"Crimes of the Future" ist schon der zweite Film von David Cronenberg mit solch einem Titel. Der erste war eines seiner ersten Werke, hat aber mit diesem hier nichts zu tun. Das hier ist kein Remake oder so. Aber es ist derselbe Titel. Jedenfalls habe ich gedacht, dass es sowas wie "Minority Report" ist, aber ich lag falsch.
Wir befinden uns in einer irgendwie nicht zu weit entfernten Zukunft. Die (Bio-)Technologie ist soweit entwickelt, dass Menschen nun dank modernster Maschinen ihren Alltag schmerzfrei genießen können. Es gibt biomechanische Betten, die sich nachts auf jeden Schmerzpunkt des Körpers abstimmen. Sogenannte "Breakfaster", die jedes Kauen, Schlucken und Verdauen erleichtern. Hinzu kommt, dass die Menschen nun gar keine physischen Schmerzen mehr empfinden und infektiöse Krankheiten nun auch nicht mehr existieren. So kann nun jeder in aller Öffentlichkeit bei vollem Bewusstsein operiert werden. Saul Tenser (Nicht Woody Harrelson sondern Viggo Mortensen) und Caprice (Léa Seydoux) sind ein Künstlerteam, dass sich damit spezialisiert hat Operationen in aller Öffentlichkeit als Kunstperformance aufzuführen. Sie haben auch immer wieder einen Grund dazu. Sauls Körper produziert immer wieder neue Organe, dessen Funktion unbekannt ist. Caprice tätoowiert sie in ihm drin und schneidet sie dann bei einer Performance heraus. Zu Beginn des Filmes melden sie sich bei einer neuen Behörde namens "National Organ Registry" und können die beiden Funktionäre Wippet (Don McKellar) und Timlin (Kristen Stewart) für ihre Kunst begeistern. Im weiteren Verlauf des Films lernen wir Lang Dotrice (Scott Speedman) kennen, der kürzlich seinen jungen Sohn verloren hat. Seine
Frau Djuna (Lihi Kornowski) hat ihn umgebracht, weil sie von der Tatsache angewidert war, dass das Kind aufgrund einer Modifikation in der Lage ist, Plastik zu essen und zu verdauen. Nun möchte Dotrice Saul und Caprice dazu mobilisieren in einer Performance eine Autopsie des Jungen durchzuführen um ein Zeichen zu setzen für die weiterführende Evolution des Menschen.
Frau Djuna (Lihi Kornowski) hat ihn umgebracht, weil sie von der Tatsache angewidert war, dass das Kind aufgrund einer Modifikation in der Lage ist, Plastik zu essen und zu verdauen. Nun möchte Dotrice Saul und Caprice dazu mobilisieren in einer Performance eine Autopsie des Jungen durchzuführen um ein Zeichen zu setzen für die weiterführende Evolution des Menschen.
Ein faszinierender, jedoch äußerst verstörender und verwirrender Film. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er bei einem gewissen Teil der Horror-Enthusiasten nicht angekommen ist, weil er zu steril ist und zu wenig Body Horror ist. Tatsächlich sind die Verletzungen definitiv von CGI'scher Natur, allerdings wirken meiner Meinung nach die ganzen technischen Geräte durchaus biologisch und somit sehr verstörend. Ich finde, dass der Film den Mangel an Serotonin in menschlichen Körpern thematisiert und somit auch den Drang des Menschen sowas wie Freude oder Lust zu verspüren, sei es durch Adrenalinzufluss oder Schmerz. Da die Menschen der Zukunft wohl keinen Schmerz mehr verspüren und Sex wohl nicht mehr in ist, sind Operationen das neue Sex. Es erscheint mir so, als ob der Drang nach der Lust, nach Adrenalinkick hier thematisiert wird - und selbstverständlich auch der Horror des menschlichen Körpers. Ich fands faszinierend, verstörend und gleichzeitig, natürlich, unfassbar merkwürdig.
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
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