6. Hellraiser: Hellseeker (2002)
Der sechste Teil der Reihe wurde, wie sein Vorgänger, ebenfalls sofort auf DVD veröffentlicht und ähnlich wie der fünfte Teil geht es nur am Rande um Pinhead und die anderen Cenobiten.
Trevor Gooden (Dean Winters) ist ein scheinbar durchschnittlicher Typ der in einem Büro arbeitet. Zu Beginn des Films haben er und seine Ehefrau Kirsty (Ashley Laurence)(Ja, die Kirsty aus den ersten Hellraiser-Filmen) eine verheerenden Autounfall. Der Wagen fliegt von einer Brücke ins Wasser. Kirsty ertrinkt, Trevor landet im Krankenhaus. Schon bald wird er allerdings von einem Police Detective Lange (William S. Taylor) befragt - es fehlt nämlich jede Spur von Kirstys Leiche. Trevor hat die Befürchtung, dass er des Mordes verdächtigt wird. Außerdem fängt sein Verstand an, ihm ständig Streiche zu spielen. Er hat immer wieder Kopfschmerzen und Halluzinationen. Beispielsweise sieht er auf einer grade stattfindenden Videoaufnahme in seiner Wohnung, wie seine Vorgesetzte geschlagen und gefoltert wird - und das obwohl sie gar nicht da ist. Mit ihr scheint er ein Verhältnis zu haben, ebenso wie mit seiner Nachbarin und seiner Masseurin. Außerdem tauchen ständig komische Dinge auf, merkwürdige Leute wandern umher und Trevor hat das Gefühl, dass er nicht mehr die Realität von einem Alptraum unterscheiden kann.
Sicher könnte "Hellraiser: Hellseeker" auch durchaus ohne Pinhead funktionieren können. Es ist eine typische Geschichte eines real gewordenen Alptraums in welcher der Zuschauer erst gegen Ende rausfindet, was denn überhaupt Sache ist. Ein Mystery/Horrorfilm mit dem typischen Twist, den ich hier nicht verraten werde. Wie gesagt, es würde auch ohne Pinhead funktionieren - aber mit ihm und den anderen obskuren Gestalten ist der Film doch irgendwie etwas sehenswerter. Die Effekte sind cool. Der Hauptcharakter ist ein typischer Jemand bei dem man nicht sicher ist ob man ihm mögen würde oder nicht. Irgendwie scheint er zwielichtig zu sein, irgendwie aber nicht. Ich finde den Aufbau der Geschichte schon ziemlich gelungen. Man merkt ihm aber trotzdem an, dass er für den DVD-Markt gemacht ist. Mal gucken, wie sich die anderen beiden machen.
7/10 Pfandflaschen
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7. Hellraiser: Deader (2005)
Und man kann es kaum glauben, aber hier ist ein weiterer Film! Der definitiv ursprünglich kein Hellraiser-Plot war und im Endeffekt nur so umgeschrieben wurde, damit alles passt.
Amy Klein (Kari Wuhrer) ist Investigativ-Journalistin aus London. Im Auftrag ihres Vorgesetzten Charles (Simon Kuntz) reist sie nach Bukarest. Im Vorfeld hat er ihr ein verstörendes Video eines Todesrituals einer Sekte gezeigt. Darin wird eine junge Frau erschossen und erwacht Sekunden später zum Leben, nachdem der Anführer Leben in sie "eingehaucht" hat. Nun hat Amy die Aufgabe in der rumänischen Hauptstadt zu recherchieren und herauszufinden, was überhaupt Sache ist. Sie findet die Quelle des Päckchens und die Absenderin, eine gewisse Marla (Georgina Rylance) tot wieder. In ihrer Hand hält sie die "Lament Configuration" (also, die Puzzle-Box die in jedem Teil vorgekommen ist). Long Story Short: Amy öffnet die Box in ihrem Hotelzimmer und öffnet somit das Tor zur Hölle. Sie findet allerdings auch nach und nach raus, was es mit der Sekte, die sich "Deader" nennt, auf sich hat. Diese haben ebenfalls einen Weg in die Höllendimension gefunden, was Pinhead (Doug Bradley) und die anderen Cenobiten ordentlich aufgebracht hat. Außerdem gibt es eine hedonistische Drogen/S&M-Szene in Bukarest, die in einem U-Bahn-Waggon durch die Gegend fährt und überhaupt erscheint alles, wie im vorherigen Film auch, sehr surreal. Amy weiß wie Trevor im vorherigen Film nicht wirklich, was Realität und was Alptraum ist.
Ich hätte nicht gedacht, dass der mittlerweile siebte Teil einer Reihe tatsächlich irgendwie noch was reißen kann. Hat der sechste zwar noch einen gewissen Zweck erfüllt und war genießbar, haderte er allerdings bei Jumpscares und gewissen Kitsch. "Deader" hingegen folgt einer Geschichte die definitiv in der realen Welt angesiedelt ist und den Zuschauer nicht ständig spekulieren lässt, was denn echt und was nicht ist. Das hat im vorherigen Film noch Spaß gemacht, aber eine Wiederholung dessen fände ich tatsächlich störend. Jedenfalls ist "Deader" ein durchaus spannender Film, der im typischen "Survival Girl"/"Final Girl"-Modus stattfindet, wie in so vielen Horrorfilmen mit Hauptdarstellerinnen. Und tatsächlich sind Pinhead und die Cenobiten nur ganz kurz und am Rande zu sehen. Tatsächlich hätte der Film auch ohne sie funktioniert, aber was soll's. So hat man irgendwie was fürs Auge. Ich find's gut.
7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
8. Hellraiser: Hellworld (2005)
Ein weiterer Teil, der nur auf Video veröffentlicht wurde und zugleich der letzte mit Doug Bradley in der Rolle des Pinhead.
Jake (Christopher Acot), Chelsea (Katheryn Winnyck), Derrick (Khary Payton aka König Ezekiel aus "The Walking Dead"), Mike (Henry Cavill aka Superman) und Allison Anna Tolputt) haben vor zwei Jahren ihren besten Freund Adam (Stelian Urian) beerdigt. So wie sie, war er auch großer Fan des Online-Spiels "Hellworld" welches Pinhead und die Cenobiten zum Thema hatte. Allerdings war Adam so tief in der Materie drin, dass er glaubte tatsächlich das Tor zur Hölle eröffnet zu haben. Er hat sich daraufhin selbst angezündet. Nun kriegen die fünf Freunde alle Einladung zu einem spektakulären Event: einer wahrhaftigen Hellworld-Party. Der Gastgeber (Lance Henriksen) ist ein seltsamer älterer Typ, der sich gut mit dem Hellworld-Universum auskennt. Aus irgendeinem Grund scheint er allerdings einen Groll gegen die fünf Freunde zu haben und versucht sie nach und nach mit Psychospielchen zu verwirren und diversen Mordinstrumenten zu dezimieren. Es scheint auch im Laufe des Films als ob Pinhead (Doug Bradley) Besitz von seinem Körper ergriffen hat.
Schon der zweite Hellraiser-Film, der aufgrund von vertraglichen Bestimmungen in Rumänien gedreht wurde, nach "Deader". Man sieht auch, dass ein Auto während der Fahrt rumänische KfZ-Kennzeichen trägt. Während es steht, steht allerdings "New York" drauf. Lol. Und wieder ist es eine vollkommen unabhängige Story, diesmal geschrieben von Joel Soisson namens "Dark Can't Breathe", die in das Hellraiser-Universum zurechtgebogen wurde. Tatsächlich sind auch zwei der Schauspieler (Payton und Henriksen) zufällig in den Film geraten, weil sie gerade zwei Filme in Rumänien abgedreht haben (Dracula 2 und Mimic 3: Sentinel). Insgesamt merkt man ziemlich schnell, dass der Film versucht in dieselbe Schiene wie die beiden anderen zu gehen. Man weiß nicht genau, was echt und was nur eine Halluzination ist. Gleichzeitig verkommt hier das Franchise zu einem simplen Slasher-Film. Was eigentlich gar nicht mal so schlecht ist. Wenn man ihn von dem Hellraiser-Franchise losgelöst betrachtet ist "Hellworld" durchaus sehenswert. Es könnte genauso ein Teil einer Anthologie-Serie sein. Naja, im Grunde ist es das auch. Schade allerdings, dass Pinhead und die Cenobiten nur am Rande vorkommen. Insgesamt: Mir hat die Sichtung des Films nicht geschadet.
7/10 Pfandflaschen
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