Montag, 1. September 2025

Album der Woche#649: Joey Valence & Brae - NO HANDS (2024)

Meine Fresse, ich tue es mir ja immer so schwer, Hip-Hop-Alben zu reviewen. Weil ich einfach schlecht über irgendwas schreiben kann worüber ich nur oberflächliche Expertise habe. Gleichzeitig ist es auch schwer irgendwas zu beschreiben, was man einfach nur geil findet. Weil dann wäre das Review viel zu kurz.

"No Hands" ist das zweite Album des Rap-Duos Joey Valence & Brae, rausgekommen im Jahre 2024. Ich bin darauf gestoßen über ein YouTube-Video, dass die "ersten paar Sekunden von richtig geilen Alben" zum Inhalt hatte. Die ersten paar Sekunden des Songs "Bussit" haben mich richtig gecatcht und ich wollte wissen, wie sich der ganze Song anhört. Und dann wollte ich wissen, wie sich das ganze Album anhört. Und hier sind wir.


Ohne mich zu sehr in Lobhudeleien suhlen zu wollen, aber: "No Hands" ist ein absolutes Meisterwerk von Hip-Hop der 2020er Ära. Als Vergleich fallen mir als ehestes die Beastie Boys ein doch auch gleichzeitig ein gewisser Rap-Artist aus den 2000ern der für das Shouten von bestimmten Sätzen bekannt war. Ich meine nicht unbedingt Lil' Jon sondern viel eher Fatman Scoop. Aber gut. Der Titeltrack ist eine Ode an das Selberkönnen, Selbstständigsein und Dasbeweisenkönnen. Absoluter Banger voll mit typisch für 1990er Jahre Jazz-Samples. Generell bewegt sich das ganze Album zwischen verschiedenen Hip-Hop-Stühlen. Und zwar sowohl früh-bis-mitte-1990er Rap voll mit witzigen aber derben Punchlines, Laid Back Samples und Beats als auch schnelleren Hip-Hop mit Techno-Beats und unfassbar simplen Lyrics. Bestes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach "Like A Punk". So viel und gleichzeitig so wenig gesagt. Joey Valence und Brae sind aufgewacht und fühlen sich wie brand neu, voll mit frischer Energie und keiner soll ihnen im Weg stehen. Der Song ist grandios simpel, voll mit sich wiederholenden Bars und tatsächlich sehr wenig Text. Quasi das komplette Gegenteil von "No Hands". 

Ein wirklich famoses Gemisch aus 2020ern Meme-Material, 1990er Jahre Jazz-Samples, schnellen hingerotzten und hingeschrienen Lyrics, House und Techno-Beats, Anspielungen auf Videospiele und Animes  und einer fantastischen und frischen jugendlichen Energie. "Eating booty like a titan, I attack that". Was hat die Generation Z mit Arschessen nur? Ach wieso eigentlich Generation Z? Die sind doch grade mal zehn Jahre jünger als ich. Wie auch immer. Eine bei mir absolut willkommene Abwechslung zu immer noch existierenden Mumble Rap und anderen Sachen die ich eher nicht so gut finde. Fantastisch. Begeistert. Danke. Mit Features von Danny Brown, Z-Trip und Terror Reid.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Packapunch, Bussit, Where U From, Like A Punk


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