Freitag, 17. Juli 2020

My Favorite TV-Show: Pennyworth

Hach, Seriengucken ist so ne Sache bei mir. Sitze seit knapp drei (?) Jahren an derselben Watchlist. Dabei sind einige Serien die immer noch laufen und ich musste zwischendurch eine Kehrtwende machen und etliche laufende Serien nachholen - also die neuesten Staffeln gucken. Dazu kamen aber noch zwei Serien, die irgendwie in Verbindung zu anderen stehen (oder auch nicht), die ich einfach definitiv sehen musste: Pennyworth und Mayans MC.

Entgegen aller Vermutungen handelt es sich bei "Pennyworth" nicht um einen Prequel zu "Gotham", auch wenn die Macher dieselben sind. Die Serie bedient auch ein komplett anderes Genre, wobei ich bei der Darstellung von England tatsächlich auch an "Gotham" denken musste. Man will ein "düsteres Krimi-Drama" sein und trotzdem ist man stellenweise mindestens genauso comic-mäßig wie "Gotham".

Wie der Name schon vermutet, handelt es sich um die Vorgeschichte von Alfred Pennyworth (Jack Bannon) der später zum Butler von Thomas und Martha Wayne (Emma Paetz, hier noch Martha Kane) und nach ihrem Tod von ihrem Sohn Bruce Wayne aka Batman wird. Zu Beginn der ersten Staffel ist Alfred ein 26jähriger Mann der nach zehn Jahren im Dienst der SAS aus der Army austritt. Er hat eindeutig PTSD und beschließt ein Sicherheitsunternehmen zusammen mit seinen besten Freunden "Bazza" (Hainsley Lloyd Bennett) und "Davey Boy" (Ryan Fletcher) ein Sicherheitsunternehmen zu gründen. Genauer gesagt, gründet er es alleine und sie sind seine "Mitarbeiter". Als er in einem Nachtclub arbeitet begegnet er das erste Mal Thomas Wayne (Ben Aldridge), der seine offensichtlich volltrunkene Schwester Patricia (Salome R. Gunnarsdottir) vor dem schlimmsten bewahren will. In der ersten Folge lernt er auch seine baldige Partnerin Esme Winnikus (Emma Corrin) kennen, eine Schauspielerin im Theater. Klingt erstmal ganz normal, doch wir haben bis jetzt die Rechnung ohne dieses andere Großbritannien gemacht. "Pennyworth" spielt nämlich in einer alternativen Welt, in welcher im Vereinigten Königreich öffentliche Hinrichtungen stattfinden. Außerdem: so wie es in unserer Welt auch der Fall war - und zwar von den 60ern bis in die 80er - ist es das Zeitalter von rivalisierenden Politgruppen. Von links und von rechts. Genauer gesagt: die Raven Society (eine Art post-faschistische Gruppe die England wieder zur Zucht und Ordnung verhelfen will) und der No Name League (Sozialisten). Thomas Wayne arbeitet für die No Name League, ist allerdings eigentlich ein CIA-Agent. Weil er mit Alfred in Verbindung stand, kidnappt die Raven Society Esme und von da gehts einfach nur noch weiter nach unten. Alfreds Leben ist niemals wieder wie zuvor.

Die guten Dinge zuerst: Pennyworth ist so gut, surreal und düster wie eine Krimiserie nur werden kann. Klar, die Story basiert auf Comic-Charakteren und sowieso fiktiv, aber man hat sich extra in eine Alternativ-Welt katapultiert und noch weniger Grenzen in seinem Schaffen zu haben. Ein Großbritannien in welchem Hinrichtungen auf öffentlichen Plätzen (und im Fernsehen) stattfinden. Man hat hier quasi die absolute freie Hand, was die Gestaltung des Ganzen betrifft. Ein leicht negativer Aspekt ist jedoch: die Serie ist soweit von Batman entfernt, das man sie gar nicht so hätte gestalten brauchen. Allerdings ist der Dunkle Ritter einfach ein Verkaufsgarant, sodass es der Serie definitiv einen Marketing-Push gebracht hat. Insofern hätte man den Batman-Aspekt gar nicht gebraucht, die Serie ist an sich schon verdammt gut. Allerdings wer weiß, ob sie ohne die Fledermaus im Hinterkopf so gut angelaufen wäre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen