Mittwoch, 26. August 2020

Album der Woche#454: Dr. Dre - The Chronic (1992)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Album der Woche im Rahmen des Hip-Hop-Monats August. Es ist das erste Album von Dr. Dre bei Death Row Records, produziert von ihm selbst und vom berühmt-berüchtigten Suge Knight. Zwar das erste Soloalbum, aber irgendwie doch kein Soloalbum.

Es sind insgesamt 16 Songs, wovon auf 15 Gastbeiträge zu hören sind. Auf einem einzigen ("A Nigga Witta Gun") ist Dr. Dre alleine zu hören. Auf "Lyrical Gangbang", "Stranded On Death Row" und "The Roach" ist er jedoch gar nicht zu hören. Dre ist in erster Linie ein DJ und Producer und in zweiter Linie Rapper. Seine lyrischen Ergüsse sind nicht immer die besten gewesen, Gerüchten zufolge hat er Ghostwriter engagiert. Die Skills wurden auf dem zweiten Album "2001" (1999) wesentlich besser. Er ist hier also nicht das Highlight, weiß sich allerdings ziemlich gut in Szene zu setzen. Und natürlich gefallen mir seine Parts trotzdem. Die Highlights sind definitiv die Gastbeiträge von Snoop (Doggy) Dogg, RBX, The Lady of Rage, Warren G, Nate Dog, Dat Nigga Daz, Bushwick Bill (Geto Boys), Kurupt, Jewell, Emmage, Ruben und The D.O.C. Es gibt kaum einen Song auf dem Snoop Dog nicht zu hören ist.

Musikalisch gesehen ist es ein Meilenstein in der Geschichte des Gangstarap. Als Grundlage für die Beats dient der Sound des P-Funk, von Bands und Künstlern wie Funkadelic, Parliament. Dazu kommen noch soulige Backing Vocals und Live Instrumente. Fertig ist der G-Funk. Ein Sound der Hip-Hop in den 90ern maßgeblich geprägt hat. Lyrisch betrachtet ist das eine riesige, vielfältige Suppe an Gewaltfantasien, Sexismus, Metaphern und anstößigen Humor. Als allererstes werden Ice Cube, Eazy-E und der Manager von N.W.A., Jerry Heller gedisst. In einem Skit, in welchem zwei bekiffte Typen in einer Quizsendung wird der Rapper Tim Dog gedisst, der zuvor den Song "Fuck Compton" rausgebracht hat. Darin heißt es (ungefähr) "Oh fuck me in the ass, oh step to me and let me suck your dick! Oh, things that Tim Dog was saying!"

Mein absolutes Highlight hierauf sind das In- und das Outro, als auch (beinahe) jeder Track wo Snoop Dogg zu hören ist. Er hat die besten, witzigsten und kreativsten Metaphern drauf.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fuck Wit Dre Day, Ain't Nuthin' But A G Thang, Let Me Ride, The Day The Niggaz Took Over

Hier das Video zu "Let Me Ride" mit einer Variation von dem oben erwähnten Skit

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