Donnerstag, 31. März 2022

Album der Woche#533: Björk - Post (1995)

Hallo und herzlich willkommen beim letzten Album der Woche im "XX"-Themenmonat März. Diesmal widme ich mich das erste Mal auf diesem Blog überhaupt, der isländischen Künstlerin Björk  Guðmundsdóttir. Besser bekannt als Björk.
"Post" ist das dritte Album von Björk. Den Angaben zufolge ist es eher schneller und dynamischer als das Vorherige. Der erste Song, und somit auch die erste Single (die wahrscheinlich auch zu Tode gehört wurde) "Army Of Me" wirkt auf mich tatsächlich sehr aggressiv, aber auf eine kühle Art und Weise. Als würde sie jemanden zynisch betrachten die ganze Zeit. Irgendwo zwischen Trip-Hop und Industrial. Es geht um jemanden der sich so in Selbstmitleid wähnt, dass er keine Kraft hat aufzustehen. "Hyperballad" ist irgendwas zwischen House, Pop, Acid und was weiß ich was. "The Modern Things" klingt dann wieder eine ganze Ecke anders - als würde Björk diesen Song in einem Jazz-Club der 40er Jahre performen. Tatsächlich ist Jazz auch ein Einfluss auf diesem Album. "It's Oh So Quiet", welches eine Coverversion einer Coverversion ist, ist ganz einfach Big Band Jazz. Ursprünglich wurde der Song von Horst Winter im Jahr 1948 gesungen und hieß "Und jetzt ist es still" - wurde dann von der Hollywood-Schauspielerin und Sängerin Betty Hutton als "It's Oh So Quiet" gecovert. Björk singt einen etwas abgeänderten Text. Hier dreht sie richtig ab. Diese absolut schrillen Schreie erwartet man einfach nicht, also dass sie aus diesem sonst eher ruhigen Song hervorstechen. "Enjoy" ist beattechnisch mein Favorit hier. Klingt für mich wie eine softe Version von Post-Industrial. Eine sehr softe Version wohlgemerkt. Eines der besten Jazz/Electronic-Fusion-Irgendwas-Songs überhaupt stammt übrigens auch von Björk: "I Miss You", dass ein passendes Cartoon-Video hatte. 

Ich glaube vor zwanzig Jahren, hätte ich nicht viel mit Björk anfangen können. Ich mein, ich kannte einige Songs hiervon, allerdings war ich musikalisch dort anderweitig beschäftigt. Jedenfalls bin ich sehr froh darüber dieses Album ausgewählt zu haben. Es drückt bei mir einfach die richtigen Knöpfe, schafft es dass ich mit dem Kopf nicke, mit dem Fuß tippe, mich in eine Art Phantasiewelt begebe... Es ist so hinreißend, so vielfältig und holy shit - einfach sehr schön anzuhören.

9,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: It's Oh So Quiet, Enjoy, Army Of Me, I Miss You, Hyperballad



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen