Donnerstag, 27. August 2020

Film der Woche#452: NINJA/SAMURAI SPECIAL!!!1

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Film der Woche" Außerdem, mal wieder herzliche Grüße aus der Vergangenheit, denn dieser Beitrag erscheint irgendwann nachdem Pinky und ich unsere Podcast-Folge über US-Ninja-Filme rausgebracht haben.

1. American Ninja (1985)

Auch bekannt als "American Fighter". Rausgebracht von Cannon Films, der Produktionsfirma die "Superman IV: Quest For Peace" rausgebracht hat und irgendwann sich wirtschaftlich komplett ruiniert hat. Absoluter Kultklassiker, der mehr Testosteron als Gehirn vorweist.

Der Soldat Joe Armstrong (Michael Dudikoff) ist auf einen Stützpunkt auf den Philippinen stationiert. Er ist nicht gerade der redseligste Soldat und erweist seinen Vorgesetzten erstaunlich wenig Respekt. Eines Tages wird ein Konvoi von NINJAS und anderen Halunken angegriffen, die die Tochter des Colonels William Hickock (), Patricia (Judie Aronson) kidnappen. Er schafft es die Angreifer nach und nach auszuschalten und die Frau in Sicherheit zu bringen. Erst nach knapp 10 Minuten verrät er seinen Namen. Seine Karriere bei der Army hat einen holprigen Start - man sieht ihn als eine Art Möchtegernsuperhelden, der andere mit in den Tod reißen könnte. Sein Vorgesetzter sieht an als absoluten Troublemaker und erteilt ihn erniedrigende Aufgaben. Im weiteren Verlauf des Films stellt es sich heraus, dass er ein tatsächlicher fucking NINJA ist, der irgendwann in seiner Kindheit nach einer Explosion sein Gedächtnis verloren hat.

Ich habe Michael Dudikoff tatsächlich einmal in echt gesehen. Er wirkte etwas out of place. "Oh yeah, Germany...Germany...always liked it here". Cannon Films setzt nicht unbedingt auf einen interessanten abwechslungsreichen Plot, sondern viel eher auf die Action und (halb)nackte Körper. Dudikoff macht sich allerdings verdammt gut. Im Gegensatz zu Schwarzenegger oder Stallone gibts hier keine One-Liner. Er spielt den Einzelgänger-Soldaten-Ninja-Typen einfach verdammt gut. Der Charakter ist eher wortkarg, taut aber nach einer Zeit auf. So kann er auch kaum Scheiße von sich geben. Und natürlich muss die Tochter des Colonels auf ihn abfahren, nachdem er sie gerettet hat. Natürlich. Die Action-Szenen sind erste Sahne, der Plot ist etwas...out of place. Und weird. Aber ich hattetatsächlich meinen Spaß daran. Es wirkt wie ein low budget YouTube-Video. Liked it. In a weird way.

6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


2. Samurai Cop (1991)

Das war jetzt ein richtiger Nostalgie-Trip. Also wirklich jetzt. Ich kannte den Film nicht, aber dafür so einige Filme aus dem Videokassetten-Repertoir meines Großvaters. Er besitzt nämlich immer noch einen Haufen VHS, die kurz vor bzw. kurz nach der Wende entstanden sind. Das sind absolute Bootleg-Dinger, wofür jeweils höchstens ein Synchronsprecher gebraucht wurde, der das übersetzte Drehbuch mit einer verstellten Stimme vorgelesen hat, damit man ihn nicht wiedererkennt. Ich habe jedenfalls, um auf das eigentliche Thema zurückzukommen, eine russische Synchro des Films auf YouTube entdeckt. Allerdings mit insgesamt 3-4 Synchronsprechern. Und diese hat definitv ein paar Nostalgie-Feels ausgelöst.

Es geht um einen wortwörtlichen Samurai Cop namens Joe Marshall (Matt Hannon aka Matthew Karedas), der in Japan zum Samurai ausgebildet wurde und fließend Japanisch spricht. Er wird von San Diego nach Los Angeles transferiert um dort der örtlichen Polizei mit ihren Gangproblem zu helfen. Sein Partner wird Frank Washington (Mark Frazer). Eine Abspaltung der Yakuza namens Katana terrorisiert seit längerem Los Angeles. Sie vertreiben Drogen, Waffen, erpressen Schutzgelder und andere Gangs haben ziemliche Angst vor ihnen. Marshall soll da Abhilfe schaffen. Doch es wird schon zu Beginn sehr schwer: nach einer erfolgreichen Verfolgungsjagd geht ein wichtiger Verdächtiger in Flammen auf und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Da innerhalb der Katana-Gang ein wichtiger Schweigekodex gilt, wird dieser vom Henker der Gruppierung, Yamashita (Robert Z'Dar aka Maniac Cop) enthauptet. Frank und Joe beschließen ordentlich Kante zu zeigen und die Katana ein für alle mal auszulöschen.

Ich habe tatsächlich wenig gutes über den Film zu berichten. Allerdings ist er so schlecht, so schlecht dass er wieder unterhaltsam ist. Fangen wir damit an, dass Joe und Frank wie ein schlechter Abklatsch von Riggs und Murtaugh aus "Lethal Weapon" wirken. Dann kommen wir zu der Tatsache, dass Hannon irgendwann sich die Haare rasiert hat und deswegen an einigen Stellen im Film eine Frauenperücke trägt. Ganze drei Mitglieder der Katana-Gang sind Japaner bzw. Asiaten. Ich finds nicht schlimm, wenn Menschen "außerhalb" ihrer Ethnie Charaktere spielen solange sie nicht Blackface oder so nutzen. Aber das hier ist einfach scheiße unrealistisch. Was auch unfassbar wichtig für den Film ist: die vier Sexszenen die so gar nichts mit der Handlung zu tun haben. Dann auch noch die Verfolgungsjagd am Anfang bei welcher verschiedene Orte aus Los Angeles gezeigt werden, in der falschen Reihenfolge. Man sieht an einigen Stellen den Kameramann oder das Boom Mikrophon. Und natürlich die schlechten Witze wie "Boah der Chef wird mir den Arsch abfackeln - ja, kohlenschwarz - Haha der ist schon schwarz!" oder natürlich die Szene mit der notgeilen Krankenschwester im Krankenhaus. Ich verstehe einfach nicht, wie sich die Macher des Films vorgestellt haben wie Menschen miteinander interagieren. Das ist als ob sie in einer hermetisch abgeriegelten Blase gelebt haben. Just what the fuck. Das ganze ist so obskur, mindestens genauso obskur wie "The Room".

4/10 Pfandflaschen
Trailer:


3. Enter The Ninja (1981)

Auch bekannt als "Ninja - die Killermaschine", "Ninja, die Killermaschine" als auch "Die Rache der Ninja". Regie führte ein gewisser Menahem Golan. Die Produktionsfirma Cannon Films, die ihm als auch seinem Cousin Yohan Globus gehörte ist übrigens für 3/4 der Filme in diesem Review hier verantwortlich.

Die Hauptfigur in dem Film ist Cole (Franco Nero). Er ist Vietnamkriegsveteran und zog irgendwann nach Japan um sich dort zum Ninja ausbilden zu lassen. Seine Ausbildung ist nun zu Ende und sein
Rang als Ninja wird von seinem Zirkel anerkannt. Bis auf einen Mitschüler, der auf die japanische Tradition pocht und einen Gaijin als Ninja nicht akzeptieren wird. Daraufhin reist er auf die Philippinen um seinen alten Kameraden Frank (Alex Courtney) zu besuchen, der dort in einem Anwesen zusammen mit seiner Frau Mary Ann (Susan George) wohnt. Frank ist außerdem Landbesitzer, der die Landbevölkerung als Erntehelfer für sich arbeiten lässt. Seit kürzerer Zeit macht ein gefährliches Racket auf sich aufmerksam. Ein Immobilienhai namens Venarius (Christopher George) will das Land unter seine Kontrolle bringen und will Frank zwingen sein Land zu verkaufen. Cole macht sich prompt nützlich, setzt seine Ninja-Fertigkeiten ein und kämpft gegen Venarius und seine Handlanger.

Relativ einfache Story. Coole Kampfszenen. Ein Gegner wird nach dem anderen ausgeschaltet. Franco Nero hat diesen unfassbar durchdringenden manischen Blick, den man auch aus seinen Italo-Western kennt. Ich empfehle übrigens die Version die 1 Stunde 37 Minuten lang ist. Da gibts ein paar scheinbar geschnittene Szenen, in welchen u.a. Frank seinen Arbeitern 200 Pesos gibt (?) und sie Hähne gegeneinander kämpfen lassen. Es ist insgesamt mittelmäßig blutig, Cole bzw. Nero tobt sich ordentlich als Ninja aus und lässt eigentlich so gut wie niemanden am Leben. Aber das alles zum Wohl anderer Menschen. Habe ehrlich gesagt etwas viel schlimmeres erwartet. Gefällt.

6/10 Pfandflaschen
Trailer:


4. Ninja III: The Domination (1984)

Auch bekannt als "Herrschaft der Ninja". Ist tatsächlich der dritte Teil der Ninja-Reihe, den ersten hatten wir gerade schon.

Es geht um eine Netzelektrikerin UND Aerobik-Lehrerin namens Christie Ryder (Lucinda Dickey). Sie beobachtet während Wartungsarbeiten wie der Ninjakrieger Hanjuro (David Chung) an seinen Verletzungen leidet. Zuvor hat er auf einem Golfplatz einen Wissenschaftler und seine Frau umgebracht. Nun wurde er von ca. zwei Dutzend Polizisten niedergeschossen und ist grade dabei seinen Wunden zu erliegen. Christie eilt ihm zur Hilfe, der Krieger übergibt ihr sein Schwert. Irgendwie wandert sein Geist in ihren Körper, denn schon bald entwickelt sie plötzlich Ninja-
Fähigkeiten. Sie hat hin und wieder Flashbacks von der Tötung Hanjuros und schaltet nach und nach, natürlich in einem Ninja-Outfit die verantwortlichen Polizisten aus. Ihr neuer Freund, ein Polizist der sie als Zeugin belästigt hat, ist ganz schön verwundert wie ihre plötzlichen Blackouts zustande kommen. Wir, als Zuschauer dieses ganzen Spektakels werden Zeugen wie ein Ninja-Geist langsam aber sicher die dominante Persönlichkeit in Christies Körper wird. Doch keine Sorge, ein anderer Ninja-Krieger der mit Hanjuro noch eine offene Rechnung hat, namens Goro Yamada (Sho Kosugi, der im ersten Film noch einen Bösewicht gespielt hat) nimmt sich der Sache an.

Cannon Films hat hier wohl das beste der 80er Jahre genommen und in einen Mixer geschmissen. Action, Ninjas, Aerobik und Mystery/Horror. Es sind Elemente die eigentlich so gar nicht zusammen passen, aber irgendwie funktioniert das hier auf eine ganz merkwürdige Weise. Es ist eine Mischung aus einem gewöhnlichen Martial-Arts-Film, "Flashdance" und "Der Exorzist". Man lässt Lucinda Dickey auch tatsächlich noch kuriosere Bewegungen machen als Linda Blair. Eine Elektrikerin UND Aerobik-Künstlerin wird also vom Geist eines toten Ninjas besessen und tötet Cops. Ich weiß um Teufels Willen wer zum Fick sich das ausgedacht hat. Aber der Soundtrack funktioniert, das Bild ist richtig gut und die Story ist absolut verrückt. Die Action passt auch. Ich habe tatsächlich nichts zu meckern, denn im Gegensatz zu "Samurai Cop" wissen die Leute hier was sie tun. Auch wenn die Ausführung teilweise unfassbar cringy ist. Unterhaltsam isses.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:

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