Montag, 7. Juli 2025

Album der Woche#641: Miles Davis - Bitches Brew (1970)

"Bitches Brew" ist das ingesamt zweiundvierzigste Studio Album von Miles Davis. Der Jazz-Musiker (und Legende!) war natürlich nicht alleine an all den Instrumenten beteiligt. Insgesamt sind hier schätzungsweise 11 weitere Musiker zu hören. Wobei alle paar Tracks jemand neues dazu kommt.

Was soll ich sagen? Es ist schwierig für mich neue Arten von Musik zu beschreiben. Das Album ist ein für damalige Zeiten Novum gewesen. Davis hat vorher schon angefangen mit elektrischen Instrumenten zu experimentieren und hier setzt er exakt diese Experimente fort. Insgesamt lässt sich sagen, dass hier keine bestimmte Songstruktur vorhanden ist sondern viel mehr ein riesiges, gigantisches spontanes Mega-Arrangement an verschiedenen Tönen aus verschiedenen Instrumenten. Man nennt das Jazz Fusion, Jazz Rock, Avantgarde Jazz und wahrscheinlich noch zig andere Profi-Begriffe, die ich alle nicht kenne.


Das Album fühlt sich an wie eine Odyssee durch die Nacht. Genauer gesagt als wäre es aus der Perspektive von jemanden geschrieben, der gerne Drogen genommen hat und nachts durch die Straßen einer Großstadt geirrt hat während Neon-Leuchtreklamen um ihn herum geflackert haben und er sie nur so halb wahr genommen hat, auf der Suche nach dem nächsten Rausch. 

Hin und wieder ertappe ich mich allerdings dabei als wäre ich in einem Garten-Labyrinth in welchem aus jeder Ecke irgendwelche achtäugigen Gestalten rauskommen würden. Miles Davis und seine Mitmusiker schaffen es 20-minütige Jamsessions zu psychedelischen Trips werden zu lassen, die einfach nie enden wollen. Es gibt hier, wie gesagt, keine bestimmte Songstruktur. Alles folgt einer enormen Spontanität die irgendwann aufgenommen und als Song betitelt wird. 

Das nenne ich Avantgarde.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Miles Runs The Voodoo Down, Pharaoh's Dance, Sanctuary


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