahren erst im Laufe der Zeit um welche Schildkröte es sich handelt. Nachdem seine erste Attentat auf Hiroto misslungen war, landet er auf den Boden der Tatsachen, in der Kanalisation und ist schwer verletzt. Aufgefunden wird er von Casey Marie Jones, der Tochter von April O'Neill und Casey Jones. Es stellt sich heraus, dass vor Ewigkeiten eine große Explosion April Arm und Bein weggenommen hat und irgendwann sich ein totalitäres Regime in New York bildete. Sie war damals schwanger und irgendwann wurde sie zu einem führenden Kopf einer Untergrundarmee. Im Laufe der Geschichte wird auch offenbart wieso die Protagonisten unbedingt an Hiroto solch blutige Rache üben wollen. Er ist nämlich für den Tod von Master Splinter und Donatello verantwortlich - in einer Zeit als man eigentlich mit dem Foot-Clan, dessen Anführer er ist, Frieden schließen wollte. 

"The Last Ronin" ist eine finstere Zukunftsaussicht, die durchaus oft schon schon vorkam. Dass ein Turtle, der zudem immer als "der witzige" galt plötzlich mit einem Haufen von Traumata, psychisch wie physisch ausgestattet und reifer denn je sich in einen tödlichen Kampf stürzt - das hätte ich nicht gedacht. Dabei werden die jünsten Ereignisse - in der Vergangenheit und in Zukunft - im Stil von den Escorzas gezeichnet, während die Erinnerungen von Kevin Eastman stammen. Dieser greift auf seinen, typischen, klobigen Stil zurück. Der Comic ist eine Ode an Verzweiflung, Trauer und Wut. Und gleichzeitig ein möglicher Ausblick auf die Zukunft der TMNT. Soweit ich weiß, entsteht schon bald ein weiterer Comic der in der selben Zukunft spielt und in welchem es um die nächste Generation der Turtles gehen soll. Meiner Meinung nach, wäre dieser Comic allgemein betrachtet kanonisch, wäre er ein gelungener Abschluß einer ganzen Ära. Es ist blutig, gewaltvoll, voll mit Explosionen und Action und gleichzeitig so unfassbar traurig. Es ist fantastisch.

8,75/10 Pfandflaschen

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