Donnerstag, 6. August 2020

Album der Woche#451: Goodie Mob - Soul Food (1995)

Hallo und herzlich willkommen zum ersten Beitrag im Hip-Hop-Monat August. Ich habe beschlossen anstelle der ganzen Welt "erstmal" nur die USA zu betrachten und in den vier Wochen einfach mal gegen den Uhrzeigersinn zu wandern. Wir beginnen die Reise im Süden/Südwesten des Landes, wandern dann an die East Coast, hören uns später um was es evtl. so im Norden gibt um am Ende des Monats an der West Coast zu landen.
Den Anfang machen Goodie Mob. Die Gruppe ist Mitglied der nicht unbekannten Dungeon Family, einem Kollektiv an Hip-Hop-Künstlern die ihren Namen von einem riesigen Keller haben in welchem sie Musik aufgenommen und enorm viel Gras konsumiert haben. GM bestehen/bestanden aus Big Ghipp, Kujo, T-Mo und Cee-Lo. Letzterer dürfte vor allem Mainstreampublikum bekannter sein. Er hat nämlich viele Jahre später mit dem DJ Danger Mouse zusammengearbeitet. Ihr Projekt hieß Gnarls Barkley, mit "Crazy" waren sie lange Zeit auf Platz 1 der Charts, bis sie den Songs runtergenommen haben weil sie ihn nicht mehr hören konnten. Aber das ist ne andere Geschichte.

"Soul Food" ist ihr Debütalbum. Darauf sind Gäste wie Cool Breeze, Joi, Serenity Brown, Witchdoctor, Roni als auch Outkast zu hören. Man repräsentiert hierauf den Süden der USA, der bis dahin eher gar nicht auf der Landkarte des Hip-Hops zu sehen/hören war. Goodie Mob, Outkast und diverse andere Rapper sind quasi mitverantwortlich für die Explosion des Hip-Hops in den 90en. Sie repräsentieren jedoch einen durchaus anderen Sound als spätere Künstler aus dem Süden. Kein Bling-Bling, keine fetten Karren - stattdessen eine Art Abbild des dreckigen, unangepassten Südens der USA. Sie prägten sogar mit einem hierauf vertretenem Song den Begriff "Dirty South". Allerdings ist es nicht so, dass sie sonst auch über Bullshit gelabert haben. Cee-Lo rezitiert in einem Interlude den ganzen Serenity Prayer (Gelassenheitsgebet) vom Theologen Reinhold Niebuhr, der bis heute in "Anonyme Alkoholiker"-Meetings und Drogenhilfeprogrammen verwendet wird. Die Styles der vier verschiedenen Rapper könnten nicht unterschiedlicher sein. Ich kann zwar nicht immer jede Stimme einem Namen zuordnen, allerdings muss ich sagen dass diese Stimmen definitiv hängen bleiben. Und da wäre natürlich noch der "tiefergelegte" Funk/Soul-Sound, der nach einem guten Krimi klingt.

Fettes, souliges Ding. I like.

Anspieltipps: Cell Therapy, Dirty South, Thought Process, Guess Who, Fighting
8,5/10 Pfandflaschen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen