Montag, 15. September 2025

Album der Woche#651: DJ Shadow - Endtroducing..... (1996)

Es ist das erste Mal, dass DJ Shadow auf diesem Blog vertreten ist und gleichzeitig auch das erste Mal, dass ein Hip-Hop-Album ohne jegliche Rappassagen reviewt wird. 


"Endtroducing" ist das Debüt von DJ Shadow und gleichzeitig das erste Album überhaupt, dass (fast) nur aus Samples besteht. Zumindest laut dem Guinessbuch der Rekorde. Joshua Paul Davis, wie DJ Shadow mit bürgerlichen Namen heißt, behauptet er wäre während der Produktion des Albums depressiv gewesen, was in vielen Songs spürbar ist. Das Album beinhaltet Samples aus allerlei verschiedenen Musikstilen, die gekonnt über- und untereinander gelegt wurden und eine bestimmte Atmosphäre erzeugen. Meiner Meinung nach klingt es nach verschiedenen Stadien eines Tages von jemanden dem es grade gar nicht mal so gut geht. Es geht los mit einem absoluten Affenzirkus im Kopf, kreisenden Gedanken die einen nicht schlafen lassen, lange Liegenbleiben im Bett, gefolgt von einer Phase von Andiewandstarren und anschließend eines Sichaufrauffen und Endlichwasbewegen. Nicht zwingend in der Reihenfolge. Würde fast behaupten, dass die Phasen ineinander übergehen, sich abwechseln usw. usf.

Davis samplet hier solch verschiedene Künstler und Bands wie Metallica, Björk, The Alan Parsons Project, Tangerine Dream und die Heath Brothers. Dazu kommen allerdings noch Elemente von Soul, Jazz, Ambient, Psychedelic Rock und definitiv noch End-70er/Anfang-80er Hip-Hop den ich gar nicht zuordnen kann. Man kann, wenn man sich auf irgendwelche Genres einigen möchte, von Alternative Hip-Hop, Ambient als auch von Trip-Hop. Mal hört sich das Album an wie eine Art sehr langsame Hommage an Old School Hip-Hop, mal wie etwas sehr ambientiges, was den Zuhörer in ein schwarzes Loch zieht. Auf eine angenehme Art und Weise. Mir gefallen vor allem die Samples aus Mystery/Horror-Filmen bzw. Serien. So ist in "What Does Soul Look Like" ein Zitat aus David Lynchs "Twin Peaks" zu hören und in "Stem Long Stem" ein Zitat aus John Carpenters "Prince of Darkness". Im selben Song dann sogar sowas wie "Run's House" von Run DMC, Giorgio Moroder als auch eine Band aus den 1960ern die zufällig wie diese eine aus Seattle heißt. 

Wenn ihr auf Psychedelia, Ambient, Trip-Hop steht als auch darauf einfach nur zu liegen und die Musik auf sich wirken zu lassen und euer Gehirn eine ganze Bibliothek ist, die sich gerne Sachen merkt so ist das Album auf jeden Fall was für euch. Heilige Scheiße, ich liebe es einfach.

10/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Ich sage das ungern, aber tatsächlich alles. Besonders hervorzuheben sind allerdings "Building Steam With A Grain of Salt", "Stem Long Stem/Transmission 2" und "Napalm Brain/Scatter Brain" und "What Does Your Soul Look Like"



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