Sonntag, 27. Februar 2022

So isses, Musik!#140


Link ist wie immer im Titel enthalten. Weil ich die Playlist nicht einbetten kann. Jedenfalls haben wir hier knapp 100 Videos. Einige davon waren schon in Staffel 2 oder 3 zu hören/sehen. Absolut wilde Mischung. Salt and Peppa treffen auf Slayer treffen auf Bel Biv Devoe treffen auf Death. Herrlich.


Was läuft sonst so?

Ich habe mir endlich Zeal & Ardor angehört. Mir wurde gesagt, es wäre "Rhythm & Blues mit satanistischen Texten". Der Meinung kann ich mich leider nicht anschließen, muss aber sagen dass "Run" ein gottverdammt gelungener Song ist. Fuck yeah.


The Most Unwanted Song

Dass russisch-amerikanische Künstler-Kollektiv Komar & Melamid kollaborierte vor ca. zwanzig Jahren mit dem Neurowissenschaftler Dave Soldier. Es ging um Umfragen und Musik. Genauer gesagt wollte man rausfinden, was die Bevölkerung für Musik gut findet und was sie eher abstößt. Insgesamt fand man mehr Material dass abstoßend war. Anschließend komponierte man gemeinsam zwei Songs. "The Most Wanted Song", der insgesamt eher poppig klang und "The Most Unwanted Song". Letzterer bestand aus unfassbar nervigen Elemanten wie Opera Rap, einem Kinderchor und Polka-Sounds. Er ist insgesamt eine halbe Stunde lang und es geht unter anderem um Wal-Mart. Es ist so dumm, ich liebe es. Und eigentlich ist es ganz lustig. Hier isses. Den Opera Rap Part übernahm die Sopranistin Dina Emerson.


Lustmord & Ihsahn - Dark Awakening

Der Ambient-Künstler Lustmord (bekannt unter anderem von seiner Zusamenarbeit mit Melvins) und der Ihsahn (von der BM-Legende Emperor) haben sich zusammengetan. Auf der bald erscheinenden Compilation "The Others (Lustmord Deconstructed)" werden außerdem hoffentlich weitere Killer-Tracks (yeaaaah boiii) enthalten sein.

Geil!


Deadyellow - Deluge

Könnt ihr euch an diesen Typen erinnern, der zu jeder Melodie - sei es jetzt Bring me to Life vo Evanescence oder Smells Like Teen Spirit von Nirvana - "All Star" von Smash Mouth gesungen hat? Nun er spielt Bass und Schlagzeug bei der Black Metal/Blackgaze Band Deadyellow. Es ist so gottverdammt gut, dass mir die Ohren rauswachsen.




L:

Ich höre die Musik auf meinem Laptop weiter alphabetisch und bin nun bei L angekommen. Selbstverständlich habe ich die gesamte Limp Bizkit Discography durch (schon wieder). Allerdings gab es noch weitere Bands/Künstler die man hier hervorheben könnte.

Landverraad
Ich kann zwar (außen)politisch wahrscheinlich nicht mehr viel mit ihnen anfangen, aber ich habe einmal Landverraad gesehen und fand sie wirklich unfassbar gut. Heute, immer noch spaßig:


Lard - Pure Chewing Satisfaction (1997)

Lard war ein Projekt von Jello Biafra (ehemals Dead Kennedys) und Al Jourgensen (Ministry). Herausgekommen ist eine Art Industrial Rock mit Punkrock-Gesang. Und naja, man kommt nicht umhin es als "DK trifft Ministry" zu bezeichnen. Denn was anderes ist es einfach nicht. Wie auch immer. It slaps.



Leatherface - Mush (1991)

Ich habe vor einiger Zeit dieses Album der sentimentalen Motörhead des Punkrocks bzw. Motörhead-trifft-Joy-Division-Punkrocker Leatherface reviewt. Beim Durchhören ist es mir wieder aufgefallen. Es ist wirklich immer noch so so so gut. 


Les Trucs - Schönen Grusz vom Getriebe (2009)

Damals waren Egotronic sehr im Trend und auch die Bands die sie inspiriert oder nachgemacht haben wie Mediengruppe Telekommander oder Frittenbude. Les Trucs war ein Projekt was definitiv vom Trend profitiert hat. Aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so nachvollziehbar. Ich kann wirklich nicht mehr viel damit anfangen. 




KoRn Discography: Requiem (2022)

Hurra, KoRn sind wieder da! Naja eigentlich waren sie gar nicht weg - nur das letzte Album "The Nothing" ist schon drei Jahre alt. Sänger Jonathan Davis verarbeitet dort u.a. den Freitod seiner Ehefrau. "Requiem" ist das bereits vierzehnte Album der Band und gleichzeitig das erste was ohne Bassist Reginald "Fieldy" Arvizu beworben wird. Er ist jedoch hier zu hören, aber nicht auf Konzerten vertreten, aufgrund privater Probleme. 

Meines Erachtens sind KoRn wohl eine der innovativsten Nu Metal Bands. Erinnere mich sehr gut an die Industrial-Experimente auf "See You On The Other Side" oder das Dubstep-Album "The Path of Totality". Mittlerweile wagt man sich nicht mehr, solche Eskapaden zu versuchen. Stattdessen blickt man zurück auf die glorreichen Alben wie "Untouchables", "Issues" oder "Follow The Leader". Ganz zurück jedoch nicht. So dreckig wie auf dem Debütalbum oder auf "Life Is Peachy" wird es wohl nie
zugehen. Stattdessen haben wir typischen KoRn-Sound mit fetten Bass, bizarren Riffs, stampfenden Drums und abwechselnden Gesang von Jonathan Davis. Und verdammt, er scattet wieder. Wenn ich richtig liege, war davon auf "The Nothing" nichts zu hören. Insgesamt ist "Requiem" jedoch wesentlich ruhiger und melodischer. Gleichzeitig hat man auch das Gespür richtige Singles rauszuhauen. Ich wusste zum Beispiel nicht dass "Lost In The Grandeur" eine Single ist. Hört sich aber danach an. KoRn wissen was für Lyrics und musikalische Stilmittel sie verwenden können, damit der Song auch im Kopf stecken bleibt. 

Meines Erachtens ein gelungenes Werk, dass auf die Klassiker der Band zurückgreift ohne sich in absoluter Nostalgie und Zitaten zu verlieren. Kommt vollkommen ohne Features und Remixe aus. Dafür ist die Länge einfach viel zu kurz. Neun Songs in einer knappen halben Stunde. Japan-Bonustrack "I Can't Feel" nicht mitgezählt. Allerdings ist das auch nur zeitgemäß. Die aktuelle Hörerschaft würde glaub ich mit einem Album das länger als eine halbe Stunde geht etwas überfordert oder gelangweilt gewesen. Außerdem: Wieso die Länge überziehen, nur um mehr Tracks rauszuhauen wenn es auch so ganz gut ist? Meiner Meinung nach gibt es hier zwar etwas schwächere Songs, aber kein Füller-Material. Approved.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Forgotten, Lost In The Grandeur, Start The Healing, Disconnent, Worst Is On It's Way, I Can't Feel


Mr. Bungle Discography: Disco Volante (1995)

Es gibt da dieses Meme was Philipp und Raphi in der "SIMPSONS KVLTPOSTING"-Gruppe auf Facebook gefunden haben. Ich würde das gerne noch mal kommentieren, kann ich aber nicht weil ich für 26 Tage dafür von Facebook gesperrt wurde. Habe einem Typen gesagt, er bräuchte neue Batterien für seine Taschenlampe weil er schon zu weit in Putins Arsch reingekrochen ist. Jedenfalls, fasst das Meme es schon ziemlich gut zusammen.


"Disco Volante" heißt ja sowas wie "Fliegende Untertasse" auf Italienisch und ist unter anderem auch ein Modell der Automobilmarke Alpha Romeo. Vielleicht war Mike Patton damals schon von italienischen Opern begeistert? I dunno. Jedenfalls ist das zweite Album sehr viel anders als das Debüt. Man stelle sich vor, dass diese ganzen Elemente die dort vorhanden waren, hier wieder vorkommen. Polka, Akkordeon, Trompete, unvorhersehbare Tempowechsel, schwankende Songlängen (von 5 bis 11 Minuten), Metal, Punk etc. Nur diesmal hat man sie in einen schwarzen Mantel gehüllt und alles sehr viel mysteriöser erscheinen lassen. Das ist wie damals als Björn Peng plötzlich keinen Kirmestechno sondern Dark Techno gemacht hat. In "Violenza Domestica" sind Mike Patton übrigens auf Italienisch und zum Teil erinnert mich der Song an Musik aus "Giallos", italienischen Billo Crime Horror Filmen. Allerdings wollte man sich eigentlcih an Ennio Morricone und Mafia Filme beziehen. Die Überlänge der Songs lässt sich dadurch erklären, dass sie eine längere Geschichte erzählen und dementsprechend auch in mehrere Kapitel unterteilt sind. Man erzählt komplexe und zum Teil auch sehr traurige Geschichten. "After School Special" handelt von einem jungen Mann der seine Mutter verehrt und nahezu in sie verliebt ist und das obwohl sie es zulässt dass sein Vater ihn verprügelt. Woran ich auch denken muss, ist der Soundtrack zu Twin Peaks bzw. die Serie an sich. Meiner Meinung nach klingen einige Passagen wie die Musik aus der Serie. Gleichzeitig zaubert es mir ein noch größeres Fragezeichen ins Gesicht als das Album davor. Das schafft sonst auch Filme von David Lynch. Gleichzeitig fühle ich mich auch an ein anderes Machwerk von Lynch erinnert, nämlich "Eraserhead". Außerdem höre ich auf jeden Fall das heraus, was später von Patton/Buzz Osbourne/Dave Lombardo bei Fantomas fabriziert wurde. Genauer gesagt auf dem Album "Delirium Cordia". Wirklich exzellent.

Anspieltipps: Phlegmatics, Violenza Domestica, After School Special, The Bends
9/10 Pfandflaschen

Und da zwei Stimmen besser sind als eine, hier ist die Meinung von Philipp:

gepostet von James Brooks in SIMPSONS KVLTPOSTING
"Die Fäkalien treffen den Ventilator. Jetzt wird es richtig weird. Wie der Albumtitel (auf deutsch so viel wie "Flugscheibe" oder "Fliegende Untertasse") schon anmuten lässt, wurden die durchgedrehten Clowns des selbstbetitelten Albums wohl von Außerirdischen entführt, das unten sichtbare Simpsons-Meme ist also durchaus zutreffend, zumindest stellt das eine akkurate Beschreibung dessen dar, was es hier zu hören gibt. Funk und geslappte Bassläufe findet man hier nicht mehr, es geht recht düster zu und es dominiert ein ADHS-Albtraum aus Free Jazz und Metal, garniert mit Techno, Klezmer, orientalischer und italienischer Folklore, Easy Listening und Surfrock. Der geneigte Franke würde wohl "Was is des Oida?" rufen, das ist nichts zum entspannt nebenbei hören, hier regiert das Chaos.
Bei Bungle-Fans hat die Platte tatsächlich eine nahezu kultische Anhängerschaft – naja, so wie jede eigentlich lel – ich war mir anfangs durchaus unsicher, ob ich einem Insiderwitz der Band auf den Leim gegangen war oder ob man hier vor einem nackten Kaiser steht, von dem steif und fest behauptet würde, er hätte wunderschöne neue Kleider an, ihr wisst schon.
Nach ein paar Durchläufen (und Jesus, der erste Durchlauf hat mit Sicherheit erst mal 3 Anläufe gebraucht und avantgardistische Musik ist mir nicht gerade fremd aber dies – dies ist Wahnsinn.) entdeckt man jedoch erst einmal die Genialität dieser Platte, hinter dem ganzen Chaos steckt eine akribische Planung, jeder Ton ist da, wo er sein sollte, die Melodiebögen sind schräg aber großartig, die Texte mitunter wirklich witzig. Wenn Mike etwa in „After School Special“ vor seinen Schulkameraden mit seiner Mutter prahlt oder Trevor im nach „Carry Stress In The Jaw“ zu findenden Hidden Track in bester Abe-Simpson-Stimme darüber singt, dass bloß niemand dem Rest der Band sagen sollte, dass er diesen gefunden hat und jetzt mit seinem „Gesang“ veredelt, ist das nichts anderes als einfach großartig. Mr. Bungle haben eben einen wirklich eigenen Humor.
Musikalisch ist das ganze tatsächlich über jeden Zweifel erhaben, gerade Trevor dreht komplett an der Uhr, Mike Patton ist bei weitem nicht so dominant wie bei den anderen Alben, zieht gesanglich aber ungeachtet dessen sämtliche Register. Ich empfehle tatsächlich, diesem Album ein paar Chancen zu geben, wenn man sich erst einmal reingehört hat, fallen einem immer wieder neue absurde Ideen auf und man will wirklich nicht mehr auf dieses Album verzichten.

Anspieltipps:

Carry Stress In The Jaw, Ma Meeshka Mow Skwoz, Platypus

9/10 Pfandflaschen"



Samstag, 26. Februar 2022

Album der Woche#528: Sleater-Kinney - One Beat (2002)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Album der Woche im "2002"-Monat Februar. Damit schließen wir auch an den Monat März, der sich explizit auf den 8. März bezieht. 

Das Schlußlicht dieses Monats bieten uns Sleater-Kinney, bestehend aus Corrie Tucker, Carrie Brownstein und Janet Weiss. Das erste Mal habe ich von der Band ungefähr im Jahr 2003 gehört. Es kann natürlich auch 2004 gewesen sein. Damals erschienen die beiden Sampler "Rock against Bush" Vol. 1 und 2. Auf einem der beiden Teile war der "Off With Your Head" drauf, der auf der Bonus-Disc zu diesem Album hier ebenfalls enthalten ist. 


"One Beat" ist ein durchaus politisches Album. Es ist im Jahre 2002 kaum anders zu erwarten gewesen, in der us-amerikanischen Indie-/Punk-Landschaft. Die politischen Inhalte wären: George W. Bush, der Irak-Krieg, die Anschläge am 11.9.2001. Doch es gibt auch persönliche/zwischenmenschliche Dinge, die von großer Bedeutung für Corrie Tucker. Ihr Sohn Marshall wurde als Frühchen geboren und sie hatte mit jeder Menge Ängste wegen der Frühgeburt zu tun. Unter anderem der Gedanke, dass das Kind nicht gesund auf die Welt kommen könnte. Diese Erfahrungen flossen Ebenfalls in das Songwriting ein. "The Remainder" scheint ein Abgesang an einem Menschen zu sein, mit dem man einst eine glückliche Beziehung geführt, der sich zum Ende hin aber ins unermessliche verändert hat und nun nicht mehr wieder zu erkennen ist. "Oh!" erinnert mich zum Teil an einer verlangsamte Version von "Decepticon" von Le Tigre. 

Generell spüre ich auf jeden Fall Einflüsse von Le Tigre. Es ist eine ähnliche Art und Weise, Gitarre zu spielen. Der Gesang von Corrie Tucker erinnert mich tatsächlich größtenteils an Siouxsie Sioux. Allerdings gibt es definitiv Blues-Einflüsse. Viel Füße stampfen. Und Bläser. Ich musste in dieses Album reinwachsen, aber nun passt es wie mein Schlafanzug.

Anspieltipps: Oh!, Hollywood Ending, Off With Your Head, 
8/10 Pfandflaschen



Freitag, 25. Februar 2022

Happenings des Monats: Februar'22

13.02.2022: Marlyn und ich gehen ins Bochumer Planetarium.

Das Gewicht von verschiedenen Planeten, dargestellt in Coladosen  
Da Konzerte und Kino momentan eher nicht so in meinem Fokus stehen und ich zusätzlich auch mal ein schönes, außerhäusliches Erlebnis haben wollte und überhaupt - was gibts schöneres als mit seinem Partner die Sterne näher zu betrachten - sind Marlyn und ich ins Planetarium gegangen. Was für ein Satz. Jedenfalls: Wir sind zu einer Veranstaltung ins Bochumer Planetarium gegangen. Sie hieß "die Wunder des Kosmos". Es wurde eine Ficktonne an interessanten Dingen erzählt. Was Sterne genau sind, welcher der größte Planet ist und auch was Schwarze Löcher sind. Oh und natürlich auch etwas über die Sternenbilder. Das ganze fand in einem riesigen Kuppelsaal statt und zu Beginn der Vorstellung fühlte ich mich etwas merkwürdig, weil der ganze Raum sich so angefühlt hat, als würde er sich bewegen. Kurze Zeit später fühlte ich mich aber wie ein Kleinkind. Ich erinnere mich genau, dass mich der Weltraum schon immer fasziniert hat und ich allerlei Geschichten darüber gelesen/gesehen habe. Ich fand den Gedanken, dass irgendwo am anderen Ende des Kosmos es einen Planeten gibt, wo es intelligentes Leben gibt, hochgradig spannend und habe mir ständig irgendwas darüber ausgemalt. Und natürlich habe ich auch Raumschiffe aus meiner Couch gebaut usw. usf. Fühlte mich instant zurückversetzt in meine Kindheit. Was mir noch mal aufgefallen ist - wie klein wir eigentlich im gesamten Universum sind und dass unsere Probleme nicht wirklich vom Belang sind. Verglichen mit anderen Sachen. Und wahrscheinlich deswegen waren auch so viele Besucher da. Weil sie das noch mal vorgeführt bekommen wollen, dass ihre Problem insgesamt betrachtet nicht wirklich von Belang sind und dass wir alle ganz klein im gesamten Universum sind. Mag sein, dass es irgendwie daher gesagt klingt, aber egal. Ich hatte sehr viel Spaß.

Stricher guckt sich endlich "Bloodshot" (2020) an am 23.02.2022

Bloodshot ist eine Verfilmung des gleichnamigen Comics aus dem Hause "Valiant Comics". Ich wollte den Film seit zwei Jahren sehen und nun fand sich endlich Zeit dafür. Er ist noch bis zum 26.02. auf Netfliggs verfügbar.

ACHTUNG SPOILER



Ray Garrison (Vin Diesel) ist US-Soldat der schon bei verschiedensten Militär-Operationen mitgemacht hat. Unter anderem, zuletzt in Syrien. Eines Morgens werden er und seine Freundin Gina (Talulah Riley) von Terroristen angegriffen und gekidnappt. Bei einem unfreiwilligen Verhör tanzt der Terrorist Martin Axe (Toby Kebbell) zu Talking Heads' "Psycho Killer" durch die Gegend und will unbedingt wissen, woher Garrison die Infos zu seinem letzten Ziel hatte. Als er ihm nichts rausrücken kann, werden sowohl er als auch Gina umgebracht. Doch dann wacht Ray wieder auf. Gefühlt monate später ist er wieder am Leben. Und zwar als ein quasi-Cyborg, ein Mensch gefühlt mit Nanomaschinen, die nun sein Blut ersetzt haben. Diese sind auch für die Regeneration zuständig. Er ist nun ein Supersoldat. Ein Unternehmen namens RST hat ihn und andere Veteranen mit diesen Fähigkeiten ausgestattet. Doch er kann nicht rumsitzen, trainieren während der Mörder seiner Frau irgendwo da draußen ist. Also benutzt er das Computersystem, was nun in seinem Kopf ist, um Axe ausfindig zu
machen und zu töten. Er büchst quasi aus. Was ihm allerdings nicht bekannt ist: RST macht nur den Anschein nach einen guten Job. In Wirklichkeit erfinden sie Rays Hintergrundgeschichte jedes Mal neu umd ihn dann als Waffe gegen die ihnen unliebsamen Menschen einzusetzen. Doch im Unternehmen selbst regt sich Widerstand.

Ein wirklich klasse Film. Gerade der Gedanke als Soldat mit womöglicher PTSD nicht unterscheiden zu können was Realität und was Fiktion ist. Finde es tatsächlich beeindruckend, was für eine Manipulations-Maschinerie RST da gefahren ist bzw. was sich die Autoren dieses Films haben einfallen lassen. Sicher, Vin Diesel ist nicht grade wortgewandt. Dafür waren Bloodshot-Comics auch eher auf Action aus und haben dementsprechend auch nur an Oberfläche gekratzt was tiefe Inhalte betrifft. Es ist jedenfalls einfach ein echt guter Action Film. Nicht mehr und nicht weniger. Bin gespannt ob da noch was kommt.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


Donnerstag, 24. Februar 2022

Film der Woche#525: Hammer Films Double Feature!

Pinky und ich haben uns für diesen Monat für eine Hammer-Folge entschieden. Das heißt, dass wir in der nächsten Podcast-Folge uns über Filme von Hammer Film Productions aus England unterhalten werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir habens insgesamt zwei ausgesucht und hier sind nun die schriftlichen Reviews dazu.

The Plague of the Zombies (1966)

Alternativer deutscher Titel wäre "Nächte des Grauens". 


Wir befinden uns in Cornwall, England. Schätzungsweise Ende des 19. Jahrhunderts. Eine merkwürdige Seuche hat ein kleines Dorf fest im Griff. Der zuständige Arzt Dr. Peter Thompson (Brook Williams) bittet seinen Freund James Forbes (André Morell) um Hilfe, da er vollkommen im Dunkeln tappt. Dieser reist auch bald an, zusammen mit seiner Tochter Sylvia (Diane Claire). Diese ist sehr erfreut ihre gute Freundin und Tochter von Dr. Thompson, Alice (Jacqueline Pearce) wieder zu sehen. Forbes und Thompson treffen die Entscheidung die kürzlich verstorbenen zu exhumieren. Sie stellen fest, dass die Särge komplett leer sind. Die Spur führt zur Mine des Junkers Clive Hamilton (John Carson), der gerne mit seinen Jungs auf Fuchsjagd geht. Es stellt sich heraus, dass dieser vor eine Zeit lang auf Haiti gelebt und sich dort Voodoo-Praktiken angeeignet hat. Nun nutzt er diese um Tote wiederauferstehen und für sich in der Mine arbeiten zu lassen. Alle anderen, die ihm auf die Schliche kommen versucht er ebenfalls mit Voodoo-Puppen zu manipulieren. Es kommt zu Todesopfern, unter anderem stirbt Alice. Dr. Thompson hat nun noch mehr Motivation den gierigen Hamilton zu stoppen.

Sehr aufwendige und authentisch wirkende Kostümimerung. Interessante, wenn auch kurzweilige Story. Es handelt sich dabei um klassische Zombies. Also nicht plötzlich auferstandene Tote sondern Tote die durch einen Voodoozauber erweckt werden und manipuliert werden. Das Make-Up ist eher "ganz okay" als "großartig". Anders als bei "Twins of Evil" musste ich jedoch keineswegs unfreiwillig lachen. Ich weiß nicht genau, wie man es gemeint hat aber die Zombies in der Mine könnten eine gute Metapher auf Arbeiterausbeutung sein. Und überhaupt finde ich das bemerkenswert, dass hier kein böser Scharlatan sein Unwesen treibt um die Welt zu beherrschen. Nein, es handelt sich einfach um  einen geldgierigen Typen der Arbeiter auftreibt, die er nicht bezahlen muss. Interessant.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:




Twins of Evil (1971)

Auf Deusch bekannt als "Draculas Hexenjagd" obwohl hier kein Dracula vorkommt. Wahrscheinlich wurde der Titel so eingedeutscht, damit der Film einen Wiedererkennungswert hat. Außerdem hat Peter Cushing, der hier auch eine Hauptrolle spielt, in anderen Filmen von Hammer schon mal den Vampirjäger Dr. Van Helsing dargestellt.


Frieda und Maria Gellhorn (Madeleine und Mary Collison) sind Zwillingschwestern. Ihre beiden Eltern sind gestorben und nun reisen sie aus Venedig ins weit entfernte Dorf Karnstein. Dort sollen sie bei ihrem Onkel Gustav Weil (Cushing) unterkommen. Was sie nicht wissen: Weil ist ein religiöser Fanatiker, der als Witchfinder General agiert und zusammen mit seiner Truppe von jungen Männer allein stehende Frauen fängt und eigenhändig verbrennen lässt. Seiner Auffassung zufolge handelt es sich dabei um Hexen und die Strafe ist gerecht. Einer seiner größten Gegner ist Graf Karnstein (Damien Thomas). Dieser feiert auf seinem Anwesen gerne Orgien und vollzieht satanistische Rituale. Im Laufe der Handlung stellt es sich heraus, dass er ein Vampir ist. Frieda, die allein von den Gerüchten über ihm sehr angetan ist, schleicht sich eines Nachts in sein Anwesen. Zuerst erzählt ihr, wie er selbst zum Vampir geworden ist und verwandelt Frieda schließlich selbst. Dabei besteht eine Art psychischer Verbund zwischen ihr und Maria. Die eine spürt den Schmerz der anderen. Nun werden Frieda und der Graf zu einer Art Micky und Mallory. Sie saugen ihre Opfer aus und hinterlassen verdammt viele Leichen. Das führt dazu, dass Onkel Gustav seine Hexenjagd nun noch rigoroser durchzieht weil er der Meinung ist, dass Hexen dahinter stecken.

Okay. Das Positive fürs Erste: der Film wirkt nicht billig gemacht. Die Kulissen und die Kostüme sehen gut aus. Auch die wenigen Special Effects sind meines Erachtens okay. Und nun zu allem anderen: Was für eine groteske, abgefahrene Handlung. Im Prinzip geht es darum, dass jemand der Hexen verbrennt eines besseren belehrt wird. Oder belehrt werden soll. Aber irgendwie passiert das auch nicht. Das Ende ist unfassbar witzig. Generell gibt es hier so einige wirklich sehr witzige, unfreiwillig witzige wohlgemerkt, Szenen. Und das Ganze endet so abrupt, dass ich mich frage ob man einfach keine Zeit mehr hatte das Drehbuch weiter zu schreiben. Ich mein, ich habe mich unterhalten gefühlt. Aber es ist ein merkwürdige, Hexen/Vampir-Exploitation Film mit Peter Cushing. Mehr eigentlich nicht. :D

6/10 Pfandflaschen
Trailer:










Mittwoch, 23. Februar 2022

Comics Monthly#94

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Comics Monthly. Eigentlich wollte ich diesen Monat nur DC-Hefte reviewen, aber mal gucken.

Joker#12

In der mittlerweile schon zwölften Ausgabe der ersten (?) Joker-Soloserie überhaupt(???) (die übrigens auch auch schon auf Deutsch erschienen ist) erfahren wir folgendes. Es existieren scheinbar mehrere Klone von Bane. Unter anderem ein weiblicher Klon namens Vengeance, der aus dem Frachterraum eines Flugzeugs ausbricht und auf sicheren Boden landet. Kurzerhand klaut sie das Auto nachdem sie den Fahrer rausgezogen und wortwörtlich weggeworfen hat. Andernorts: Barbara Gordon befindet sich mit einer nicht näher benannten Frau in einem Flugzeug. Das (ehemalige) Batgirl bzw. Oracle möchte genauso wie ihr Vater, Commissioner James Gordon rausfinden wieso die Geheimgesellschaft "Der Rat der Eulen", die seit jeher Gotham kontrolliert den Joker umbringen möchte. Scheinbar sitzt er irgendwo auf einer Insel(?) gefangen und irgendjemand hat ihn dahin gebracht. Und nun möchten Gordon und sein Polizei-Kollege Harvey Bullock ihn da rausholen. Dummerweise fängt ein riesiger Typ, gekleidet in ein Trenchcoat, zusammen mit einer Frau die zur obersten Riege des Geheimrats gehört, Barbara und ihre Freundin Julia ab. Nun muss Gordon verhandeln. Im Hintergrund hat er eine Geheimwaffe. Cassandra Cane, ein weiteres Batgirl. Doch wieso und weshalb will er überhaupt den Joker da lebendig rausholen? Handelt es sich eine weitaus kompliziertere Geschichte? I don't know.


Ich finds mies, wenn Comics nicht zugänglich genug sind. Also, auch trotz einer späten Ausgabe für die breite Leserschaft verständlich sein sollten. Klar, es wird erklärt dass es mehrere Klone von Bane als auch vom Joker gibt und dass Jim Gordon weiß wer damals im Arkham Asylum eine Giftgasattacke gestartet hat. Doch trotzdem tappe ich im Dunkeln und weiß nicht so recht wo ich mich befinde. Trotzdem ist das irgendwie intrigierend. Was will James Gordon? Was will Bane? Warum sitzt der Joker in einem Käfig? Wird er da lange sitzen bleiben? Wahrscheinlich nicht. Schließlich ist er die Titelfigur seiner eigenen Reihe. Irgendwie hat der Comic es geschafft, einen Köder auszulegen und auf mich interessant zu wirken. Vllt. hol ich mir das tatsächlich auf Deutsch.

8/10 Pfandflaschen
Made by: James Tynion IV, Giuseppe Camuncoli

Spider-Bot: Infinity Comic#10

Das hier ist eine rein digitale Ausgabe. Darum enthält sie auch dementsprechend wenig Inhalt.

Wir befinden uns auf einer Insel, die momentan von den X-Men residiert wird. Wolverine, Cyclops, Storm, Beast. Plötzlich ruft Spider-Man per Videophon an und möchte unbedingt Wolverine sprechen. Dieser hat jedoch absolut keinen Bock auf ihn und schaltet ihn auf stumm. Daraufhin kommen Anfragen von anderen Bewohnern der Insel. Beast ruft Wolvie zu sich. Es stellt sich heraus, dass ihm irgendwas geklaut wurde. Und zwar eine Omni-Batterie. Daraufhin geht er zur Strandkneipe wo ihm
erzählt wird, dass das einzige was fällt diese kleinen Schirmchen sind. Storm erzählt dann, dass ihr Shi'ar Decken geklaut wurden. Wolverine verfolgt die Fährte auf der ganzen Insel und findet am Ende den Verbrecher. Es handelt sich dabei um Spider-Bot, einen von vielen Robotern die Spider-Man nutzt um den Kampf gegen das Verbrechen zu erleichtern. Dieser kleine Roboter hatte einfach absolut keinen Bock mehr auf Spider-Man und wollte ihn mal für eine Weile entkommen. Der Typ labert nämlich zu viel. Darum hat er das Zubehör geklaut um sich einen schönen Tag am Strand zu machen.

Okay. Es ist nicht besonders lustig, viel eher zaubert es mir ein müdes Lächeln auf den Lippen. Das ist etwas was in diesen ganzen Marvel-Kinder-Magazinen veröffentlicht wird, die größtenteils wegen irgendwelcher Gimmicks/Gadgets gekauft werden. Es ist insgesamt in 5 Minuten gelesen und bietet ehrlich gesagt nicht besonders viel Unterhaltung. Schade. Aber in der besagten Zeit wars halbwegs okay, darum:

5/10 Pfandflaschen
Made by: Jordan Blum, Alberto Albuquerque

The Silver Coin#9

Wir befinden uns in New York der 70er Jahre. Ein korrupter Polizist, dessen Name nicht erwähnt wird, arbeitet mit anderen korrupten Cops als auch mit Gangs zusammen. Mit letzteren zündet er gerne Gebäude an, sodass deren Anwohner herausgetrieben werden, damit im Endeffekt platz für neue Investitionen ist. Ebenfalls korrupte Vermieter profitieren davon. Die Gangs auch und er erst recht. Bei seinem neuesten Job begegnet ihm ein kleines Mädchen mitsamt Barbiepuppe aus Plastik. Er beabsichtigte nicht, sie zu verbrennen, allerdings ist sie gleichzeitig auch Zeuge seiner Brandstiftung. Er schafft es rechtzeitig, als die Feuerwehr antrifft, das Kind in den Arm zu nehmen und mit
rauszuschleifen. Die Feuerwehr, die Krankenwagenfahrer und die Presse zählen 1 und 1 zusammen: Der Mann muss ein Held sein, der ein Kind aus einem brennenden Haus gerettet hat. Das Gewissen plagt ihm allerdings und überall sieht er das Gesicht der angebrannten Plastikpuppe. Selbst in den Gesichtern der am Straßenrand stehenden Prostituierten. Als er erfährt, dass das Mädchen im Krankenhaus zu sich gekommen ist, kommt er vorbei und versucht sie zu ersticken wird aber fast von der Mutter erwischt. Schlußendlich gelingt ihm eine erneute Brandstiftung, während dieser er aber von Geistern heimgesucht wird und anschließend im Gebäude eingesperrt als auch verbrannt wird.

Es fing nicht gerade aufregend für mich an. Irgendeine weitere Krimigeschichte, mit Mystery Einflüssen. Irgendwie hat es mit einer silbernen Münze, die mit einem sehenden Auge geprägt ist. Aber da steige ich nicht durch. Ansonsten ist es eine stinknormale, ziemlich gute Geschichte über einen Mann der versucht hat das Gesetz, was er vertreten sollte, so hinzubiegen dass es ihm irgendwelche Vorteile bringt. Und der ein schlechtes Gewissen hatte. Im Prinzip sowas wie eine Tale from the Crypt. Sehr unterhaltsam, wenn auch etwas vorhersehbar.

7,5/10 Pfandflaschen
Made by: Vita Ayala, Michael Walsh
Erhältlich bei Image Comics

Dienstag, 22. Februar 2022

Comic Book Review#524: The Walking Dead#187-193 (2019)

Das war's. 

Es ist das letzte Band. Somit ist "The Walking Dead" zwar nicht die erste, allerdings die erste richtig lange Comic-Reihe die auf diesem Blog komplett reviewt wurde.

Im letzten Band ist schlimmes passiert. Es sollte zu einem Gespräch zwischen Michonne, der Gouverneurin Milton, Dwight und Rick kommen. Dwight hat schon im Vorfeld davon gesprochen, das ganze Regime zu stürzen. Leider hat Milton im Vorfeld alles mitgehört und beschlossen Dwight der Gemeinschaft zu verweisen. Kurze Zeit später hat er eine Waffe gezogen und auf sie gerichtet. Rick schoss ihn daraufhin in den Kopf. In diesem Band wird noch mal aufgezeigt, was im "Commonwealth" alles schief läuft. Es gibt orchestrierte Zombie-Ausbrüche, woraufhin die Wachen geschickt werden um diese auszumerzen. Zur Schau. Milton ist zwar Rick für das Retten ihres Lebens dankbar, der Anführer
der Wachen, Mercer jedoch höchst unzufrieden. Er sieht in Rick den wahren zukünftigen Anführer der Gemeinde. Für einen Verschwörungskomplott kommt er hinter Gitter. Als Carl, Jesus, Siddiq und ein paar andere zum Commonwealth reiten um die Lage dort zu sondieren, treffen sie auf eine Herde Zombies. Sie schaffen es diese in Richtung eines verlassenen Güterbahnhofs zu treiben. Dummerweise befinden sich grade dort Eugene und Stephanie, die versuchen einen alten Zug zum laufen zu bewegen. Sie schaffen es allerdings, der Herde zu entkommen die nun allerdings sich Richtung Stadt bewegt. Als Carl und co. vor den Toren angekommen sind, merken sie was passiert ist: eine Rauchwolke steigt aus der Mitte der Stadt. Mercer ist mithilfe von Laura, Dwights trauernder Freundin, aus dem Knast entkommen. Rick versuchte Milton zu retten, indem er sie von seinen Freunden zum sicheren Ort begleiten ließ. Maggie und der Rest der Anhöhe hat allerdings irgendwas in der Luft gewittert und ist Jesus, Carl usw. nachgeritten. Es hat einfach zu lange gedauert. Als Gouverneurin Milton mit ihren Gefolgsleuten zurückkommt sieht sie eine riesige Herde Zombies die von Maggie und den anderen weggetrieben wird. Sie sieht darin eine feindliche Übernahme durch Rick und seine Leute. Sie ordnet einen Schießbefehl an. Zum Glück kann in letzter Sekunde noch schlimmeres abgewendet werden. Milton muss abdanken, da niemand eine so machthungrige Person an der Spitze haben will. Rick macht in einer emotionalen Rede die Bevölkerung des Commonwealth darauf aufmerksam worauf es ankommt um das beste Leben für alle zu sichern. Er macht ihnen klar, wer sie sind. Nachdem Ms. Milton entmachtet ist, missfällt es ihren Sohn Sebastian sehr. Darum bringt er Rick in seinem Hotelzimmer um. Am nächsten Morgen findet Carl seinen Vater als Zombie vor.

Der Rest der Handlung spielt sich 25 Jahre später ab. Carl lebt nun mit Sophia und seiner Tochter Andrea weit weg von den Städten in einem Haus. Plötzlich taucht ein Streuner auf seinem Grundstück, den er schnell unschädlich macht. Dummerweise handelt es sich um ein Schaustellerattraktion die Hershel Green (den Sohn von Maggie und Glenn) gehört. Dieser fährt mit einem Haufen wandelnder Toten durch die Gegend und lässt seine Zuschauer das Spektakel angucken. Es gibt immer weniger Menschen die jemals auch nur einen Zombie zu Gesicht bekommen haben. Die Zivilisation ist zwar nicht vollständig wiederhergestellt, aber auf einem guten Weg dahin.

Ich hätte zwar schon gedacht, dass ich diese Reihe jemals zu Ende lesen werde. Aber niemals dass sie hier komplett auf dem Blog besprochen sein wird. Wie auch immer. Es war sehr emotional. Zunächst wird man an verschiedene Charaktere gebunden. Man lernt sie kennen, man leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen. Dann werden sie von einem gerissen und am Ende ist man traurig. Hinterher kriegt man aber einen positiven Ausblick auf die Zukunft und sieht worum es danach gehen wird. Dass alles gut sein wird. Das macht einen dann auf eine merkwürdige Art stolz bzw. man freut sich einfach. Es ist unheimlich rührend das mit anzusehen. 

Selten eine Reihe gelesen, die dermaßen emotional, fies, gewalttätig und aufwühlend gewesen ist. 

Made by: Robert Kirkman, Charlie Adlard
10/10 Pfandflaschen

Samstag, 19. Februar 2022

Album der Woche#527: Alias - The Other Side of The Looking Glass (2002)

Ich habe mich für diesen Themenmonat auf etlichen Bestenlisten umgeguckt, weil ich hier auch mal Sachen einbringen wollte, die nicht unbedingt jeder kennt bzw. die einfach irgendwie untergegangen sind. Habe vorher noch nie auch nur irgendwas von Alias gehört, wollte aber unbedingt ein Hip-Hop-Album aus dem Jahr 2002 reviewen. 


Alias war der Künstlername von Brendon Whitney, dem Mitbegründer von Anticon Records. "The Other Side of The Looking Glass" war das erste Solo-Album von ihm. Davor gab es zwei Veröffentlichungen im Rahmen der Projekte "So-Called Artists" und "Deep Puddle Dynamics". Danach gab es zwei rein instrumentelle Alben, Kollabos und nur noch Produktion/Mastering. Der Fokus bewegte sich weg vom Rappen, was ich tatsächlich sehr schade finde. Und natürlich auch, dass er 2018 mit 41 an Herzversagen gestorben ist.

Zuallererst fühlte ich mich an Rapper wie Atmosphere oder Eyedea erinnert. Das liegt tatsächlich an der Hautfarbe und der Sozialisation. Es ist nicht selten, dass weiße Rapper über anderes schreiben als schwarze Rapper. Das wäre aber auch schon die Gemeinsamkeit. Mit Eyedea verbindet ihm am ehesten noch die Emotionalität, Zynismus und Bitterkeit der Texte. Der ebenfalls verstorbene Eyedea hat irgendwann auf echte Instrumente gesetzt. Alias war beat-technisch im Trip-Hop beheimatet und hat danach eigentlich nur noch Trip-Hop Alben gemacht. Stilistisch kann man jedoch sagen, dass irgendwo auch eine Nähe zu Dälek zu hören ist. Wann man sich das Albumcover ansieht, fühlt man sich definitiv an die Frühwerke, also die beiden "Herrengedeck"-Alben, von Audio88 & Yassin erinnert.

"The Other Side of The Looking Glass" beschäftigt sich viel mit menschlicher Psyche und zwischenmenschlicher Kommunikation. Overthinking ist auch ein Thema. Es ist ehrlich gesagt, ein ziemliches Trauerspiel. Würde jetzt auch behaupten, dass es ein "feels good to be sad"-Album ist. 


"Rest my head inside my hands, pace back and forth inside my mindI wish sometimes I wouldn't reminisce so much
Such things, tend to make one reflect and dissect situations to an extreme"
(aus "Watching Water")

Anspieltipps: Angel of Solitude, Watching Water, Jovial Costume

8,5/10 Pfandflaschen


Donnerstag, 17. Februar 2022

Film der Woche#524: BATMARATHON!, Teil IX

Guten Tag, liebe Freunde der Fledermaus! Der letzte Teil des Batmarathon!s ist leider schon knapp drei Jahre her. In der Zeit sind drei neue Filme, ein neuer Lego-Batman-Film und ein interaktiver Film (der auf "Death In The Family" basiert und wo man die Handlung selbst bestimmen kann) rausgekommen. Aber wir fangen ganz langsam an. BTW, ich habe komplett aufgegeben zu zählen, wie viele Filme ich im Rahmen dieses Marathons reviewt habe. Absolut. Anyways, let's go:

Achja und hier geht es zum letzten Teil.

Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles (2019)

Adaption des jetzt schon klassischen Intercompany-Crossovers "Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles" von James Tynion IV und Freddie Williams II. Es gab von dem Comic übrigens zwei Fortsetzungen und ein weiteres Crossover namens "Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles Adventures". Letzterer hat den Batman aus der 1992er Zeichentrickserie und die Turtles aus der 2012er Serie zusammengeführt. Das hat mich ziemlich verwirrt, weil ich irgendwie erst gedacht dass es sich um die Verfilmung des letztgenannten handelt. Warum? Nun, lasst euch nicht in die Irre führen, denn: die Turtles auf dem Cover sind definitiv nicht die Turtles die drin zu sehen sind. Deren Design ähnelt viel eher dem der 2012er 3D-animierten Serie. Aber egal. Hier gehts zum Comic.

Wir befinden uns in Gotham City. Barbara "Batgirl" Gordon (im Original gesprochen von Rachel Wood) ist auf einer Tour durch Powers Industrial als die Firma von einem Haufen Krieger des Foot Clans angegriffen wird. Sie stehlen einen starken Stromgenerator, werden aber während des Diebstahls von den vier Ninja Turtles Raphael (Darren Criss), Donatello (Baron Vaughn), Leonardo (Eric Bauza) und Michelangelo (Kyle Mooney) überrascht. Das Ganze geschieht im Dunklen und Barbara ist fest davon überzeugt, dass die vier Metawesen sind. Daraufhin greift der Foot Clan, mitsamt Shredder Wayne Enterprises an und versucht eine Wetter-Manipulations-Maschine zu stehlen. Batman (Troy Baker) kämpft gegen Shredder, muss aber aufgrund dessen hervorragender Kampfkunst sich als Verlierer zufrieden geben. Die vier Turtles haben mittlerweile ihren Erzfeind ausfindig gemacht und sind nach Gotham gereist. Wie sie rausgefunden haben, hat der Bösewicht sich mit jemand anders aus Gotham zusammengetan um gemeinsam irgendwas super Böses durchzuziehen. Das erste Aufeinandertreffen mit Batman läuft auch nicht so gut ab. Die fünf kämpfen, weil sie einander für die "bösen" halten. Schlußendlich finden die vier heraus, wo die Bathöhle ist und infiltrieren sie. Nach einem kurzen Kampf mit Damian "Robin" Wayne (Ben Giroux) sind die Fronten geklärt. Die Schildkröten wollen nichts böses und eine Zusammenarbeit mit Batman/Robin/Batgirl muss einfach stattfinden. Oh und Shredder hat sich mit Ra'as Al Ghul zusammen getan. Beide wollen das sogenannte "Ooze", also das TCRI-Mutagen nutzen um Gotham City zu Fall zu bringen und neu aufzubauen. Dafür muss das Arkham Asylum herhalten. Die Insassen, wie Mr. Freeze, Joker oder Batman werden schon bald mit dem Ooze übergossen und verwandeln sich in fürchterliche Tier-Mutanten. Der Joker (Troy Baker) wird dabei zu einer Schlange, Mr. Freeze zum Polarbären und Two-Face zu einer zweiköpfigen Katze.


Okay, das Design von Donatello ist tatsächlich übelster Scheiß. Er sieht aus wie eine Erdnuss mit zwei Augen. Der Rest ist jedoch Top. Absolute Klasse. Ich finds auch hammer, dass man mittlerweile dazu übergegangen ist die Turtles auf verschiedene Arten darzustellen um ihre Unterschiede hervorzuheben. Trotzdem ist es auf dem ersten Blick etwas ungewohnt diese vier grünen Männchen als Kontrast zu den eher realistisch gezeichneten restlichen Charakteren gezeigt zu bekommen. Aber gut. Die Handlung ist amüsant. Es gibt Blut, geköpfte Leichen und leichte Schimpfworte wie "Scheiße". Der Zufall wollte es so, dass ich diesen Film mitten in einem Serienzyklus gucke, dessen Teil "Teenage Mutant Ninja Turtles"(2003) ist. Darum war das noch mal eine Spur ungewohnter, TMNT teilweise so brutal vorgehen zu sehen. Was mir auch gefallen hat, war wie jede Schildkröte eine Art Bezugsperson in der Bat-Family gefunden hat. Michaelangelo hat sich mit Alfred Pennyworth, dem Butler von Bruce Wayne angefreundet. Donatello und Batgirl fanden heraus, dass sie beide Naturwissenschaft interessiert. Leonardo und Batman wurden zu Sparringpartnern. Raphel und Robin sind Hitzköpfe die sich wunderbar ergänzen. Und am Ende essen sie alle Pizza. Ja, das habe ich mir nicht ausgedacht.

Es ist ein geiler Film, verdammt!

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



Batman: Hush (2019)

Lose basierend auf der Storyline "Hush", die in den Batman-Ausgaben 608-619 (2002-2003) erschienen ist. 

Es fängt an mit einem Kidnapping. Bane hat einen kleinen Jungen entführt und verlangt Lösegeld dafür. Für den Bösewicht der Luchador-Maske ist es ziemlich ungewohnt sich so in die Öffentlichkeit zu drängen. Batman interveniert erfolgreich und wird daraufhin von Lady Shiva angesprochen. Das Mitglied der Liga der Assassinen erzählt ihm dass ein Unbekannter zur Lazarus-Grube vorgedrungen und scheinbar dort eingetaucht ist. Sie fragt gezielt nach Hilfe um den Eindringling zu identifizieren. Während des Gesprächs taucht Catwoman auf und stiehlt das Lösegeld (dass Bane folgerichtig nicht erhalten hat). Batman verfolgt sie, sein Seil wird allerdings von einer mysteriösen Figur aus den Schatten durchschossen. Batman schafft es nicht, sich irgendwo festzuhalten und fällt metertief runter. Ein Gebäude kann den Fall kurz abbremsen und sicherlich tut auch seine Panzerung ihr übriges,

allerdings muss er danach trotzdem ins Krankenhaus. Batgirl eilt zur Hilfe und bring Bats zurück zur Bathöhle. Währenddessen bringt Catwoman das Geld zu Poison Ivy. Sie scheint von ihr mithilfe ihres Pflanzenserums manipuliert worden zu sein. Doch auch die grüne Pflanzenfrau folgt nicht unbedingt ihrem eigenen Plan. Ein Typ, eingekleidet in Bandagen und Trenchcoat, der sich selbst Hush nennt taucht auf und übergibt ihr Kryptonit, um Superman zu manipulieren. Es stellt sich heraus, dass dieser einen merkwürdigen Hass auf Batman schiebt und unbedingt verschiedene Personen/Bösewichte aus Batmans Karriere in einen Angriff auf ihn manipuliert. Leider weiß niemand wer diese Figur sein kann und wieso er so obsessiv in puncto Batman ist...

Ich erinnere mich ziemlich gut an den Comic und wusste wie es eigentlich auszugehen hat. Leider war dem nicht so, sodass ich fürs erste etwas perplex war. So wie die Handlung stattfindet erscheint in erster Linie nicht ganz richtig, doch hinterher denkt man sich dass es eine radikale interessante Idee sein könnte. Man darf dafür einfach kein Genre-Purist sein. Ich hatte jedenfalls Spaß. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Untersuchung der Beziehung zwischen Catwoman und Batman und dass die Hürden die diese haben könnte (und wird) aufgezeigt werden. Das einzige was mich etwas stört ist der Zeichenstil an einigen Stellen. Zu sehr pseudo-anime-esk. Ansonsten aber echt ein guter Film.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:




Dienstag, 15. Februar 2022

Comic Book Review#523: The Walking Dead#181-186 (2019)

Das 31te und vorletzte Band trägt den Titel "Verdorben bis ins Mark".

Pamela Milton, die Gouverneurin des "Commonwealth" (der "Gemeinschaft") ist in Alexandria angekommen und kriegt von Rick eine Führung. Sie sieht das erste Mal seit langem das Meer. Es kommt zu einem Zwischenfall mit einer Herde von Beißern. Die Gruppe um Dwight schafft es allerdings nicht wirklich sie wegzulotsen, weil die Kutsche von Ms. Milton stehen bleibt. Mercer, der Kopf der Sicherheitsgarde, die die Gouverneurin bewacht ist an vorderster Front als es um das Abschlachten der Untoten geht. Er rettet Princess das Leben und die beiden scheinen einen gewissen "Moment" zu erleben. Es stellt sich heraus, dass die Gouverneurin und ihre Leute, die Zombies mit Absicht angelockt hat um zu zeigen, was Mercer so drauf hat. Milton sieht auch andere Gegenden. Das ehemalige Lager der "Erlöser", das "Königreich" und die "Anhöhe". Sie ist wie verzaubert und begeistert. Ihrer Meinung nach gehört Rick definitiv in die Gemeinschaft bzw. die beiden Gemeinden sollten auf jeden Fall kooperieren. Michonne soll dort ihre ursprüngliche Aufgaben bzw. ihren ursprünglichen Beruf als Anwältin wieder aufnehmen. Und schon bald wird sie auch gebraucht. Es kommt zu einem schlimmen Zwischenfall. Ein mann wird von den Soldaten der Gemeinde verprügelt. Es handelte sich um einen persönlichen Konflikt. Die Situation eskaliert und man merkt schnell, dass alles nicht so perfekt wie auf dem ersten Blick. Michonne muss nun die Seite der Regierung in einem Gerichtsfall vertreten und zieht die Wut der Bevölkerung auf sich. Als Rick und mehrere andere endlich dort angekommen sind, ist er sichtlich überwältigt. Dwight ist allerdings angepisst, weil er schnell merkt dass das "Utopische" offensichtlich nur eine Fassade ist. Er ist der Meinung unbedingt einen Aufstand anzetteln zu müssen. Genauer gesagt, sollten Rick und der Rest Alexandrias diese "Festung" übernehmen. Die Bevölkerung wäre auf jeden Fall auf ihrer Seite. Doch Rick scheint seine Seele verkauft zu haben.

Ich finds großartig, was für Fragen man hier aufwirft. Es ist nicht mehr "was tue ich, um zu überleben?" sondern "bin ich bereit, meine Prinzipien aufzugeben, damit es nicht nur anderen sondern auch mir besser geht?". Das Unmögliche ist geschehen. Unsere Helden sind in der Zivilisation zurück. Doch diese bringt auch die Schattenseiten einer spätkapitalistischen Gesellschaft wieder her Es ist buchstäblich alles wie es vorher war. Werden unsere Helden nun sich nahtlos in die alte Ordnung einfügen? Oder werden sie dafür kämpfen, dass alles doch noch ein Stückchen besser wird?

9/10 Pfandflaschen

Sonntag, 13. Februar 2022

So isses, Musik!#139


So, der Link ist im Titel zu finden. Es sind insgesamt 119 Videos. Leck mich fett, ist das viel. Und nein, das sind größtenteils Original-Videos OHNE die Kommentare der beiden. Viel Spaß.




K:

Ich habe letztens meine Musiksammlung auf meinem Laptop weiter gehört und bin mit dem Buchstaben K fertig geworden. Unter anderem hatte ich diese Perlen dabei:

Das insgesamt neunte Album der Techno-Pioniere Kraftwerk, "Electric Café". Wer nicht die Einflüsse raushört, die auf die zeitgenössische Hip-Hop-Szene ausgeübt wurden, der ist taub. Das ist der Sound dem Afrika Bambaata und die Furious Five gehört haben.


"Artikulationsversuche" von Kriebel und die Kumpels ist das erste Solo-Projekt des ehemaligen Mitglied der mittlerweile non-existenten Dresdner Hip-Hop Crew KapuDDniks, Kriebel. Hierauf versammeln sich zahlreiche Gäste und rappen über Drogen, Dresden, Feiern und andere sachen. Damals habe ichs maßlos gefeiert und fands witzig. Heute muss ich leider innerlich sehr kringeln. Ich finds leider sehr furchtbar.


Krum Bums - As The Tide Turns (2006)

Das Albumcover lässt einen erahnen, es könnte sich irgendwie um Vikinger Kram, sei es Metal oder irgendwelche Heidenmusik, handeln. Aber nein, stattdessen kriegt man reinen Street Punk mit rotzigen Gesang zu hören. Nach all den Jahren tatsächlich alles andere als schlecht, jedoch ziemlich vergänglich. Und nein im Bandnamen geht es nicht darum jemanden krumm zu bumsen. Es handelt sich um "Krümmeljungen".



Kreator - Pleasure To Kill

Nuff said.


Was läuft sonst so?

Vatican Shadow - Harbingers Of Things To Come


Also ich würde nicht sagen, dass das "läuft" weil ich letztens einfach mal reingehört habe und nicht pausenlos gehört hab. Das ist also Vatican Shadow was diese ganzen Doomer auf Instagram abfeiern. Klingt geil, gefällt mir. Was ist das? Werde ich nicht beschreiben, klickt einfach drauf.

Ash Code - A New Dawn

Was mir mindestens genauso gut gefällt, wenn nicht gar ein wenig beser ist der Song "A New Dawn"on der italienischen Darkwave Band "Ash Code", den ich vor kurzem auf Instagram gefunden hab. Während ich das tippe, gucke ich traurig und müde. Geil.





Darkthrone Discography: Eternal Hails...... (2021)

Ich weiß nicht genau wie viele Punkte hinter das "Eternal Hails" kommen, aber ich habe mal fünf gemacht. Das letzte Werk Darkthrones "Old Star" fand ich definitiv gut, jedoch gefällt mir der Nachfolger sogar noch mehr. Gut, natürlich können sie eher schlecht an ihre Frühwerke, aber auch an ihre späteren BlackNRolligen oder schlicht crustigen Werke anknüpfen. Trotzdem gilt: Es ist Doom Metal, Mötörhead und Amebix. Kein Soprano, kein klassischer Heavy/Speed Metal. Einfach nur sehr
kratzige Stimme auf old school Gitarren. Fünf lange Tracks. Ich würde sagen, dass es spätestens beim zehnten Hören doch relativ langweilig wird. Aber immerhin habe ich bei den ersten fünf Malen doch tatsächlich Spaß. Und das zählt. Nein, es ist nicht super innovativ. Jedoch kann ich wieder behaupten, dass sie irgendwie das Genre gewechselt haben. Dass sie sich behaupten können. Zumindest ein Bisschen. Meines Erachtens ne verdammt gute Scheibe, jedoch erwarte ich als nächstes (das wäre dann das zwanzigste Album) schon eine Nummer größer.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Hate Cloak, His Master's Voice, Voyage To A North Pole Adrift




Mr. Bungle Discography: s/t (1991)

Hurra, eine neue Discography. Dafür dürft ihr Philipp danken, der unbedingt diese vollkommen abgefahrene Band reviewen wollte. Eigentlich haben sie mehr als vier Alben, allerdings ist das Material was auf den Demos zu hören ist, auch auf den vier Alben drauf. Darum nur vier Alben. Und zum Schluß gibts die wieder aufgenommene erste Demo "The Raging Wrath Of The Easter Bunny". Aber erstmal dieses offizielle erste Album.


Man kommt nicht umhin, einen Namen zu droppen, der hier nun mal dazu gehört. Sänger Mike Patton, der zu dem Zeitpunkt fest bei Faith No More war, wollte seine alte Band nicht im Stich lassen. Man könnte meinen hier gehe es in eine ähnliche Richtung wie bei FNM. Man verbindet hier verschiedene Genres. Also ist es ein Crossover. Aber doch anders. Im Fachjargon nennt man das "Jazzcore". Wir haben hier Einflüsse aus Metal, Punk, Jazz, Ska und irgendwie auch Polka und Funk. Es ist ein fantastisches Chaos. Man könnte meinen, dass es keiner Struktur folgt. Doch man irrt sich. Es gibt ganz eindeutig eine Struktur, die allerdings wie völliges Durcheinander erscheint. Ruhige, fast schon ambient-ige Passagen werden durch funky Shice und Saxophon unterbrechen. Ganz viel Bass-Einsatz wie bei Primus. Dazu ist Mike Pattons Stimmbandbreite so gut wie sonst auch. Nur, dass er hier seine kreative Seite mehr auszuleben scheint. Mein Favorit ist übrigens "Squeeze Me Macaroni". Mittendrin hört man einfach sowas wie Hühnergeräusche, dabei ist es einfach nur Pattons Stimme. Und zwischendurch gibt es Turntables zu hören. Es ist also zu 1/8 Nu Metal! Wow! "Carousel" ist wohl der karusellste Song auf diesem Album. Es ist einfach Polka. Fehlt nur noch Akkordeon. Das klingt als hätte Miles Davis noch heftigere Drogen genommen. Teilweise aber tatsächlich nach frühen Red Hot Chili Peppers. Aber in anstrengend. Jedoch nur auf den ersten Blick. Ich würde an eurer Stelle dem Album mehr als eine Chance geben. Es ist heftig, abgefahren, chaotisch und doch so einzigartig. Auch textlich geht es um viele verschiedene Dinge wie Masturbation und Sex. Als auch Atemkontrolle. Achja, "Blue Velvet" von David Lynch (den ich noch sehen muss) wird auf dem gesamten Album zitiert. 

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Carousel, Squeeze Me Macaroni, Egg

Und weil zwei Meinungen besser sind als eine, hier ist dem Philipp seine:

"Das erste mal von Mr. Bungle habe ich durch irgendein beschissenes Clickbait-Video erfahren, dass aus der relativ unbedeutenden Fehde zwischen Mr. Bungle und den Red Hot Chili Peppers eine riesengroße Sache machen wollte. Tatsächlich kann absolut jeder, den das interessiert, die Geschichte nachlesen und sich gerne auf irgendeine Seite schlagen, ich persönlich werde das nicht.
Jedenfalls habe ich – unter anderem anlässlich der Wiederaufnahme ihres „The Raging Wrath Of The Easter Bunny“-Demos die Gelegenheit genutzt, um mich während der Pandemie Hals über Kopf in die Diskografien von unter anderem Faith No More und Mr. Bungle zu stürzen.
Seltsam auch, dass ich bisher von beiden Bands relativ wenig (abseits der Singles, die Musikvideos zu Falling To Pieces und Epic auf MTV fand ich immer grandios) gehört hatte, obwohl zumindest Faith No More genau nach meiner Baustelle aussah. Naja, was auch immer, mittlerweile bin ich sehr glücklich, mich mal etwas näher mit Mr. Patton und seinen Mitmusikern beschäftigt zu haben, aber hier geht es schließlich um Mr. Bungle und das ist wesentlich mehr als nur „die andere Band von Mike Patton“. 

Mr. Bungle besteht aus (meist) 6 absolut virtuosen Musikern mit einem Hang zum Wahnsinn.
Was hier geboten wird ist gar nicht so einfach zu beschreiben, oszilliert das ganze doch fröhlich zwischen Funk, Polka, Ska, Easy Listening, Metal und Zirkusmusik hin und her. Und das oft innerhalb eines Songs. Wirklich einfach macht es diese Mischung einem nicht, wirkt sie doch recht zerfahren und schizophren. Man fühlt (und dieses Zitat habe ich aus irgendeinem YouTube-Video geklaut, Gregor sagt von LielikesMusik, und das klingt nicht unwahrscheinlich) als würde man durch irgendein ziemlich weirdes und grusliges Spiegelkabinett auf einem Jahrmarkt spazieren und das wäre die musikalische Untermalung dazu, man weiss nie, was hinter der nächsten Ecke lauert, mal ist das ganze eingängig und fröhlich und dann wieder düster und sperrig. Lässt man sich aber einmal wirklich aufmerksam auf die Musik ein, entdeckt man immer wieder neue Facetten und Perlen, es bleibt keine Zeit daran zu zweifeln, dass man es hier mit Profis zu tun hat, die genau wissen, was sie da tun, allen voran Bassist Trevor Dunn, dessen Basslines sehr im Vordergrund stehen und teilweise sehr funky, andererseits aber auch sehr düster und perkussiv sind. 
Die Texte sind mindestens genauso weird wie die Musik, geht es doch auf recht humorvolle Art und Weise unter anderem um menschliche Abgründe, verstorbene/sterbende Familienhunde, Sex mit Lebensmitteln oder Pornos.

Mike Patton stand bei diesem Album übrigens noch ziemlich am Anfang seiner Stimmakrobatik, deswegen gibt es hier lediglich Rap, Gesang und hin und wieder etwas Geschrei zu hören, die Darbietung unterstützt den Wahnsinn dieser Musik auf jeden Fall ziemlich eindrucksvoll. Alles in allem ein großartiges Album, dem man sicherlich einiges an Aufmerksamkeit und Zeit geben muss, aber dafür lohnt sich das umso mehr. 

Anspieltipps: Squeeze Me Macaroni, Carousel, Quote/Unquote

10/10 Pfandflaschen"




Donnerstag, 10. Februar 2022

Album der Woche#526: Box Car Racer - s/t (2002)

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Album der Woche" im 2002er Monat Februar. 

Bei Box Car Racer handelt es sich um ein Projekt der beiden Blink-182 Mitglieder Tom DeLonge (nun nicht mehr Mitglied) und Travis Barker. Wobei man viel eher sagen müsste, dass es DeLonges Solo-Projekt gewesen ist, wobei er Unterstützung von Barker und David Kennedy (u.a. Hazen Street) bekommen hat. Letzterer ist Gründungsmitglied von Angels & Airwaves, DeLonges anderer Band, gewesen. Am Bass war ein Typ namens Anthony Celestino.

Das einzige, selbstbetitelte Album ist zwischen den beiden Blink-182-Alben "Take Off Your Pants And Jacket" (2001) und "Blink 182" (2003) erschienen. Man könnte es auch als eine Art Motor/Inspiration für das vielfach angepriesene selbstbetitelte Album von Blink betrachten. Zwar hatte "Take Off..." einige kleine düstere Elemente, jedoch war es trotzdem übersät mit Pipikaka-Witzen und Songs über Teenage Herzschmerz. "Box Car Racer" ist eine riesige Ecke anders. Es folgt einem Konzept. Im Grunde genommen geht es um einen namenlosen Jungen der den Untergang der Welt miterlebt und nun alleine als auch mit Mitstreitern ums Überleben kämpft. Es geht dabei auch ein klitzekleines Bisschen um Verschwörungstheorien und dass die Regierung lügt. 

Soundtechnisch orientierte sich DeLonge an Bands wie Quicksand oder Fugazi. Nachdem er aufgrund einer Rückenverletzung eine Tour mit Blink-182 verschieben musste, hockte er zuhause und ließ sich von Travis Barker neue Musik zeigen. Unter anderem eben die grade erwähnten Bands. BCR fokussiert sich ergo nicht auf schnellen Punk-Songs sondern lässt Raum damit sich eine bedrückende, traurige Atmosphäre entwickelt. Im Grunde genommen ist es das was rauskommt wenn Blink-182 schon vorher etwas ernstere Texte geschrieben hätten. De Facto haben wir hier sogar einen Blink-Song: Mark Hoppus ist auf "Elevator" zu hören. Der einzige unpassende Song ist meiner Meinung nach "Cat Like Thief", aufgrund der Gastparts von Jordan Pundik (New Found Glory) und Tim Armstrong (Rancid). Vor allem Armstrongs Gesang passt absolut nicht dazu bzw. generell zu der Atmosphäre des Albums. Ein kleines Bisschen wünsche ich mir Tom wäre weiter in die Richtung gegangen und hätte hier weitergemacht. Aber dann hätte es wahrscheinlich das großartige selbstbetitelte Blink-182 Album nicht gegeben.

Anspieltipps: I Feel So, Elevator, The End With U
8,5/10 Pfandflaschen



Mittwoch, 9. Februar 2022

Film der Woche#523: Tremors: A Cold Day In Hell (2018)

Hehe. Lel. Ihr wisst wie es ist. Eigentlich wollte ich blablabla hier ein Double Feature machen und blablabla hatte keine Zeit und blablabla jetzt kommt nur ein Film. Dafür gibt es dieses Jahr irgendwann tatsächlich ein Tremors-Double Feature. Schließlich fehlt noch ein weiterer Film und eine Folge der Serie. Selber Fall bei Chucky. Die Chancen stehen gut, dass die beiden Franchises nicht im Halloween-Special auftauchen werden und dieses Jahr alles zu Ende gebracht wird.

Zwei Jahre nach dem letzten Film und dem Kampf gegen die Arschknaller und Graboiden in Südafrika. Eine neue Spezies von Graboiden (mit besseren CGI) taucht in der Tundra von Kanada auf. Ein Team von Wissenschaftlern, die das Innere von Gletschern erforschen wird von Graboiden angegriffen. Es vergeht nicht viel Zeit bis Burt Gummer angerufen und um Hilfe gebeten wird. Der Waffen-Enthusiast, der bis jetzt alle Filme überlebt hat und immer noch von Michael Gross gespielt wird, pfeift aus dem letzten Loch. Mittlerweile ist er der einzige Bewohner der Stadt Perfection und Besitzer von Changs Gemischtwarenladen. Die Steuerbehörde ist ihm hinterher weil er seit 20 Jahren keine Steuern gezahlt hat. Sein Sohn Travis (Jamie Kennedy) der seit längerem sowas wie sein Sidekick ist, versucht ihm zu überzeugen mit der YouTube-Sendung weiter zu machen. Doch nun sind sie nach Kanada unterwegs und dort angekommen helfen sie dem dort ansässigen Forscherteam gegen die Graboiden. Sie lernen dabei auch die Tochter von Val McKee (Kevin Bacon im ersten Film) und Rhonda LeBeck (Finn Carter), Valerie McKee die als Werkstudentin und Graboiden-Expertin mit dabei ist. Es stellt sich heraus, dass Burt krank ist. Sein Körper ist mit Bakterien infiziert, die sonst im Inneren der Graboide ansässig sind. Diese trugen bei zur Entwicklung von einer Art Parasit, dass sich von Burts Körper nährt. Es dauert nicht mehr lange und er könnte sterben. Nun muss man wohl einen Graboiden lebendig fangen um an ein Antidotum zu kommen.


Tremors 6 ist vollgeladen mit unfassbar vorhersehbaren Klischees. Der Charakter der ein Alter Hase ist, immer einen Alter-Mann-Spruch auf den Lippen hat und keine Steuern zahlt. Die Regierung die gegen einen kleinen Gefallen ein Auge zudrückt wegen der ganzen Steuersache. Dann noch Nachfolger von bereits da gewesen Charakteren. Ein neues Territorium für bereits bekannte Monster: im letzten Teil war es Südafrika, diesmal ist es Kanada. Es ist alles ziemlich vorhersehbar. Aber witzig und unterhaltsam. Es ist ein typischer, klischeehafter Horror Comedy Film. Er wird jedoch in keiner Sekunde langweilig sondern einfach nur noch mehr Over The Top. Definitiv besser als der letzte. 

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


Dienstag, 8. Februar 2022

Comic Book Review#522: The Walking Dead#175-180 (2018)

Da wären wir also wieder. Genauer gesagt, liegt vor mir das vorvorletzte Band der Reihe. Die nummer 30.

Am Ende des vorherigen Bandes sind Michone, Siddiq, Eugene und die paar Neuzugänge (inklusive der neuen Figur Princess, die in Pittsburgh aufgesammelt wurde) sind endlich an ihrem Ziel angekommen. Sie folgten den Anweisungen von Stephanie, der Frau mit der sich Eugene mithilfe von einem reparierten Funkgerät unterhalten hat. Nun stehen sie vor einer Truppe bewaffneter Männer, die wie Stormtroopers aussehen. Es stellt sich heraus, dass sie als Wachtruppe für eine andere Gemeinde dienen. Lance, der Sprecher der Gemeinde lässt die Gruppe zuerst entwaffnen, doch danach reiten sie alle gemeinsam in die "Stadt". Die Gemeinde ist weitaus größer als Alexandria oder die Anhöhe.
Genauer gesagt, leben dort an die 50.000 Menschen. Footballstadien existieren, in welchen auch Spiele und Konzerte stattfinden. Das Leben dort floriert. Auf einer sogenannten "Wand der Verlorenen" findet Michonne ein Foto von sich. Dort werden Bilder von vermissten oder vermeintlich verstorbenen Personen aufgehängt. Michonnes Tochter Elodie hat ein Photo von ihr dort hinzugefügt. Nachdem die Gruppe die Gouverneurin des Mini-Staates kennenlernt, darf Michonne auch endlich zu Elodie. Das Wiedersehen ist Tränen- und Freudereich. Die Gemeinde lebt in einem weitaus höheren Standard als man es sich hätte vorstellen können. Nach klärenden Gespräch mit Eugene und Michonne wollen sie auch Rick kennenlernen um über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen. Doch, es gibt auch Tücken. Das System indem die Gemeinde funktioniert, ist exakt dasselbe wie vor der Zombie-Apokalypse. Jeder, der davor eine höhere Position inne hatte, hat sie nun auch. Es erscheint auf dem ersten Blick fair, doch es gibt aus welchem Grund auch immer eine Einteilung in Klassen, die man eigentlich hätte überwinden können. Insgesamt lässt sich festhalten: diese Leute die im direkten Umkreis der Gouverneurin sind (einschließlich ihren verwöhnten Sohn) sind nicht aus demselben Holz geschnitzt wie die Überlebenden aus Alexandria/dem Königreich/der Gemeinde.

Ich finde es interessant, was für Aspekte diese Reihe abdeckt. Letztens hat man sich einen weiteren Gesichtspunkt dieser Apokalypse zugewandt: Menschen, die die Zivilisation aufgegeben haben und nun selbst wie Zombies leben, die sogenannten "Flüsterer". Nun geht es um das exakte Gegenteil. Menschen, die genau das haben wollten was vorher war. Nicht in einer abgespeckten Version, wo sie ständig um ihr Leben kämpfen müssen. Sondern die Deluxe Version mit der Bourgeoisie, Polizeistaat usw. usf. Am Ende des Bandes ist es nicht wirklich klar, ob Rick sich auf eine Zusammenarbeit einlassen wird oder ob ihm das doch zuwider ist. Ehrlich gesagt, wittere ich einen neuen Krieg. Aber es kann natürlich sein, dass ich mich irre. Jedenfalls: Wieder mal sehr interessanter Lesestoff, der ohne große Streuner/Beißer-Angriffe auskommt.

9/10 Pfandflaschen

Freitag, 4. Februar 2022

Album der Woche#525: Opeth - Deliverance (2002)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat bei "..,klar"! Diesmal behandele ich das Jahr 2002. Es ist 20 Jahre her und ich finde es ist wert auf die musikalischen Meilensteine (und vllt. einfach so gute Alben) zurückzublicken und evtl. auch mal den eigenen Horizont zu erweitern. 


Bei "Deliverance" handelt es sich um das sechste Album von Opeth. Es ist der Nachfolger des nicht unbekannten und gefeierten "Blackwater Park". Eigentlich sollte es ein Teil eines Doppelalbums werden. Der Nachfolger "Damnation" erschien nur fünf Monate später - wobei es eigentlich die zweite Hälfte von "Deliverance" werden sollte. Aber das Plattenlabel hat sich dagegen entschieden um beide Alben vernünftig promoten zu können. So gesehen wäre das "Damnation" ein interessantes Gegenbild zu diesem Ding hier, wenn man sie frisch nach dem Release nacheinander gehört hätte. Bei letzteren handelt es sich nämlich um reinsten Progressive Rock. Dieses Album hier ist sowas wie "Progressive Death Metal". Was ja eigentlich ein Widerspruch ist, genauso wie Melodic Death Metal. Aber beide Genres gibt es, und das ist auch vollkommen gut so. 

Opeth waren nämlich davor eine Größe im Death Metal Genre, entwickelten sich aber weiter und machen mittlerweile reinen Progressive Rock. Sehen aber auch so aus. Jedenfalls glänzt dieses feine Stück hier mit Elementen aus beiden Genres. Wobei ich eher tendiere dazu zu sagen, dass sie teils nach Metal, teils nach 70er Hard Rock klingen. Wir haben hier zwar auch definitiv Angeberei, was verschiedenste Noten/Töne auf der Gitarre betrifft, allerdings driftet man hier nicht in Dream-Theater-Gefilde ab. Bis auf das Akustik-Instrumental "For Absent Friends" geht man bei jedem Song über die 10 Minuten Marke.

Genau dieses Instrumental ist meiner Meinung der perfekte Opener für den Brachial-Song "Master's Apprentices", der wieder sehr Richtung Death Metal geht. Doch mittendrin hört Mikael Åkerfeldt auf zu growlen und setzt Clean-Gesang ein und das Lied shiftet wieder Richtung Progressive. Es klingt fürs erste ziemlich schizophren. Hart, weich, brachial, progressiv. Die beiden Stilrichtungen wechseln sich nach und nach ab. Es kommt mir vor wie ein nicht enden wollende Spirale. Ich kann das auch schlecht beschreiben, weil ganz schön abgefahren. Diese Diskrepanzen zwischen Gebolze und Mellotron ist einfach unfassbar gut. 

Anspieltipps: By The Pain I See In Others, Wreath, Master's Apprentices
9/10 Pfandflaschen




Donnerstag, 3. Februar 2022

Comic Book Review#521: Lucifer#14-19 (2020)

Dieses es definitiv in sich habende Band wurde mir von Genossin Vroni letztes Jahr zu Chanukkah/Geburtstag geschenkt. Vielen Dank dafür, es hat meine Bahnfahrten deutlich verbessert. 

Das dritte Band der "Lucifer"-Reihe, die in Neil Gaimans Sandman Universum angesiedelt ist, enthält die Ausgaben #14-19 und ist 2020 erschienen. Geschrieben von Dan Watters. Gezeichnet von Max Und Sebastian Fiumara als auch Fernando Blanco. 


Lucifer, der Fürst der Finsternis der aussieht wir David Bowie hat sich irgendwo in England angesiedelt um dort ein Haus zu bauen. Es besteht aus Millionen von Zellen aus Lebewesen die er selbst erschaffen und umgebracht hat. Als es fertig ist, sind auch bald die ersten Gäste da. Eigentlich möchte Luzifer nur in aller Ruhe mit ihnen zu Abend essen. Doch gleichzeitig fasziniert ihm die menschliche Natur der Geister der Toten (die seine Gäste sind) und er möchte sie erforschen. Ein weiterer Gast ist der Necromancer John Constantine. Der zwar nicht tot ist aber buchstäblich nach Tod riecht. Sein Auftauchen ist ein Omen für den Beginn der Wilden Jagd. Vor Jahrtausenden ging Luzifer zusammen mit Odin und seinen vier Reitern (Fear, Thrill, Bloodthirst und Honor) auf Jagd. Ihr Opfer war der sogenannte "Gejagte Gott". Dieses Wesen galt als eine Art Katalysator für die Wut der Menschen. Wenn es umgebracht wurde, herrschte Frieden auf Erden. Es wurde aber immer wieder neu geboren. Nun muss Lucifer die neueste Inkarnation des gejagten Gottes vor Odin und seinen Reitern beschützen. 

Ich habe in meinem Leben ein paar Bände von Sandman gelesen. Das war schon sehr trippy damals. "Lucifer" ist zwar ähnlich, insbesondere was das Design betrifft doch trotzdem anders. Bösartiger, dreckiger. Und gleichzeitig genauso philosophisch. Der Beginn der Story macht es mir etwas schwer doch nach und nach entwickelte sich Spannung sodass ich einfach nicht wollte dass es aufhört.  Das schafft nicht jeder Comic. 


9/10 Pfandflaschen