Ich bin mit dem Soundtrack-Ordner fertig, aber der Buchstabe "O" geht noch weiter. Und tatsächlich habe ich wieder Alben gehört, die ich hier schon reviewt habe. Nämlich "Motor" von Ostkreuz als auch "House of Secrets" von Otep. Daraufhin tauchte dann auch "Stankonia" von Outkast auf. Was frü ein großartiges Album. Ein Game Changer war allerdings "It's All About Trucks And Arm Wrestling" von Over The Top. Dabei handelte es sich um eine Trashpunk-Band vom "Spastic Fantastic" Records Label. Es war eine von vielen Bands, die irgendein Gimmick mit sich brachte. Irgendeinen Scherz. OTT haben ihre Texte an Sylvester Stallones Film "Over The Top" orientiert, der von einem Trucker gehandelt hat, der für seinen Sohn Armdrücken-Wettbewerbe gewinnt. Leider finde ich diese Seven Inch online nicht, sondern nur die "Keep On Trucking". Hier ist der auf jeden Fall der Bandcamp-Link. Was danach folgte waren mehrere Alben von der Erlanger Streetpunk Band Oxymoron. Erinnere mich sehr gut, dass es früher mal eine Diskussion darüber gab, ob man den Bandnamen auf Deutsch oder Englishc aussprechen soll, weil die Band ja aus Deutschland stammt. Wie auch immer, hier ist Oxymorons "New Age". Ein herrlicher, eindringlicher Durchhalte-Song:
Nachdem ich mit Oxymoron fertig war habe ich mir zwei ganze Alben von Ozzy Osbourne reingezogen. "Blizzard of Ozz" und "No More Tears", die ich beide schon reviewt habe. Nun, bin ich dabei die ganze Discography von Offspring zu verschlingen (schon wieder) weil ich drauf Bock hab. Habe mir bei dieser ganzen Durchhörerei-Mission vorgenommen die Discography-Ordner in Ruhe zu lassen, außer ich habe explizit Lust drauf. Oh, well. Habe aber festgestellt, dass ich für das Ganze doch nicht so viel Zeit habe, momentan. Schade.
Irgendwie Halloween Content:
In letzter Zeit habe ich mir, weil ich unbedingt dieses Album "This Killing Emptiness" von Ice Ages hören wollte, ziemlich viel Ambient Musik als auch Dungeon Synth gegeben. Meine YouTube-Vorschläge sind voll davon.
"Arkaik" von "Elffor"
"Strange and Eternal" von Old Sorcery
Was läuft sonst?
Großartiger Death Metal: "In Nomine Diaboli" von Imprecation aus Houston, Texas.
"Why Not" von Ghostface Playa.
Das ist genau dieses Lied, dass in all diesen "Dr. Livesey"-Memes zu hören ist. Es ist großartig. Phonk heißt das Genre und ist eine Art Hommage an 90er Memphis Rap Marke DJ Screw.
"Tide" von Sleep Party People
"This World Should Burn" von meinem Namensvetter
Black Sabbath Discography:Seventh Star (1986)
Eigentlich ist das hier nicht wirklich wahr. Es ist kein Black Sabbath Album. Also offiziell schon, aber eigentlich nicht. Die Band hat sich nach der Tour zu "Born Again" aufgelöst. Geezer Butler ist ausgestiegen, Ian Gillan kehrte meines Wissens nach zu Deep Purple zurück. Da Bev Bevan "nur" ein bezahlter Drummer war, blieb Tony Iommi alleine. "Seventh Star" sollte eigentlich sein erstes Solo-Album werden. Don Arden, Sharon Osbournes Vater und damaliger Manager der Band drängte allerdings darauf dem Ganzen einen "Black Sabbath"-Stempel zu verpassen damit die Verkaufszahlen stimmen. So steht auf dem Albumcover "Black Sabbath featuring Tony Iommi".
"Seventh Star" ist eine bewusste Abkehr von allem ursprünglichen Sabbath-Styles. Nun, die Band kehrt nicht ganz ab vom Hard Rock/Heavy Metal, dreht sich aber viel mehr Pop Musik zu. Die Besetzung war folgende: Glenn Hughes, ein ehemaliger Sänger von Deep Purple am Gesang. Geoff Nichols, langjähriger Sabbath-Keyboarder nun offiziell dabei. Dave Spitz am Bass. Eric Singer of KISS fame am Schlagzeug. Und selbstverständlich Tony Iommi an der Gitarre.
Ich muss sagen, dass ich zuerst etwas skeptisch war und nach wie vor bin ich der Meinung dass das hier mehr als fragwürdig ist. Es ist tatsächlich kein schlechtes Album. Hughes hat eine großartige, wunderschöne, melodische Stimme. Iommi klingt nach Iommi und das ist gut so. Nichols' Keyboard Untermalungen machen die Songs etwas mehr 80ies-mäßig. Irgendwie kriege ich das Gefühl ich würde mich befinden zwischen Power Metal ("In for the kill") und Hard Rock für deine Eltern (Titeltrack).
Definitiv kein schlechtes Album. Also qualitativ nicht. Aber meiner Meinung nach ist "Seventh Star" ein viel zu weiter schritt weg vom ursprünglichem Sabbath Sound. Ich mein, ich erwarte keinen Doom Metal mehr. Aber ich kriege hier nicht mal mehr Wizard Rock. Sondern Songs die auch Michael Bolton singen könnte - btw. er hat auch schon für Sabbath vorgesungen. Nich ganz mein cup of tea. Aber es gibt schlimmeres.
7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: In for the Kill, Seventh Star, Danger Zone(!)
Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt
Philipp:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Dave Spitz, Glenn Hughes,, Tony Iommi,Eric Singer, Geoff Nicholls
Das ist NICHT Black Sabbath. Und zwar wirklich so sehr, dass Tony Iommi Skrupel hatte, das unter dem Namen zu veröffentlichen, eigentlich sollte das ein Soloalbum werden, es ist nicht mal mehr Geezer Butler dabei. Aber Sharon ihr Vadder war der Meinung, da muss Black Sabbath drauf stehen und dann wurde das halt so veröffentlicht. Mit dem kleinen absurden Zusatz „feat. Tony Iommi“, damit auch kein Zweifel darüber besteht, was da überhaupt noch an Black Sabbath drin ist. Auf dem Cover ist lediglich Tony Iommi zu sehen und man sieht irgendwie selbst seinem Gesicht an, dass er ein wirklich schlechtes Gewissen hat, dass hier "Black Sabbath" drauf steht.
Versteht mich nicht falsch, es ist keineswegs ein schlechtes Album, es ist ein gutes 80s-Hardrock-Album mit großartigem Gesang (Glenn Hughes macht da echt nen guten Job) und tollen Riffs, im Endeffekt ist das hier um Läääängen besser als „Technical Ecstasy“ aber es tut mir leid, das ist NICHT Sabbath.
7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: In For The Kill, Seventh Star, Danger Zone
Raphael:
"Herzllich
willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Ist das noch Black
Sabbath?". Dieses Mal wird es noch bizarrer, denn Album Nummer
12
enthält noch genau ein Originalmitglied. Um Gitarrist Tony Iommi
scharten sich dieses Mal Eric Singer (Schlagzeug), Dave Spitz (Bass),
Geoff Nicholls (Keyboard), und Glen Hughes (Gesang). Dass am Gesang
ausgerechnet das eine Deep Purple-Mitglied gegen ein anderes
ausgetauscht wurde, ist eine kleine Radnotiz, an der wir erkennen,
wie wenig Black Sabbath anno 1986 noch in Black Sabbath steckte.
Tatsächlich war "Seventh Star" nicht mal als solches
geplant, aber Manager Don Arden drängte auf den bescheuerten Namen
Black Sabbath feat. Tony Iommi. Weitere Fakten am Rande sind, dass
die Bassspur in "No Stranger to Love" von Gordon Copley
gespielt wurde, und dass die 4 Jahre später veröffentlichte Deluxe
Edition eine Live
Version des Albums mit Ray Gillen am Gesang enthält.
Was Tony
Iommi und seine unter dem Namen Black Sabbath gelisteten Mitstreiter
von sich geben, kann dann eigentlich nur noch verlieren, oder?
Entgegen aller voreiligen Erwartungen ist unter ebendiesen
Voraussetzungen eines der stärksten Releases der Bandhistorie
entstanden. Ich will mich dieses Mal kürzer fassen, gehe also in
medias res:
"In for the Kill" ist ein Knaller als
Opener, und das darauffolgende "No Stranger to Love" ist
trotz allem Kitsch eine wirklich starke Hard Rockballade. Es geht
solide mit "Turn to Stone" weiter und nach "Sphinx
(The Guardian)" kommt der erste Höhepunkt dieses bisher schon
starken Albums. Die B-Seite verspricht noch mehr, denn "Danger
Zone" ist eine Dampfwalze aus schwerem Hard Rock mit
Hymnencharakter. Leider folgt direkt darauf der Tiefpunkt, denn
"Heart like a Wheel" langweilt mich mit einem furchtbaren
Blues Muster und viel zu viel Pathos. Immerhin ist mit "Angry
Heart" noch ein solider Track vor dem letzten Stück "In
Memory...".
So, how black is this sabbath? Mache wir uns
nicht vor; "Seventh Star" ist allerhöchstens ein Iommi
Album, aber niemals echter Sabbath. Aber das ist letzten Endes
bumsegal, denn das Album ist fantastisch! Ich gebe trotz einiger
Aussetzer 8/10 Pfandflaschen"
Hallo und herzlich willkommen zum diesjährigen Halloween Special auf dem Blog. Der Titel ist eine Liedzeile aus "Halloween" von The Misfits. Bald habe ich tatsächlich das ganze Lied als Titel für das Halloween Special verwurstet. Jedenfalls ist das Special dieses Jahr in drei Abschnitte unterteilt: Filme für die Podcast-Folge, Sequels und neues Material. Die Podcast-Folge von "Movie Punx" ist noch nicht fertig, aber wenn sie das ist, wird sie natürlich auch verlinkt.
Filme für die Podcast-Folge:
Pumpkinhead (1988)
Ich wusste zwar von der Existenz des Films, kannte aber persönlich nur den Song "Pumpkin Head" von der zweiten Inkarnation der Misfits. Die erste Strophe hat meines Erachtens ganz gut den Film beschrieben.
In der Vorgeschichte, die im Jahr 1957 spielt, sehen wir wie ein Mann vor irgendjemanden flieht und bei einer Hütte die von einer Hilbilly-Familie bewohnt wird Schutz suchen will. Jedoch machen sie nicht auf, weil die Sache sie nichts angeht. Der Vater der Familie, Tom Harley, befiehlt seiner (namenlosen) Frau und seinem Sohn Ed sich zurückzuhalten. Kurze Zeit danach wird der Mann von einem Monster abgeschlachtet. In der Gegenwart des Jahres 1988: Ed Harley (Lance Henricksen) ist Witwer und alleinerziehender Vater. Er betreibt mitten im Nirgendwo einen kleinen Laden. Sein Sohn Billy spielt gerne draußen, meistens mit dem Hund Gypsy. Eine Gruppe Jugendlicher von weiter weg will sich amüsieren und fängt an mit ihren Motorrädern in der Gegend herumzufahren. Billy und Gypsy sind für eine kurze Zeit alleine, weil Ed was erledigen muss. Ein Unfall passiert, wobei Billy von einem Motorrad tödlich angefahren wird. Als Ed zurück kommt, ist er am Boden zerstört. Doch er entschließt sich, mithilfe einer weiteren Hillbilly-Familie jemanden aufzusuchen der Tote auferwecken kann. Tatsächlich besucht er schon bald eine Hexe, die ihn auch trotz seines angebotenen Goldes nicht helfen kann, da sie keine Toten auferwecken kann. Stattdessen bietet sie ihm Rache an. So erweckt sie mithilfe von Eds Blut und einer Leiche einen Dämon zum Leben, der den Xenomorphs aus dem Alien-Franchise ziemlich ähnlich sieht. Bis auf den kürbisähnlichen Kopf. Dieser ist auf die Gruppe Jugendlicher abgerichtet und fängt nun an einen nach dem anderen zu töten. Ed kriegt das hautnah mit, denn irgendwie besteht auch eine psychische Verbindung zwischen ihm und dem Dämon.
Ich habe mir das schon etwas blutiger und äh gruseliger vorgestellt. Was ich stattdessen bekommen habe, war ein Familie der langsam die Handlung aufbaut und in der zweiten Hälfte erst richtig zur Sache kommt, ohne alle spannenden Momente zu verspielen. Die Effekte sind großartig und auch die Art und Weise wie Pumpkinhead seine Opfer dezimiert ist ungewohnt. Größtenteils wirft er sie von irgendwo ab oder zerreißt sie. Ich kann schon nachvollziehen, dass das Ding hier irgendwie kultig ist. Es ist ein guter, Mystery-Slasher der zwar irgendwie Klischees bedient aber nicht vollends zum Stereotypen-Film wird. Ganz schön cool.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
Trick'r Treat (2007)
Das hier ist ein Film, der es leider nicht ins Kino geschafft hat und stattdessen erst zwei Jahre später auf DVD veröffentlicht wurde. Meines Erachtens hat er große Franchise-Energie. Also man hätte daraus mehrere unabhängige Sequels machen können, die alle verschiedenste Episoden erzählen.
Wir haben hier vier unterschiedliche Geschichten, die alle in derselben Halloween-Nacht stattfinden, an einem unbekannten Ort. Einer Kleinstadt. Zuallererst sehen wir ein Ehepaar, Emma (Leslie Bibb) und Henry (Tahmoh Penikett), die von einer Party in Verkleidung nach Hause kommen (ich glaube sie sollten Charaktere aus "Forbidden Zone" darstellen). Emma mag Halloween nicht besonders und ist drauf und dran alle Requisite abzumachen und die Kerzen in den Jack O'Lanterns auszublasen. Henry findet das alles andere als geil, begibt sich aber nach oben ins Schlafzimmer wo er auf sie wartet. Kurze Zeit später findet er ihren aufgespießten Kopf auf einer "Vogelscheuche". Daraufhin werden die drei weiteren Geschichten erzählt, die quasi parallel zueinander stattfinden. Da wäre der Schuldirektor Steven Wilkins (Dylan Baker), der einen Jungen vergiftet und seine Leiche im Garten vergräbt. Als drittes beobachten wir mehrere Schulkinder, die ihre Mitschülerin, die inselbegabte Rhonda (Samm Todd) zu einem gruseligen Ort mitnehmen. Vor dreißig Jahren soll sich dort ein fürchterliches Unglück abgespielt haben. Ein Busfahrer sollte mehrere psychisch auffällige Kinder mit dem Bus in den Abgrund gestürzt haben. In einer weiteren Storyline haben wir es vorerst mit einer typischen "Sie ist noch Jungfrau"-Sache zu tun. Laurie (Anna Paquin) ist mit ihrer Schwester und Freundinnen als Disney-Figuren verkleidet unterwegs zu einer Party. Unterwegs reißen die anderen Typen auf, die sie mitnehmen wollen. Nur Laurie hat es sehr schwer in der Situation sich zurecht zu finden und hat nun die Aufgabe für sich einen Typen zu finden. Zu blöd dass zum selben Zeitpunkt ein Vampir in der Stadt auftaucht und nach neuen Opfern sucht. In der letzten Story haben wir es mit einem alten Mann zu tun, der Halloween hasst und in der Nacht ungebetenen Besuch bekommt. Sam (Quinn Lord) ist die Randfigur des Films. Er ist eine Art Beobachter/Geist, den es sehr verärgert, wenn jemand die Halloween-Bräuche nicht respektiert.
Boah, ich hab jetzt echt um die Handlung herum geschlängelt, damit ich ja nichts verrate. Meines Erachtens eine sehr gut gelungene Umsetzung von ironischen und ziemlich makabren Episoden, die gekonnt miteinander verwoben sind. Ich dachte eigentlich, dass es vier unterschiedliche Minifilme sein werden, die eine gemeinsame Rahmenhandlung haben. Stattdessen bekam ich etwas ein wenig kompliziertes. Nämlich vier verschiedene Handlungen die parallel erzählt werden. Der Film switcht manchmal hin und her, jedoch ohne alles zu kompliziert zu machen. Klar, irgendwo hätte man die Wendungen auch erahnen können, aber größtenteils gelingen dem Film die Überraschungen. Effektetechnisch auch erste Sahne.
9/10 Pfandflaschen
Trailer:
Neues Material:
Galaxy of Terror (1981)
Wir befinden uns irgendwann in weit weit entfernter Zukunft. Wahrscheinlich nicht mal mehr auf dem Planeten Erde. Eine Gesellschaft bestehend aus Menschen wird von einem mysteriösen Wesen mit rot leuchtenden Kopf und ohne Gesicht namens Master angeführt. Ein Expeditionsschiff muss auf einem gruseligen Planeten eine Bruchlandung vollführen. Ein einziges Mitglied überlebt. Der Master empfängt das Notsignal und schickt eine weitere Crew zur Rettung des Raumschiffs. Die Mannschaft besteht aus mehreren Individuen, die miteinander befreundet sind und die verschiedene Funktionen erfüllt. Dieses Schiff muss zwar nicht bruchlanden, hat aber gewisse Schwierigkeiten. Als sie ankommen, dauert es nicht lange bis sie das ursprüngliche Schiff entdecken als auch den einzigen Überlebenden. Sie werden prompt von verschiedenen Monstren angegriffen, die sie einen nach dem anderen ausschalten. Die Kreaturen haben Ähnlichkeiten mit Skorpionen, Tentakeln und anderen Gruseligkeiten. Die Crew wird nicht nur physisch dezimiert, die Monster versuchen auch ihre Psyche anzugreifen.
Die Ähnlichkeit mit Ridley Scotts "Alien" ist offensichtlich. Der Bau der Raumschiffe, die Gestaltung der Umgebung als auch die Aliens erinnern definitiv an die Designs von Hansruedi Geiger. Es ist ein "Wir allein im Weltraum gegen das Monster"-Film, nur halt von Roger Corman und nicht von Ridley Scott. Dabei geben sich zwei Horrorfilmikonen die Ehre. Robert Englund (bekannt als Freddy Krueger) in der Rolle des Ranger als auch Sid Haig (bekannt als Captain Spaulding) in der Rolle des Quuhod sind zu sehen. Man hat zuerst den Eindruck, mit einem absoluten Trash-Schinken zu tun zu haben, doch der Film entpuppt sich relativ schnell als gekonnt inszeniert und alles andere als bloßer Abklatsch von "Alien". Sicher, man setzt auf Schockelemente, schafft es aber kreative Kills einzubauen und nicht nur primitive Action zu bieten. Plot Twist garantiert. Für Fans von "Alien" und "Event Horizon". Fun Fact: für die Special Effects war der damals noch junge James Cameron (mit)verantwortlich, der seine Erfahrungen dann später in die Dreharbeiten von "Aliens" reingebracht hat.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
Macabre (1980)
Debütwerk des italienischen Regisseurs Lamberto Bava. In den USA rausgebracht unter dem Namen "Frozen Terror". Ich habe mich aufgrund des Namens auf etwas komplett anderes eingestellt. Habe mir nämlich explizit "Frozen Terror" vorgenommen und dachte es wäre eine Art Zombie-Slasher der irgendwo in der Arktis spielt. Oder so.
Wir befinden uns in New Orleans. Jane Baker (Bernice Stegers) geht ihrem Ehemann fremd. Hierfür hat sie sich eine Wohnung in einem abgelegenem Haus eingerichtet. Das Haus gehört einer älteren Frau und ihrem blinden Sohn Robert. Eines Tages geschieht schreckliches. Janes Tochter Lucy (Veronica Zinny) ertränkt ihren kleinen Bruder in der Badewanne und stellt es als Unfall darf. Janes Noch-Ehemann ruft sie daraufhin an. Ihr Liebhaber Fred bietet ihr an, sie zum Ort des Geschehens zu fahren. Leider erleiden sie beide einen Unfall, bei welchem Fred auf brutalste Weise stirbt. Jane überlebt und muss ein Jahr lang in einer psychiatrischen Klinik behandelt werden. Ein Jahr später: Roberts Mutter ist verstorben und Jane hat sich von ihrem Mann getrennt. Nun zieht sie in ihre alte Zweitwohnung ein, die sich über dem Apartment von Robert befindet. Der neugierige Robert kann zwar nicht sehen, empfindet aber durchaus was für Jane. Man könnte sagen, er hätte sich verknallt. Es bricht ihm das Herz zu hören, dass Jane sich scheinbar immer noch mit Fred trifft und mit ihm Sex hat. Und das obwohl er tot ist.
Ich muss sagen, dass der Filme eine ganze Weile braucht um ordentlich an Fahrt aufzunehmen. Er langweilt mich sogar eine ganze Weile. Finde es schwierig, da irgendeine Art von Spannung wahr zu nehmen. Allerdings kriegt man es ab dem letzten Drittel hin, die Zuschauer irgendwie zu schockieren und den Film doch spannend zu gestalten. Zwar sind es Schockmomente, die einen doch sprachlos hinterlassen, allerdings nicht von der billigen Art. Im Gegensatz zu vielen modernen Horrorfilmen, die auf 10000234234e von Jumpscares setzen, dauert es hier einfach ewig lange bis wirklich was passiert. Und es lohnt sich wirklich, zu warten. Ehrlich jetzt.
7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
The Monster Squad (1987)
Irgenwann im Jahre 1887: Dr. Van Helsing schafft es nicht, mithilfe von einem Buch voll mit Zaubersprüchen und einen Amulett Dracula (Duncan Regehr) für immer aus der Welt zu schaffen. Hundert Jahre später: Sean (Andre Gower) und seine Freunde Horace (Brent Chalem), Eugene (Michael Faustino) und Patrick (Robby Kiger) rekrutieren den älteren Rudy (Ryan Lambert), der Horace zuvor auf dem Pausenhof verteidigt hat. Die Kids haben eine Crew gegründet, die gemeinsam begeistert ist von Horrorfilmen. Seans jüngere Schwester Phoebe (Ashley Bank) möchte unbedingt dazugehören, doch auf der Eingangstür zum Baumhaus steht "No girls". Der Zufall will es, dass direkt über der Stadt ein Flugzeug fliegt mit der "Leiche" von Dracula, die sich befreien kann und direkt runter zu einem Sumpf fliegt. Ein weiterer Zufall will es, dass Sean ein Buch geschenkt kriegt. Es ist das Tagebuch von Dr. Van Helsing, welches die Anleitung inne hat, wie man das geheimnisvolle
Amulett gegen Dracula benutzen kann. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe und es ist klar, dass Dracula selbst es sich zuerst schnappen will. Das Tagebuch ist leider auf Deutsch, also suchen die Crew den "Scary German Guy" (welcher eigentlich ein Shoah Überlebender ist), der es ihnen übersetzen kann. Dracula gründet aber auch eine eigene Crew. Zufälligerweise (lol) taucht ein Mann auf der behauptet ein Werwolf zu sein. Dazu entkommt auch noch eine ägyptische Mumie aus dem Museum. UND das Monster aus der schwarzen Lagune gräbt die "Leiche" von Frankensteins Monster aus dem Untiefen eines Sees aus. Jetzt heißt es: die Monster Squad gegen....die Monster Squad!!!11
Okay jetzt mal ganz ehrlich: Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Der Film ist ganz klar, absoluter Kult. Er vereint ALLES an 80er Jahre Jugend-Horror-Klischees. Eine Gruppe von Jungs vereint sich gegen einen gemeinsamen Feind. Es gibt zuckersüße Momente - Phoebe freundet sich mit dem Frankensteins Monster an, dass gar nicht so böhse ist. Gleichzeitig werden hier Leuten die Köpfe zerquetscht, Menschen im Auto verbrannt, ein kleines Kind wird "bitch"(!!!) genannt und irgendwie geht es einen Moment lang um Jungfräulichkeit. Die Protagonisten sind dabei 12 Jahre alt und man fragt sich welches Zielpublikum dieser Film überhaupt hat. Aber dann sehe ich diese Schlußszene mit unfassbar klischeehafter Abspannmusik, erinnere mich daran dass man versucht hat einen Werwolf zu sprengen und er sich wieder zusammen gesetzt hat und dann denke ich mir: Achja. Das war ein riesen Spaß. Es hat absolut kein Sinn ergeben, also noch weniger als diverse Horrorfilme eh schon. Aber meine Fresse war das lustig.
Trotzdem:
6,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
Slither (2006):
Auch wenn es vielleicht anders erscheinen mag und weil einige von euch wissen, dass ich diesen Reihenfolge und Komplettismus-Drang habe: Ich habe diese Filme nicht in dieser Reihenfolge gesehen, wie sie geschrieben stehen. Sprich, "Slither" ist der letzte Film gewesen, den ich für dieses Review gesehen habe.
"Slither" erzählt die Geschichte eine kleinen Stadt irgendwo in den Südstaaten der USA. Auf der Erde landet ein klitzekleiner Meteorit, zufälligerweise muss das in einem Wäldchen in Stadtnähe sein. Grant Grant (Michael Rooker), reicher Unternehmer und Ehemann der Lehrerin Starla Grant (Elizabeth Banks) ist frustriert darüber, dass seine Frau nicht mit ihm bumsen möchte. Also geht er raus "for a walk" und begegnet in einer Kneipe eine Frau, mit welcher er um die Häuser zieht. Sie landen im besagten Wald, wo sie ihm Avancen macht. Er lehnt allerdings ab, weil er nicht fremdgehen will. Sekunden später entdeckt Grant ein merkwürdiges, komisches Unding was auf dem Boden liegt. Es handelt sich um einen außerirdischen parasitären, bösartigen Organismus, das mit dem Meteoriten gekommen ist. Schnell befällt es seinen Körper, greift sein Gehirn an und verändert sein Wesen. Grant geht nach Hause und erscheint am nächsten Tag seiner Frau wie verändert. Sein Hunger nach Fleisch steigt und steigt.
Der Film ist offensichtlich eine Hommage an 80er Jahre Sci-Fi-Horror wie "Night of the Creeps" (in welchem in etwa dasselbe geschieht). Ich habe hier mal versucht, nicht zu viel zu spoilern, damit ihr auch mal Spaß an dem Film haben könnt. "Slither" schafft es gleichzeitig so unfassbar eklig und witzig und irgendwie auch gruselig zu sein. Zudem spielen hier mir bekannte Gesichter mit Nathan Dillion ("Firefly"), Jenna Fischer (Pam aus "The Office") und Michael Rooker (Guardians of the Galaxy uvm.) Regie führte James Gunn (Guardians of the Galaxy, The Belko Experiment etc.) Leider konnte der Film seine Produktionskosten nicht decken. Ich kann nachvollziehen, dass nicht jeder auf diese Art von Unterhaltung steht, es ist allerdings trotzdem schade. Jedenfalls, um hier noch mal auf die Kacke zu hauen: Großartiges, ekelhaftes, vollkommen absurdes und unfassbar witziges Sci-Fi-Horror-mit-Würmern-die-in-dein-Gehirn-eindringen-Kino!!!
8,75/10 Pfandflaschen Trailer:
Sequels:
Child's Play (2019)
Soooo. Könnt ihr euch an den letzten Chucky-Film erinnern? Nein? Ist auch völlig egal, denn das hier ist ein ReBoot des Chucky-Franchises, der scheinbar auch nur gedreht wurde um die Rechte zu behalten(?). Interessanterweise ist die Chucky-Serie, die danach rauskam keine Fortsetzung des ReBoots sondern eine Fortsetzung vom letzten Film "Cult of Chucky".
Wir befinden uns im Jahre 2019, dem Zeitalter des Smartphones. Der multinationale Konzern "Keslan" (klingt wie Tesla lel) bringt ein neues Spielzeug auf den Markt. Buddi ist eine sprechende Puppe die mit verschiedenen Geräten im Haushalt verbunden werden kann. Sie ist garantiert sicher und kann den Kindern im Alltag helfen. Das Wohl der Kinder liegt "Keslan" nämlich sehr am Herzen. Die KI ist sehr modern und lernt immer wieder neue Sachen dazu. Im Vietnam, wo die Puppen produziert werden, wird ein scheinbar "fauler" Mitarbeiter entlassen. Aus Rache schaltet er bei einer Buddi-Puppe alle Sicherheitsprotokolle aus. Karen Barclay (Aubrey Plaza) ist eine Verkäuferin aus Chicago. Zufälligerweise darf sie eine Warenrücknahme mit genau dieser Puppe tätigen. Ein Kunde ist nämlich über die Haarfarbe verärgert und sowieso wollte er eigentlich die blonde Puppe haben, die noch gar nicht auf dem Markt ist. Wegen eines "technischen Defekts" wird der "Buddi" zurück genommen. Anschließend bringt sie ihren Vorgesetzten dazu, ihr die Puppe zu geben. Ihr Hörgeräte tragender Sohn Andy (Gabriel Bateman) könnte sich nämlich drüber freuen. Zwar gibt er zu, dass die Puppe wohl eher was für kleine Kinder ist, aber er nimmt das Geschenk an und fängt an damit Spaß zu haben. Die Puppe wird irrtümlich "Chucky" (Mark Hamill) genannt und lernt Andy immer näher kennen. Doch, wie wir wissen ist etwas an der KI verändert worden. So entwickelt die Puppe ein auf Andy bezogenes obsessives Verhalten und möchte sein Freund sein. Für immer und ewig. Und alle anderen, die dabei im weg stehen, müssen weg.
Wow. Ich war anfangs etwas skeptisch, aber ich muss ja nicht immer Recht haben. Bekannterweise können ReBoots ordentlich ins Klo gehen ooooder allerdings ein Franchise erfolgreich neu beleben. Das hier ist die perfekte Umsetzung des Chucky-Stoffs in unserem Zeitalter. Anstelle eines Voodoo-Fluchs und diesem ganzen Ding mit dem Geist des Mörders etc. etc. hat man es sich einfach gemacht. Es ist einfach ein gottverdammter Roboter, der durchdreht. Herrgott, die Firma die ihn hergestellt hat, heißt "Keslan". Von ihr stammen auch selbst fahrende Autos (das hier ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, jaja). Die Gags sind flach, aber unfassbar lustig. Die "Kills" sind ekelerregend, aber kreativ. Größtenteils. Ich finde auch, dass das hier eine gelungene Umsetzung aller möglichen Millennial-Ängste und Angewohnheiten ist. Angst davor, allein gelassen zu werden wäre nur ein Beispiel. Jedenfalls: Dieser Film ist höllisch amüsant.
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
Hellraiser V: Inferno (2000)
Im bereits fünften Teil der Hellraiser-Reihe haben wir es mit einem korrupten, fremdgeherischen und Drogen gebrauchenden Polizisten namens Joseph Thorne (Craig Sheffer) zu tun. Er betrügt seine Frau mit Prostituierten und stiehlt Beweismittel. Nachdem ein ehemaliger Mitschüler umgebracht wurde, wird Thorne zum Tatort gerufen und findet dort einen abgetrennten Kinderfinger. Was er von dort mitnimmt ist, zufälligerweise die ominöse Puzzlebox, mit der man nicht rumspielen soll. Was er natürlich tut und somit ein Portal zur Hölle öffnet. Schon bald tauchen zwei Cenobiten-Frauen auf, die ihn irgendwie bezirzen oder zumindest so tun als ob. Es kommt zu einer Reihe von ähnlichen Mordfällen. Alle Spuren führen in die Body-Modification-Szene, jedem Opfer wurde ein Finger entfernt und es wurde jedes Mal mit einer Peitsche gearbeitet. Laut Informanten, kann es sein dass ein gewisser Typ dahinter steckt, der sich selbst "The Engineer" nennt. Josephs Leben wird auch umgekrempelt, der Mörder bewegt sich in sein persönliches Umfeld. Der Polizist selbst weiß irgendwann nicht mehr, was Realität und was Traum ist und glaubt er würde verrückt werden.
Die Special Effects sind großartig. Die wenigen Szenen mit den Cenobiten auch. Die Story an sich ist auch ziemlich cool. Allerdings könnte sie genauso gut ohne Pinhead und die anderen Cenobiten stattfinden. Ein korrupter Cop sucht einen Mörder und dreht dabei durch. Die Cenobiten sind eher sowas wie ein Beiwerk, dass zur Narration bzw. Untermauerung der Geschehnisse dient. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Drehbuch ein ursprünglich vollkommen anderes war und man es umgeschrieben hat, damit es zum Franchise passt. Gar nicht mal so schlechter Film, nur müsste der Hauptcharakter vllt. ein wenig mehrdimensionaler sein. Fühlte mich gut unterhalten, auch wenn der Anfang etwas holprig war. Trotzdem nicht der beste, niemals der beste Hellraiser-Film.
6/10 Pfandflaschen
Trailer:
Leprechaun III (1995)
Auch bekannt als "Leprechaun 3: In Vegas". Zu Beginn des Filmes haben wir die folgende Situation: Ein Typ ohne Arm und Bein (und ohne Auge) stürzt in das Pfandleihhaus des Inders Gupta (Marcelo Tupert). Er verkauft ihn eine steinerne Statue des Leprechaus (Warwick Davis), da er unbedingt Geld für Benzin braucht. Nicht ohne die Warnung, die Halskette nicht zu entfernen, die um den Hals der Statue liegt. Gupta ignoriert die Warnung, nimmt die Kette ab, und prompt "entsteinert" sich der Leprechaun. Zuerst findet Gupta den beiliegenden Topf voller Goldmünzen, wofür er mit einem Ohrenbiss (und einen Zehenbiss) vom Leprechaun bestraft wird. Der Kobold flieht daraufhin vom Tatort und verliert dabei eine Münze. Kurze Zeit später kehrt er zurück um Gupta zu töten. Im weiteren Verlauf des Films kreuzt sich der Weg des Pfandleihers mit dem des Studenten Scott (John Gatins) der vor kurzem die Magiergehilfin Tammy (Lee Armstrong) mit dem Auto zur Arbeit mitgenommen hat. Im Casino hat der junge Mann kein Glück, geht ins Pfandhaus, findet die Leiche als auch die Münze und wünscht sich spaßeshalber großes Glück im Glücksspiel. Schnell wird er ins Casino teleportiert und räumt ab. Da er die fehlende Münze nun besitzt, bringt es den Leprechaun auf seine Spur. Der Kobold will nicht nur sein Goldstück zurück sondern sich unfassbar menschenfeindlich verhalten und alle bestrafen die im Laufe der Story die Münze für ihre Wünsche benutzen.
Natürlich ging es nicht ohne den komischen Schuhfetisch des Leprechauns. Nicht ohne Unter-der-Gürtellinie-Humor. Explodierende Körperteile. Zersägte Menschen. Und abgebissene Zehen. "Leprechaun 3" ist wahrscheinlich noch dümmer als "Leprechaun 2". Während der zweite aber so stohdumm und unlustig war, dass er an den Kinokassen gescheitert ist, macht es dieser hier wieder wett. Man hat den Film einfach direkt auf Video veröffentlicht und so den Gorefaktor ein kleines Bisschen steigern können. Der Humor bleibt sicherlich vollkommen absurd und grunzdämlich, aber der Film macht auf eine merkwürdige Art und Weise mehr Spaß als der vorherige. Ich glaube, dass das daran liegt das man vorher noch versucht hat den Sequel zum ersten Film auf eine Art zu "connecten", nur dass es einfach nicht funktionieren wollte. Hier hat man einfach eine separate Geschichte. Es ist dann auch völlig egal, wieso das hier fortgesetzt wurde wo der Kobold am Ende doch tot ist (nein,echt). Der Film macht einfach Spaß.
7/10 Pfandflaschen
Trailer:
Tremors: Shrieker Island (2020)
Alles klar, wir sind inzwischen beim SIEBTEN Teil dieser großartigen Reihe angelangt und meines Erachtens ist es ein großartiger Abschluß. Nicht nur für das Franchise sondern auch für dieses Review.
Wir befinden uns auf einer Insel (duh). Genauer gesagt, einer von indigenen Anwohnern beheimateten Insel, die von einem reichen und berühmten Jager namens Bill (Richard Brake) genutzt wird um große "Hunting Parties" zu veranstalten für die Reichen und Schönen. Das Ziel der Jagd sind Graboiden, die allerdings genetisch verändert wurden, damit sie auf den Wänden von irgendwelchen Yuppies eine schöne Trophäe abgeben können. Dr. "Jas" Welker (Caroline Langrishe) befindet sich zusammen mit ihren Kollegen in unmittelbarer Nähe. Die Seismologin ist über unnatürliche seismische Vibrationen beunruhigt. Als sie herausfindet, dass Bill Graboiden gezüchtet hat um sie zu jagen, ist sie außer sich. Sie beauftragt ihren Kollegen Jimmy (Jon Heder) mit Hilfe der von ihrem Sohn Travis hinterlassenen Koordinaten den alten Graboiden-Jäger Burt Gummer (Michael Gross) zu finden. Tatsächlich schafft Jimmy das, allerdings ist Burt mittlerweile ein Einsiedler der von Fischerei lebt und einen langen Bart hat. Er möchte zuerst nicht, lässt sich aber relativ schnell überzeugen mitzukommen und wieder Graboiden abzuknallen. Auf der Insel befinden sich nämlich neben den Möchtegern-Jägern auch 800 unschuldige Menschen. Was Bill und seine Crew (noch) nicht wissen: Scheinbar haben sie bei der letzten Jagd einen Graboiden erwischt, das Vieh ist allem Anschein nach tot. Allerdings befindet es sich im natürlichen Stadium der Evolution. Was entsteht aus toten Graboiden? Genau, Shrieker. Die Viecher sind genetisch verändert und werden gefährlicher als je zuvor sein.
Ich rede nicht lange drum herum: Der Film hätte niemals auch nur einen goldenen Eimer gewohnt, ist aber trotzdem große Klasse. Es ist gewohntes, abgefahrenes Creature Feature. Mit viel Ballerei, zu großen menschlichen Ego und viel viel menschlichen Fehler. Und natürlich einer Art rächender Mutter Natur. Dies das. Das Budget ist hier definitiv höher als in den letzten paar Filmen. Zumindest sehen die Shrieker und die Graboiden wesentlich mehr bad ass aus. Es ist auch der erste Tremors-Film seit längerem bei dem mir die Charaktere auch gefallen. Klar, sie sind nicht besonders ausgereift aber die Rollen sind klarer verteilt. Sprich, die Menschen sind nicht bloß Graboidenfutter. Anyway: Verdammt guter Abschluß. Hoffe es bleibt dabei und man zieht es nicht endlos in die Länge.
DEAFHEAVEN + SLOW CRUSH am 02.10.2022 in Junkyard, Dortmund
Was für ein großartiges Spektakel, auf das ich mich schon seit zwei Monaten gefreut habe.
Pünktlich angekommen, ohne irgendwas zu verpassen. Slow Crush habe ich mir im Vorfeld absolut kein einziges Mal angehört. War deshalb besonders überrascht als sie auf die Bühne kamen und dieses absolut riesige Ding von einem Auftritt hingelegt haben. Die Band kommt aus Belgien und macht faszinierenden shoegaze-esken Post-Metal-Irgendwas oder so in dir Richtung. Die Musik war an sich nicht "schwer", hatte aber den ganzen Raum eingenommen und höchstwahrscheinlich war auch die Lichtshow dafür verantwortlich dass diese Band so groß gewirkt hat. Slow Crush bieten einen wunderbaren, ruhigen jedoch großen, sich ausbreitenden unendlichen Soundteppich, der einen da stehen und träumen lässt. Wirklich grandios und schlicht wunderschön.
Deafheaven habe ich mir vor paar Jahren im Vorprogramm von Touché Amoré in Köln gesehen. Damals war es schon verdammt gut, nur diesmal war die Atmosphäre wesentlich.. privater weil der Saal vom Junkyard auch kleiner ist. Es war auch mehr neues Material im Repertoir, welches ich gar nicht kannte. Es war sehr post-punkig und irgendwie war der cleane Gesang anders abgemischt als die Growls sodass ich davon kaum was gehört hab. Nichtsdestotrotz war der Auftritt bis dahin sehr tight. Sänger George Clarke liebt es sich auf der Bühne zu bewegen, und so auf Konventionen von Metal zu scheißen. Er bewegt sich wie ein extrovertierter Ian Curtis. Später als sie etwas ältere Songs gespielt haben, also weg vom Post-Rock/Post-Punk und hin zu Black Metal/Shoegaze hat sich das Publikum auch wesentlich mehr bewegt. Ich habe mich das erste Mal seit Ewigkeiten auf einem Konzert "bewegt". Also soweit es mein Körper auch zulässt. Ähnlich wie bei der Vorband bot man hier ebenfalls einen Soundteppich, nur diesmal war er wesentlich schwerer und gleichzeitig so melodisch. Es ist ein komisches Gefühl, jedoch ein irgendwie vertrautes, diese ganzen Klänge aus dem Black Metal nun einfach in einer anderen Tonlage zu hören.
Wie auch immer, ich fühlte mich gut aufgehoben und es war wirklich unfassbar gut. Besser als beim letzten Mal sogar.
INTEGRITY + EYES OF A DREAMER am 11.10.2022 in Junkyard, Dortmund
Nach einer zehnminütigen Verspätung des Zuges, der vollgeballert war mit BVB-Fans und anschließendem Nicht-Eintritt in die U-Bahn (auch aufgrund vom Fußballspiel) und einem 25-minütigen Fußmarsch zum Junkyard sind wir endlich angekommen. Viel zu früh. Ich habe mich gefragt, was los ist. Unfassbar wenig Leute. Schade eigentlich, denn Integrity hätten definitiv mehr Publikum verdient. Allerdings war es ein Dienstag und der Großteil des Publikums sah nicht aus nach "Ich habe Ferien" sondern eher nach "Ich habe Kinder, die haben Ferien".
Den Anfang machte "Eyes of a dreamer". Ich habe nicht nachgeguckt, worum es sich dabei handelt und war dementsprechend überrascht als ich aus dem Außenbereich eher mechanische Blastbeats gehört habe. Als wir reingegangen sind habe ich gemerkt, dass es sich um einen Crust Punk Skrillex oder Dubstep Ghostemane handelt. Ein einziger Typ mit Mikrofon und einem Soundbrett mit allerlei verschiedenen Sounds und Samples. Schreien konnte er, singen nicht so wirklich. Dafür hat er New Order gesamplet und sah aus als hätte er unfassbar viel Spaß dabei. Beendet wurde sein sehr kurzes Set mit "INTEGRITY IS UP NEEEEEXT!".
Integrity sind zwar eine Band mit großen Namen, allerdings trotzdem ziemlicher Underground. Trotzdem hätte ich mehr Leute erwartet. Wie auch immer, sei's drum. Sänger Dwid Helion geht vollkommen auf in seiner Kunst. Er rudert mit den Armen und genießt die Gitarrenklänge. Das Set ist ziemlich kurz. Ich glaube insgesamt an die 45 Minuten. Mir ist nicht die gesamte Discography der Band bekannt, allerdings spielten sie auf jeden Fall Songs aus dem von mir favorisierten Album "For Those Who Fear Tomorrow". Am Ende wurden alle Bandmitglieder vorgestellt (ich habe kein Wort verstanden), danach von der Bühne gegangen, nur um 1 Minute später zurückzukehren und "Hybrid Moments" von Misfits zu spielen. Insgesamt ein starker, energiegeladener Auftritt - wenn auch sehr kurz, wie gesagt. Allerdings ist es vielleicht gar nicht mal schlecht, wenn es zwar kurz ist aber nicht ermüdend.
Habe mir dieses Album vor Ewigkeiten, als ich die Welt von Misfits und Glenn Danzig angefangen habe für mich zu entdeckt in dem Würzburger Plattenladen H20 gekauft. Aber erst später habe ich das so richtig zu schätzen gelernt. Und irgendwann habe ich mir auch die Alben "Initium", als auch die "Unholy Passion" EP geholt. Darüber könnt ihr hier lesen.
"Final Descent" ist weniger ein vollwertiges Album, wenn dann eher eine Compilation. Die ersten fünf Songs waren vorher nicht veröffentlicht worden. Tracks 6-11 erschienen bereits auf "Initium", als auch auf "Unholy Passion", wurden hier aber geremixt und overdubbed. Das Ganze erschien dann 1990, zwei Jahre nachdem sich die Band längst offiziell in Danzig umbenannt hat.
Die Compilation ist leider ziemlich kurz, hat es aber meiner Meinung nach in sich. Es beginnt mit einem Keyboard-Intro namens "Night Chill" nur um dann voll mit "Descent" durchzubrechen. Nicht ganz Metal, nicht ganz Death Rock, kein Punk. Irgendwas dazwischen. Aber auf jeden Fall nicht der Sound, den Danzig 1988 dann gespielt haben. Apropos Danzig: "Twist of Cain" und "Posession" sind eigentlich Danzig-Songs, die hier in ihrer ursprünglichen Form vorgestellt werden. Eines meiner Lieblingssongs hierauf ist "I am Misery", dass wie eine Horror-Parodie von "Bad To The Bone" wirkt. Während "Trouble" keine Parodie sondern ein Cover von Elvis Presley ist. Dieses Elvis-Coveralbum von Danzig war also nicht das erste Mal, dass er den King gecovert hat. Darüber hinaus gibt es sogar zwei Versionen von "Lords of the left hand". Ich bevorzuge fast schon die schnellere, weil sie etwas dreckiges, rauhes an sich hat.
Für "nur" eine Compilation, die im Prinzip einfach nur eine Lücke in einer Discography füllt, ist es schon ein ziemlich geiles Album. Hab es bestimmt schon 10.000 Mal auf derm Weg zur Arbeit gehört. Achja, das "November Coming Fire"-Album wird hier auch noch irgendwann bald besprochen. Keine Sorge.
Anspieltipps: Descent, All Hell, Twist Of Cain, I Am Misery
Die fünfte Ausgabe von "Bart Simpson's Treehouse of Horror" erschien auf Deutsch in "Bart Simpsons Horror Show"#4. Das hat mich immer wahnsinnig gemacht, dass in Deutschland immer andere Ausgaben in den Simpsons-Heften drin waren als angegeben. Naja, egal. Jedenfalls ist das hier die erste mit verschiedenen Autoren und Zeichnern, die vom ursprünglichen Simpsons-Stil abweichen.
"Dark Lisa", geschrieben von Jill Thompson und gezeichnet von Oscar Gonzalez Loyo: Die Story parodiert gleichzeitig "Carrie" von Stephen King als auch die "Phoenix" bzw. "Dark Phoenix"-Saga von Chris Claremonts X-Men. Lisa möchte in der Schulkantine vegetarisches Chili haben. Da die Küchenhilfe aber zu unfähig dafür ist, kriegt sie eins mit dem dreiäugien Fisch. Für ihre Reaktion als auch für die Idee alle anderen am vegetarischen Essen teilhaben zu lassen, wird sie von anderen Kindern gemobbt. Der ganze Tag geht so und sogar Bart wird wegen seiner Schwester mitgemobbt. Davon hat er irgendwann genug und lässt über sie Chili in der Dusche regnen. Was Lisa nicht weiß: der dreiköpfige Fisch war natürlich radioaktiv verseucht und lässt in ihre Kräfte entstehen ähnlich der von Jean Gray in der X-Men-Reihe bzw. Carrei bei Stephen King. Super interessante Story: Die Kinder hier sind wesentlich grausamer als man es sonst von Simpsons Bullys so kennt. Diesmal wird aufm Klo geraucht und andere Schüler ins Klo gespült. Jill Thompson hat es geschafft zwei unterschiedliche Franchise miteinander zu kombinieren und gekonnt verschiedenen Szenen aus "Carrie" zu parodieren. Aus Carries manipulativer, christlicher Mutter wird Ned Flanders, der Lisa kurzzeitig in Obhut nehmen muss. Das nur als Beispiel. Wirklich absolut großartig.
Sergio Aragonés der für seine detaillierten, größtenteils wortlosen Comics fürs MAD Magazine berühmt ist präsentiert hier eine selbst erdachte (der Text stammt von Scott Shaw!) und gezeichnete Story über einen aztekischen Gott. Genauer gesagt "Der Tag des Xt'tapalataketel". Das ist dieser riesige, steinerne Kopf der in Simpsons' Keller steht. Dieses Jahr zu Halloween kommen mexikanische Gottesangebeter und bringen dem Kopf tatsächlich Opfergaben. Größtenteils handelt es sich frisches Essen wie Früchte, Gemüse und Fleisch. Homer, der während Kinder und Marge Süßigkeiten sammeln sind, zuhause alleine ist riecht das ganze Essen natürlich sofort und kann sich nicht zurückhalten. Die ganzen Opfergaben werden von ihm aufgegessen, was die Toten buchstäblich aus ihren Gräbern erweckt. Aragonés Stil ist erstmal etwas ungewöhnlich, aber im Grunde doch zu dem der Simpsons passend. Die vielen Details sind das was diese Story ausmacht als auch die kurzen Dialoge und die absurden Situationen. Wieder mal ins Schwarze getroffen.
Die letzte Geschichte heißt "Apu auf Rigel 7" und wurde von Doug TenNapel geschrieben und gezeichnet. Der Autor ist seinerseits für "Earthworm Jim" und diverse andere Sachen verantwortlich gewesen. Die Story sieht aus wie mit Aquarellfarben gemalt bzw. Microsoft Paint und erzählt von einem Geschäft zwischen Mr. Burns und irgendwelchen russischen Oligarchen. Er hat sie um Milliarden von Rubel abgezockt und sie haben ihm einen "geheimen Teleporter" gegeben. Dummerweise handelt es sich nicht um einen Teleporter sondern um einen Hot Dog Dreher. Logischerweise hat Apu im Kwik-E-Mart keinen Hot Dog Dreher bekommen sondern einen Teleporter. Wie der Zufall so will wird der Verkäufer auf den Planeten Rigel 7 teleportiert und erschlägt bei seiner Ankunft Kodos, die Schwester des Alien Kang. Nach anfänglichen Misstrauen freundet sie sich miteinander an und ziehen in den Kampf gegen den Diktator des Planeten. Im Gegenzug verspricht Kang Apu, ihn wieder nach Hause zu bringen. Ich wiederhole mich, aber: Groß-ar-tig. Absolut witzig und ungewohnt gezeichnet. Genau so wollte ich das haben.
Endlich ist der Comic bei der Qualität angekommen, die ich erwartet habe. Schräg, makaber und gleichzeitig so so so witzig und verdammt gut in Szene gesetzt. Ja, danke.
Okay, ich habe extra nicht nachgeguckt, wie die genaue Hintergrundgeschichte des Comics lautet. Es gibt nämlich keine Nacherzählung der vorherigen Ausgabe zu Beginn dieser. Man wird quasi ins kalte Wasser geworfen. Was ich eigentlich schade finde, weil mit einer kurzen Einführung kann man wenigstens irgendwie den Leser einstimmen. Aber naja, egal.
Wir befinden uns Abends in irgendeiner Kleinstadt bzw. Dorf. Die Straßen sind übersät mit verstümmelten Toten. Eine Gruppe von bewaffneten Männern, die Teil einer größeren Gruppe sind, ist grade dabei eine Frau anzugreifen. Diese beherbergt einen uralten Gott in sich, der höllische Superkräfte hat. Sie wendet sich an die Männer und zeigt sich enttäuscht darüber, dass sie sich gegen sie, einen Gott, gewendet haben. Eine weitere Frau, die ebenfalls Teil der Gruppe ist, kämpft gegen sie. Wir erfahren, dass sie unter ihren Gummihandschuhen gefährlichen Klauen verbirgt die einen das Gesicht verätzen. Eine andere Frau trifft im Wald auf eine abgefahren wirkende Gestalt, eine Art laufendes Maul auf zwei Beinen und mehr als zwei Augen. Scheinbar hat sie irgendeinen Nerv getroffen, denn das Monstrum fällt komplett auseinander. Die Angreiferin mit den Klauen kann umgebracht werden, ihre Angreiferin stirbt allerdings aufgrund der ätzenden Verletzung im Gesicht.
Was für ein merkwürdiger Comic. Ich mein, es sieht absolut cool aus. Das Design ist finster, irgendwie Lovecraftig. Es macht den Anschein als würde eine Art Task Force gegen ein Monstrum kämpfen und erleidet dabei Verluste. So reim ich mir zumindest den Inhalt zusammen, weil ich keine Hintergrundinformationen habe und alles nur vermuten kann. Jedenfalls: Geiler Comic, aber ich steige leider so gut wie gar nicht dahinter. Das heißt: Ich muss die erste Ausgabe lesen.
7/10 Pfandlfaschen
Made by: Cullen Bunn, Jonas Scharf
Erhältlich bei BOOM! Studios
Chicken Devils#1
Der einzige Comic, der nicht so wirklich zum Shocktober passt, weil kein Horror, kein Sci-Fi sondern schlicht und einfach guter Action mit Comedy gewürzt.
Die erste Ausgabe von "Chicken Devils" ist eine Fortführung einer bereits abgeschlossenen Mini-Serie namens "Chicken Devil". Darin ging es um einen Mann namens Mitchell, der einen Fast Food Laden namens "Mitch's Hot Chicken" betreibt. In der bereits erwähnten Serie kam es zu einem verheerenden Zwischenfall. Mitch wurde in einen Konflikt zwischen der russischen Mafia und einer albanischen Bikergang namens "The Irate Basturds" verwickelt. Er brachte eigenhändig 14 Menschen um. Zu Beginn der Ausgabe redet er mit Polizisten und erzählt wie alles genau passiert ist. Natürlich handelte er in Notwehr, doch seine Familie war dabei in Gefahr. Und überhaupt sah es so aus als würde er sie selbst mit der Waffef bedrohen. Darum ist die Stimmung im Haus auf der Kippe. Allerdings glaubt Mitchells Ehefrau ihm nicht, als er ihr die ganze Wahrheit erzählt. Erst als er vor der eigenen Haustür ein Mitglied der albanischen Bikergang tötet, fängt sie an ihm zu glauben. Witzigerweise wird er dabei von Polizisten beobachtet, die nicht eingreifen. Sie beschließen mit ihm ihm zusammenzuarbeiten und eine Art Vigilanten-Gang zu gründen.
Zunächst kam mir alles sehr weird vor. Was sollen diese russische Gang und diese albanischen Biker? Doch dann habe ich realisiert, dass es im Prinzip ein "ein durchschnittlicher Mann gegen böse Typen"-Comic ist. So wie der Film "Nobody" mit Bob Odenkirk. Soweit ich das nachvollziehen kann gestaltet sich auch Mitchells Familie wie die von Odenkirks Character. Allerdings war da nichts mit Polizei. Darum ist dieses Fastfood-Element so merwürdig und wirkt einfach absolut out of place. Die Zeichnungen sind cool und vieles in der Story ist mit Off-Kommentaren versehen, sodass man den Eindruck kriegt Mitch würde alles selbst kommentieren. Das Verhalten der beiden Elternteile gegenüber ihren beiden Kindern entspricht auch allen möglichen Stereotypen. Meines Erachtens ein gut gelungener Action Comedy, auch wenn hier in der ersten Ausgabe noch nicht so viel Action zu sehen ist.
8/10 Pfandflaschen
Made by: Brian Buccelato, Mattia Monaco
Erhältlich bei Aftershock Comics
Chilling Adventures of Salem#1
Könnt ihr euch n "Chilling Adventures of Sabrina" erinnern? Den Comic, der die Vorlage für die Netflix-Serie geboten hat? Und natürlich könnt ihr euch an Sabrinas Onkel Salem erinnern, der in der 90er Jahre Sitcom mit Melissa Joan Hart immer irgendwelche Witzchen gerissen hat. Den Magier der seit Ewigkeiten verflucht ist und als Katze leben muss. Genau um ihn geht es jetzt.
Salem streunert die Straße entlang und versucht seinen Instinkten nachzugehen. Er jagt eine Ratte, doch dann wird ein anderer Instinkt in ihm geweckt: die Neugier. Da er selbst Magier ist, erkennt er aus weiter Ferne sofort einen anderen Magier. Ein merkwüdiger Typ guckt sich genau die Poster an, die vermisste Haustiere abbilden und reißt sie ab. Es dauert nicht lange, da wird Salem von einer ganzen Horde an Haustieren (Hunde, Kaninchen, Frösche, Vögel) angegriffen, die allesamt rote leuchtende Augen haben. Kurze Zeit später findet er sich in einem Käfig in einem Keller wieder. Der besagte Magier hat ein merkwürdiges Hobby. Entweder kidnappt er Haustiere oder er sammelt diejenigen auf, die entlaufen sind und sperrt sie in seinem Keller ein. Dann führt er einen Ritual durch. Er ruft den
Dämon Abaddon und andere Dämonen, sodass sie in den Körpern der Tiere platz nehmen und ihm dienen. Salem versucht, die Haustiere/Dämonen gegen ihren "Besitzer" aufzubringen, doch leider erfolglos. Erst als der Magier versucht das Ritual an Salem auszuführen, scheitert alles. Der Körper der Katze ist nämlich bereits von einer armen Seele "besetzt". Der Dämon findet das Ganze mehr als unverschämt und es kommt zu einer äußerst bedrohlichen Situation.
Das hier ist ein One-Shot, sprich ihr könnt den Comic ohne jegliche Vorkenntnisse lesen und danach entscheiden ob ihr dem ganzen Universum überhaupt eine Chance geben wollt oder nicht. Geschichte aus der Perspektive von Tieren finde ich großartig, insbesondere wenn diese sprechen können. Das Setting ist nicht unbedingt gruselig sondern "mysteriös". Der Magier erinnert mich an Peter Cushing und vllt. auch an Vincent Price. Die Farben wirken schön vergilbt, als würde der Comic aus irgendeiner Mottenkiste stammen. Kurzweilige, jedoch actiongeladene und schlicht coole Story!
Ach du Scheiße, es ist schon drei Jahre her. Oder sogar mehr. Jedenfalls viel zu lange her, dass ich diese Büchse der Pandora geöffnet habe. Vorhaben ist, irgendwann alles filmische/serienmäßige über Scooby Doo abzudecken. Hat ja auch irgendwie was mit Mystery zu tun. Und passt zu Halloween und auch zum Shocktober. Also, auf gehts.
Im ersten beschäftigte ich mich noch mit den Original-Serien die allesamt auf CBS liefen. Nun sind die Serien die auf ABC ausgestrahlt wurden, dran. Achja und hier ist der erste Teil.
4. Laff-A-Lympics, S03E3: "South America and Transylvania" (1978)
Okay, es ist etwas Off-Topic. "Laff-A-Lympics" war eine kurzlebige Serie die ein Teil des Scooby-Doo-Universums bzw. des Hannah-Barbera-Zeichentrick-Universums gewesen ist. Die Protagonisten waren einfach mal gefühlt alle Charaktere, die in verschiedenen Hannah-Barbera-Zeichentrick-Serien zu sehen waren. Die "Laff-A-Lympics" waren eine Art Persiflage auf die Olympiade in welcher drei verschiedene Teams gegeneinander angetreten sind. Die Serie lief im Cartoonblock mit "The Scooby-Doo Show", hatte aber außer gelegentlichen Auftritten von Scooby-Doo und seinen Freunden nicht wirklich was mit den Inhalten der "Muttersendung" zu tun.
Die Teams hießen: "The Scooby Doobies" (bestehend aus Scooby, Shaggy, Scoobys Cousin Scooby-Dum, Hong Kong Phooey, Captain Caveman und anderen), "The Yogi Yahooeys" (Yogi Bear, Booboo, Huckleberry Hound usw.) als auch den "Really Rottens" (eher "böse" Charaktere wie Dastardly Dalton, Mr. und Mrs. Creeply usw. usf.) Die letztgenannten haben natürlich größtenteils verloren. Die Teams zogen um die Erde und haben in verschiedenen Ländern bei unterschiedlichen Marathons mitbemacht. In dieser Folge, die ich extra für den Shocktober ausgesucht habe ging es nach Südamerika und Transylvanien.
Im ersten Teil der Folge gab es einen Wettbewerb in Stiere fangen (mit dem Lasso) als auch eine Wettrennen mit Kayaks der bei einem Wasserfall endete. Das war in Südamerika. In Transylvanien folgte eine Schnitzeljagd bei welcher die Objekte der Begierde unter anderem ein Autogramm vom Frankensteins Monster waren.
Wenn ich ehrlich bin, ist es eigentlich eine ziemlich kreative Idee. Verschiedene Cartoon Charaktere gegeneinander antreten lassen. Dabei entstehen irgendwelche lustige Situationen. Und alles wird in einer fiktiven Meta Fernsehsendung präsentiert. Das Ding ist, ich finde das nicht besonders lustig oder interessant. Tatsächlich taucht Scooby auch nur ganz kurz am Rande auf und die Episode in Transylvanien ist leider nicht besonders transylvanig. Genauer gesagt finde ich dass es schon eine Frechheit ist das Flugzeug so hässlich zu gestalten. Aber gut, damals lebte man hinterm Eisernen Vorhang und hätte nicht vermutet dass Rumänien kein gruseliges Vampir-Land ist. Naja. Geht so.
3/10 Pfandflaschen
Intro:
5. "Scooby Doo and Scrappy Doo" (1979), S01E02: "The Night Ghoul Of Wonderworld" (1979)
In der zweiten Folge der ersten "Scooby Doo and Scrappy Doo" Serie, die ich alleine wegen des Namens ausgesucht habe, reist die Mystery Inc. zu einem Vergnügungspark. Dieser funktioniert ganz so wie im Film bzw. Serie "Westworld". Es gibt verschiedene "Welten", in welchen Roboter Menschen Gesellschaft leisten und helfen ihre Wünsche zu erfüllen. So gibt es eine "London Welt", in welcher man gemeinsam mit einem Sherlock Holmes Roboter Fälle lösen kann. Das ist Velmas größter Traum und sie freut sich schon enorm drauf. Kaum angekommen treffen sie auf den Sherlock Holmes Roboter, der ihnen einen (fiktiven) Fall erklärt. Die Kronjuwelen der Königsfamilie wurden gestohlen und Sherlock vermutet einen internationalen Schmuggler Ring dahinter, dessen Kopf ein echtes Monster ist. Der sogenannte Nigh Ghoul of London, heißt es. Er führt die Gruppe zum Tatort, bis auf Shaggy und Scooby, die alles draußen untersuchen sollen. Sie entdecken den Night Ghoul tatsächlich, der allerdings von einen der Wachen gefangen wird. Doch später bemerken sie dass eine Wache gefangen gehalten wird und der Night Ghoul sich als Wache verkleidet hat. Auf der Flucht vor ihm fällt der Roboter ins Wasser. Daraufhin wird die Gang die ganze Zeit von einem beschädigten Night Ghoul Roboter gejagt, der versucht sie zu verschrecken. Doch ob das wirklich eine Maschine ist, das wasge ich zu bezweifeln.
Es ist die erste Serie mit Scrappy Doo als einer der Hauptcharaktere. Der kleine Doggenwelpe ist Scooby Doos Neffe. Die einen haben ihn fürchterlich gehasst und empfanden seine Präsenz als unnötig und nervig. Ich glaube, dass die anderen sich ab dem Moment einfach von der Serie abgewendet haben. Jedenfalls finde ich ihn gar nicht so schlimm, aber auch nicht besonders lustig. Es ist halt ein Marketingmove um eine Serie am laufen zu halten. Man streut neue Charaktere ein um das Interesse des Publikums und vielleicht auch eine neue Zielgruppe zu erreichen. Die Geschichte an sich ist tatsächlich gar nicht mal so simpel. Klar, man bedient sich der Elemente von "Westworld". Alleine die Sache mit dem beschädigten Roboter, der scheinbar einen Feldzug gegen die Menschen durchzieht... Doch es wäre nicht eine Scooby Doo Serie, wenn keine Menschen dahinter stecken würden. Man fragt sich dann auch die ganze Zeit was denn das Ziel des Ghouls ist. Natürlich, die Menschen zu verjagen. Doch alles deutet irgendwie auf nichts hin. Man hat Angst vor ihm, man läuft von ihm weg aber irgendwie realisiert man erst später, was er überhaupt will. Tatsächlich alles andere als eine schlechte Folge. Ziemlich slapstick-mäßig und unterhaltsam.
7,5/10 Pfandflaschen
Intro:
6. "Scooby Doo and Scrappy Doo" (1980), S01E01: A Close Encounter With a Strange Kind - A Fit Night Out for Bats - The Chinese Food Factory
Also eigentlich ist das hier dieselbe Serie. Ich mein, es ist derselbe Vorspann wie beim Vorgänger auch. Allerdings wurde sie umstrukturiert. Anstelle der ganzen Gang kriegen wir "nur" Scooby, Scrappy und Shaggy zu sehen. Und anstelle von einer ganzen Folgen kriegen wir drei kurze Episode a 7 Minuten, reingequetscht in eine 21-Minütige Folge.
Die ersten drei Mini-Episoden passen, selbstverständlich wie die Faust aufs Auge zu Halloween. Allerdings ist der Comedy-Faktor noch mal erhöht worden, weil die komischsten Charaktere der Mystery Inc. nun im Mittelpunkt stehen. In "A Close Encounter With a Strange Kind" übernachten die zwei Hunde und der Slacker-Typ im Wald und essen Marshmallows am Lagerfeuer. Als sie in ihren Schlafsäcken einschlafen tauchen plötzlich zwei Aliens auf und entführen Shaggy, während er schläft. Scrappy und Scooby bemerken es recht schnell und folgen den Außerirdischen in ihr Raumschiff. Was darauf folgt ist eine absolut bescheuerte Hin- und Herrennerei. Ganz im Sinne der alten Scooby-Doo-Folgen. Dabei werden die Gesetze der Gravitation ad Absurdum geführt. Scooby und Scrappy landen ganz kurz im Weltraum, merken schnell dass sie viel zu weit weg sind und RENNEN ganz schnell wieder zurück zum Schiff. "Fit Night Out for Bats" handelt von einem Vorfall bei welchen das Trio einen platten Reifen hatte. Ganz in der Nähe eines vampiresk anmutenden Anwesens. Nachdem sie reingeplatzt sind um um Hilfe zu bitten, treffen sie auf einen Vampir namens Sylvester, der nach und nach ihnen klar macht dass sie sein Abendessen sind. Selbstverständlich jagt er ihnen eine Weile hinterher. Zum Glück kochen Shaggy und Scooby in seiner Küche Donuts, die am Ende so groß werden wie Autoreifen. Das Pannenproblem ist somit auch gelöst. Die letzte Episode, und die meines Erachtens uninteressanteste "The Chinese Food Factory" erzählt wie die drei sich einen Security-Job bei einem Asia-Essen-Hersteller besorgt haben. Und dann eine Art Geist getroffen haben, der natürlich auch nur jemand in Verkleidung war.
Ich muss sagen, ich hatte meinen Spaß. Die Folgen sind im Grunde genommen reduziert auf den Humor und haben einfach kaum Mystery-Inhalte, trotz Mystery-Inhalten. Also, es kommen zwar Aliens, Vampire und Geister vor - aber der Fokus der Serie liegt am lustigen hin und her Rennen und Slapstick. Es ist amüsant, lustig, unterhaltsam. Aber ich glaube, eine ganze Serie würde ich nicht aushalten.
Es ist nicht das erste Mal, dass Mortiis hier zu Gast ist. Vor vier Jahren habe ich sein 2016er Werk "The Great Deceiver" reviewt, allerdings beinhaltete dieses Album einen wesentlich aggressiveren Sound als das 17 Jahre zuvor erschienene "The Smell of Rain". Mittlerweile ist "Mortiis" offiziell eine ganze Band.
Damals bestand das Projekt "offiziell" aus dem ehemaligen Emperor-Bassisten Havard Ellefsen. Unterstützt wurde er natürlich durch eine größere Gruppen von Musikern, die Gitarre, Bass und Schlagzeug gespielt haben. Er selbst hat sich den Synthesizern angenommmen während Sarah Jezebel Deva, die unter anderem aus Cradle of Filth bekannt ist den Sopran Gesang übernommen hat.
Es ist außerdem das erste Album auf welchem Ellefsen selbst den Leadgesang übernommen hat. Auf dem zuvor erschienen "The Stargate" (dessen Albumcover es auch schon zum Meme geschafft hat) war die bereits erwähnte Sarah Jezebel Deva die Leadsängerin während die Musik sich irgendwo zwischen Dark Ambient und Dungeoun Synth bewegt hat. Die Alben davor kamen meines Wissens größtenteils ohne Gesang aus. Man kann die Karriere von Mortiis also grob in drei Abschnitte unterteilen. Den eher aggressiven Industrial Rock von heute, Dark Ambient/Dungeon Synth vom Anfang und nun das hier. Aber was ist das denn überhaupt? Schwer zu sagen. Ellefsen selbst behauptet, dass "The Smell of Rain" so Goth geworden ist, ohne dass das überhaupt die Absicht gewesen ist.
Die Musik ist gleichzeitig tanzbar und mysteriös. Ellefsens Gesang ebenso mysteriös als auch wehleidig. Klingt so als würde er bestimmte Unzulänglichkeiten verdecken wollen. Was er, wie sich später herausstellt so gar nicht machen muss. Er ist ein Klasse Sänger. "Monolith" ist neben "Parasite God" mein Lieblingssong hierauf. Er erzeugt eine "Woe is Me"-Atmosphäre, die untermauert ist mit Gitarren und einem Dungeon Synth Intro. Ich würde "The Smell of Rain" als eine Mischung aber kein Mischmasch bezeichnen. Es ist ein Experiment, dass verschiedenste Einflüsse aufzeigt. Goth Rock, Darkwave, Synthpop. Und immer wieder scheint der Dungeon Synth Sound hindurch. Es ist also wie eine Art Mittelalter Techno mit Gitarren, gesungen von einem Typen im Goblin-Kostüm. Großartig.
Anspieltipps: Parasite God, Monolith, Smell The Witch
Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Comic Book Review" und damit zu einem weiteren Mal "Treehouse of Horror". In der deutschsprachigen #3 ist sowohl eine Story aus #3 und #4 drin, sodass ich beim Lesen switchen musste.
In dieser Ausgabe geht es zuerst sehr weihnachtlich zu. Die Simpsons sind kurz davor Weihnachten zu feiern und diskutieren darüber was für einen Baum sie besorgen wollen. Lisa überzeugt alle, einen nachhaltigen Baum zu holen, den man gießen muss und an dem man das ganze Jahr über Freude hat. Nachdem sie tatsächlich einen gefunden haben und grade dabei sind ihn mit dem Auto nach Hause zu transportieren, hören sie vom Dach "aua!"-Geräusche als sie mit dem Dach eine Brücke rammen. Eine Nacht später stellt es sich heraus, dass der Baum in Wirklichkeit ein außerirdisches Wesen namens TAHN-ENN-BAUM ist. Das Alien ist auf die Erde gekommen um die Menschheit auszuspionieren, damit seine Waffenbrüder und Alien-Bäume einen Vorteil bei der bevorstehenden Invasion haben. Er offenbart sich Lisa, nachdem sie seine Spezies in keinem Buch gefunden hat und nachts eine Probe entnehmen wollte. Sie bringt es allerdings nicht übers Herz den Baum zu fällen. So wird er aus Versehen von Homer umgebracht, der mit einem Eimer Wasser über die Stromkabel der Weihnachtsbeleuchtung stolpert. Die zweite Geschichte teilt sich in mehrere kleine Stories auf: Die Simpsons besuchen ein Stadtfest mit Riesenrädern, Freakshows und allem drum und dran. Bart zeigt Lisa einen am ganzen Körper tätowierten Mann. Seine Motive zeigen einen unglaubliche Gruselgeschichten, wenn man sich zu sehr in sie vertieft. "The Reluctant Corpse" zeigt einen Untoten der vor den Tanten Patty und Selma flieht. "The Beast with Four Fingers" erzählt von einem abgetrennten Arm, dass Springfield in Angst und Schrecken versetzt. "Screaming" zeigt wie Lisa den Schrecken ihres Lebens erfährt, weil ihre Lieblings Jazz Sendung im Radio abgesetzt wurde. Die letzte Story, "Basket Bawl", die irgendwie an die "Basket Case" Horrorfilmreihe angelehnt ist erzählt davon wie Bart und Milhouse vermutet dass Hausmeister Willie ein Mutant mit zwei Köpfen ist.
Die erste Story fand ich ein wenig einfallslos, aber lustig. Ein lebender Tannenbaum der einen unterwerfen will? Ja, witzig. Aber nicht gerade so, dass ich mich einpinkeln würde. Geschrieben hat das Ganze Chuck Dixon, der früher auch mal Batman-Stories gemacht hat. "Illustrative Man", also die zweite Geschichte, fand ich wesentlich kreativer und vielseitiger. Klar, es gab hier zwei Lückenfüller aber die Stories über den Arm und über den zweiköpfigen Willie fand ich wirklich unfassbar komisch. Man merkt ganz langsam, dass die "Treehouse of Horror"-Ausgabe langsam an Kreativität gewinnen, weil immer mehr Simpsons-fremde Autoren hinzugezogen werden wenn gleich die Zeichner zur Stammredaktion gehören. Phil Ortiz zum Beispiel. Batton Lash, der "Illustrative Man" geschrieben hat, ist kein Simpsons-Autor. Jedenfalls: Sehr witzige und unterhaltsame Sache. Hoffe in der nächsten Ausgabe geht es RICHTIG ab.
Das hier ist die eher magere Ausgabe. Gegen Ende des Monats kommt auf jeden Fall die mit mehr Inhalt. Sowohl Halloween bezogen als auch nicht Halloween bezogen. Deal.
Absoluter nicht Halloween-Content:
Blink-182 sind wieder in ihrer (fast) Original-Besetzung, gehen nächstes Jahr auf Tour und kündigen neues Album an. Außrdem gibt es einen unfassbar pubertären Teaser-Trailer, der voll mit Orgasmus-Witzen ist, genauer gesagt einen der sich um das Wort "coming". Der neue Song "Edging" ist, zumindest vom Titel her, eine Anspielung auf eine bestimmte Masturbations-Technik. Ich hoffe zumindest dass es nicht, in dem Alter, zurück zu Pipi-kaka-ficki-ficki-witzen geht.
Ich habe mir inzwischen auch die neue Single angehört und muss sagen, dass ich nicht wirklich begeistert bin. War auch kein großer Fan der letzten zwei Alben, oder zumindest von "California" nicht während ich "Nine" doch in Ordnung fand. Mich hat es immer (leicht) gestört dass der gesangliche Gegensatz weggefallen ist. Die Stimme von Tom DeLonge war immer eher hoch, während die von Mark Hoppus eher melodisch und sanft war. Der Gegensatz ist durch Matt Skiba weggefallen, dessen Stimme der von Hoppus ziemlich ähnlich war, meines Erachtens. Dazu noch ziemlich viel Autotune. Interessanterweise ist das hier auch der Fall, trotz der Rückkehr von Tom DeLonge. Wir haben hier zwei Stimmen die sich sehr sehr ähneln, sodass ich kaum sagen kann wer grade singt. Außerdem sind die Lyrics unfassbar 08/15. "What we started" reimt sich auf "broken hearted". Wer hätte das gedacht. Schade eigentlich.
Irgendwie Halloween-Content:
O:
Die Soundtracks sind schon längst vorbei. Allerdings wollte ich nicht unbedingt weiter machen um den Halloween-"Rhythmus" nicht zu unterbrechen, was allerdings irgendwie Quatsch ist.... Jedenfalls habe ich grade nicht so viel Bock meine Musikkollektion wieder breit zu treten. Wie auch immer, hier sind paar Songs von den "The Crow"-Soundtracks:
"Dead Souls" (Joy Division Cover) von Nine Inch Nails aus dem Soundtrack zu "The Crow"
"I'm your Boogieman"(Commodores Cover) von White Zombie aus dem Soundtrack zu "The Crow: City of Angels"
"Burning Inside" (Ministry Cover) von Static-X featuring Burton C. Bell (Fear Factory) vom Soundtrack zu "The Crow: Salvation"
Die obligatorische Discography:
Black Sabbath Discography:Born Again (1983)
Okay, ich habe versucht ganz neutral an das Album heranzugehen und habe es tatsächlich geschafft. Dennoch schwang anfangs noch dieses merkwürdige Gefühl mit. Black Sabbath, ohne Ozzy, ohne Dio, dafür aber mit Ian Gillan, seines Zeichens ehemaliger Sänger von Deep Purple? Kann das gut gehen?
Das kann, muss aber nicht. Doch zuerst zu den ganzen super interessanten Fakten. Sänger Ronny James Dio und Drummer Vinnie Appice haben die Band verlassen bzw. wurden entlassen, unter anderem weil sie heimlich irgendwas am Mix ändern wollten. Dio galt nämlich als Kontrollfreak und Perfektionist. Bill Ward kehrte zur Band zurück und war scheinbar von seiner Alkoholsucht befreit. Ian Gillan, der zuvor seine dritte Band (nach Deep Purple und Ian Gillan Band), Gillan aufgelöst hatte sagte in einem Pub im betrunkenen Zustand zu bei Black Sabbath einzusteigen. Hauptsächlich wegen Geld. Das Albumcover stammt von einem Designer der ebenfalls für Ozzy Osbourne Cover kreiert hat. Steve Joule, wie der Mann hieß, wollte nicht in den Konflikt zwischen Black Sabbath und Ozzy reingezogen werden und entschied sich für die Band nur noch beschissene Cover zu machen. Interessanterweise hat das Cover Bandmanager Don Arden (der zugleich Sharon Osbournes Vater war) tatsächlich gefallen. Ich finde es merkwürdig lustig, es wirkt wie ein mit Paint zusammengeschustertes Meme, dass nur noch frittiert gehört. Dasselbe Bild, also das Baby dass später Teufelshörner bekommen hat, haben auch Depeche Mode für ihre Single "New Life" verwendet. Auf der Tour hat man eine Zeit lang versucht ein Stonehenge Modell auf der Bühne aufzustellen. Diesen Umstand haben Spinal Tap in ihrem Film "This Is Spinal Tap" parodiert.
"Born Again" hört sich an wie eine Mischung aus... Black Sabbath und Deep Purple. Tatsächlich. Sprich, ähnliche Riffs wie bei der Besetzung mit Dio am Gesang, Instrumentalstücke von Keyboarder Geoff Johns, bluesige Anleihen und Texte die so gar nicht zu der Band passen. Zumindest meines Erachtens nicht. Klar, Sabbath haben bis dahin schon über Alkohol und Drogen gesungen. Aber nicht darüber dass man voll besoffen ein Auto kaputt fährt. Denn genau davon handelt der Opener "Thrashed". Ian Gillan ist nämlich betrunken in Bill Wards Auto gestiegen und hat es kaputt gefahren. Was für ein furchtbarer Song. Dieser Kreischgesang von Gillan zu Beginn bereitet mir Kopfschmerzen. Außerdem reimt er "Tequila" auf "Tequila". Der Titelsong "Born Again" ist tatsächlich mit das beste was das Album zu bieten hat. Eine großartige, "Powerballade" wenn man das so nennen darf. "Digital Bitch" und "Zero To Hero" sind so cringey, dass sie schon wieder lustig sind. Ich dachte nicht, dass ich es jemals erlebe dass Sabbath einen Song mit "WHAT YOU GONNA BE WHAT YOU GONNA BE BROTHER ZEEEEROOOO THE HEROOOO!" haben werden. Halten wir es noch mal fest: "Born Again", die Instrumentals "Stonehenge" und "The Dark" sind großartig. Ebenso "Disturbing The Priest". Der Rest ist eine merkwürdige Anbiederung an 80er Jahre Hair Metal/Hard Rock. Und es ist komisch abgemischt, höchstwahrscheinlich. Außerdem ist es das Album was Bill Ward wieder in den Alkoholismus getrieben hat, sodass er später durch Bev Bevan ersetzt wurde. Darum:
5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Born Again, Disturbing The Priest, Stonehenge, The Dark
Philipp:
Geezer Butler, Ian Gillan, Tony Iommi, Bev Bevan
"Man könnte es sich jetzt als Kritiker (oder wie auch immer man das
nennen mag, was ich hier gerade mache) und sagen, dass alles, was
Black Sabbath nach „The Mob Rules“ veröffentlicht haben, sowieso
nicht mehr Black Sabbath ist sondern nur ein Tony Iommi-Soloprojekt
mit wechselnden Mitspielern und man kann sich das eh nicht mehr
vernünftig anhören.
So
einfach ist es aber nun mal wirklich nicht. Das Besetzungskarussell
ist nicht von der Hand zu weisen, für den ausgeschiedenen Dio singt
nun der ehemalige Deep Purple-Sänger Ian Gillan und Vinny Appice
wurde durch den Original-Schlagzeuger Bill Ward ersetzt (welcher kurz
nach dem Aufnahmen zu dem Album wohl auch aufgrund seines
Alkoholismus wieder aus der Band flog) und schlecht ist das hier
keineswegs, ein paar Schattenseiten gibt es aber tatsächlich:
Trashed
beispielsweise mit seinem hedonistischen Text und der etwas dürftigen
musikalischen Umsetzung mit Abstand DER bis dato schlechteste Opener
eines Sabbath-Albums, man biedert sich auf diesem Lied schon auf
etwas übertriebene Art und Weise bei dem damals durchaus sehr
erfolgreichen Glam Metal an, die meisten anderen Songs (man merkt es
schon an Titeln wie „Disturbing The Priest“, dass sich hier
durchaus bei den ersten 4 Alben bedient wurde) sind ziemlich gut,
negativ hervorzuheben ist definitiv noch „Digital Bitch“, die
Strophe ist einfach lustloser Hardrock nach Lehrbuch und der Refrain
mit seinen drei Akkorden und dem Reim „Rich“ auf „Bitch“ auch
alles andere als Sabbath-worthy. Ein paar Perlen sind aber doch zu
finden: Born Again hingegen (mein persönlicher Lieblingssong) ist
eine düstere und großartige Power-Ballade, die einfach perfekt zu
Gillans Stimme passt, Potential war auf jeden Fall durchaus
vorhanden. Überlegt man sich jedoch, dass von den 9 Songs des Albums
2 instrumentale Intros für den jeweils darauffolgenden Song sind,
ist die Quote gar nicht mal so gut.
Alles
in allem ein wirklich durchwachsenes Album mit super viel Potential,
Gillans Stimme passt definitiv gut zum hier dargebotenen Material und
es gibt definitiv mehr Hits als auf Technical Ecstasy, das war s aber
leider auch schon.
Ach
und wir müssen auf jeden Fall noch über das Cover reden: Der
Künstler (dessen Namen ich an dieser Stelle nicht nennen möchte
haha) war zur selben Zeit auch für Ozzy Osbourne tätig und wollte
die Anstellung bei diesem, welcher damals noch mit den restlichen
Sabbath-Mitgliedern zerstritten war, nicht riskieren und entwarf
daher ein möglichst bescheuertes und absurdes Cover und das ist
wirklich gelungen, es fehlt eigentlich in kaum einer Liste der
schlechtesten Plattencover aller Zeiten, auf jeden Fall ganze Arbeit.
A
propos Cover: Auf der zum Album gehörigen Tour haben Black Sabbath
tatsächlich „Smoke On The Water“ von Deep Purple gecovert und
das finde ich in seiner ganzen Absurdität durchaus erwähenswert.
Anspieltipps:
Born
Again, Disturbing The Priest, Zero The Hero
6/10 Pfandflaschen"
Raphael:
"Herzlich willkommen im nächsten Abschnitt der
sabbath’schen Achterbahnfahrt. Wir erinnern uns an Berg- und
Talfahrt in den 1970ern und an die darauffolgende Rettung des Namens
Black Sabbath durch den Deus Ex Machina Ronnie James Dio. Und jetzt
im Jahre 1983 geht es wieder bergab. Die kurzen Fakten: Dio und
Drummer Apice haben die Band verlassen, Bill Ward ist trocken und
wieder dabei, Iommi und Butler sind sowieso dabei. Dann galt es nur
noch die Position am Gesang zu besetzen, was der neue Manager Don
Arden nach einigen gescheiterten Versuchen mit anderen Sängern mit
der Personalie Ian Gillan tat. Deep Sabbath oder Black Purple? In
jedem Fall war es wohl eine Konstellation, die nicht von Harmonie und
gemeinsamem Proben geprägt war. Darüber hinaus hat „Born Again“
das wohl hässlichste Cover Artwork der gesamten Black Sabbath
Historie – das sagt Bill Ward auch.
Und
musikalisch? Die Geister scheiden sich daran, ob „Born Again“ ein
Black Sabbath Album ist oder nicht. Laut Geezer Butler war es das
nicht, aber das Management hat dem Ganzen den Namen Black Sabbath
aufgedrückt, und deshalb schreiben wir jetzt darüber.
Der
Heavy Metal Opener „Trashed“ wird vielen Hörenden bereits den
ersten Schrecken eingejagt haben. Das Black Sabbath Feeling kehrt
dann wieder mit dem Effekt-Zwischenspiel „Stonehenge“ wieder.
Aber auch aus dieser nostalgischen Trance wird man durch den nächsten
Schrei von Gillan jäh herausgerissen: ‚Disturbing the Priest‘
drischt erst mächtig rein, bevor es in düsteren Passagen für etwas
Erholung sorgt. Der kurze Walgesang „The Dark“ leitet den wohl
stärksten Song des Albums „Zero the Hero“ ein. Die Nummer eignet
sich übrigens sehr gut zum Workout.
Ähnlich
wie in „Zero the Hero“ passen auch im ersten Song der B-Seite
„Digital Bitch“ Musik und Gillans Stimme am besten zusammen. Noch
stärker inszeniert sich der Sänger in der Feuerzeug-Ballade „Born
Again“. Spätestens hier haben die Fans der ersten Stunde
aufgegeben, Sabbath Sound zu bekommen und geben sich den neuen
Klängen hin. Da ändern auch die NWoBHM Hymne „Hot Line“ und das
Cock Rock Schwergewicht „Keep it warm“ nichts mehr dran.
Die
Bewertung fällt hier besonders schwer, weil „Born Again“ einfach
kein Black Sabbath Album ist. Klar ist das Album stärker als
„Technical Ecstasy“. Klar hat Bill Ward sich hier am Schlagzeug
selbst übertroffen. Betrachtet man wiederum den kaum auffallenden
Bass von Geezer Butler und die deutlich heruntergeschraubte
Gitarrenarbeit von Toni Iommi wird doch der Eindruck stark, dies sei
ein komplett neues Projekt. Der Gesang von Ian Gillan ist da
zweifelsohne nur ein weiterer verstärkender Faktor. Deshalb vergebe
ich dieses Mal zwei Bewertungen. Black
Sabbath – „Born Again“: 4/10 Pfandflaschen
und