Sonntag, 1. Dezember 2019

Film der Woche#418: "101 Sci-Fi-Filme..." 2.0, Teil 6

81. war "Total Recall" (1990) bzw. der Link weiter unten

"Total Recall" (2012)

Prinzipiell folgt diese Verfilmung von Philipp K. Dicks "Erinnerungen en gros" demselben Prinzip wie die Originalverfilmung von Paul Verhoeven. Ich hab zwei mal "prinzip" in einem Satz benutzt.

Wir befinden uns im Jahr 2084. Die Erde ist nach zahlreichen chemischen (Welt)Kriegen nur noch ein schwebender Haufen Scheiße. Die einzigen verbliebenen halbwegs funktionierenden Gesellschaften sind die United Federation of Britain (aka Großbritannien) und die "Kolonie" aka Australien. Der Rest der Welt ist verseucht und komplett unbewohnbar. Freier Platz ist kostbar geworden. Zudem werden täglich Arbeiter aus der Kolonie mit einer Art unterirdischen Fahrstuhl (genannt "The Fall") quer durch(!!) die Erde in die UFB transportiert um dort schlecht bezahlter Arbeit nachzugehen. Der Oberhaupt des ganzen, aka Kanzler von UFB ist Cohaagen (Bryan
Cranston). Einer der Arbeiter, die an der Herstellung von synthetischen Robopolizisten beteiligt ist heißt Douglas Quaid (Colin Farrell). Seit kurzem leidet er unter Alpträumen in welchen er einer Frau begegnet und sein Leben ständig in Gefahr bringt, da er wohl eine Art Action-Held ist. Er beschließt zu "Rekall" zu gehen - einer Firma in welcher künstliche Erinnerungen für kurze Zeit implantiert sodass man sie wie in einer Art luziden Traum erleben kann. Bei seinem Besuch geht allerdings was schief - es stellt sich heraus, dass Quaids "Traumidentität" als Geheimagent nicht erfunden, sondern wahr ist. Er selbst kann sich daran allerdings nicht erinnern. Als das Büro von mehreren Cops gestürmt wird, schaltet er sie allerdings alle aus...

Viele hassen den Film ja und meinen, dass er Verhoevens Werk niemals das Wasser reichen kann. Und das stimmt. Die 2012er Version ist nach dem heutigen Standard sehr actiongeladen, voll mit "falschen Enden" (okay, es waren zwei). Das nervt mich tatsächlich leicht. Allerdings gefällt mir die Darstellung der dystopischen Welt viel besser - mehr Cyberpunk geht halt nicht. Ist ja auch derselbe Autor wie bei "Blade Runner" gewesen. Die Handlung an sich ist auch weniger komödiantisch und auch weniger trashig. Verhoeven wollte das ja auch offensichtlich erreichen, Len Wiseman hatte hier scheinbar aber was komplett anderes vor. Und das ist auch vollkommen okay. Es ist insgesamt betrachtet eben ein anderer Film. Kein Remake des 1990er Klassikers. Sondern eine neue Umsetzung des Buches, die eben hier und da ihre Macken hat. Sie hätte meiner Meinung nach auch einfach eine halbe Stunde kürzer sein können.

6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


84. war "Ghost In The Shell"(1995)

"Ghost In The Shell" (2017)

Da ist sie also, die Neuverfilmung. Hier ist sie definitiv zwei Jahre zu spät, aber egal.

„Ghost In The Shell“(2017) erzählt eine ähnliche Story wie der Anime. Diesmal heisst see Hauptcharakter allerdings Mira Killian (Scarlett Johansson) und ist wie in der Vorlage ein kybernetisch modifizierter Mensch: ihr Gehirn (Ghost) wurde nach einem schwerwiegenden Terroranschlag in einen neuen Roboterkörper (Shell) eingepflanzt. Nach einem Jahr hat sie den Dienstrang eines Majors und arbeitet für die Sektion 9 die Cyberterrorismus bekämpft. In der Zukunft sind technisch verbesserte Menschen kein Novum - sie ist allerdings der erste Quasi-Cyborg ihrer Art. Im Laufe der Story gibt es ein Attentat auf einen wichtigen Wissenschaftler von Hanka Robotics die für die Herstellung von Killian verantwortlich sind. Dieser wird von einer Art Robo-Geisha
getötet und zuvor sein Gehirn gehackt. Es stellt sich heraus dass ein Cyberterrorist namens Kuze dahintersteckt der die gesamte Wissenschaftler-Etage von Hanka ausradieren will.


Zuerst kam mir der Film vor wie eine Art Vorgeschichte des Animes doch dann ist mir aufgefallen dass es sich einfach um eine Art Neuerzählung handelt. Kritiker sagen der Film wäre zwar visuell gesehen einfach großartig, inhaltlich aber eher so meh. Das stimmt allerdings nicht ganz. Man versucht die Story halt einfacher zu gestalten um Mainstream-Publikum zu gefallen, während der Anime so Deep war dass ich ihn grad mal so verstanden habe. Man versucht halt das richtige zu machen. Hätte man ihn zu „Deep“ gestaltet wäre er wohl zu intellektuell und baden gegangen. Ich weiß allerdings nicht wie er bei den Fans des Originals angekommen ist. Da ich von mir wage zu behaupten kein Mega-Fan des Franchises und auch nicht wirklich Teil des Mainstream-Publikums. Darum fühl ich mich weder besonders beleidigt noch überfordert. Oder um es kurz zu formulieren: außen hui, innen etwas weniger hui.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen