Donnerstag, 23. Januar 2020

Comic Book Review#424: Batman#13-17 (2012-2013)

Allrighty then. Heute eine (hoffentlich) etwas längere Ausgabe. Dieser Band wurde mir zu Weihnachten geschenkt (danke nochmal dafür :3). Ich besitze die deutschsprachigen Original-Ausgaben zwar schon, allerdings ist es mindestens (!!) sechs Jahre her, dass ich sie gelesen habe. Es war damals auch ein ziemlich Krampf die ganze Storyline - sprich nicht nur die Heftserie sondern auch "Batman and Robin", "Batgirl" und "Batman Sonderband" zusammenzusammeln und mit der Heftserie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es ist auch so lange her, dass ich beinahe vergessen habe was für eine großartige Story das ist. Erzählt vom Autor Scott Snyder und gezeichnet von Greg Capullo. Meiner Meinung nach eines der besten Batman-Creator-Teams überhaupt.

"Death of a Family" (nicht zu verwechseln mit dem Klassiker "Death in the Family") ist eine groß angelegte Joker-Story. Der Clown Prince of Crime (the Harlequin of Hate etc. etc.) ist wieder da. Und zwar kehrt er nach einem Jahr Abwesenheit zurück. Urplötzlich taucht er auf und stürmt in das Gotham Police Department, erzählt einen Witz, tötet mehrere Polizeibeamte und... holt sich sein Gesicht zurück. Dieses wurde ihm nämlich vor seinem Abtauch vom weiblichen Ventriloquist wortwörtlich abgezogen - ich weiß allerdings überhaupt nicht wie er sich in diese Geschichte hat reinziehen lassen. Man mutmaßte, dass er sich zurückzog um "seine Wunden zu lecken". Doch
scheinbar heckte er einfach nur einen weiteren, diabolischen Plan aus. Plötzlich fangen gewisse Ereignisse an, sich zu wiederholen. Er entführt John Clardidge, Sohn des verstorbenen Diamantenriesen Henry Claridge, verkleidet ihn in Joker Klamotten und lässt ihn live im Fernsehen verkünden dass Bürgermeister Hady um Mitternacht sterben wird. Anschließend erschießt er ihn. Dasselbe hat er vor Jahren gemacht - nur kündigte er damals an, dass Claridge Sr. sterben wird. Die Polizei und Batman sind daraufhin gewillt den Bürgermeister zu schützen, doch Joker schafft es den Boden in seinem Büro und somit auch die Kleidung der Polizeibeamten mit Gift zu versehen, sodass diese sterben. Kurze Zeit später kämpft Batman gegen Joker, der in einem Red Hood Outfit auftritt - so wie damals bevor er zum "Joker" wurde und nur ein Gangboss war. Es stellt sich allerdings heraus, dass es Harley Quinn ist - in Verkleiung. Das dient als Ablenkung, damit Joker Bruce Waynes Butler Alfred Pennyworth entführen kann. Es ist zunächst unklar, was er vorhat. Da er das Chaos verkörpert, ist es schwer aus seinen Taten irgendein Motiv abzuleiten. Doch mit weiterer Lektüre wird es immer klarer: Joker findet dass Batmans "Familie" (bestehend aus dem momentanen Robin Damian Wayne, Batgirl, Nightwing, Red Robin und Red Hood) ein unnötiger Ballast ist, dass seinen geliebten Gegner schwach macht. Sie müssen weg, damit alles endlich wieder so ist wie in den alten Zeiten. Darum will Mr. J dafür sorgen dass Batman seine Familie in den sicheren Tod führt.

Das Ganze ist so herrlich absurd. Zuallererst ist da die Tatsache, dass Joker sich zuerst sein Gesicht abziehen liess und dann nach einem Jahr zurückkommt um es sich zurück zu stehn und um es dann anschließend wieder zu tragen. Sprich, er macht sein abgezogenes, langsam verfaulendes Gesicht an seinen Kopf wieder dran, mit Heftklammern und einem Gürtel. Dazu kommt aber noch die obsessive Haltung Jokers gegenüber Batman. Er liebt den Fledermausmann tatsächlich. Für ihn ist das ganze eine Art nie enden wollendes Spiel. Alles ist ein riesen Spaß. Sein Verhalten erinnert mich an eine höchst perverse Form von Stalking. Joker möchte seinem Gegner näher kommen, sein Leben verändern und auf eine merkwürdige Weise seine komische Form von Zuneigung zeigen. Das Ausmaß der Gewalt in der Story ist für Snyder-Stories nichts ungewöhnliches. Capullos Zeichnungen sind natürlich erste Sahne. Ich find zudem die psychologische Komponente sehr gut. Früher hätte man alles abgetan mit "er ist halt wahnsinnig, das macht er halt so". Mittlerweile stellt man sich einfach noch mehr Fragen, was zur Hölle das ganze sein soll. Und genau das mag ich. Dass man mich beim Lesen versucht herauszufordern.

9/10 Pfandflaschen

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