Mittwoch, 5. Mai 2021

Comic Book Review#483: Judge Dredd: The Complete Case Files 01 (2019)

Hallo und herzlich willkommen zum ersten Comic Book Review nach der Blogpause. Hierbei handelt es sich um ein ziemlich großes Band, dass ich von Marlyn zu Weihnachten geschenkt bekommen habe. Es hat sage und schreibe fast 4 Monate (ja, ich schreibe das hier schon im April) gedauert bis ich es gelesen habe.
Es gab hier schon ein paar Judge Dredd Reviews, nur so am Rande:

Ursprünglich hatte Judge Dredd seinen ersten Auftritt in der zweiten Ausgabe der Sci-Fi/Comic-Zeitschrift "2000AD" am 5.03.1977. Soweit ich mich richtig entsinne, erscheint die Zeitschrift seitdem wöchentlich ohne Unterbrechung und jedes mal mit einer neuen Judge-Dredd-Story. Er ist allerdings, selbstverständlich nicht der einzige Comic-Character der dort auftritt. Einer der eher unbekannteren, die ich hier auch reviewt habe, war Rogue Trooper. Aber das nur so am Rande. "Judge Dredd: The Complete Case Files 01" beinhaltet alle Auftritt von Judge Dredd in den Ausgaben #2 bis #60. Geschrieben wurden die Stories unter anderem von John Wagner, Pat Mills und Robert Flynn. Gezeichnet von Carlos Ezquerra, Ian Gibson und Brian Bolland. Das sind nur ein paar Namen von vielen. Ezquerra und Wagner gelten dabei als die Erfinder der Figur.

Wir haben das Jahr 2099. Die Gesellschaft im (fiktiven) 21. Jahrhundert hat mehrere Kriege überlebt und hat sich soweit entwickelt, dass keine Länder mehr existieren. Stattdessen gibt es sogenannte Mega Cities. Es sind riesige Metropolen die im laufe der Zeit gewachsen sind und die ursprünglichen Städte verschluckt haben. New York ist zum Beispiel Teil von Mega City 1, welches sich über die beinahe gesamte Ostküste der heutigen Vereinigten Staaten von Amerika erstreckt. So sieht es auf der ganzen Welt aus und im Weltraum. Die Menschheit hat nämlich den Mond kolonisiert, die dortige Kolonie nennt sich Luna-1. Doch es gibt auch andere Kontinente die das Konzept der Mega Cities umgesetzt haben. So existierte in dieser Realität die Sowjetunion bis mindestens Anfang des 21. Jahrhunderts. Anstelle der SU gibt es nun die "Sov Cities". Die Riesenstädte sind technologisch auf den allerneuesten Level. Man kann in speziellen Studios sich fiktive Träume ins Gehirn einspeisen lassen, Roboter übernehmen den Haushalt für einen, das Wetter wird durch Computer gesteuert, sodass man seit knapp einem Jahrhundert kein Schnee gesehen hat und aufgrund der erheblichen Umweltbelastung ist das Rauchen auf offener Straße verboten. Eine Sache konnte man allerdings nicht ausmerzen, trotz fortschrittlich-technologischen Technologie-Fortschritt. Die Kriminalitätsrate ist weiterhin relativ hoch. Um diese einzudämmen setzt man sogenannte Judges ein.

Es sind unerschrockene Kämpfer für das Gesetzt. Mit Helm, Schlagstock, Motorrad und spezieller Pistole ausgerüstet sind sie gleichzeitig Polizisten, Richter und Henker. Der tapferste, tougheste und definitiv am schlechtesten gelaunte ist Judge Joe Dredd. Der erste Auftritt zeigt ihn als einen furchtlosen Dirty-Harry-der-Zukunft-Cop, der alle Kriminellen rigoros einbuchtet, die sich ihn in den Weg stellen. Die ersten paar Ausgaben sind relativ zäh, doch irgendwann setzt der Story Arc "The Robot Wars" (genauer gesagt Ausgabe#9) ein. Dann wirds richtig lustig. Ein Roboter namens "Call-Me-Kenneth" widersetzt sich den Gesetzen der Robotik und will nicht mehr den Menschen dienen. Stattdessen steigt seine Lust aufs Töten und irgendwann schart er eine ganze Armee von Robotern (die sich "Heavy Metal Kids" nennen lol) die in seinem Namen Menschen abschlachten. Die Judges haben jede Menge zu tun und so liefern sie sich sieben Tage lang einen gnadenlosen Krieg gegen die Maschinen. Es ist eigentlich die beste Story hier. Die zweitbeste beschreibt den Zeitraum in welchem Dredd als Marshall in der Mondkolonie dient. 

Ich mag die faszinierend detaillierten Zeichnungen, die vollkommen absurden Figuren (also vor allem die Bösewichte). Der Phantasie der Autoren sind einfach absolut GAR KEINE Grenzen gesetzt. Es gibt sogar eine Art Parodie auf den Ku Klux Klan. Es sind Typen in schwarzen Roben die nachts Roboter abschlachten - als direkte Folge des Mensch/Maschine-Krieges. Meine Lieblingszeichner sind auf jeden Fall Ezquerra und Bolland, wobei Ian Gibson auch nicht schlecht ist. Am Anfang hatte ich meine Probleme mit dem Format. Es ist anstrengender einzelne kurze Stories zu lesen, als eine große zusammenhängende. Aber irgendwann nimmt das Band gut Fahrt auf. Es funktioniert und es gefällt.

9/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: 2000AD

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