Freitag, 31. Juli 2020

Comic Book Review#447: Spawn#58 (1996)

Wir befinden uns plötzlich sieben Aufgaben in der Zukunft. Doch um den Kontext etwas zu verstehen müssen wir in die Vergangenheit zurückblicken. In der Ausgaben haben Terry und Al gemeinsam einen Militärstrategisten namens Forsberg in die Obdachlosen-Allee (Rat City) gebracht um sein Wissen in Bezug auf Jason Wynn rauszufinden. Plötzlich wurde Spawn vom Cyber-Gorilla
Cy-Gor angegriffen. Vor einem Jahr traf er auf zwei Jungs die von ihrem Vater misshandelt wurden und die mittlerweile in einer Jugendeinrichtung festsitzen. Mittlerweile sind sie ausgebrochen und haben beschlossen nach New York zu gehen um sich Spawn anzuschliessen. Dummerweise geraten sie an einen grünhaarigen Drogendealer namens Snake, der den älteren der Jungs in sein Geschäft einspannt. Lange Rede kurzer Sinn - nach einer kurzen Zeit treffen sie auf Spawn und wollen bei ihm bleiben. Doch ihn interessiert ihr Schicksal nicht wirklich. Schlussendlich dürfen sie aber doch noch bleiben. Der ältere ist jedoch enttäuscht und geht zum Drogendealer zurück. Als dieser dann erfährt was Sache ist, beschließt er sich vom Jungen zu Spawn führen zu lassen um diesen dann umzubringen.

Wie immer großartige Zeichnungen von Greg Capullo. Bis auf die Kinder, die sehen wirklich scheußlich aus. Man muss ja unbedingt den Kids Riesenaugen malen um sie bemitleidenswert erscheinen zu lassen. Ansonsten eine großartige Arbeit, wenn auch ziemlich corny. Die Story ist es übrigens auch. Eine typische Geschichte über Ausreisserkids die auf den falschen Weg geraten und wieder zurück finden. Definitiv genießbar wenn auch leicht corny. Aber okay.

6,75/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 30. Juli 2020

Album der Woche#450: Fulci - Tropical Sun (2019)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Beitrag im "Death Metal"-Monat Juli. Zum Ende hin wollte ich, wie letzte Woche schon, etwas eher simpleres bringen. Das habe ich mir zumindest gedacht. So simpel war es nun doch nicht, schließlich verfolgt die Band ein zwar simples, aber ja, tatsächlich ein Konzept.

Fulci stammen nämlich aus Italien und haben sich nach dem Regisseur/Drehbuchautor/Schauspieler Lucio Fulci benannt. Dieser war bekannt unter anderem für Filme wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" oder "Zombi III". Wenn ihr diese Info erfährt und euch das Albumcover von "Tropical Sun" anguckt könnt ihr euch schon denken, wohin die Reise geht. "Tropical Sun" ist nämlich die Vertonung des Films "Zombi II", der auf einer tropischen Insel spielt, auf welcher Untote zu einer Plage werden. Das Intro "Voodoo Gore Ritual" klingt schon wie irgendein Song von "Goblin", der Band die Musik für mehrer Giallo-Filme, als auch für "Dawn of the Dead" gemacht hat. Außerdem gibt es Ausschnitte aus dem besagten Film zu hören. Erinnert mich ziemlich an die Grind-Band Graf Orlock, nur dass man sich hier auf einen einzigen Film konzentriert hat. GO haben nämlich auf einem Album immer mehrere Filme zitiert.

Soundtechnisch geht es in eine Richtung die ich eigentlich nicht besonders mag und auch nicht besonders kenne. Das ganze Marketing des Albums hat mich aber absolut überzeugt, sodass ich angefangen habe diese Musik zu mögen. Fulci klingen nicht nach Florida und auch nicht nach Schweden sondern nach brutalen, gutturalen Death Metal. Ja, so guttural dass einige Passagen sich tatsächlich nach "bree bree bree bree" anhören. Man mag sagen, dass das hier wenig originell ist. Es ist technisch gesehen allerdings 1A und durch den Horrorfilmanstrich wird es meiner Meinung nach nur noch besser. Textlich übrigens absolut deliziös. Seht ihr übrigens in diesem Lyric-Video hier:


Anspieltipps: Tropical Sun, Witch Doctor, Eye Full Of Maggots, Genetic Zombification
8,5/10 Pfandflaschen


Dienstag, 28. Juli 2020

Film der Woche#448: DINOSAUR SPECIAL!!!1

Hallo und herzlich willkommen zu einem Special, das ganze vier Filme beinhaltet. Das ist das erste Mal seit langem. Und mal wieder schöne Grüße aus der Vergangenheit. Diesmal handelt es sich um vier Dinosaurier-Filme, die Pinky und Ich in unserem Podcast "Movie Punx" besprechen. Die Folge ist wahrscheinliche Ende Juni draußen, dieser Beitrag erscheint dann irgendwann einen Monat später. Dabei sind die ersten beiden Pinkys Auswahl, die letzten beiden meine Auswahl. Anyway, here we are...achja, hier ist unsere Podcast-Folge dazu!

1. Tammy and the T-Rex (1994)

Dieser Klassiker der Horrorkomödie handelt von dem Teenagerpärchen Tammy (Denise Richards) und Michael (Paul Walker), die eigentlich ganz glücklich miteinander sind, wäre da nicht Tammys eifersüchtiger irrer Ex-Freund Billy. Der sich in einer der ersten Szenen mit Michael prügelt. In der Nacht daraufhin klettert Michael in Tammys Fenster, was von Teilen von Billys Band gesehen wird, die ihn dann selbstverständlich herbeirufen. Im Endeffekt wird Michael übelst verprügelt und in
einem Wildtiergehege ausgesetzt wo er von einem Löwen angegriffen wird. Von nun an liegt im Krankenhaus im Koma. Diese Situation ruft Dr. Wachenstein (Terry Kisser) auf den Plan. Er ist ein ordentlich durchgeknallter Wissenschaftler der einen echt wirkenden Tyrannosaurus-Rex-Roboter kreiert hat, der von einem Computer aus gesteuert werden kann. Wachenstein möchte allerdings für die Steuerung ein menschliches Gehirn benutzen. Also kidnappt er Michael, mithilfe seiner Gehilfen, aus dem Krankenhaus und pflanzt sein Hirn in den T-Rex.

Dieses Jahr ist der sogenannte Gore-Cut des Film rausgekommen. Dieser müsste an die 11 Minuten länger sein als die geschnittene Fassung. Ich war leider zuerst überzeugt gewesen, die ungeschnittene gesehen zu haben, was nicht der Fall war. Fest steht: "Tammy and the T-Rex" ist eines der witzigsten, unterhaltsamsten Werke des Horror-Comedy-Genres. Es ist auf so vielen Ebenen so brutal und absurd, dass mein Verstand es gar nicht fassen kann. Alleine die Tatsache dass die T-Rex-Klauen einfach menschliche Hände in grünen Handschuhen sind ist so lustig. Was aber auch sehr witzig ist, dass Bobby von John Franklin (Children of the Corn) gespielt wird. Und dass es einer der ersten Filme von Denise Richards und Paul Walker ist. Und überhaupt der ganze fucking Plot ist großartig, als auch die praktischen Effekte. Schade, dass die geschnittene Variante nicht so gory ist. Aber egal, trotzdem sehr spaßig

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


2. Theodore Rex (1996)

Jetzt kommen wir zu einem Rekord-Halter in dieser Rubrik. "Theodore Rex" ist der teuerste Film, der jemals auf VHS veröffentlicht wurde. Und er ist so schlecht, dass es keine Sau interessiert, dass er auf YouTube zu finden ist. Ich empfehle aber die andere Variante die man beim googeln findet.

Wir befinden uns irgendwann in der Zukunft, wo ein Wissenschaftler Zellen von Dinosauriern zum Leben gebracht hat und nun antropomorphe, menschengroße Dinosaurier unter Menschen leben und auch menschliche Berufe ausüben. Als ein Dinozid/Mord an einem Dinosaurier geschieht werden die menschliche Polizistin Katie Coltraine (Whoopi Goldberg) und der T-Rex Teddy (George Newbern) zu einem Buddy-Cop-Duo gemacht um den Fall zu lösen.

Die Idee ist ja an und für sich gar nicht mal schlecht. Könnte auch witzig sein, diese Buddy-Cop-Idee von ungleichen Partnern auf die Spitze zu treiben. Die Kulissen sind richtig cool, die Kostüme sowieso. Einzig die Handlung ist ersten vorhersehbar as fuck und zweitens absolut nicht lustig. Ich habe wirklich gequält. Zwar nicht so schlimm wie Whoopi Goldberg die den Filmdreh definitiv nicht genossen hat, aber ich habe mich gequält. Was für ein elendiger Cringe. Schade, der guten Idee wegen.

1/10 Pfandflaschen
Trailer:


3. We're Back - A Dinosaur's Story (1993)

Auf Deutsch bekannt als "Vier Dinos in New York".

Die ganze Story wird als Rückblick aus der sich von Rex (John Goodman), den Tyranossaurus erzählt. Dieser trifft zu Beginn des Filmes, beim Golfen, auf einen kleinen Vogel und erzählt ihm wie er überhaupt in "unsere" Welt gekommen ist. Irgendwann vor Millionen von Jahren war Rex noch ein hungriger Dinosaurier der alles gefressen hat, was ihm in den Weg kam. Bis irgendwann ein außerirdisches Raumschiff landete. Vorb (Jay Leno), der Alien-Pilot des Raumschiffs gibt Rex Cornflakes der Marke "Brain Drain" zu essen, die dem Dino antropomorph und intelligent machen.
Auf dem Raumschiff befinden sich andere Dinosaurier, die dieselbe Prozedur hinter sich haben. Der Triceratops Woog (Rene LeVant), die Pteranodon Elsa (Felicity Kendal) und Dweeb (Charles Fleischer), ein Parasaurolophus. Der Verantwortliche des Schiffes ist Captain Neweyes (Walter Cronkite), der Kinder in der Gegenwart ermöglichen will, lebendige Dinosaurier zu sehen. Er nimmt sie mit um im gegenwärtigen New York teil einer Ausstellung im Naturkundemuseum zu werden. Da wäre aber noch sein böser Bruder Professor Screweyes (Kenneth Mars), der einen psychedelischen Horrorzirkus betreibt. Vor diesem wird außerordentlich gewarnt. Die Dinos treffen nach ihrer Ankunft auf den Jungen Louie (Joey Shea) und freunden sich mit ihm an. Dazu kommt noch Cecilia (Yeardley Smith aka Lisa Simpson), mit welcher sich Louie anfreundet. Beide verbindet ein distanziertes Verhältnis zu ihren Eltern. In der Gruppe der Dinosaurier finden sie neue Freunde. Dummerweise treffen sie im weiteren Verlauf des Films auf Professor Screweyes der sie zu einem Knebelvertrag mit dem Zirkus überlistet.

Ein zuckersüßer und herzerwärmender Film. Witzigerweise kam er auch im Jahre 1993 raus, nur ein paar Monate nach "Jurassic Park", nachdem die Produktion vier Jahre gebraucht hat. Er hat alles was das Kinderherz von damals begehrt hat. Witzige Charaktere, Songs, eine relativ kurze Filmlänge und fucking antropomorphe sprechende Dinosaurier. Das einzige was mich tatsächlich gestört hat, waren die unnötigen Cartoon-Sounds, die beinahe an jeder Ecke eingesetzt wurden. Sie waren stellenweise passend, stellenweise absolut unnötig. Aber ansonsten: Top Kinder-Unterhaltung, wirklich.

7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


4. Carnosaur (1993)

"Carnosaur" kannte ich noch aus meiner Kindheit, jedoch konnte ich mich grade mal so an den Plot des Filmes erinnern. Er kam übrigens 1993 raus, ungefähr einen Monat vor "Jurassic Park" und das mit einem Budget von 850.000$

Der Film führt mehrere Erzählstränge zusammen. Zum einen wäre da eine Hühnermastanlage, wo ein Huhn ein so großes Ei legt, dass es ihn wortwörtlich explodieren lässt. Dann wäre da noch eine Krankheit die sich über die Grenzen der Anlage hinaus verbreitet und die Anwohner des kleinen Städtchens Climax langsam ansteckt. Dann wären da noch Tierrechtler die auf der Baustelle des
Fleischunternehmens protestieren und sich an Baugeräte mit Handschellen anketten. Dazu kommt noch ein Wärter mit nem Alkoholproblem, der die Ausgrabungsstätte/Baustelle bewacht. Und am Ende kommt noch Dr. Jane Tiptree (Diane Ladd) dazu, die die Menschheit abgrundtief hasst. Der Clou des ganzen Films ist folgender: Tiptree möchte durch die künstliche Grippe Menschen zu lebendigen Brutkästen für eine mutierte Rasse von Deinochynus-Dinosauriern werden lassen um die Menschheit auszurotten. Entstanden sind diese übrigens durch Gentechnik-Experimente an Hühnern. Weil Hühner ja quasi Nachfahren von Dinosauriern sind. Jetzt liegt es an dem Wächter mit Alkoholproblem und einer Tierrechtlerin, dieses ganze Chaos aufzuhalten.

Die ganze Story ist ja im Prinzip nicht schlecht und schön b-movie-mäßig. Dinos, die in Hühnereiern zuerst auf die Welt kommen und danach sich in menschlichen Körpern verbreiten und dazu eine wahnsinnige Wissenschaftlerin, die einen Hass auf die Menschen schiebt. Die Effekte sind schön billig, außer den riesigen T-Rex der in Tiptrees Keller wohnt. Wo ist also das Problem? Nun, es ist einfach unfassbar langweilig und definitiv nicht spannend. Es werden Menschen von ungefähr katzengroßen Dinosauriern niedergemetzelt und ein T-Rex mit nem Bagger bekämpft. Klingt ja eigentlich ganz cool, aber die Ausführung lässt mich einfach müde werden. Diane Ladd, die Jane Tiptree spielt ist übrigens die Mutter von Laura Dern, die in "Jurassic Park" Dr. Ellie Sattler spielt. Ob Produzent Roger Corman sie mit Absicht engagiert hat um ordentlich zu trollen? Man weiß es nicht. Ich habe nicht viel erwartet und wurde dennoch enttäuscht. Ich frage mich wie dieser Film zwei Fortsetzungen nach sich ziehen könnte als auch zwei Spin-Offs. WTF.

2/10 Pfandflaschen
Trailer:

Samstag, 25. Juli 2020

Album der Woche#449: Gatecreeper - Deserted (2019)

Okay, dieser musikalische Monat ist der Monat der wenigen Worte. Denn so richtig viel will ich über Death Metal nicht wirklich schreiben. Meiner Meinung nach steht die Musik tatsächlich mehr für sich selbst. So betrachtet möchte ich nicht unbedingt fachsimpeln. Allerdings habe ich beschlossen ein neueres Album vom letztem Jahr zu reviewen, weil ich die Band (meine auch letztes Jahr) entdeckt habe und bis jetzt verdammt gut finde.

Zweites Album von Gatecreeper aus Arizona.

Mal ganz logisch überlegt: Sie machen absolut nichts neues, sie erfinden kein neues Genre und brechen auch nicht unbedingt irgendwelche Schranken/Schubladen. Na gut. Es ist kein Slam Death, kein Melodic Death. Viel eher orientieren sie sich am klassischen Florida Death Metal und teilweise an ihren schwedischen Kollegen. Sie bringen also sowohl die Wucht als auch die Melodie. Ohne jedoch zu stumpf oder zu melodisch zu klingen. Gleichzeitig ist die Produktion auch nicht "zu" sauber. So klingt es jedenfalls, wenn ich mir "Deserted" anhöre: Growls, Gitarrensoli, quietschende Gitarren und unfassbar viel Geschredder. Sie erfinden also nicht viel neu, aber sie machen ihren Job einfach nur verdammt gut.

Lyrisch betrachtet sind sie allerdings so einigen (Ur-)Bands tatsächlich weit voraus. Keine Texte über den Gore/Tod sondern viel eher sowas:

"Anxious
Self-mutilation
I let the weight of my own choices bleed me dry
Overwhelmed
Wounded and bled
Suffocating
Buried by dreams
Undying will to dominate"

(aus "Anxiety")


Summa Summarum: Das baller ich mir nei.
8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Absence of Light, From The Ashes, Anxiety

Donnerstag, 23. Juli 2020

Comics Monthly#76

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Comics Monthly". Diesmal habe ich mich entschieden für neues Material aus den Häusern "Image Comics" und "IDW Publishing". Here we go again...

Negan Lives!#1

Ihr werdet in der Zukunft bei "Comic Book Review" wirklich die volle Breitseite "The Walking Dead" zu sehen bekommen. Wenns gut läuft, tatsächlich alles. Aber das kommt erst irgendwann in der Zukunft. Ich habe zwar nur einen Teil der Comics gelesen und keine einzige Folge der Serie aber traue mich trotzdem an diesen Nachfolgecomic.

SPOILER ALERT:




Nach den Ereignissen in der allerletzten erschienen Ausgabe von "The Walking Dead" ist Negan, dieser Typ in Lederjacke, mit schmierigen Haaren und einer komischen Vorliebe für seinen geliebten Baseballschläger namens "Lucille" tot. Oder auch nicht. Tatsächlich lebt er doch noch und hält sich irgendwo in einer verlassenen Siedlung auf. Seinen Baseballschläger, den er nach seiner verstorbenen Frau benannt hat, hat er nun begraben und besucht das Grab täglich mit frischen Blumen in der Hand. Er ist vollkommen alleine und hat es satt in dieser gottverlassenen, leeren Welt umherzustreunern. Aber irgendwie scheint es für ihn die bessere Alternative zum Tod zu sein. Plötzlich taucht in dem Haus indem er sein Lager aufgeschlagen hat Lucy auf. Eine junge Frau, bestimmt 15-20 Jahre jünger als er. Sie freunden sich an und essen gemeinsam. Bis Negan auf die Idee kommt, dass das ganze
wohl ein Hinterhalt sein müsste. Tatsächlich tauchen kurz danach zwei Typen namens Barry und Derick auf, die ihn töten wollen. Sie arbeiten mit Lucy zusammen und gehen scheinbar immer folgendermaßen vor: Lucy bezirzt irgendwelche einsamen Typen, Barry und Derick töten sie und besetzen das Haus/die bleibe bis alle Vorräte aufgebraucht sind und ziehen weiter. Negan kann sich jedoch gut wehren, hat aber grade mal etwas Lebenswillen in sich. Kurze Zeit später tauchen zwei Zombies auf, die die beiden Angreifer auffressen. Negan bietet Lucy daraufhin an mit ihm gemeinsam weiterzuziehen.

Ein schönes, post-apokalyptisches Szenario, jedoch aus einer anderen Perspektive als in "The Walking Dead". Diesmal ist es keine größere Gruppe von Menschen, die ums Überleben kämpft und die auf der Suche nach einer Bleibe ist - stattdessen ist es ein einsamer, fluchender Lederjackentyp der viel flucht und eine Lederjacke trägt. Und der gottverdammt noch mal verdammt viel seelischen Ballast mit sich trägt. Ich frage mich wozu diese ungleiche Allianz führen wird. Wird er durchdrehen und sie töten oder für seine Zwecke ausnutzen? Umgekehrt scheint es nicht der Fall zu sein. Typischer TWD-Zeichnungsstil, meiner Ansicht nach auch die typische Erzählweise. Dennoch ist die Story garantiert voller Überraschungen. Mal sehen, ob ich den Comic noch eine größere Chance geben werde. Mir hats definitiv gefallen.

Made by: Robert Kirkman, Charlie Adlard,
8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Image Comics für 4,99$


Snake Eyes: Deadgame#1

Story und Zeichnungen von Rob Liefeld. Das kann ja was werden.

Ich bin nicht groß in Sachen "G.I. Joe". Kenne ein paar einzelne Ausgaben der IDW-Reihe, die als Fortsetzung der alten Comics gilt. Hatte noch nie auch nur eine einzige Action-Figur. Habe die Serie noch nie gesehen. Was ich allerdings weiß ist, dass Snake Eyes ein mysteriöser und sehr wortkarger Ninja-Soldat ist, der der G.I.Joe-Elite-Einheit angehört. Er hat es zu seiner Lebensaufgabe gemacht die kriminelle Organisation "Cobra" zu bekämpfen. In dieser Ausgabe befindet er sich auf den Svalbard-Inseln in Norwegen, wo er zusammen mit seinen Kameraden Tripwire und Roadblock
Colonel Joseph Colton (den Original-G.I.Joe) aus einem Hochsicherheits-Gebäude befreit. Der gute konnte ein verstecktes Signal an die Joes übermitteln - eine Bande von komischen Sektierern hat versucht ihn zu zwingen ein uraltes Dokument zu übersetzen. Dieselbe Gruppe von Sektierern/Kultisten schafft es auch einen tausend jahre alten Zauberer/Magier wieder zum Leben zu erwecken, der wie eine blutige Mumie aussieht. Snake Eyes und er kämpfen daraufhin.

Irgendwie muss man ja den nicht vorhandenen Monolog ersetzen, weil Snake Eyes nicht spricht. Also setzt man tonnenweise gelbe Kästchen ein die als Erzähler fungieren. Es ist höllisch nervig und ballert den Comic mit unfassbar viel Text zu. Außerdem wirkt es so pseudomysteriös. Liefelds Zeichnungen haben sich tatsächlich etwas verbessert, mittlerweile kann er halbwegs okaye Füße zeichnen. Was die Gesichter betrifft - so sind diese, um es auf Englisch perfekt auszudrücken: absolutely hideous. So als wäre John Romita Jr. auf Crack gewesen. Die Körperform lässt auch ordentlich zu wünschen übrig. Die Story wäre igentlich ganz okay, nur ist der Erzählstil einfach fürchterlich anstrengend.

Made by: Rob Liefeld, Chad Bowers
3,75/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing für 3,99$

Transformers'84: Secrets and Lies#1

Ich bin auch in Sachen Transformers definitiv kein Experte. Sicher, als Kind mehrere Zeichentrickserien verschlungen und wahrscheinlich auch paar Action-Figuren besessen. Als Erwachsener die Michael-Bay-Filme gehasst und in die Comics konnte ich nie so richtig einsteigen.

Dieser Comic setzt nach der Ausgabe#0 der 1984er Transformers-Comic-Reihe an. Die Handlung spielt sich auf dem Heimatplaneten der Transformers, Cybertron, ab. Um es ungefähr kurz zu fassen: Es droht ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Gruppen der sprechenden Roboter loszugehen: den Autobots und den Deceptacons. Ein Transformer aus den Reihen der Deceptacons sieht in den Anführer seiner "Gilde", Megatron, das Hauptproblem und schmiedet ein Komplott, um ihn loszuwerden.

Ich habe in naher Zukunft tatsächlich vor, die alte Zeichentrickserie anzusehen. Alleine damit ich das hier mehr verstehen kann. Es ist eine Art Machtkampf im Weltall, ein Bürgerkrieg auf einem Roboter-Planeten. Eine Art Game of Thrones mit Robotern, denn schließlich haben wir hier schon einen Doppel-Agenten und Intrigen in eigenen Reihen. Und es sterben einige. Allerdings werde ich hier mit tausend Begriffen überhaupt sodass ich es immer noch nicht schaffe da komplett einzusteigen. Das was ich sehe gefällt mir jedoch, auch die Art und Weise wie das Design von 1984, inklusive dieser kleinen Druckpunkte, zu übernehmen.


Made by: Simon Furman, Guido Guidi
6/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing für 3,99$

Mittwoch, 22. Juli 2020

Film der Woche#447: STEPHEN KING SPECIAL, Teil 3

9. Cat's Eye (1985)

Hierbei handelt es sich um einen Episodenfilm, der hierzulande als "Das Katzenauge" bekannt ist.
Das Drehbuch schrieb Stephen King selbst - die ersten beiden Geschichten wurden in seinem Sammelband "Night Shift" veröffentlicht, die letzte ist extra für den Film geschrieben worden.

In "Quitters, Inc." möchte der Raucher Dick Morrison (James Woods) unbedingt aufhören. Also wendet er sich an die Firma "Quitters, Inc." die hervorragende Ergebnisse verspricht. Nachdem die "Therapie" angefangen hat, wird ihm nahegebracht dass er von nun an keine einzige Kippe inhalieren darf, ansonsten würde seiner Frau und seiner Tochter etwas geschehen. Die Verantwortlichen demonstrieren das in dem sie eine Streunerkatze, die zuvor eingefangen wurde in einem Raum mit Elektroschocks quälen. In der Nacht stürmt es und Dick kann nicht schlafen, also beschließt er eine einzelne Kippe zu rauchen. Doch dann stellt er fest, dass irgendjemand im Schrank steht und ihn beobachtet. Am nächsten Tag zündet er sich dann doch eine im Stau an und wird kurze Zeit später zuhause angerufen. "Quitters, Inc." will ihn unbedingt sprechen.

Die zweite Story, "Der Mauervorsprung" erzählt die Geschichte des Tennislehrers Johnny Norris (Robert Hays). Dieser hat ein Verhältnis mit der Ehefrau eines Gangsterbosses namens Cressner (Kenneth McMillan). Er lässt ihn bald gefangen nehmen und schließt mit ihm eine Wette ab. Wenn Johnny es schafft am Mauervorsprung im drölften Stock eines Gebäudes einmal um das Gebäude herum zu laufen, darf er mit Cressers Frau abhauen und kriegt auch eine Menge Geld. Das Problem ist: Johnny hat enorme Höhenangst und Cresser tut alles, damit er runterfällt.

Die abschließende Story "Der General" handelt von einem Mädchen namens Amanda (Drew Berrymore), die auf dem Land mit ihren Eltern lebt. Dort läuft ihr ein Kater zu, der in den ersten beiden Stories schon zu sehen war. Sie nennt ihn "der General". Ihre Mutter hat definitiv etwas gegen das Tier und will es nicht im Haus haben. Amanda hat nachts Alpträume und hat das Gefühl dass der General diese verjagen kann. Wir als Zuschauer werden auch Zeugen wer die Quelle dieser Alpträume ist. In Amandas Zimmer hat sich hinter der Wand ein gemeiner kleiner Kobold eingenistet der sich nachts auf ihre Brust setzt und ihr den Atem stiehlt.

Alle drei Kurzgeschichte waren so herrlich absurd inszeniert. Als allererstes natürlich Dicks Nikotinentzugserscheinungen, dann die Versuche Cressers Johnny vorm Mauervorsprung zu stürzen und am Ende dieser unfassbar komische Kobold. Es sieht so aus als ob um das Größenverhältnis gut darzustellen ein riesiges Kinderzimmer gebaut wurde. Auch die Überleitungen mit der Katze waren ganz gut - so wirkt der Film nicht wie eine Ansammlung loser Stories sondern wie ein zusammenhängender Film obwohl er das eigentlich nicht ist. Was mir auch gefallen hat waren zwei Anspielungen auf andere King-Werke, die direkt zu Beginn zu sehen waren. Wer nicht blind ist, der weiß was ich meine.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


10. Silver Bullet (1985)

Auf Deutsch bekannt als "Der Werwolf von Tarker Mills".

Wir befinden uns in Tarker Mills, Maine im Jahre 1976. Es handelt sich um einen riesigen Rückblick, erzählt von Jane Coslaw. Damals wohnte sie (Megan Follows) zusammen mit ihren Eltern und ihren gelähmten, rollstuhlfahrenden Bruder Marty (Corey Haim). Das Verhältnis zu ihrem Bruder war mal kühl und mal freundlich. Sie fühlte sich von ihren Eltern öfter in Stich gelassen, weil sie ständig auf ihn aufpassen musste und sie ihn ihrer Ansicht nach bevorteilten. Außerdem gibt es da noch den Bruder ihrer Mutter, Onkel Red (Gary Busey) der wieder eine Scheidung hinter sich hat und viel trinkt. Das Städchen macht grade schweres durch. Irgendjemand oder irgendetwas tötet die Einwohner. Scheinbar macht sich der- oder dasjenige keinen Hehl aus Geschlecht oder Herkunft. Es werden umgebracht: ein trinkender und gewalttätiger Vater, ein betrunkener Gleisarbeiter und eine
schwangere Frau die Selbstmord begehen will. Aufgrund der Lage gibt es Ausgangsbeschränkungen, ein Feuerwerk wird abgesagt und gewisse Anwohner rotten sich zusammen um Selbstjustiz zu üben. Marty fährt eines Nachts mit einem motorisierten Rollstuhl, den ihn Onkel Red gebaut hat um irgendwo weiter weg Feuerwerk zu zünden - er ist sichtlich enttäuscht darüber dass das Feuerwerk abgesagt wurde. Während seines Ausfluges trifft er auch auf den Mörder: es ist ein sehr verärgerter und böser Werwolf.

Ganz coole und interessante Kurzgeschichte, die allerdings unfreiwillig lustig umgesetzt wurde. Am meisten hat mich Gary Busey begeistert. Wie kommt es zustande dass ein Onkel seinen Neffen einen motorisierten Rollstuhl schenkt mit dem er unfassbar weit weg fährt? What the fuck? Buseys Schauspiel hat hier auch einiges gerettet. Einige seiner Zitate sind wohl relativ spontan entstanden. Außerdem ist der Werwolf unfassbar knuddelig und so gar nicht gruselig. Einige Situationen im Film lassen sich auch gar nicht logisch erklären. Es ist tatsächlich unfassbar witzig. Einer der Filme die nicht schlecht sein wollten, aber relativ schlecht wurden aber tatsächlich Kultstatus genießen weil sie so merkwürdig und komisch/lustig sind. Ich genoss es tatsächlich.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:


11. Maximum Overdrive (1986)

12. Stand By Me (1986)

Dienstag, 21. Juli 2020

Comic Book Review#446: Spawn#53 (1996)

Und jetzt gehts weiter. Kaum war Spawn in der Hölle mit Savage Dragon...schon ist er weiterhin in der Hölle. Diesmal wird es richtig kryptisch. Denn Malebolgia, der Dämon der Spawn quasi zu dem machte was er ist lässt ihn ordentlich Filme schieben. Als erstes trifft Spawn allerdings auf Billy Kincaid, den pädophilen Kindermörder den er einst umgebracht hat. Mittlerweile ist Kincaid selbst
ein von Malebolgia rekrutierter Hellspawn. Im Kampf schlägt Al "Spawn" Simmons ihm den Kopf ab. Daraufhin taucht Wanda auf - wie wir wissen Spawns Witwe die mittlerweile mit seinem besten Freund Terry Fitzgerald verheiratet ist. Allerdings nicht nur ein mal sondern gleich mehrfach, in einem knappen Bikini. Es ist dieses typische teuflische Spiel: man möchte den Titelhelden verwirren/verführen. Der Gute lässt sich aber nicht beirren. Als nächstes steht eine ellenlange Diskussion mit Malebolgia an, in welcher Spawn ungefähr zum 1000ten Mal sagt, dass er ihm niemals dienen wird. Zum Schluß taucht er im Kopf/Traum von Terry Fitzgerald auf. Letzerer erkennt ihn tatsächlich als seinen verstorbenen Kumpel.

Diese Höllenepisode ist tatsächlich ziemlich over the top. Es geschehen die Dinge, die sonst auch als vielen Horrorfilmen bekannt sind. Der Satan spielt einem Streiche und erschafft die Welt um einen neu als auch die Leute zu denen man keinen Zugang mehr hat (weil sie tot sind beispielsweise) und lässt die böse werden. Ich mag diesen Teil der Gesamtstory, als auch (wie sonst auch immer) Greg Capullos Zeichnungen, die wie immer höllisch detailliert und abgedreht sind. Jahre später hat der Meister sein Handwerk übrigens ordentlich aufgebessert. Hier ist erst sieben Jahre im Zeichner-Business. Sein Batman-Run mit Scott Snyder (2011-2016) ist sehr empfehlenswert. Die Metal-Hörer unter euch dürften evtl. seine Artworks auch von Albencover von Iced Earth kennen.

8/10 Pfandflaschen

Samstag, 18. Juli 2020

Album der Woche#448: Napalm Death - Harmony Corruption (1990)

Hallo, und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Album der Woche" im Rahmen des Death-Metal-Themenmonats. Ich habe Phil Th. Pig gefragt was ich denn sonst so reviewen könnte, weil ich mich doch nicht bloß auf die Länder Schweden (Entombed) und USA (Nile) beschränken konnte. Er meinte sowas wie "Junge, deine Reise geht nach Großbritannien etzadla!". Das ist natürlich gelogen, aber ihr wisst was ich ungefähr meine.

"Harmony Corruption" ist das dritte Album von Napalm Death. Hierauf ist nicht mehr der alte Sänger Lee Dorrian zu hören, der sich dann mit "Cathedral" dem Doom Metal widmete. Mit Jesse Pinado (Ex-Terrorizer) auch ein neuer Gitarrist dabei, ebenso Mitch Harris (ex-Righteous Pigs). Neuer Sänger wurde der bis heute bei der Band tätige Mark "Barney" Greenway.

Es ist definitiv kein super wegweisendes Album in der Geschichte des Death Metal. Auf jeden Fall aber ein sehr bedeutendes für die Band. "Scum" und "From Enslavement to Obliteration" waren reine, chaotische Grindcore-Alben. Mit dem kürzesten Song der Welt, "You Suffer" gingen sie in die Geschichte ein. Hier ist es einfach vollkommen anders. Man nahm das Album zusammen mit dem berühmt-berüchtigen Producer Scott Burns auf - man erinnere sich an Mayhem, die ihn absolut gehasst haben wegen des zu cleanen Sound.

Dieser ist hierauf tatsächlich unfassbar clean und sehr gut produziert. Jedoch kein typisches Death Metal Album, wie sie zur damaligen Zeit übrig waren. Napalm Death änderten nicht plötzlich ihre Texte oder ihre Attitüde. Es geht immer noch um soziale Ungerechtigkeit und die zerstörerische Natur des Menschen, man wechselt nicht plötzlich zu Texten über Gore und Tod. Was auch zur Ungewöhnlichkeit dieses Albums führt. Es ist kein Grindcore-Album, sondern ein Death-Meal-Album mit Punk-Attitüde. Dementsprechend sind die ursprünglichen Fans der Band etwas verstört weil es viel zu sauber produziert klingt, herkömmliche Death-Metal-Fans können mit den Texten wenig anfangen.

Ich hingegen halte es für verdammt noch mal sehr gut. Wollte hier auch nicht unbedingt mit irgendwelchem Fachwissen flexen, es ist einfach nur ein echt gutes Death-Metal-Album. Und ein Meilenstein für die Band.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Unfit Earth, Inner Incineration, The Chains That Bind Us

Freitag, 17. Juli 2020

My Favorite TV-Show: Pennyworth

Hach, Seriengucken ist so ne Sache bei mir. Sitze seit knapp drei (?) Jahren an derselben Watchlist. Dabei sind einige Serien die immer noch laufen und ich musste zwischendurch eine Kehrtwende machen und etliche laufende Serien nachholen - also die neuesten Staffeln gucken. Dazu kamen aber noch zwei Serien, die irgendwie in Verbindung zu anderen stehen (oder auch nicht), die ich einfach definitiv sehen musste: Pennyworth und Mayans MC.

Entgegen aller Vermutungen handelt es sich bei "Pennyworth" nicht um einen Prequel zu "Gotham", auch wenn die Macher dieselben sind. Die Serie bedient auch ein komplett anderes Genre, wobei ich bei der Darstellung von England tatsächlich auch an "Gotham" denken musste. Man will ein "düsteres Krimi-Drama" sein und trotzdem ist man stellenweise mindestens genauso comic-mäßig wie "Gotham".

Wie der Name schon vermutet, handelt es sich um die Vorgeschichte von Alfred Pennyworth (Jack Bannon) der später zum Butler von Thomas und Martha Wayne (Emma Paetz, hier noch Martha Kane) und nach ihrem Tod von ihrem Sohn Bruce Wayne aka Batman wird. Zu Beginn der ersten Staffel ist Alfred ein 26jähriger Mann der nach zehn Jahren im Dienst der SAS aus der Army austritt. Er hat eindeutig PTSD und beschließt ein Sicherheitsunternehmen zusammen mit seinen besten Freunden "Bazza" (Hainsley Lloyd Bennett) und "Davey Boy" (Ryan Fletcher) ein Sicherheitsunternehmen zu gründen. Genauer gesagt, gründet er es alleine und sie sind seine "Mitarbeiter". Als er in einem Nachtclub arbeitet begegnet er das erste Mal Thomas Wayne (Ben Aldridge), der seine offensichtlich volltrunkene Schwester Patricia (Salome R. Gunnarsdottir) vor dem schlimmsten bewahren will. In der ersten Folge lernt er auch seine baldige Partnerin Esme Winnikus (Emma Corrin) kennen, eine Schauspielerin im Theater. Klingt erstmal ganz normal, doch wir haben bis jetzt die Rechnung ohne dieses andere Großbritannien gemacht. "Pennyworth" spielt nämlich in einer alternativen Welt, in welcher im Vereinigten Königreich öffentliche Hinrichtungen stattfinden. Außerdem: so wie es in unserer Welt auch der Fall war - und zwar von den 60ern bis in die 80er - ist es das Zeitalter von rivalisierenden Politgruppen. Von links und von rechts. Genauer gesagt: die Raven Society (eine Art post-faschistische Gruppe die England wieder zur Zucht und Ordnung verhelfen will) und der No Name League (Sozialisten). Thomas Wayne arbeitet für die No Name League, ist allerdings eigentlich ein CIA-Agent. Weil er mit Alfred in Verbindung stand, kidnappt die Raven Society Esme und von da gehts einfach nur noch weiter nach unten. Alfreds Leben ist niemals wieder wie zuvor.

Die guten Dinge zuerst: Pennyworth ist so gut, surreal und düster wie eine Krimiserie nur werden kann. Klar, die Story basiert auf Comic-Charakteren und sowieso fiktiv, aber man hat sich extra in eine Alternativ-Welt katapultiert und noch weniger Grenzen in seinem Schaffen zu haben. Ein Großbritannien in welchem Hinrichtungen auf öffentlichen Plätzen (und im Fernsehen) stattfinden. Man hat hier quasi die absolute freie Hand, was die Gestaltung des Ganzen betrifft. Ein leicht negativer Aspekt ist jedoch: die Serie ist soweit von Batman entfernt, das man sie gar nicht so hätte gestalten brauchen. Allerdings ist der Dunkle Ritter einfach ein Verkaufsgarant, sodass es der Serie definitiv einen Marketing-Push gebracht hat. Insofern hätte man den Batman-Aspekt gar nicht gebraucht, die Serie ist an sich schon verdammt gut. Allerdings wer weiß, ob sie ohne die Fledermaus im Hinterkopf so gut angelaufen wäre.

Donnerstag, 16. Juli 2020

So isses, Musik!#104

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe "So isses, Musik!". Da ich für bis wahrscheinlich September keine Konzertposter habe bzw. Veranstaltungen aus der Vergangenheit über die ich sinnieren kann, bleibt "A LOOK IN THE PAST" erstmal aus. Dafür habe ich ein sehr neues Album von einer ziemlich neuen Band, dass ich euch gerne mal vorstellen würde.

It's NEWCOMER TIME!:

Wazmo - Insight (2020)

Okay, ich war zuerst skeptisch als mir Wazmo für ein Review vorgeschlagen wurden. Danach hörte ich allerdings rein und war echt ziemlich ziemlich positiv überrascht.

Wazmo kommen aus Nova Scotia (Kanada) und machen erst seit letztem Jahr gemeinsam Musik. Sie beschränken sich dabei nicht auf ein bestimmtes Genre, da alle vier Mitglieder verschiedenste Einflüsse in die Band einbringen. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass sie irgendwo auf der
Djent/Metalcore-Schiene sind. Andererseits gibt es da Songs wie "Knot" (der nach 90er Jahre Grunge schreit) oder "Cursed" (der für mich eine gelungene Reminiszenz an die schwereren Bands der Nu Metal Ära ist). Wazmo sind einerseits typisch für das Genre: Zuckerbrot/Peitsche-Effekt mit mal cleanen mal harschen Vocals. Viel Melodie und gleichzeitig auch einiges an Blastbeats und Chugga-Chugga. Zumindest so n Bisschen. Ich kenne so einige Amateur-Bands aus der Vergangenheit die sich gleichzeitig an verschiedenen Genres ausprobiert haben - und es war einfach nicht immer gut. Wazmo schaffen es allerdings, ihre Fühle in verschiedene Richtungen auszubreiten und dabei kein einziges Mal beschissen zu klingen. Textlich betrachtet geht es um die uns bekannten Themen wie Depression als auch die Welt im Umschwung. Ich kann nicht ganz sicher sagen an welche Bands mich das alles erinnert aber ich würde fast schon sagen etwas Meshuggah, etwas Fear Factory und definitiv irgendwelche Metalcore-Bands, die ich kaum oder gar nicht kenne. Auf jeden Fall stabile Arbeit und interessantes Cover-Artwork!

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Borrowed Eyes, Sever, Iris, Break The Cycle
Ihr könnt das Album auf Bandcamp anhören
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Top 40 Nu Metal Songs of all time by loudersound.com, Teil 8

5. "Alive" von P.O.D. aus "Satellite" (2001)



9/10 Pfandflaschen
P.O.D. waren schon immer christlich, hatten sogar einen Song gegen Abtreibung (der allerdings lange vor ihrem Erfolg veröffentlicht wurde sodass keiner davon weiß). Die Message in den Texten ist ergo schon immer "lebensbejahend" gewesen. Wie auch hier. Das ist auch nicht schlimm und tatsächlich ziemlich abwechslungsreich, wenn man die ganzen Nu Metal Bands anguckt die eine "wir gegen die"-Einstellung gefahren sind. Man muss nur ganz kurz diesen schäbigen christlichen Aspekt im Hinterkopf ausmachen. Geiler Song!


4. "Last Resort" von Papa Roach aus "Infest" (2000)



10/10 Pfandflaschen
Ganz ehrlich? "Last Resort" ist für mich einer der besten (Nu Metal)-Songs überhaupt. Ohne Scheiß jetzt. Viele machen sich darüber lustig, es ist so emo und so "white boy problems" etc. etc. Das Ding ist: es ist ein absolut tieftrauriger Song über Suizidversuche, der damals vielen Jugendlichen aus dem Herzen gesprochen hat. Ich war zum Glück nie suizidgefährdet aber ich bin einfach IM Wasser gebaut und solche Songs berühren mich tatsächlich sehr. Lange Rede, kurzer Sinn: Das hier ist die Nummer der Suizidhotline: 0800 1110111

3. "Chop Suey!" von System Of A Down aus "Toxicity" (2001)



9/10 Pfandflaschen
Heutzutage etwas abgenutzt, aber nur etwas. Als ich dieses Video zum ersten Mal gesehen habe wusste ich absolut nicht was ich von dieser Band halten soll. Mittlerweile bin (immer noch) Fan und bin tatsächlich traurig darüber dass SOAD immer NUR mit diesem Song in Verbindung gebracht werden. Eine Pfandflasche Abzug weil unfassbar viel und vielleicht auch zu oft gehört.

2. "Blind" von KoRn aus "KoRn" (1994)



10/10 Pfandflaschen
Einer der besten Opener für ein Album. Einer der besten Opener für eine ganze Ära

1. "Break Stuff" von Limp Bizkit aus "Significant Other" (1999)



10/10 Pfandflaschen
Das ist übrigens mein Corona-20-Sekunden-Händewaschen-Song. Ich singe tatsächlich den ersten Part bis zum Refrain. Ein absolut großartiger Banger über einen dieser Tage an denen du jemanden in die Fresse hauen willst. Außerdem: WTF, guckt euch dieses Video mal an! Was für Leute da mitspielen. Ich meine ja, Paulie Shore, Eminem, Snoop Dogg, Dr. Dre das ist mir alles klar. Aber Roger Daltrey von The Who (bei 1:21)? Kein Wunder, dass Limp Bizkit paar Jahre später "Behind Blue Eyes" gecovert haben.

So. Das wars nun mit dieser Liste. Haltet die Augen und Ohren offen um zu sehen was als nächstes kommt.

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Queen Discography: A Kind Of Magic (1986)

Dieses sagenhafte, mittlerweile zwölfte Album von Queen bietet wie der Vorgänger eine Ficktonne an großartigen Songs, die sich nur so ins Gedächtnis einbrennen. Dabei verzichten Queen auf keinen Fall auf Experimente, vergessen aber ihre Hard-Rock-Wurzeln nicht. Es beginnt mit dem großartigen Martin-Luther-King-Gedächtnis-Song "One Vision", dass schon mal von Laibach als "Geburt einer Nation" gecovert wurde. Falls ihr schon mal wissen wolltet, wie ein Song über MLK zu einem martialisch klingenden Marsch werden kann, so gebt euch das mal. Ich finds auch richtig geil, wie
der Song zum Ende fast schon EBM-mäßig klingt, wie Nitzer Ebb oder so. Daraufhin wird es richtig groovy und melancholisch mit dem Titelsong. Queen schaffen es, gleichzeitig ihren eigenen Sound beizubehalten und für die damalige Zeit zeitgemäß zu klingen. Wie eine poppig klingende, Hard Rock Band mit New Wave Einschlag. Und ziemlich funky obendrein. Diese gottverdammten Gitarrenfrickeleien von Brian May. Oh mein Gott! Herrlich! Es kann gut sein, dass es eines meiner Lieblingsalben von ihnen ist, weil daraus ein gewisser Anteil an Musikvideos auf der "Greatest Flix"-Compilation rausgekommen ist, die ich mir als ich klein war pausenlos reingezogen habe. Mein Opa hatte eine exzellente VHS-Sammlung. Apropos EBM: "Don't Lose Your Head" ist ebenso beinahe ein EBM-Song. Dann wäre da noch so Balladen wie "Who Wants To Live Forever" oder "Friends Will Be Friends". Dazu kommt noch dass einige Songs in abgeänderten Fassungen für den Film "Highlander" verwendet wurden, wie "Princes of the Universe".

So, genug gelobt. Ich bin nach wie vor sehr zufrieden.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Princes Of The Universe, Friends Will Be Friends, One Vision, Don't Lose Your Head, Who Wants To Live Forever, A Kind Of Magic


Sum 41 Discography: 13 Voices (2016)

Okay, zunächst mal die guten Sachen. Der Drummer Steve Jocz ist ausgestiegen, dafür kehrte der Gitarrist Dave Baksh zur Band zurück. Er gesellte sich zu seinem Nachfolger Thom Tacker. Jocz wurde durch Frank Zummo ersetzt. So wurden Sum 41 das erste Mal seit ihrer Gründung zu einem Quintett. Sänger Deryck Whibley befand sich vor den Aufnahmen auf Alkoholentzug und musste diverse motorischen Fähigkeiten neu erlernen bzw. wieder auffrischen.

Whibley hat durch das Schreiben der Texte für "13 Voices" seine Alkoholsucht bzw. die Therapie verarbeitet. Er hat sich für die Lyrics von Filmen von Tarantino und Tim Burton inspirieren lassen. Einige ließ er dabei ohne Ton laufen und begleitete das Geschehen auf dem Bildschirm mit Gitarre. Das Ergebnist ist tatsächlich ein fiktiver Soundtrack für einen fiktiven Film. Viele der Songs könnten aus modernen Action-Filmen aber auch aus Post-Noir-Streifen stammen. Andere sind wiederum typische SUM 41 Songs ("Goddamn I'm Dead Again"), sprich Pop-Punk mit Metal-Elementen.

Insgesamt eigentlich gar nicht mal schlecht. Mein Problem ist allerdings, dass Sum 41 damit in die ähnliche Sphäre wie Green Day eintreffen. Nämlich relativ vorhersehbarer, "epischer" Stadion Rock. Und das langweilt mich nach ner Zeit etwas. Technisch betrachtet ist das Album allerdings, definitiv, so sage ich, gar nicht schlecht.

6,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Breaking The Chain, Goddamn I'm Dead Again

Mittwoch, 15. Juli 2020

Film der Woche#446: STEPHEN KING SPECIAL, Teil 2

Hallo und herzlich willkommen zum mittlerweile zweiten Stephen King Special auf diesem Blog. Hier gehts zum ersten. Um es mal klarszustellen: In dieser Special Reihe wird es nur um die Kinofilme gehen, die auf Stephen Kings Büchern/Geschichten basieren, die Fernsehfilme lassen wir außen vor aber vllt. kommen wir irgendwann mal dazu. Fortsetzungen, die gar nichts mehr mit dem Originalstoff zu tun haben, werden ebenfalls außen vorgelassen. Darum gibts hier keine sechs weiteren Teile von "Children of the Corn". So, das reicht jetzt.

7. Children of the Corn (1984)

Ich habe den Film das letzte Mal vor ca. 20 Jahren gesehen. Er hat nach all dieser Zeit einfach gar nichts an Qualität eingebüßt. Er ist immer noch genauso beschissen. Basierend auf einer Kurzgeschichte.

Es geht um ein junges Ehepaar: Burt (Peter Horton) und Vicky (Linda Hamilton) dass gemeinsam im Auto unterwegs ist. Er scheint sein Medizinstudium fertig zu haben und bereit irgendwo weiter weg eine Stelle als Arzt anzutreten (oder so). Der Zufall will, dass sie über die Bundesstraße in der Nähe von Gatlin (Nebraska) fahren und dort einen Jungen auf der Straße überfahren. Sie bringen die Leiche in den Kofferraum und beschließen, nach dem Ratschlag eines alten Tankstellenwärters in die
nächstgelegene Kleinstadt zu fahren um dort Hilfe zu holen, aber NICHT nach Gatlin weil dort sowieso nichts ist. Alle Straßenschilder führen sie jedoch dorthin und es scheint irgendwann als ob sie keine andere Wahl haben. Dort angekommen, merken sie dass die Straßen menschenleer sind und vereinzelt Kinder zu sehen sind. Es stellt sich bald heraus, dass die Kinder von Gatlin alle Erwachsenen umgebracht haben, nachdem sie Anhänger eines merkwürdigen Kultes wurden, dessen Anführer ein gewisser Isaac (John Franklin) ist. Seine rechte Hand ist der gewalttätige Malachai (Courtney Gains). Es geht unter anderem darum, einem Gott ("er der hinter den Reihen geht") der im Maisfeld zuhause ist, Opfer zu bringen. Isaac behauptet dabei, dass er durch ihn zu den Massen spreche.

Eigentlich gar nicht mal so ne schlechte Idee, eine Art Weiterführung vom Konzept von "Das Dorf der Verdammten", allerdings auf ne obskure Art. Das Problem ist: die Hauptfiguren könnten von nem Sack Kartoffeln charismatischer dargstellt werden. Außer die gewissen zwei Kinder im Film, die ihren Job tatsächlich gut machen. Der Rest ist einfach absoluter Cringe. Der Darsteller von Isaac war zu dem Zeitpunkt 25 Jahre alt. Die Tatsache als auch die Art wie er den Sektenführer spielt ist wirklich gruselig. Wem die Plotlöcher, speziell gegen Ende des Films, nicht auffallen der ist wohl einfach nur blind. Ansonsten: richtig nice, billo Special Effects.

3/10 Pfandflaschen
Trailer:


8. Firestarter (1984)

Das hier ist wohl ein Klassiker, den ich (schande über mich) noch kein einziges Mal in meinem Leben gesehen habe.

"Firestarter" (oder "Feuerteufel) erzählt die Geschichte von Charlie (Drew Barrymore) die mit ihrem Vater Andy (David Keith) auf der Flucht ist. In einem Rückblick wird erzählt, dass Andy und Vicky Tomlison (Heather Locklear) vor ein paar Jahren bei einem Experiment teilgenommen haben, wo sie sich auch kennengelernt haben. Die drogenähnliche Substanz, die ihnen verabreicht wurde soll übersinnige Fähigkeiten fördern. In der Tat ist Andy danach in der Lage Menschen dazu zu bringen, das zu tun was er will. Nachdem Vicky Charlie auf die Welt bringt, wird schnell klar dass auch sie
solche Fähigkeiten hat. Charlie verfügt über Pyrokinesis, hat also die Fähigkeit Dinge und Menschen mit bloßer Willenskraft anzuzünden. Sie ist aber noch nicht Herrin der Lage. In der Gegenwart wird auch schnell festgestellt, wer hinter den beiden her ist: es sind Agentin einer Regierungsstelle namens DSI, welche die beiden ihre Gewalt bringen wollen um ihre Fähigkeiten für sich auszunutzen. Angeführt wird diese von Captain Hollister (Martin Sheen).

Die erwachsenen Schauspieler machen ihren Job tatsächlich ganz gut, vor allem Martin Sheen. Die beste schauspielerische Leistung liegt aber eindeutig bei Drew Barrymore, die hier ihre erste Hauptrolle spielt. Man nimmt ihr buchstäblich jede Emotion ab, was den Film tatsächlich auch echt traurig macht. Die Pyroeffekte sind großartig. Die Story an sich ist etwas was es schon mehrfach gegeben hat, damals aber wohl ein Novum gewesen sein muss. Menschen mit Fähigkeiten, die von anderen ausgenutzt werden sollen und deshalb gejagt werden. Verstehe nicht wie das hier ein Flop werden könnte. Absoluter Kultfilm.

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

Dienstag, 14. Juli 2020

Comic Book Review#445: Spawn#52 (1996)

Well, that's what I'm talking about. Das war eine Höllenfahrt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

In einer der vorherigen Ausgaben landete Spawn wieder in der Hölle. Dort traf er auf Malebolgia, den Herrscher der Hölle, der ihn (mal wieder) zu einem der Generäle seiner Armee machen wollte. Währenddessen erholte sich Terry Fitzgerald von seinem Krebs und seine Tochter Cyan kann seitdem die Finger von einem dreckigen Schnürsenkel nicht lassen, der offensichtlich Al "Spawn" Simmons gehört hat. In dieser Ausgabe begibt sich Spawn in den fünften Kreis der Hölle. Dort angekommen trifft er auf ein merkwürdiges Volk von grünhäutigen Gestalten, die seit Jahrtausenden auf ihren Herren und Erlöser warten. Der Tag an dem Spawn eintrifft ist allerdings ein merkwürdiger. Denn vor ihm ist schon ein Prophet (zumindest ihrer Meinung nach) eingetroffen, was das ganze sehr merkwürdig macht. Wie kann es sein, dass am selben Tag sowohl ein Prophet als auch ein Gott eintreffen. Es stellt sich heraus, dass der mutmaßliche Prophet niemand geringeres als ein weiterer Character aus dem Image-Comics-Universum: Savage Dragon. Der humanoide grünhäutige Muskelprotz mit einer Flosse auf dem Kopf. Spawn ist gar nicht erfreut über die merkwürdige Aufmerksamkeit die er erhält. Und beschließt, nachdem das komische grünhäutige Volk Savage Dragon gefangen genommen hat, weil es ihn doch fü einen falschen Propheten hält, weil er den Kampf gegen Spawn verloren hat, ihn bei Anbruch der Dunkelheit zu töten. Spawn hört sich Dragons Story an und beschließt daraufhin mit ihm zusammenzuarbeiten. Als er dem Volk des fünften Kreises der Hölle mitteilt, dass "dieser Mann nichts falsches getan hat" werden sowohl er als auch Dragon gekreuzigt.

Bis auf die sehr sehr sehr merkwürdigen Proportionen von Savage Dragon ein graphisches Schlachtfest an bunten Farben, Sternenhimmel, merkwürdigen Gestalten und einer der besten Darstellungen der Hölle überhaupt. Die Story ist auch interessant erzählt. Spawn ist einfach super angepisst von den Umständen, während Dragon das ganze einfach für einen Alptraum oder eine Halluzination hält oder so. Diese merkwürdigen Höllenmenschen sind auch super witzig. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Ausgabe, da es mal außerhalb von New York und der Obdachlosenstadt spielt und sich mal anderen Dingen widmet. Und ich könnte schwören dass ich sie schon mal gelesen habe.

8/10 Pfandflaschen

Freitag, 10. Juli 2020

Album der Woche#447: Entombed - Left Hand Path (1990)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Review im Death-Metal-Monat Juli. Diesmal versuche ich mich kurz zu halten, weil ich einige andere Sachen zu tun habe.

"Left Hand Path" ist das erste Album der schwedischen Death-Metal-Größe Entombed. Die Band ist erste Heimat des Schlagzeugers Nicke Andersson gewesen der später bei The Hellacopters gesungen und Gitarre gespielt hat. Mittlerweile ist der gute zum Tausendsassa mutiert und hat mehrere verschiedene Projekte am laufen gehabt, unter anderem eine Soul-Band. Entombed gibt es tatsächlich auch wieder, allerdings spielt die Band unter dem Namen "Entombed A.D."

Ich kannte Entombed aus dem Musikvideo zu ihrem Song "Hollowman", als auch vom Song "Wolverine Blues", der nichts mit dem Marvel-Character zu tun hatte. Ähnlich verhält es sich mit den weiteren Veröffentlichungen im Verhältnis zu dieser hier. Entombed haben später einen weitaus anderen Sound produziert. Mehr orientiert an Blues/Rock als an Death Metal und eindeutig eingängiger. "Left Hand Path" hingegen ist eines der ersten Alben die eine sehr weit tiefgestimmte "Buzzsaw"-Gitarre hatten. Gleichzeitig versucht man Grindcore, wie damals von Napalm Death mit Songstrukturen von Bands wie Obituary oder Morbid Angel zu verbinden. Britischer Grind trifft auf Florida Death und wird in Schweden aufgenommen und produziert. Es ballert und ballert und ballert. Textlich beschäftigt man sich mit der Apokalypse und gorigen Scheiß. Im Gegensatz zu Morbid Angel oder Deicide stehen Entombed allerdings nicht unbedingt auf der Seite des Teufels bzw. positionieren sich eher als eine Art Beobachter des menschlichen Untergangs. Man merkt auch eine Affinität zu Horrorfilmen: im Titelstück spielen Entombed eine Melodie aus dem Film "Phantasm" nach.

Ein teils sehr schweres und schleppendes, verzerrtes und gleichzeitig nach vorne ballerndes und brachiales und mit schäbigen Equipment aufgenommenes Stück Metal. Ein gottverdammter Klassiker!

Anspieltipps: Drowned, Revel in Flesh, Left Hand Path, Premature Autopsy
9/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 9. Juli 2020

Film der Woche#445: "101 Sci-Fi-Filme..."2.0, Teil 7

Hallo und herzlich willkommen zum mittlerweile siebtenn Teil von dem Sequel/Prequel/Remake/Reboot-Ergänzungs-Marathon zu "101 Sci-Fi-Filme die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist". Es dürften noch maximum zwei Teile folgen, dann ist das hier vorbei.

86. war Independence Day (1996)

Independence Day: Resurgence (2016)

Ein Beispiel für eine gelungene Fortsetzung.

Der zweite Teil der Reihe spielt exakt zwanzig Jahre danach. Die Welt hat sich nach dem Alienangriff eindeutig erholt. Man benutzte die Waffentechnologie der Außerirdischen um neue Technologie zu entwickeln. So verfügt die Menschheit nun über hochentwickelte Waffen und Transportsysteme. Man hat eine Verteidigungssstation auf dem Mond und auf einem Saturnring. Außerdem gibt es ein globales Verteidigungssystem, eine Art Iron Dome dass jegliche Angriffe von außen abwehren kann. Die Protagonisten sind zum Teil Waisenkinder von Menschen die im ersten Teil ums Leben kamen, oder
irgendwann später. Dylan Dubrow-Hiller (Jesse Usher) ist Stiefsohn des mittlerweile verstorbenen Captain Steven Hiller (Will Smith) - dieser kam bei einem Testflug ums Leben. Patricia Whitmore (Maika Monroe), die Tochter des ehemaligen US-Präsidenten Thomas J. Whitmore (Bill Pullman) ist mit einem Ex-Kampfpiloten namens Jake (Liam Hemsworth) verlobt, der seine beiden Eltern während des ersten Angriffs verloren hat. Als im Orbit des Mondes ein kugelförmiges Raumschiff auftaucht, wird es schnell zum Abschuss freigegeben. Kurze Zeit später stellt es sich heraus, dass es nicht der vermutete Feind gewesen ist - dieser kommt erst hinterher. Und zwar in der Gestalt eines viel größeren Raumschiffs als im ersten Teil. Einen solch großen Raumschiffs, welches eine eigene Umlaufbahn hat, sodass ganze Städte weggerissen werden.

Auch wenn sich die Kritiker dadrüber echauffiert haben, muss ich zugeben, dass ich den Film mag. Sehr sogar. Es ist kein "oha, die Aliens greifen einfach noch mal an, ohne jeglichen Grund"-Film. Man erfährt viel viel mehr über sie und was sie sonst so im Weltall angestellt haben. Warum sie das alles tun, was sie tun usw. uvm. Außerdem zeigt die Menschheit eine deutlich positive Entwicklung auf. Sie befinden sich nicht im selben Stadium wie vor zwanzig Jahren. Man sitzt eindeutig im selben Boot und arbeitet gemeinsam. Es ist darum auch kein USA-fokussierter Film, auch wenn hier wieder der (ehemalige) US-Präsident rumballert und so. Viel mehr handelt es sich um eine Art "die Menschheit ist diesmal wirklich vereint gegen eine Gefahr von außen, egal ob US-Militär oder afrikanischer Warlord, sie arbeiten alle zusammen". Es ist viel Pathos und viel Kitsch dabei. Aber ohne kommt man bei einem Sci-Fi-Katastrophen-Film nicht aus.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


88. war Men In Black (1997)

Hier gehts zum zweiten, hier zum dritten Teil und hier gehts zur Zeichentrickserie

89. war Starship Troopers (1997)

Starship Troopers 2: Hero Of The Federation (2004)

Der zweite Teil der Reihe ist direkt fürs Fernsehen produziert worden und kam später auf DVD heraus. Man hätte sich das aber absolut sparen können.

Eine Einheit der Mobile Infantry landet auf einem Planeten welcher von den Bugs aka Arachnoiden beherrscht wird. Sie werden irgendwann umzingelt und ziehen sich in einen verlassenen Hochposten zurück. Dort wiederum, treffen sie auf einen Captain Dax (low budget Woody Harrelson Richard
Burgi), der irgendwann degradiert und weggesperrt wurde. Grund: Er brachte seinen Offizier um, der das Leben vieler Soldaten gefährdet hatte. Kurze Zeit später trifft die Gruppe auf andere Soldaten, die monatenlang ohne Kontakt zur Außenwelt gelebt haben. Es stellt sich heraus, dass diese mit Bugs infiziert sind. Genauer gesagt, einer neuen Sorte die sich in den Körper des Menschen einnistet.

Langweilig, vorhersehbar und unlustig. Keine bzw. kaum satirische Anspielungen auf irgendwelche Propagandafilme - außer am Anfang und Ende. Die letzten Minuten des Films sind hingegen tatsächlich großartig und die Splattereffekte sowieso. Das Problem ist, dass der Film zu einer Art unlustiger Splatter-Action-Scheiße wurde und kommt dadurch so gar nicht an den ersten Film ran. Sehr schade eigentlich, aber naja. Mal sehen was die nächsten Filme zu bieten haben.

3/10 Pfandflaschen
Trailer:

Mittwoch, 8. Juli 2020

Comic Book Review#444: Spawn#49 (1996)

Keine Sorge, nur noch fünf Ausgaben dann seid ihr für eine Weile erlöst von Spawn.

In dieser Ausgabe besucht Al "Spawn" Simmons die Oma. Genauer gesagt, ist es die Oma von seiner
Ex-Frau, die tatsächlich sehr erfreut darüber ist dass er noch da ist und sie besuchen kommt. Ich habe al die Jahre nich verstanden ob die alte Frau einfach blind ist oder nur schlecht sieht. Er teilt ihr mit, dass er sie vorerst nicht mehr besuchen wird, da er ihr Leben nicht gefährden möchte. Währenddessen wurde Terry Fitzgerald von seinem Arbeitgeber mal wieder zum Arzt geschickt. Bei der Kontrolle ist alles super, doch kurz danach geht der trockene Husten los. Kurze Zeit später wird Terry beim Autofahren schwindelig und er baut einen Unfall. Nachdem Al sich zurückziehen wollte, tut er das was er versprochen hat. Sein Symbionten-Kostüm macht sich selbstständig und versetzt ihn in eine Art Stasis. Das Kostüm wird zu einem riesigen undefinierbaren Gebilde, dass Al gefangen hält. Sein Kumpel und Mentor Cogliostro beschließt wortwörtlich in das Kostüm einzusteigen und Al zu befreien. Das klappt, denn sein Körper und Geist wirken wie eine Art Antibiotikum. Ein Zauberspruch(?) tut auch sein Übriges und das Kostüm lässt Al endlich los.

Diesmal ist nicht Tony Daniel am Stift sondern der großartige Greg Capullo. Und schon ist alles noch ein großen Ticken besser. So wie es sein sollte. Interessante Geschichte. Scheinbar versucht Terrys Arbeitgeber ihn krank zu machen um ihn so loszuwerden. Und es ist auch ganz cool mal die tatsächlichen Schattenseiten von Als abhängigmachenden Kostüm zu sehen. Storytechnisch schon mal sehr nice. Über Capullos Zeichnungen kann ich auch absolut nichts schlechtes sagen. Mal gucken wie es weiter geht.

8,75/10 Pfandflaschen

Dienstag, 7. Juli 2020

So isses, Musik!#103

A LOOK IN THE PAST:



NO BORDER NO NATION FEST 2010 am 03.07.2010 im B-Hof, Würzburg

Also, laut Flyer spielten an diesem Abend vier verschiedene Bands: Nihil Baxter, Bob Rooney, On Your Marx und Mid-Air Collision. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht wirklich erinnern, wie das Konzert war. Weiß aber definitiv, dass ich Mid-Air Collision nicht gesehen habe. On Your Marx
wahrscheinlich schon. Bob Rooney habe ich damals auf jeden Fall abgefeiert und von Nihil Baxter war ich Fan erster Stunde. Erinnere mich sogar dunkel dass sie "Let's Fucking Go!!!!" von Spazz gecovert haben. Nach dem Konzert wollte ich nur mal kurz runter und mir ein Tape von ihnen holen, aber ein Türsteher meinte, dass jetzt niemand mehr reindarf - nur noch Leute aus Bands. Hätte ich bloß gesagt, dass ich in einer Band spiele. Ich weiß noch, dass wir (sprich ich und ein paar andere Leute) am Abend auf der Mainwiese abgehangen sind und irgendjemand sich eine Deutschlandfahne in die Hose gesteckt und durch den Hosenstall wieder rausgezogen hat.

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Top 40 Nu Metal Songs of all time by loudersound.com, Teil 7

10. "Down With The Sickness" von Disturbed aus "The Sickness" (2000)



Gottverdammte Scheiße, wie ich dieses Lied hasse. So abgrundtief. Ungefähr 10234029384238201 Mal gehört, dieses "Domestic Violence" Solo ist einfach fürchterlich. Nicht dass Disturbed per se schlecht sind. Sie haben tatsächlich paar gute Songs. Aber nein. Nein. Ich hasse es. Stahp it.

0/10 Pfandflaschen

9. "Bodies" von Drowning Pool" aus "Sinner" (2001)



Ungefähr genauso ausgelutscht wie "Down With The Sickness", aber etwas weniger nervig. Zumindest zum großteil. Aber naja. Ein Goldstück isses nicht.

3/10 Pfandflaschen

8. "Movies" von Alien Ant Farm aus "Anthology" (2001)



I hate everything here, but this - this I like!

9/10 Pfandflaschen

7. "Back To School" von Deftones aus "White Pony" (2000)



Dazu brauche ich glaube nichts sagen. Checkt das Review zum Album.
10/10 Pfandflaschen

6. "Points of Authority" von Linkin Park aus "Hybrid Theory" (2000)



Merke: Das ist das Original, nicht der Remix mit dem Mecha-Video. Aber ist auch egal, beide Versionen des Songs sind nämlich verdammt gut. Darum:
10/10 Pfandflaschen

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Blink-182 Discography: Buddha (1994/1998)

Okay, eigentlich ist es das erste Demoalbum von Blink. Richtig gelesen, ohne die 182 hinten dran. Rausgekommen im Jahre 1994 bevor die Band von einer Band namens Blink angesprochen wurde, die Benutzung des Namens zu unterlassen. Ein Haufen der Songs hierauf wurde auf dem offiziellen Debütalbum „Cheshire Cat“ wiederverwendet, ein weiterer Song auf dem zweiten Album „Dude
Ranch“. Es wurde im Jahr 1998 wiederveröffentlicht, kurz bevor das absolute Durchbruchsalbum „Enema of the State“ rauskam. Im Grunde genommen sind es größtenteils dieselben Songs wie auf „Cheshire Cat“, sie gefallen mir aber hierauf wesentlich mehr, weil sie weniger poliert sondern viel garagenmässiger daherkommen. Es geht viel um Herzschmerz und Teenage Angst, so wie man die Band eben kennt. Eine Mischung aus dem besten Sounds von Descendents und hier und da auch Hüsker Dü. Sehr gelungen.

Anspieltipps: Carousel, Toast and Bananas, T.V., Romeo and Rebecca, The Girl Next Door
7,5/10 Pfandflaschen


Paradise Lost Discography: Faith Divides Us - Death Unites Us (2009)

Endlich bin ich dort angekommen, wo PL sich ihren Sound von "The Plague Within" und "Medusa" nähern. Aber eigentlich ist das Album eher eine Rückbesinnung auf ältere Alben wie "Draconian Times" und wird vielerorts als ein Nachfolger dieses Albums gesehen.

Paradise Lost haben sich wie auf dem Vorgängeralbum vollkommen von Synthpop/Synthesizersounds abgewandt und machen tatsächlich wieder Metal auf "Icon" und "Draconian Times". Kaumcleaner Gesang, keine James-Hetfield-Stimme sondern wieder dieses "zaghafte" Growlen. Mit Lyrics voller Schwermut. Es ist quasi alles wieder beim Alten. Allerdings ist das Albumcoverartwork ein vollkommen anderes und untypisches. Es basiert auf dem Holzschnitt "Danse Macabre - The Abbot" aus dem Jahre 1538.

Man merkt definitiv dass PL alles andere als ein 08/15-Album machen wollten und dass sie mit all ihren Schwermut dabei sind. Allerdings macht es mich dennoch hier und da ein wenig müde, weil alles schon desöfteren gehört. Trotzdem an anderen Stellen sehr mitreißend und innovativ als auch experimentierfreudig. Wie beispielsweise auf "Living With Scars" wo es plötzlich stellenweise, äh keine Ahnung?, djentig und doomig und stonerig gleichzeitig wird. Das ist richtig abgefahren. Das gefällt mir. Ansonsten muss ich sagen: ein gutes, jedoch kein großartiges Album. Es fehlen einfach die richtigen mitreißenden Stücke. Also es gibt sie, aber es ist nicht voll davon. Was schade ist.

Anspieltipps: Living With Scars, The Rise Of Denial, As Horizons End
6,75/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 2. Juli 2020

Album der Woche#446; Nile - Amongst the Catacombs of Nephren-Ka (1998)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat. Diesmal dachte ich mir, dass ich mich einem vollkommen anderem Thema widme. Nach "Guilty Pleasures" und dem Soundtrack zu "Grand Theft Auto: Vice City" kommt nun das Thema Death Metal. Warum? Nun, ich habe dieses Genre schon desöfteren vernachlässigt, zumindest hier auf dem Blog. Außerdem dachte ich mir, es wäre an der Zeit es gründlich zu erforschen, schließlich ist es wie viele andere Metal-Sparten äußerst vielseitig. Oder kann es zumindest sein.

Ich habe für den Anfang das Debütwerk von Nile, "Amongst the Catacombs of Nephren-Ka" ausgesucht. Vor kurzem habe ich die gesamte Discography der Band verschluckt und war größtenteils ziemlich begeistert. Besonders ist mir aber das erste Album im Ohr hängen geblieben.

Nile ist Englisch für Nil, also den Fluß der durch Ägypten fließt. Egyptologie bzw. die Erforschung dieser ist auch eines der Hauptthemen der Band. Das andere Thema sind die Werke von H.P. Lovecraft. Das sieht man im Albumtitel als auch in Songtiteln wie "Barra Edinazzu", "Ramses Bringer of War" oder "Beneath eternal oceans of Sand". Das Album klingt zu Beginn recht brutal,
fast schon wie übliche Bands des Genres wie Suffocation oder Incantation. Tatsächlich sind Nile jedoch viel technischer, wenn man ihnen mehr Zeit lässt. Klar, Karl Sanders growlt wie man es gewohnt ist. Der Bass von Chief Spires ist kaum zu hören und die Drums von Pete Hammoura bieten Blastbeats ohne Ende. Das ganze wirkt aber nicht besonders chaotisch sondern beinahe mathematisch berechnet. Dazu kommen noch solche Gimmicks wie arabisch/orientalisch klingende Gesänge und Instrumentals. In "Ramses Bringer of War" kommt außerdem ein Orchestral-Intro zum Einsatz welches von Gustavs Holts "The Planets" bzw. dem Teilstück "Mars" inspiriert ist. Für mich, also für den Laien klingt es allerdings erstmal nach Celtic Frosts "Dawn of Megiddo", welches höchtswahrscheinlich auch davon inspiriert ist. "Die Rache Krieg Lied der Assyriche" sollte wohl eigentlich "Der Rache-Kriegslied der Assyrer" heißen und ist so konzipiert als ob es aus einem Tagebuch eines deutschen Archäologen stammt.

Insgesamt also ein verdammt spannendes und vielfältiges Werk. Wer Brutal Slam Death Metal erwartet, wo ein Slam-Part nach dem nächsten kommt und nur Texte über Mord und Totschlag vorkommen, der wird absolut enttäuscht sein.

Anspieltipps: Die Rache Krieg Lied der Assyriche, Ramses Bringer of War, Barra Edinazzu, Smashing the Antiu
9/10 Pfandflaschen

Mittwoch, 1. Juli 2020

Film der Woche#444: Return of the Living Dead-Thon, Teil 3

Wow, es ist schon über zwei Jahre her, dass ich dass ich mit dem Marathon angefangen habe. Beziehungsweise ihn fotgeführt habe. Oder so. Jedenfalls hier gehts zum ersten Teil und hier zum zweiten.

4. Return of the Living Dead 4: Necropolis (2005)

Der vierte Teil der Reihe wurde nur fürs Fernsehen gedreht und bietet insgesamt eher wenig bis gar keine neue Erkenntnisse. Trotzdem war er überraschend unterhaltsam und irgendwie auch unfreiwillig witzig. Comedy-Elemente waren nämlich eher mau. Aber egal.

Charles Garrison (Peter Coyote) ist ein hinterlistiger Wissenschaftler der für den Konzern Hybratech arbeitet. In Tschernobyl trifft er sich mit irgendwelchen dubiosen russischen Untergrundhändlern die ihm die letzten, verloren geglaubten Fässer voll mit Trioxin-5 verkaufen. Hybratech ist nach außen hin eine Gesellschaft die sich um solche trivialen Dinge wie Sprengstoff, Waffen, Videospiele und Snacks kümmert. Aber eigentlich arbeiten sie heimlich an Biowaffen und brauchen das Trioxin-5. Offensichtlich. So wie immer. Außerdem arbeitet man mit Probanden, die man in Zombies
verwandelt. Garrison entwendet dafür sogar die Leichen seines Bruders und dessen Frau, die bei einem Autounfall gestorben sind. Die beiden verweisten Söhne Julian (John Keefe) und Jake (Alexandru Geoana) wohnen seitdem auf seinem Anwesen. Nachdem Julians Motorcross-Kumpel Zeke (Elvin Dandel) nach einem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert und daraufhin stirbt wird die Situation immer merkwürdiger. Zekes Ex-Freundin Katie (Jana Kramer) arbeitet nämlich selbst bei Hybratech und erzählt dass Zeke quicklebendig ist. Die ganze Clique, bestehend aus Julian und seinen für die Handlung unbedeutenden Freunden beschließt bei Hybratech einzubrechen und Zeke da rauszuholen. Aber, hust hust, ZOMBIES und so! Damit haben sie NICHT gerechnet! Ooga booga!

Okay, ROTLD4 ist definitiv kein Meisterwerk. Jedoch kriegt man es gebacken eine solide, stereotype Zombie-Story zu basteln. High-School-Kids die in einer Clique bestehen: Jocks, Hacker, Pyromanen und Nerds. Zombies. Ein zwielichtiger Konzern der Zombies zu Biowaffen umfunktionieren will. Zombies mit eingebauten MiNiGuns und Kreissägen!!!1 Holy fuck. Dazu noch ziemlich cooler Soundtrack mit Powerman 5000, Alice Cooper und ähm "I Stand Alone" von Godsmack. Wow. Dazu noch Motocross-Einlagen und absolut NULL Sexszenen. That's what I'm talking about. Für einen vierten Teil der nur fürs Fernsehen gedreht wurde ist das hier echt ganz ganz in Ordnung.

6,15/10 Pfandflaschen
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5. Return of the Living Dead: Rave from the Grave (2005)

Seufz.

Dieser Film wurde in Anschluss an den vorherigen gedreht. Wieder mal eine Produktion nur fürs Fernsehen. Und diesmal geht man ordentlich baden. Zuallererst sieht man den böhsen Onkel aus dem vorherigen Teil, Charles Garrison wie er ein angeblich allerletztes Fass Trioxin-5 an russische Offizielle Gesichter verkaufen will, da diese das Zeug zerstören wollen, damit es nicht noch mal zu so einem Zombie-Zwischenfall kommt. Oder so. Dummerweise besprüht einer von ihnen eine Leiche mit dem Zeug, sie wird lebendig und bringt einige Leute um, unter anderem Charles. Jenny, Julian, Cody und Becky - bekannt aus dem letzten Film befinden sich mittlerweile nicht mehr auf der High School sondern auf dem College. Die schlechte Nachricht vom Tod des böhsen Onkels erreicht sie
natürlich und irgendwie kommen die auch an das Trioxin-5-Zeug ran. Ich frage mich ob sie nicht genug von der Scheiße im letzten Film mitbekommen haben, aber okay. Jedenfalls nimmt der Bruder von Jenny (der ein absoluter Raver ist) das Zeug zu sich und ist absolut auf nem Trip. Von nun an produzieren Cody, Jeremy und Shelby ecstasy-mäßige Pillen mit dem Trioxin-5 und verticken es in der Schule. Kurze Zeit später treffen zwei italienische Agentenrein, die eine Zombie-Epidemie verhindern wollen. Dummerweise hat Jeremy schon ein Rave organisiert und die Vorbereitungen laufen schon. Was definitiv auch nicht fehlen darf: die Trioxin-Droge, die alle Raver ganz schnell zu Zombies werden lässt.

Es gibt: stereotype Teenager, nackte Titten, Kiffer, Special Agents die an John Travolta in Pulp Fiction und an Men in Black erinnern, "schhh das ist schon okay, du musstest ihn töten, er war ein Zombie" und natürlich der Ausruf "Braaaiiiins!". Diesmal kann nicht mal der Soundtrack von Powerman5000 (und so) den Film retten. Es ist einfach noch vorhersehbar als der Film davor. Und langweilig. Und nicht lustig obwohl er lustig sein sollte. Es ist einfach Scheiße. Warum musste man dieses Franchise so künstlich in die Länge ziehen. Die ersten beiden Fortsetzungen waren zwar 90er Trash aber doch tatsächlich sehr unterhaltsam. Das hier ist einfach nur Müll. Und nein, nicht mal Tarman (einer der Zombie-Ikonen aus dem ersten Film) kann das hier irgendwie besser machen. Nein. Einfach nein.

2/10 Pfandflaschen
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