Dienstag, 9. September 2025

Comic Book Review#646: Saga of a Doomed Universe#1 (2012)

"Saga of a Doomed Universe" ist ein im Jahre 2012 bei "Web's Best Comics" erschienene Dreiteiler. Er handelt, zumindest vordergründig, von einem bis dato unbekannten Comic-Universum. Aber erst mal eins nach dem anderen.

Wir befinden uns auf einer Meta-Ebene. Der Comic, der in "Saga of a Doomed Universe" stattfindet erschien im Jahre 1984 bei einem fiktiven Verlag namens "Saga Comics". Er handelt von einerm

Superheldenteam namens "The Cavalry of Heroes", die New York vor dem Angriff des Bösewichts Dr. Nihilist schützen. Dieser hat seiner N-Drohnen (also fliegende Roboter mit Waffen ausgestattet) losgeschickt um viel Zerstörung anzurichten. Die Helden selbst sind laufende Copyright Infringements und somit Anspielungen auf die Justice League (DC) oder die Avengers (Marvel) bzw. verzerrte Spiegelbilder davon. Sie schlagen sich gut gegen die Roboter und das ganze Geschehen wird von einem Mann namens Roy Brannon beobachtet. Er hat selbst eine einzige Superkraft: Sein photographisches Gedächtnis, mit dessen Hilfe er Bilder aus der Vergangenheit auch vergrößern und hin und zurückspulen kann. Er ist, zumindest zu Beginn, der Erzähler des Comics. Plötzlich fällt eine merkwürdige Krankheit über mehrere der Helden. Der erste schmilzt wortwörtlich und es bleibt eine große Pfütze aus Fleisch und Knochen. Auch der Held mit der Fähigkeit sich in einen Riesen zu verwandeln wird Opfer des Virus. Es stellt sich heraus, dass Dr. Nihilist mit diesem Virus vorhat alle Superhelden zu töten. "One Man Battalion", ein weiterer Superheld beschließt daraufhin mit einer Atombombe Dr. Nihilists Festung zu bombardieren, was er auch tut. Allerdings überlebt die "Arsenal of Evil" eine Gruppe von Schurken, die der Doktor versammelt hat. Er selbst hat vor, die Welt zu unterwerfen und daraufhin über alle zu herrschen. Natürlich. Allerdings ist das hier nicht der Punkt des Comics. Der vermeintliche Autor (ein Typ namens Burt Cole) erzählt in hinzugefügten Notizen davon, wie ein in Anzug gehüllter Mann plötzlich vor seiner Wohnungstür stand um ihn eine Blutprobe abzunehmen. Sein Ziel ist es hier zwischen den Zeilen die Geschichte des Niedergangs von "Saga Comics" zu erzählen und warum sich niemand an den Verlag erinnern kann. 

Es beginnt wie ein klischeebeladenes Mutterschiff dass urplötzlich in die hiesige Comic-Hemisphäre einkracht. "Saga of a Doomed Universe" ist voll mit Explosionen, klischeehaften Helden und Schurken und noch schlimmeren Dialogen. Visuell betrachtet erinnern die Zeichnungen an die besten Tage von Jack Kirby. Es ist ein Fest für die Augen, weil alles so over the top ist und fürs Gehirn weil man nichts ernst nehmen kann. Doch es ist nicht das was die Leser fest hält. Es ist diese merkwürdige Meta-Ebene, in welcher eine noch merkwürdigere Geschichte erzählt wird, wobei man nicht weiß auf was es hinaus laufen wird. Scheinbar haben Hintermänner der Comic-Industrie einen ganzen Verlag zerstört und verhindert dass ein Comic veröffentlicht wird. Wenn ihr das lest ist der Autor wahrscheinlich längst tot und spricht mit uns aus dem Jenseits. Es ist völlig egal aus welcher Perspektive man diesen Comic betrachtet. Es ist einerseits eine interessante Geschichte auf Meta-Ebene, andererseits ein großartiger Liebesbrief an die Comics des Bronze Age. Wahrlich fantastisch.

8,5/10 Pfandflaschen
Made by: Scott Reed



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