Samstag, 13. November 2021

Film der Woche#511: La Cité des enfants perdus (1995)

Einer von diesen Filmen, die ich seit mindestens 20 Jahren sehen wollte, es aber irgendwie nie geschafft hab und die jetzt einfach mal dran sind.


"Die Stadt der verlorenen Kinder", wie der Film auf Deutsch heißt, erzählt eine alptraumhafte, schaurige und jedoch rührende Geschichte. Wir befinden uns in einer dystopisch anmutenden Venedig-haften Stadt. Der Anführe eines merkwürdigen Kults lässt lauter Kinder entführen um ihre Träume zu stehlen. Krank (Daniel Emilfork), wie der Typ heißt, hat ein Problem mit seine Altern. Es geschieht seiner Meinung nach viel zu schnell und ist scheinbar dem Mangel an Träumen geschuldet. Darum lässt er lauter Waisenkinder aus der Stadt entführen um daraufhin mit lauter steampunkigen Gerätschaften ihre Träume zu stehlen. Da die Kids aber von seinem Auftreten und generell von der gesamten Situation eingeschüchtert und traumatisiert sind kriegen sie lauter Alpträume. Die dann in Kranks Kopf noch tausend Mal schlimmer werden. Seine Handlanger kriegen als Belohnung ein sogenanntes "drittes Auge", wenn sie Kinder kidnappen. Das lässt sie zu so einer Art Steampunk Borg werden, inklusive Outfits. Also, sie sehen jedenfalls so aus. Ein Kettensprenger und Freak Show Attraktion namens One (Ron Perlman) verliert seinen kleinen Bruder Denrée (Joseph lucien). Kranks Schergen haben ihm gekidnappt und nun trauert der eher minder intelligente Hüne. Während seiner Trauer freundet er sich mit der Waise Miette (Judith Vittet) an, die von seiner Situation gerührt ist. Außerdem ist da ganz viel "Großer Bruder"-Energie. Gemeinsam möchten sie nun Denrée finden. Zudem versichert One Miette, dass er als sie kleine Schwester aufnehmen wird. Schließlich ist das Leben im Waisenhaus unter der Leitung der furchtbaren siamesischen Zwillingsschwestern nicht grade angenehm.

Wenn man sich diese Kurzbeschreibung durchliest weiß man entweder was damit anzufangen, oder so gar nicht. "Die Stadt der verlorenen Kinder" hat eine relativ schnell erzählte Handlung. Die Zusammenhänge im Film sind jedoch etwas komplexer und verursachen großes Stirnrunzeln. Man fragt sich, wieso tut man das? Wieso stiehlt man Träume von Kindern? Und dann: Aha, er kommt mit diesem Kiddo besonders gut klar, sodass er dann keine Alpträume hat. Daraufhin fragt man sich wiederum: Wieso das ganze überhaupt? Geh doch zum Therapeuten, Kollege. Dann überlege ich noch mal und frage mich ob der Bösewicht ein besonderes Trauma erlitten hat, dass dazu geführt hat, dass er Träume stiehlt. Vielleicht gibt es einfach keine Therapie für ihn? Vielleicht gibt es in der Stadt keine Therapeuten? Wo befindet sie sich überhaupt? Welches Jahrhundert ist das? Spätes 19. oder Anfang des 20.? Und irgendwann denke ich gar nicht meh drüber nach. Stattdessen bewundere ich die Steampunk-eske Ästhetik des ganzen Films. Freue mich über dieses Bruder-Schwester-Verhältnis von One und Miette. Aber manchmal wundere ich mich über den Film trotzdem. Habe ich es insgesamt genossen? Ja sicher. Und wie.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen