Comic Book Review#645: Project Superpowers#0 (2008)

Ich habe diesen Comic durch intensive Instagram-Recherche gefunden. Also eigentlich nicht diesen Comic sondern irgendein Cover dieser Reihe. Tatsächlich war mir bis dato nichts davon bekannt. Das hier ist eine #0-Ausgabe. Soll heißen, eine Vorgeschichte, die wahrscheinlich irgendwann später erschienen ist. Das ist so ein Gimmick in der Welt der Comicverlage. Worum gehts aber eigentlich?

Nun, zuerst lernen wir einen älteren Mann kennen, namens Bruce Carter III. Im zweiten Weltkrieg war
Bruce ein Superheld. Man nannte ihn The Fighting Yank. An der Seite der Allierten kämpfte er gemeinsam mit seinen Superheldenkameraden gegen Hitler und die Achsenmächte. Alle hielten ihn für etwas verrückt weil er ständig mit sich selbst gesprochen hat. Hat er aber eigentlich nicht. Denn

eigentlich ist ihm der Geist seines Urgroßvaters erschienen, Bruce Carter den I. Dieser führte ihn zu allen Geheimnissen des Bösen auf der Welt, so auch zu Pandoras Urne, die einst im Antiken Griechenland geöffnet wurde. All diese Erinnerungen kommen hoch, als Bruce Carter III. von einem in USA-Fahne gehüllten Geist (The American Spirit) besucht wird und dieser ihm zeigt was alles so in der Vergangenheit passiert ist. Damals haben seine in Spandex gehüllten Freunde die Verbindung zwischen Pandoras Urne und Hitler gemacht. Irgendwie sind alle Übel auf die Welt losgelassen worden. Doch auch eine Hoffnung, in Form von Superhelden.

Es geht im Grunde genommen um eine Weltsicht aus den Augen eines gealterten Superhelden. Krieg ist ein zentrales Thema hier. Die Superhelden von damals wollten einen Krieg stoppen, und haben es getan. Doch als die USA die Atombombe auf Hiroshima geworfen haben und eine zweite folgen sollte, haben sie alles mögliche getan um die Japaner zur Kapitulation zu bringen. Ihre Enttäuschung war umso größer als die Bombe auf Nagasaki fiel. Die Zeit nach dem II. WK verging und die Welt wurde immer schlimmer und verrückter. Bruce Carter III. fungiert hier als eine Art Zeitzeuge, der von einem scheinbar mysthischen Geist und dem Geist seines Urgroßvaters befragt/unterrichtet wird. Die Cover zeichnete der nicht unbekannte Alex Ross - auch ein Porträt im Comic ist sein Werk. Die üblichen Zeichnungen stammen von Doug Klauba und Stephen Sadowski. Geschrieben von Jim Kruger. Das Werk ist eine Hommage auf Superhelden der 30er/40er/50er Jahre. Meines Erachtens etwas wild geschrieben und die Zeichungen sind leider nicht so ganz das Wahre. Die ältere Version von Bruce Carter III sieht aus wie ne Mischung aus Peter Cushing und Mel Brooks. Ich glaube, ich werde damit nicht so recht warm, auch wenn die Story an sich nicht uninteressant ist. Allerdings ist speziell hier, in dieser Prequel-Ausgabe, die Art und Weise wie sie erzählt wird einfach nur anstrengend.

Trotzdem: 5,75/10 Pfandflaschen